Genderismus wird Einstellungsvoraussetzung für alle Professoren
Wieder ein Schritt in die Richtung, die Stelle des Pflichtfachs von Marxismus-Leninismus einzunehmen.
Verblüffend, wie sehr sich der Genderismus und der frühere Sozialismus gleichen. Dass die Gender-Beauftragten exakt den Polit-Offizieren entsprechen, habe ich ja schon beleuchtet.
Zu DDR-Zeiten gab es an den Ost-Universitäten das Fach Marxismus-Leninismus. Pflichtfach, musste jeder machen, ohne wurde man nichts mehr.
Ein Leser weist mich nun auf diese Stellenausschreibung für eine Junior-Professur an der Freien Universität Berlin hin. Darin geht es eigentlich nur um eine „Juniorprofessur für Volkswirtschaftslehre
unter besonderer Berücksichtigung der nordamerikanischen Wirtschaftspolitik und/oder Wirtschaftsgeschichte”. Hört sich langweilig, aber normal an. Aber mittendrin steht da:
Erwartungen an die künftige Tätigkeit: […] Bereitschaft zur Beschäftigung mit Fragestellungen der Gender Studies in Forschung und Lehre.
Wer sich mit dem Schwachsinn nicht befasst (und damit meinen die fraglos, wer sich nicht in deren Sinne damit befasst), bekommt die Professur nicht mehr. Gender wird Pflichtfach in allen Fachbereichen. Wie Marxismus-Leninismus.
26 Kommentare (RSS-Feed)
Österreich ist da schon weiter, zumindest in Linz:
http://allesevolution.wordpress.com/2013/07/07/biologen-ihr-musst-euch-das-so-vorstellen-als-wurde-man-das-wort-regelrecht-ausspucken/#comment-84316
(Alle kommentare von Stefan)
Sorry, Kommentare von Stefan ab hier:
“Bereitschaft zur Beschäftigung” kann ja auch eine begruendete Ablehnung enthalten 😉
@Bernd Kraut:
Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass jemand, der sowas in eine Ausschreibung schreibt, jemanden nimmt, der diesen Scheiß nicht vorbehaltlos anerkennt.
“Bereitschaft zur Beschäftigung mit Fragestellungen der Gender Studies” kann nicht darin bestehen, die prinzipielle Unsinnigkeit des Gendergeblödels darzulegen, denn ob diese nicht überhaupt ein Krampf sind, ist keine Fragestellung der Gender Studies, vielmehr ist die gegenteilige Annahme eine ihrer Voraussetzungen. Ebensowenig kann beispielsweise eine Beschäftigung mit Fragestellungen der Zahlentheorie durch Ergüsse über die Belanglosigkeit, Verschrobenheit etc. pp. dieses Gebietes erfolgen. Oder wäre in der DDR die Bereitschaft zur Beschäftigung mit Fragestellungen des Marxismus-Leninismus durch begründete Ablehnung desselben akzeptiert worden. Alles immer schön positiv zu sehen, führt in den Abgrund.
@Hadmut: Woraus schließt du denn, dass dies jetzt für ALLE zu besetzenden Professuren zu gelten hat?
> Woraus schließt du denn, dass dies jetzt für ALLE zu besetzenden Professuren zu gelten hat?
Aus der Tatsache, dass es keinen inhaltlichen und keinen fachlichen Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Professor gibt und das damit potentiell für alle Professuren gelten kann, und daraus, dass es sich wie ein Standard-Satz anhört. Es ist nicht plausibel, dass sie selektiv eine Professur rausnehmen würden, die mit Gender nichts zu tun hat.
Im Prinzip nichts neues. Für Schullehrer gibt’s das schon lange unter dem Tarnnamen “Pädagogik”.
@Stephan Fleischhauer
Guter Link. Hier noch einmal die Prüfungsfragen für Informatiker/Mechatroniker usw.
Gelebte Gleichberechtigung!
@Frauenhaus
War hier schon mal Thema:
https://www.danisch.de/blog/2013/07/09/katastrophal-schlechte-prufungsfragen-aus-gender-studies-prufung-geleakt
Ich finde die Diskussion auf dem Blog Alles-Evolution interessant, weil dort berichtet wird, dass da alle möglchen Fächer – auch technisch-naturwissenschaftliche – betroffen sind.
Mir ist der Berliner Ansatz, Professoren den Genderquatsch aufzuzwingen, ja fast schon sympathisch. Jedenfalls im Gegeansatz zur Linzer Methode, beim schwächsten Glied – den Studenten – anzusetzen.
Sorry Hadmut, das ist aber zunächst einmal eine Interpretation deinerseits und keine Tatsache, wie du es aber durch den Titel des Blogeintrags suggerierst.
Jeder Fachbereich an den Berliner Hochschulen hat eine (halbe) Professoren-Planstelle mit der Auszeichnung “Gender Studies”. Das kann für einen Fachbereich problematisch werden, wenn es in dieser wissenschaftlichen Richtung (“Fach”) faktisch keine Bewerber gibt, die einen entsprechenden Schwerpunkt besitzen. Ich vermute, man hat diesen Passus gewählt, weil man damit rechnet, dass sich nur BewerberInnen finden, die keinen entsprechenden Schwerpunkt ausdrücklich aufweisen. Wegen der klaren Stellenauszeichnung braucht man also einen Quereinsteiger. Vielleicht nicht das Schlechteste: Noch verhältnismäßig unbeleckt von der feministischen Propaganda…
@ anstaltszauber
*Vielleicht nicht das Schlechteste: Noch verhältnismäßig unbeleckt von der feministischen Propaganda…*
Ist das Naivität oder Galgenhumor?
Der neue Geschlechtersozialismus = Genderfeminismus will den NEUEN MENSCHEN, den geschlechtslosen Einheitsmenschen.
Er ist so totalitär wie der alte Klassenkampfsozialismus unseligen Angedenkens, will alle Einflussgrößen, die dem NEUEN MENSCHEN entgegenstehen, beseitigen,d.h. er will, er MUSS die gesamte Gesellschaft umformen, er will, er MUSS alles gleichstellend/gleichrichtend kontrollieren.
Das geht fort und fort, das sind Getriebene, Fanatiker.I.nnen, fanatische Ideolog.I.nnen, die können nicht stoppen, für die gibt es kein Genug.
Dabei ist ihr Ziel unerreichbar, denn sie kämpfen gegen die Natur selbst, gegen Hormone und Gene, denn Mädchen und Jungen, Männer und Frauen sind von Natur aus verschieden, werden immer verschieden sein solange es Männer und Frauen gibt.
Es gibt sie ja nur, DAMIT sie verschiednen sein können, optimierbar auf verschiedene Zwecke hin.
Sonst wären Zwitter effektiver gewesen.
Die aber können nicht spezialisieren, müssen Allrounder sein. In der Evolution des Menschen haben sich jedoch Mann und Frau durchgesetzt, weil sie durch Arbeitsteilung = Verschiedenheit = Spezialisierung effizienter/produktiver waren.
Das interessiert diese fanatischen Spinner nicht.
Die Natur ist ihr Feind, beschränkt ihren Machtwahn, ihren Demiurgenwahn, setzt ihrem Neuschöpferehrgeiz Grenzen.
Darum wird sie ignoriert, darum wird die Realitätsflüchtigkeit dieser Fanatiker.i.nnen immer groteskere Züge annehmen, darum werden sie das Reden über Realität, das Beforschen der Realität immer stärker kontrollieren wollen.
Wenn man schon die Realität nicht ändern kann, dann doch wenigstens das Reden über sie, ihre WAHRnehmung verhindern, verzerren, verbiegen.
Die hören nicht auf, die werden weiter marschieren, bis wieder einmal alles zusammenfällt.
halb off topc: Viele haben ja auf Putin wegen des Verbotes “homosexueller Propaganda” in Russland geschimpft (ich auch). Aber mittlerweile halte ich es für möglich, dass dies im Kern eine Maßnahme ist, Russland gegen die Genderideologie zu verteidigen. Insoweit hätte ich dann durchaus Verständnis. Bei der aktuellen Entwicklung wäre zu erwarten, dass russische Universitätsbildung in wenigen Jahren der deutschen (und nicht nur dieser) uneinholbar überlegen sein wird.
@RedHead:
> Russland gegen die Genderideologie zu verteidigen.
Insbesondere dann, wenn dies alles aus den USA gesteuert würde.
@ Alexander Roslin : bewegten Dank für diesen tiefgreifenden Anthologietext – darum geht es !
Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass jemand, der sowas in eine Ausschreibung schreibt, jemanden nimmt, der diesen Scheiß nicht vorbehaltlos anerkennt.
@Danisch
Hier ist eben Zivilcourage gefragt. Die gab es in der DDR auch. Wenn man erst mal drin ist, ist man drin. Dann kann man unkorrekte Gender-Studies betreiben. Sicherlich werden die das irgendwie prüfen wollen vor der Einstellung. Aber wer intelligent ist, kann sich da reinmogeln.
Der entscheidende Punkt: In einer Demokratie sind die Repressionen nicht so stark wie in einer Diktatur. Man hat hier viele Möglichkeiten. Das muß man immer besehen. Als Ossi, der die DDR noch als Kind erlebt hat, ist es aber schon beängstigend, wie opportunistisch und angepaßt man hier in unserer wunderbaren Demokratie ist. Manche Westdeutsche halten ihr Land wirklich für das Tollste und glauben, hier sei alles anders. Leider auch so ein Demokratie- und Freiheits-Troll wie Gauck.
Der ist für mich der Opportunist par excellence. Ist eine schöne Ironie der Geschichte. 🙂
>> Russland gegen die Genderideologie zu verteidigen.
>Insbesondere dann, wenn dies alles aus den USA gesteuert würde.
Das passt dann auch zu den, in unseren Medien (vor paar Jahren) so verdammten, Hausdurchsuchungen bei der Konrad Adenauer Stiftung, Bertelsmann und Co. in Russland.
> Das passt dann auch zu den, in unseren Medien (vor paar Jahren) so verdammten, Hausdurchsuchungen bei der Konrad Adenauer Stiftung, Bertelsmann und Co. in Russland.
Aber voll.
@Hadmut
Im allgemeinen steht der Kandidat für die Stelle schon lange fest bevor mit der Ausschreibung begonnen wird. Das ist bei Berufungsverfahren an deutschen Universitäten allgemein so üblich.
Damit sicher nur der Favorit die Stelle bekommen kann wird die Ausschreibung entsprechend formuliert, so dass genau dessen Profil hundertprozentig passt.
Ein anderer Bewerber hat nur eine Chance falls der Favorit die Stelle nicht mehr will oder aus anderen Gründen nicht antreten kann.
Wenn man sich im Personalbestand des Fachs gut auskennt und sich die Mühe machen wollte könnte man anhand der Ausschreibung den favorisierten Kandidaten schon jetzt bestimmen und Wetten darauf abschließen. Einsätze sollten nur bis einen Monat vor Beginn des Vorsingens angenommen werden.
Das hat meiner Meinung nach aber weniger etwas mit Genderismus zu tun als vielmehr mit Brauchtum und Folklore an deutschen Universitäten.
Das da dann auch ‘Fragestellungen der Gender Studies’ auftauchen falls der Favorit das mitbringt ist rein zwangsläufig.
@Juergen Sprenger: “Im allgemeinen steht der Kandidat für die Stelle schon lange fest bevor mit der Ausschreibung begonnen wird. Das ist bei Berufungsverfahren an deutschen Universitäten allgemein so üblich.”
Zumindest in der Mathematik und Informatik ist dies stark uebertrieben. Es gibt Stellen, wo gar kein Favourit da ist. Und es gibt eine Menge Stellen, wo es schon einen starken Kandidaten gibt, der im vornherein anvisiert wurde, aber wenn sich noch was besseres findet, hat der auch ‘ne Chance.
Ein anderer Aspekt: Berufungsverfahren ziehen sich ja wohl haeufiger ueber Jahre hin, da die Berufenen dies nur als Trick benutzten, um ihre eigene Stelle zu verbessern. Dies ist aber nicht im Interesse der berufenden Fachbereiche, und die versuchen dies auch zu vermeiden — somit waere es unklug, die Stelle zu genau auszuschreiben.
Es könnte aber auch einfach nur heißen, dass für die Stelle auf jeden Fall eine Frau (bereits erfolgreich gegendert)gesucht wird.
Einen männlichen Prof mit dem Nebenthema wird man im Bereich “Wirtschaft” ja wohl kaum finden??
Der Prüfungsfragebogen ist toll! Den sollte Hadmut unbedingt mal hier beantworten, wenn er Zeit dafür findet.
1a) sex = biologisches Geschlecht; gender = “gefühltes” Geschlecht, darf sich jeder aussuchen und bei Bedarf erfinden
1b) Sein biologisches Geschlecht kann man sich nicht wie gender aussuchen. Deswegen kann man gender auch nicht von sex ableiten. Weder das eine noch das andere hat etwas mit Berufswahl zu tun.
2a) Da beide Begriffe austauschbar sind (“bzw.”): Gender Gap bezeichnet eine Ungleichverteilung des biologischen(! weil etwas anderes wird ja in der Regel nicht erfasst) Geschlechts.
2b) In den Ingenieurwissenschaften braucht es Naturwissenschaften, Technik, Mathematik, etc. Das können Frauen angeblich nicht. 😀
…
Positiv sehen (und hoffen). Die Bereitschaft bedeutet ja nicht, dass das Ergebnis des Bewerbers vorgegeben ist. Vielleicht kommen so mehr zu der Ansicht, dass Gender Studies Blödsinn ist. Auch ein Ergebnis der Beschäftigung damit.