Das Internet vergisst nichts? Entwarnung!
Wer hat nicht schon tausende Male den Spruch gehört, das Internet vergesse nichts. Die schlimme Überwachungskrake, die auch nach Jahrzehnten noch alles weiß.
Ach, was. Da kann jetzt völlig Entwarnung gegeben werden. Nur Stunden nach der Abkündigung von TrueCrypt waren die Kopien in den Suchmaschinen und bei Wayback schon weg.
Warum also die ganze Aufregung?
16 Kommentare (RSS-Feed)
TrueCrypt 7.1a bei Heise gefunden mit Google.
Soweit ich das mitbekommen habe kann es auch einfach sein das Google und das Wayback Archive die entsprechenden Befehlr in der robots.txt honoriert haben.
Oooch, bei dem, was es vergessen will, klappt es ganz gut. Ich habe mit dem Lied der EAV, der Rinderschänder, öfter mal Klamauk gemacht. Jetzt sind alle Kopien aus dem Netz verschwunden. Nur der reine Text ist noch da.
http://www.eav.at/eav/texte/text_382_0_rindersong.htm
Das Copyrightproblem ist nicht dran schuld, denn die anderen Titel der EAV sind noch da. Es gibt eben doch Netzgouvernanten — so, das war mein heutiger Beitrag zur Konspirationsforschung.
Und es gibt noch ein paar Sachen, die das Netz vergißt, ist eben nur ein Netz und kein Beutel. Das bekommen wir erst im nächsten Sylvester
Es vergißt nicht nur, erst merkt sich auch, wem es was zeigen darf und wem nicht — auch das kriegen wir dann später.
Carsten
—
Der Rinderschänder aus Bayreuth
hat ausnahmsweise frei heut!
MMUUUUUUHHHH
@alle bis hierhin: Leutchen, ich habe ein wenig den Eindruck, nicht ein einziger von Euch hat bisher begriffen, um was es Hadmut bei diesem Posting ging…
Kann das sein?
> Kann das sein?
Genau so ist es.
@Andy: Was meinst Du mit “honoriert”? Seit (mindestens) dem Jahr 2000 “honoriert” Google den entsprechenden Eintrag in dern robots.txt, ich wage sogar die Behauptung, alle Suchmaschinen halten sich daran.
Warum ich mich derart aus dem Fenster lehne? Weil ich selbst damit zu tun habe, auch mit den eigenen domains; selbst nachträgliche Änderung der Einträge in dieser Datei gibt keinerlei historische Daten preis — die wurden einfach nicht “gespidert”.
@alle bis hierhin: Leutchen, ich habe ein wenig den Eindruck, nicht ein einziger von Euch hat bisher begriffen, um was es Hadmut bei diesem Posting ging…
[ ] … dass der Spruch Das Internet vergisst nichts
Unsinn ist?
[ ] … dass sich anständige Suchmaschinen-Robots an Regeln halten?
[ ] … dass die Truecrypt-Macher bei jeder Veröffentlichung einer neuen Version, die alten Versionen (Sources + Binaries) entfernten?
[ ] … dass anderswo sehr wohl Kopien davon aufgehoben wurden?
[ ] … dass das Internet
nicht das WWW ist?
Kläre mich|uns bitte auf.
Da haben wir wohl unterschiedliche Vorstellungen darüber, was “das Internet” und was “vergessen” bedeuten. Oder ist es wirklich so überraschend, dass der Löschservice von Wayback und der Updateservice von Google tatsächlich funktionieren? Übrigens, unser Rinderfreund wird hier, hier, oder generell hier fündig, wenn er sich nur an den korrekten Titel erinnert.
ædustbunny Hadmut hat sich halt kurz & knapp ausgedrückt, wie Informatiker das tun: “Entwarnung”. Ausgeschrieben ist das Enten-Warnung.
@Josh_: ich glaube mal verstanden zu haben was Hadmut meint.
Bei Heise habe ich gestern Abend noch die Version 7.1a runterladen können (danke für den Tip an Thorsten). Die hab ich mir mal gesichert. Installiert habe ich diese Version schon einige Zeit. Ich habe aber das “Install file” damals weggeworfen.
Frage an die IT-ler unter euch: Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ob in dem “neuen” File das selbe drin ist wie im “alten”?
Borstie
@hadmut
ich hatte im letzten jahr auf einen deiner blogeinträge geantwortet, dass es das www, so wie wir alten säcke es kennen, nicht mehr lange geben wird. du hattest damals unverständnis geäußert, nicht zulestzt, weil mein kommentar auch etwas neben dem kontext deines eintrags lag.
spätestens heute sollte aber klar sein, was ich gemeint habe. 🙁
@Borstie: Auf truecrypt.ch gibt’s die Signature files, auf Golem gibt’s die Hashcodes. Wenn man denn diesen Quellen trauen möchte. Denn im Moment stellt sich die Frage, wem man bei dem Verhalten der Autoren überhaupt vertrauen kann/soll. Es gibt nämlich keine Garantie, dass die kompilierten Versionen jemals dem Sourcecode entsprochen haben. Und in dem wurde bereits Mitte April laut Heise eine Schwachstelle entdeckt, die die Verschlüsselung selbst bei mittelmäßig komplexen Passwörtern anfällig für Brute-Force-Angriffe macht. Kurz: Der Cache von Google oder Wayback sind unter diesen Umständen noch meine geringsten Sorgen.
@Thorsten: Fast alles richtig bis auf
Es gibt nämlich keine Garantie, dass die kompilierten Versionen jemals dem Sourcecode entsprochen haben.
Zum einen betrifft diese Aussage nur die Windows-Version, mit den nötigen build tools und ein bisschen know how erhältst Du unter Linux die seinerzeit verfügbaren binarys mit den seinerzeit verfügbaren hashes.
Zum anderen gab es irgendwann im letzten Quartal des vergangenen Jahres einen Artikel in der c’t — habe gerade mein Archiv nicht im Zugriff und kann es nicht genau dateieren/ verlinken, sorry, und auf Online-Suche habe ich gerade keine Bock –, in dem detailiert beschrieben wurde, mit welchen teils alten und freien, teils schwer aufzutreibenden build tools man aus den Windows-Quellen das binary baut; dann ebenfalls mit den korrekten hashes.
Im Westen also nichts neues. Viel Paranoia, viel Verschwörung und die “Profis” haben es immer schon gewusst, alles NSA-verwanzt, alles nur von inkompetenten Flaschen gebastelt & alles Scheisse, bis auf Mutti.
die install-dateien von truecrypt.ch und heise sind bytegleich mit einer version die ich maerz 2012 downgeloadet hatte.
[…] By Hadmut Wer hat nicht schon tausende Male den Spruch gehört, das Internet vergesse nichts. Die schlimme Überwachungskrake, die auch nach Jahrzehnten noch alles weiß. Ach, was. Da kann jetzt völlig Entwarnung gegeben werden. Nur Stunden nach der Abkündigung von TrueCrypt waren die Kopien in den Suchmaschinen und bei Wayback schon weg. …weiterlesen… […]