Ansichten eines Informatikers

Berlin: 3,90 Euro für Kriminalität

Hadmut
27.5.2014 21:22

Vorhin hatte ich mal so ein Erlebnis dazu, wie sich die Berliner Kriminalität auf die Lebensqualität auswirkt. Hat mich 3,90 Euro gekostet.

Das Stichwort heißt Geldautomat.

Überall, wo ich bisher gewohnt habe, hatte ich genug Geldautomaten in Reichweite. Auch da, wo ich jetzt wohne, kam ich morgens an einem Geldautomaten vorbei, so einer, bei dem ich keine Gebühren zahlen muss. War sehr bequem.

Nun haben sie ihn entfernt und 100 Meter weiter einen neuen aufgestellt. Nur hängt der jetzt nicht mehr draußen, sondern steht drinnen. Öffnungszeiten 9.00 bis 18.00 Uhr. Für mich also unerreichbar.

Nun war’s mir passiert, dass ich am Wochenende vergessen hatte, Geld zu holen, und gestern und heute wichtige Termine hatte, also vor 9 in der Firma sein musste und nicht vor 18.00 wieder rauskam. Und endete mit 5 Euro in der Tasche. Also habe ich auf der Webseite von Cash-Group nach Geldautomaten gesucht.

Wie bitte!?

Kaum Geldautomaten hier. Ich war das so gewohnt, dass an jeder zweiten Ecke einer hängt, aber ausgerechnet hier im dichtbesiedelten Berlin sind Geldautomaten plötzlich Mangelware. Gut, einen gefunden, der 300 Meter von einer S-Bahn-Station mittendrin entfernt war, also mittendrin ausgestiegen, hingedackelt.

Nix. Zu. Wieder einer im Laden drin, Rolladen runter.

Verdammt. Ich brauch aber Bargeld. Also bin ich halt in den Bahnhof und habe an so einem Allerweltsautomaten gezogen. 3,90 Euro Gebühr

Nur: Mir ist in Berlin schon mehrfach aufgefallen, dass Bankfilialen Zettel draußen hängen haben, dass die Automatenräume wegen Vandalismus oder Raub abends abgeschlossen werden. Und dass die die Automaten von außen nach innen umbauen und abends wegschließen, oder sie nur noch da stehen lassen, wo sie irgendwo „drinnen” sind, nimmt auch rapide zu.

Dumme Sache das. Da ist man unmittelbar von Vandalismus und der hohen Kriminalität in Berlin betroffen.

24 Kommentare (RSS-Feed)

KdB
27.5.2014 21:37
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Kann aber auch eine allgemeine Problematik, unabhängig von Berlin, sein. Bei uns (ca 8000 Einwohner Ort in der Nähe von Wiesbaden, ohne sonderliche Kriminalitätsprobleme) wurde auch der Postbank-Automat nun unter Öffnungszeiten gestellt und man nur noch zu diesen abheben. Auch dort ein Zettel mit der Begründung “Vandalismus”.


Reinhard
27.5.2014 21:45
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Gibt doch kostenlose Kreditkarten, mit denen man (zumindest im Euroraum) an den meisten Automaten gebührenfrei und zinslos Geld bekommt.


Emil
27.5.2014 22:41
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Was heißt hier Vandalismus? Das Problem sind wohl eher osteuropäische Banden, welche die Geldautomaten auf destruktive Art und Weise plündern:

Plünderungen Geldautomaten: Täter auf Sprengungen spezialisiert

http://www.berliner-zeitung.de/polizei/pluenderungen-geldautomaten-taeter-auf-sprengungen-spezialisiert,10809296,25738984.html

Hoch lebe die EU-Osterweiterung und das Schengen-Abkommen!


Hanz Moser
27.5.2014 22:43
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Also hier im Muenchner Speckguertel stehen die Automaten auch innen. Man braucht aber nicht einmal eine Bankkarte, die Tuer ist einfach immer unverschlossen.

Ja, hier ist die Welt noch in Ordnung. Die Leute koennen kein richtiges Deutsch, aber dafuer sind sie alle brav.


Dirk
27.5.2014 22:45
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Ich seh das an der Schoenhauser zuweilen, da sitzen dann in dem Bankenvorraum (ja, Bankkarte zum Aufmachen braucht man schon) drei bis sieben Obdachlose, wenns geht, noch mit ihren Hunden.
Und so sehr ich verstehen kann, dass es im Winter draussen scheisskalt ist und eklig, find cih das Setting danndoch unangenehm.

Schon mal ueberlegt, zur Volksbank zu wechseln?


Marc
27.5.2014 22:56
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Bei Rewe für >20 Euro einkaufen und Geld mit abheben. Sollte es doch Filialen geben die bis 00:00 geöffnet haben.

Oder einen neuen unteren Threshold definieren, ab dem Bargeld beschafft werden muss. Z.B. 1000 Euro. Dann wird es nicht so schnell dringend.


maSu
27.5.2014 23:41
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In ländlichen Regionen ist es noch viel schlimmer. Ich musste einige Zeit 20km Autobahn fahren um zu einem Geldautomaten zu kommen, an dem ich Gebührenfrei abheben konnte und dann wurde der mit Öffnungszeiten versehen. Da musste man schon “planen” wenn man nicht monatlich 10+ euro für Gebühren ausgeben wollte…


Heinz
28.5.2014 5:49
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@ Hanz Moser
Das ist hier in Niedersachsen auch so.


Horsti
28.5.2014 7:46
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In London sollen angeblich 92% der Geldautomatenkriminalität auf das Konto von Rumänen gehen:

http://de.ibtimes.com/articles/26663/20131211/nigel-farage-wir-wollen-keine-offenen-grenzen-mit-rum-nien-und-bulgarien.htm

Vielleicht bin ich auch schuld, schließlich bin ich mal nach `ner durchzechten Nacht irgendwo an der Schönhauser Allee in so einem Geldautomaten-Vorraum eingepennt. 😉


yasar
28.5.2014 8:16
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> 20km fahren um Geld abzuheben?

Das ist einiges teurer, als die Gebühren zu bezahlen. Insbesondere, wenn man die verlorene Zeit mitrechnet.


leser
28.5.2014 8:55
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Baumarkt, was kaufen mit EC Karte/Kreditkarte bezahlen, zur Info gehen und zurückgeben. Bei manchen kann man auch ab 20 Euro Einkauf diekt Geld auszahlen lassen


Marc
28.5.2014 9:42
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Das mit Öffnungszeiten ist hier (Karlsruhe) übrigens so selten, dass der einzige Automat mit Öffnungszeiten, den ich kenne (in der Uni-Mensa), gar nicht in den Karten der Bank auftaucht, wenn man nach Automaten sucht.


Johanna
28.5.2014 10:20
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Das ist mir vor einigen Jahren auch mal aufgefallen. Wir waren für einen Konzertbesuch und eine Stadtbesichtigung über ein verlängertes Wochenende in Berlin und brauchten noch etwas mehr Bargeld. Als Sparkassenkunde sollte das nun wirklich kein Problem sein. Aber niemand im Hotel konnte uns sagen, wo der nächste auch spätabends zugängliche Geldautomat ist, der uns keine Gebühren berechnet.
Man könnte ja wenigstens ein Kartenlesegerät außen anbringen, so dass die Türe geöffnet werden kann.


wackelakku
28.5.2014 10:35
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Wenn man bei der postbank ist kann man auch bei shell geld tanken.


Melursus
28.5.2014 11:08
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@Leser 8:55
Ihr Tip ist dreist und unsozial.
Bitte verzeihen sie die deutliche Ausdrucksweise. Ich betreibe so eine Art Baumarkt. Ihr Tip löst mit dem Storno und der Buchung und den gesetzlichen Aufbewahrungsfristen erhebliche Kosten aus.
Die Auszahlung von Bargeld durch einen Laden sollte Ihnen schon den Kauf von etwas Leuchtmitteln oder Ähnlichem Kram wert sein.
“Kundenrechte” sind Moden unterworfen. Eine Zeit konnten Bücher irgendwo zurückgegeben werden und ein Teil der Konfirmandenanzüge oder Tanzstundenballkleider wurden befleckt zurückgesandt.
Aber irgendwann lernen die Einzelhändler wieder: Kaufinteresse+Kaufkraft= Kunde.
Alle Anderen sind “Seeleute” und erinnern mich an die Seeroiber-Jenny und solches Volk, wie in diesem Blog eher kritisiert.


maSu
28.5.2014 11:56
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yasar:
Naja, wenn man eh Kontoauszüge holen will und die ein oder andere Überweisung tätigen muss, dann kann man das kombinieren. Aber mal so “zwischendurch” Geld holen ist dann nicht.

Und nein, Onlinebanking nutze ich nicht. Es wäre technisch in dem Dorf auch gar nicht bzw. nicht gut gegangen: mehr als 200kbit downstream war da per Festnetz nicht möglich(manche behaupteten 350 zu haben… aber… das waren Ausnahmen am Ortseingang) und das Mobile Internet zeigte an guten Tagen mal ein sehr schwaches “E” an, meist jedoch nur ein “G” … das machte jegliches surfen zur Qual.


Geisterkarle
28.5.2014 12:56
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Also bei meiner Bank, wo ich meistens abhebe, ist es auch drinnen. Allerdings kann ich da auch um 22 Uhr noch reindackeln. Bei ein paar Filialen muss man halt vorne die Karte direkt in nen Leser reinstecken um rein zu kommen.
Verhindern solche möglichkeiten in Berlin keinen Vandalismus, oder warum machen die direkt die Rollläden dicht?


Ron
28.5.2014 14:25
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@maSu
Bei meinen Eltern sind es nur 80kbit und damit ist Online Banking wahrlich überhaupt kein Problem. Online Banking-Seiten sind nicht gerade voll mit Flash und anderen Scripts. Wäre ja auch fahrlässig.


Knut
28.5.2014 15:10
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Interessanterweise ist das hier in der Gegend (Südpfalz, um die böse Stadt mit K nicht zu nennen) tatsächlich kaum ein Problem. Einerseits gibt es Automaten im Maximiliancenter und anderen Kaufgelegenheiten. Andererseits sind die Türen der Banken praktisch immer mit der Karte zu öffnen.

Ansonsten sind Shell und Rewe wirklich nützlich.

Das Aufenthaltsraumproblem tritt hier schon mal bei den Weinfesten auf, wenn die Temperatur unter Minikompatibilität fällt, aber keiner nach Hause möchte.


Joe
28.5.2014 17:47
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Das sind die ersten sichtbaren Schritte der Finanzmafia zur Abschaffung des Bargeldes. Es fing an mit: “Bitte geben Sie uns all ihr Geld, wir machen es überall 24 Stunden verfügbar.”

Nun ja, inzwischen vergißt man solche Versprechen immer öfter, irgendwann verweigert man wie in Schweden ganz die Auszahlung. Ist genau wie beim Online-Banking: “Total kostenlos, Kontoauszüge kostenlos per Post” usw. hieß es 1999 und dann werden nach und nach die Filialdienstleistungen eingeschränkt und natürlich kostet nun jeder zugeschickte Kontoauszug Porto – monatlich wegen irgendwelcher bescheuerten EU-Regeln.

Ich bin eigentlich nie mit weniger als einer dreistelligen Summe Bargeld uuterwegs und habe immer eine mindestens vierstellige Summe in meiner persönlichen Gewalt, unabhängig vom Bankensystem. Wenn es mal wie in Zypern losgeht, möchte ich nicht mit 5 Euro auf der Hand rumstehen.


Ron
28.5.2014 17:52
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@Hadmut
In Köln gibts jede Menge Automaten, die draußen sind und mit einer Kreditkarte, die keine Kosten verursacht, ist es auch kein Problem einen zu finden, der diese Kreditkarte nimmt. Gibt einige wenige, die keine Kreditkarten nehmen.
Allerdings sind die offenen Automaten an Plätzen, wo immer etwas los ist oder in der Nähe von (oder sogar in) 24h-Kiosken, wo auch niemand mal eben so rumrandaliert oder einen Automaten sprengt.


Georg_B
29.5.2014 7:48
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Ach Berlin ist so schön!

So hip! Seine Infrastruktur… ein Traum! Ich bin so neidisch! ..auf diesen ganzen Abschaum und Müll und Dreck…und Scheißhaufen auf den Straßen… und diese traumhafte Stadtverwaltung.

Sorry, aber es gibt wirklich sooooooooooo viele bessere Wohnorte als Berlin, wo man nur drauf warten kann, das seine Kinder Junkies werden, weil sie es nicht mehr ertragen konnten.

Ich sehe an dieser Stadt in punkto Lebensqualität keinerlei Berechtigung mehr!


Rainer
29.5.2014 14:53
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Ich war jahrelang Kunde bei der Sparkasse mit einer Filiale direkt vor Ort auf dem Land. Zwar nicht die besten Öffnungszeiten (meist nur 3-4 Stunden am Tag), aber als Student war es ganz ok. Online-Banking geht ja auch, passte also.
Irgendwann habe ich bemerkt, dass trotz Online-Banking einfach zuviele Dinge in der Filiale erledigt werden müssen: bestes Beispiel die Umstellung der Sparerfreibeiträge. Das ist bei anderen Banken (reinen Online-Banken) nicht so. Auf meine Nachfrage hin sagte man mir, die anderen Banken würden sich schlichtweg nicht ans Gesetz halten. Nun, klang für mich nach fauler Ausrede.

Seitdem ich einem 9-17-Uhr-Job nachgehe, hat sich das mit dem Filialbesuch sowieso erledigt, und direkt nach der Arbeit geht nicht, da sich das in einer anderen Region befindet: also andere Sparkasse.

Bin jetzt bei der ING DiBa, und da hat sich auch das Problem mit dem Geldabheben wieder erledigt. Man bekommt eine Girocard fürs bargeldlose Bezahlen und außerdem eine VISA-Karte fürs Geldabheben ohne weitere Kosten im In- und Ausland. Ich weiß zwar nicht, wie die das machen, aber ich kann mich darauf verlassen, dass das Abheben kostenfrei ist – oder die Karte wird gar nicht erst angenommen. Davon sind aber nur sehr wenige Automaten betroffen, bspw. bei meiner Sparkasse vor Ort. Ich kann also den Bahnhofsautomaten von irgendeiner “Reisebank” nehmen.
Und genau so muss das sein. Sollen sich die Banken doch untereinander prügeln. Es ist kein Wunder, dass die DiBa enormen Kundenzulauf hatte in den letzten Jahren. Sie machen es den Kunden komfortabel. Geht mir gar nicht um Guthabenzinsen oder günstige Dispozinsen, nur darum, dass alles unkompliziert abläuft und ich nicht überraschenderweise doch etwas zahlen muss.

Meine Sparkasse wollte später für die SMS-Tan 10ct/SMS haben, oder ich hätte einen TAN-Generator kaufen müssen. FinTS (früher HBCI) bietet sie nicht an, die iTAN auch nicht mehr.


Hilfloser
30.5.2014 11:10
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“Ansonsten sind Shell und Rewe wirklich nützlich.”
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mimimimi…
“mein” REWE hat kürzlich die Pforten geschlossen,
…mimimimi