Amtsgericht Schöneberg: Die Mutter kann nicht der Vater sein
*Seufz*
Stand neulich in der Zeitung:
Ein transsexueller Mann mit Gebärmutter hat ein Kind bekommen, wollte aber nicht Mutter, sondern Vater sein und klagte auf Vaterschaft. Das Amtsgericht Schöneberg hat abgelehnt mit der Begründung, dass jedes Kind eine Mutter hat, nämlich die Person, die es geboren hat.
Wär das in Friedrichshain-Kreuzberg passiert, wäre deren Bezirksregierung geplatzt. Denn die meinen doch immer, dass die weder das eine noch das andere würden sein wollen.
9 Kommentare (RSS-Feed)
die klagende Person war eine Frau
Das ganze zeigt, wie sehr der Wahnsinn ausgebrochen ist.
Realitätsferner geht es gar nicht mehr. Selbst wenn man sich als das andere Geschlecht fühlt, sollte man einsehen, dass man dem anderen Geschlecht angehört und daher zumindest BIOLOGISCH in einer Rolle drin steckt.
Aber Biologie zählt ja nichts mehr. Es ist ja alles sozial konstruiert. Die raffen nur nicht, dass bei ihrem Gefasel über Konstruierung von Rollen natürliche Grenzen gesetzt sind.
Wer sollte in diesem Fall denn aber dann auf einmal der Vater sein? Zwei eingetragene Väter oder wie?
Ja, die böse Biologie kommt immer noch irgendwie störend zwischen den Alltagswahn bestimmter Menschen dazwischen. Wir sollten die Biologie abschaffen, gibt sie dem Wahnsinn doch nach wie vor Grenzen vor…
Ich fühle mich als Tisch.
@wollepelz: So richtig wahnsinnig dürfte es werden, wenn die künstliche Plazenta auf den Markt kommt. Oder wenn man einem zur “Frau” umoperierten Mann eine gespendete Plazenta irgendwie funktionsfähig implantieren könnte. Alles andere haben wir ja schon: Samenspende, Eizellenspende, künstliche Befruchtung, Leihmutter, Kaiserschnitt, Ersatzmilch für Neugeborene etc. etc. So ließe sich die Reproduktion dann endgültig von der geschlechtlichen Körperfunktion lösen. Je nach persönlicher Einstellung entweder ein begrüßenswerter Schritt auf dem Wege zum Einheitsmenschen, oder einfach nur eine Horrorversion.
Sorry, “gespendete Gebärmutter” sollte es natürlich heißen.
“Wenn ich eine Frau wäre würde ich wohl den ganzen Tag damit verbringen, mit meinen Brüsten zu spielen.” – Steve Martin in “L.A.Story”
lasst doch den paar individualisten ihre phantasie… wen juckt’s ?
Tja, irgendwann holt die Realität die Satire eben immer ein.
Erinnert sich noch jemand an den Film “Seitenstechen” mit Mike Krüger aus den 80ern? Darin träumt dessen Figur, er sei schwanger.
Ich habe den Film zwar seit damals nicht mehr gesehen, aber eine Szene ist mir noch in Erinnerung geblieben, sie spielte auf dem Standesamt:
“Und wer ist der Vater?”
“Na, ich.”
“Nein, Sie sind ja die Mutter.”
Damals ein Lacher, heute vor deutschen Gerichten…
(Nicht, daß ich diese Sorte “Gender Trouble” unbedingt schlecht fände. Diese Grenzfälle werden sich vermutlich mehren und Gesetzgebung und Justiz irgendwann in Erklärungsnot bringen, was Frauenquoten und andere männerbenachteiligende Gesetze angeht.
Hoffentlich klagt der Herr als nächstes auf Aufnahme in eine Mutter-Kind-Einrichtung oder so. Daß er Mutter ist, hat er ja jetzt offiziell.)
Bombe 20
Juristisch gesehen ist die Sache in der Tat sehr verzwickt, denn im Gesetz steht nun mal Mutter und Vater und nicht etwa Vater und Vater oder Mutter und Mutter. Das Gericht hätte nie anderes Entscheiden können.
Da die Klage abgewiesen wurde, ist zu erwarten, dass betreffende Gebärvater beim OLG Beschwerde einlegt und dann zum BVerfG rennt. Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn Frau Baer schon auf diesen Fall wartet.
Du meinst eher implodiert? Oder eher ganz leise verpufft.
Der Anhalter lässt grüssen 🙂