Ansichten eines Informatikers

Irgendwo zwischen Zensur und Taliban…

Hadmut
20.5.2014 22:25

Ein Leser weist mich gerade auf einen Vorfall in Düsseldorf hin.

Auch da fangen die jetzt an, Werbung als „frauenfeindlich” zu überkleben.

Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher bin, welches Kaliber von Begriff ich wählen soll. Vorfällchen? Doch mehr Skandal?

So rein vom optischen Erscheinungsbild musste ich unwillkürlich an dieses Bild denken. (Behauptete da nicht neulich jemand, man würde gleich wieder verlernen, was man in der Schule lernen musste? Dieses Bild ist mir immerhin seit über 30 Jahren in Erinnerung geblieben. Genderfaschismus. Bin mal gespannt, wann die ersten Fensterscheiben von Geschäften von den Stiefeltruppen der Genderfaschisten eingeworfen werden. Oder angezündet. Kann nicht mehr lange dauern.)

Es weckt auch die Assoziation an die Taliban. Die rennen auch herum und drücken anderen gewaltsam ihre Moralvorstellungen auf. (Gendertaliban?)

Wobei man ja durchaus auch durch Bilder seine Meinung darstellen kann. Ein Überkleben kann man deshalb nicht nur als Sachbeschädigung (und damit schlicht als Kriminalität – Genderkriminelle?), sondern auch als Angriff auf die Meinungsfreiheit ansehen. Eine aggressive Minderheit nimmt sich heraus, durch Straftaten willkürlich an der Äußerung von Meinungen zu hindern.

Wobei da auch wieder der fotografische Aspekt bei mir durchdrückt, sprich: Die Kunst. Von Kunst zu Kunstfreiheit und von da zur Einschränkung der Kunstfreiheit. Sage ich nicht immer, der schlimmste und übelste Zensor hier sei nicht der Staat, sondern die Bevölkerung selbst? Man kann sich überlegen, ob ich damit richtig liege, denn das wurde ja von den Grünen gelobt. Zählen Grüne eher zu Staat oder zu Bevölkerung? Oder doch mehr zu politischem strahlendem Sondermüll, der kein Endlager gefunden hat?

Irgendwie klingt das schon wieder als ob da welche mit dem Vorwurf der „entarteten Kunst” unterwegs wären, womit ich schon wieder bei der widerlichen Assoziation bin. Es heißt immer, die Grünen seien so links. Mir kommen sie immer öfter als rechter als rechts vor. Die Assoziationen häufen sich bei mir. Aber ich schwanke noch zwischen diesen Assoziationen und denen zu den Taliban. Für Taliban-Assoziation spricht allerdings, dass beide neuerdings Kleidervorschriften für Frauen herausgeben, die darauf abzielen, sich zu bedecken. (Und beide sind ja technik– und bildungsfeindlich, und die Kleidungsstile sind sich auch nicht unähnlich.

Was würden die Grünen sagen, wenn man ihre Wahlplakte mit der Aufschrift „Verstandesfeindliche Ideologie” überkleben würde? Da wäre der Teufel los. Müsste man glatt ausprobieren.

Ich für meinen Teil ziehe andere Konsequenzen. Ich habe beschlossen, künftig solche Produkte und Dienstleistungen zu bevorzugen, deren Anbieter die Zivilcourage aufbringen, sich gegen diese Political-Correctness-Strömung zu stellen.

15 Kommentare (RSS-Feed)

yacv
20.5.2014 23:43
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“Bin mal gespannt, wann die ersten Fensterscheiben von Geschäften von den Stiefeltruppen der Genderfaschisten eingeworfen werden”

Hatten wir doch schon: http://man-tau.blogspot.de/2014/03/wie-man-grundrechte-schutzt-indem-man.html


Stefan W.
20.5.2014 23:44
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In Wirklichkeit geht es ja nicht um Frauenfeindlichkeit sondern um eine puritanische Prüderie. Dass sich die Menschen füreinander rausputzen und Spaß miteinander haben, womöglich körperlichen – wieso soll das frauenfeindlich sein?

Da ist doch ein asketisches, lustfeindliches Ideal am Werk, welches sich so ähnlich bei religiösen Fundamentalisten findet, die Körper verkleiden und Bilder von Personen sogar verbieten.

Das Ideal solcherart Frauen ist wohl die Nonne hinter Schleier und Klostermauern. Und die Methode ist Selbstjustiz. Die könnten sich doch prima zu dem Skatertreffpunkt begeben und da 100 Flugblätter zu verteilen versuchen – verboten ist es in Deutschland nicht. Aber sie wissen wohl, welchen Erfolg das hätte. Frauen, die da teilnehmen, haben sicher ein unbefangeneres Verhältnis zu ihrem Körper und sehen die Einmischung nicht als Befreiungsversuch.


Alex
21.5.2014 0:34
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“Atom aus – Natur an”


Heinz
21.5.2014 4:49
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> durch Straftaten willkürlich an der Äußerung von Meinungen zu hindern.

“Andere” fehlt.

> „Verstandesfeindliche Ideologie”

oder “Verfassungsfeindliche Partei”
immerhin sind die (wie viele andere) mit ihren Frauenstatuten nicht demokratisch.


Peter Suxdorf
21.5.2014 5:40
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Neid, alles nur reiner Neid. Ohne Quatsch. Ich maße mir an, einen edlen Geschmack zu haben, was die Optik des besseren Geschlechtes angeht. Jedesmal, wenn ich einen Genderbericht lese, der mit Fotos einer Gendertante unterlegt ist, stelle ich fest, daß diese Damen meinen geschmacklichen Ansprüchen nicht genügen. Man könnte mich auf einer Gendertante festketten, ich würde sofort anfangen zu rosten.

Stellt Euch mal dieses überklebte Plakat mit einer sich räckelnden C.Roth vor…DAS WILL DOCH KEINER…und das wissen die selber. Wenn sie nicht, dann dürfen die Hübschen auch nicht, basta.


wollepelz
21.5.2014 6:19
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Ist die Werbung aber nicht eher männerfeindlich?

Die “sexy” Frau räkelt sich auf dem Sofa und der Mann kümmert sich um ihre Füße? Kann man mit Gewalt auch andersrum “konstruieren”, wie ich finde.

Der normale Mensch sieht einfach nur eine Werbung. 😉


Lukas
21.5.2014 8:19
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Das Geschrei bei vertauschten Rollen auf dem Plakat wäre womöglich noch größer!


RedHead
21.5.2014 8:21
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Grüne als links zu bezeichnen ist auch absurd. So klassisch linke Themen interessieren die Grünen doch gar nicht, also z.B. Arbeiterinteressen oder Frieden und ähnliches. Und wenn sie mal linke Themen tangieren kommt dabei immer etwas bescheuertes heraus, etwa deren Antirassismus: lasst uns alle lieb haben, außer weiße, atheistische, heterosexuelle Männer damit wir denen die Schuld geben können für alles was nicht klappt und wir nicht miteinander auf anstrengende Lösungssuche gehen müssen.
Und dann dieser völlig merkbefreite Kampf gegen Atome und Gene bei dem auch gleich medizinischer Fortschritt und Kernfusion als mögliche saubere Lösung unserer Energieprobleme sabotiert werden: Das ist nicht links, das ist einfach nur dumm.


DerdieBuchstabenzählt
21.5.2014 8:51
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Was mich wundert, daß in unseren Parlarmenten (Gleichstellungsausschuß des Rates) Straftaten oder zumindest Sachbeschädigungen und Behinderung der Meinungsfreiheit offen beklatscht werden darf. Warum fällt das dort offenbar niemandem auf und warum macht das vor Ort keinem Sorgen?


Missingno.
21.5.2014 9:13
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Die Frau auf dem Plakat ist “leicht bekleidet”? Sieht für mich eher nach einem “normalen” Outfit aus. Vielleicht nicht gerade fürs Rollschuh-Fahren, aber es ist jetzt auch keine Unterwäsche oder Stofffetzen. (Oh ja, was maße ich mir an “leicht bekleidet” auf “wenig Bekleidung” zu reduzieren.)


klaus
21.5.2014 9:17
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“Ich für meinen Teil ziehe andere Konsequenzen. Ich habe beschlossen, künftig solche Produkte und Dienstleistungen zu bevorzugen, deren Anbieter die Zivilcourage aufbringen, sich gegen diese Political-Correctness-Strömung zu stellen.”

Auf den Gedanken bin ich auch schon gekommen, aber mit redcoon hatte ich dann doch eine echt beschissene Serviceerfahrung…


Volker
21.5.2014 10:29
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Es kann nur Neid sein, der diese Leute antreibt. Ich selbst beobachte solches Verhalten auch in meinem Freundeskreis. Die meisten davon Mittvierziger. Früher coole Typen, heute fallen sie so langsam dem Spießertum anheim: Vorzeigefamilien, zwei Autos (davon mindestens einer ein SUV), die Frauen labern fast ausschließlich über die Kinder und darüber, was gesund und ungesund ist. Als ich vor zwei Jahren mit ‘ner 20 Jahre Jüngeren zusammenkam war der Teufel los. Meine Freundin ist etwas freizügiger und hat ein paar nette Fotos auf Facebook. Dann kamen schon nach ein paar Tagen freundliche Kommentare betroffener Familienväter: “Erklär mal deiner Alten, dass solche Fotos gar nicht gehen.” Selber glotzen die Typen in einer Tour nach Weibern, wenn ihre Frauen nicht dabei sind, aber offiziell spielen sie alle Blockwart! Als ich mal in der tschechischen Heimat meiner Freundin war, hab ich ne kleine Fotoserie von dortiger Plakatwerbung gemacht. Spitze! Da stinkt das ganze Zeug, was hier so rumhängt, vollkommen gegen ab. Hab noch nie soviel nackte Ärsche im öffentlichen Raum gesehen. Und was ist passiert? Wieder kündigten mir einige meiner sogenannten Freunde die Facebook-Freundschaft. Haha! Und warum? Weil denen die Weiber Stress gemacht haben. Die bekamen ein Problem, wenn in ihren Facebook-News meine Fotos erschienen (und auch die Fotos meiner Freundin), denn die jeweilige Ehefrau saß neben dran und rümpfte ganz empört die Nase. Die Gendertaliban sind nur die Spitze des Eisbergs, die puritanische Gesinnung steckt noch immer tief in der Gesellschaft und wird meines Erachtens auch nie verschwinden. Ich frag mich nur, was das Ideal dieser Genderleute ist: dass wir uns alle in identische Unisex-Hüllen uploaden? Wie hat hier letztens einer so schön geschrieben? Schönheit in Schrift, Musik, Kunst dürfen und sollen wir lieben, der menschliche Körper in der Kunst – als Inbegriff der Schönheit – ist hingegen tabu. Absurd.


Kommentator
21.5.2014 11:20
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Sachbeschädigung ist bei Frauen offenbar ein Kavaliersdelikt. In Wien übersprüht eine militante Oma gerade Plakate von NacktInnen die ihr nicht gefallen:
http://www.heute.at/stars/lifeball/art53059,1019290


dentix07
21.5.2014 11:51
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Wieso? Paßt doch!
Kurt Schumacher sagte einmal: “Komunisten sind nur rotlackierte Faschisten!”
Ich fasse das heute so: Ob rot, grün, lila oder braun, unter der Farbe tobt der gleiche (Un)geist!

Wobei Grün zwei Fraktionen umfasst. Einmal die politisch-ökologische, und die religiöse (s. Taliban; Grün ist die Farbe “des Propheten”!)


Joe
24.5.2014 11:02
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Die Gendertaliban sind nur die Spitze des Eisbergs, die puritanische Gesinnung steckt noch immer tief in der Gesellschaft und wird meines Erachtens auch nie verschwinden.

Das ist das Ergebnis der Amerikanisierung nach dem zweiten Weltkrieg. Durch Hollywood werden in der Bundesrepublik “protestantische Werte” populär gemacht, dazu gehören der Arbeitskult und die Sinnlichkeitsfeindlichkeit. Auch der Trend, das Schutzalter von 14 auf 18 anzuheben, kommt von dort. Und es würde mich nicht wundern, wenn man irgendwann Unter-21jährigen das Biertrinken verbietet.