Scheiß Steuererklärung
Ein Fluchen eines Informatikers.
Eine der überflüssigsten Schikanen und Zeitverschwendungen in diesem Land ist die Steuererklärung.
Nicht dass man sie abgeben muss, sondern wie.
Viele sagen, sie wäre zu komplex. Damit käme ich noch klar. Aber es geht mir fürchterlich auf den Wecker, dass sie die Formulare jedes Jahr irgendwie ändern. Nicht allein, dass sie Unmengen von Unterfällen haben, sie ändern sie auch noch jedes Jahr. Ich muss dann immer meine Buchhaltung anpassen. Letztes Jahr noch auf zwei Kostenarten getrennt – jetzt müssen sie zusammen angegeben werden. Letztes Jahr noch zusammen – jetzt muss es auseinandergefummelt werden. Abschreibung als Sammelposten, und dann doch wieder nicht.
Alle Naslang kommt ein Politiker mit dem Vorschlag, die Steuererklärung müsse auf einen Bierdeckel passen. Eigentlich blödes Geschwätz, denn hinschreiben, was man an Kosten hat, muss man schon. Aber warum kann man sich nicht mal auf eine einheitliche Art festlegen?
Hängt wohl auch damit zusammen, dass unsere Regierung so korrupt und verlogen ist. Einerseits muss jede noch so fiese Methode ausgenutzt werden, die Eingaben zu erschweren, damit der Bürger nicht alles zurückbekommt. Andererseits will jeder die schmierende Lobby bedienen, womit es unzähligen Sonderbehandlungen kommt, die alle im Formular berücksichtigt werden müssen.
Oder die Zettelabtipperei. Wir leben im Zeitalter des Internet, des QR-Codes, der vollständigen Überwachung. Amazon weiß, was ich kaufen will, bevor ich es selbst weiß. Und Google weiß, warum ich es will. Warum aber bin ich effektiv tagelang damit beschäftigt, zu erfassen, was ich tatsächlich gekauft habe?
Quittungen aus dem Supermarkt, Aldi, LIDL usw. Fast immer steuerlich irrelevant, weil eh nur private Lebensmittel. Trotzdem ein Hindernisparcour des Suchens, weil die Armleuchter Datum, Betrag usw. alle woanders hinschreiben. Jeder versteckt das Datum klein und mickrig an einer anderen Stelle. Und sie nehmen die am wenigsten lesbaren Zeichensätze, noch dazu in fixed. Das wird kein Text, das wird eine Buchstabenwüste, die schwer lesbar ist. Gerade gehen ein paar Spinner in Deutschland um, die meinen, jeder könne programmieren. Ich wäre schon froh, wenn die Programmierer, die die Kassen bei Aldi, LIDL & Co programmieren, halbwegs programmieren können.
Was wäre eigentlich so schwer daran, für Kassenzettel mal ein einheitliches Format festzulegen? Da kommt die Kopfgraphik hin, dort das Datum, die einzelnen Einträge sehen so aus, unten dann Betrag und Mehrwertssteuer in diesem Format. Danach die Kartenzahlung. Und nicht alles durcheinander.
Wer auch nicht programmieren kann, sind die Programmierer meiner Hausbank. Einfach zu dämlich. Zwar bieten sie Kontoauszüge als csv und seit einiger Zeit sogar als XML nach ISO 20022 an. Aber im XML fehlen einige der Informationen. Außerdem haben sie noch ein anderes Problem. Ich versuche, die Auszüge einzulesen und mit meiner Datenbank abzugleichen. Das Programm dazu muss ich jedes Quartal nachtunen und nachfeilen. Weil man nicht einfach mal so prüfen kann, ob man diese Buchung schon erfasst hat. Denn es kann mehrere gleiche Buchungen an einem Tag geben. Anfangs hatte ich dazu einfach die Reihenfolge genommen, in der die Buchungen im Auszug stehen. Und den Saldo, der bei jeder Buchung dabeisteht zur Kontrolle.
Von wegen. Geht nicht. Weil sie die Auszüge offenbar bei jeder Anfrage neu erzeugen, per SQL abfragen und dabei nur nach dem Datum sortieren. Die Reihenfolge innerhalb eines Buchungstages ist willkürlich und wechselt von Auszug zu Auszug. Hat man zwei überlappende Auszüge (und die braucht man, will man keine Daten verlieren, weil sie einem die elektronischen Auszüge nicht etwa regelmäßig schicken wie die PDFs, sondern voraussetzen, dass man die selbst holt, wenn man sie braucht, und das kann man eben nicht taggenau, also muss es überlappend sein.) Ich habe mir das mal so ausprogrammiert, dass die Routine versucht, das auch bei veränderter Reihenfolge innerhalb eines Tages zur Deckung zu bringen. Neulich hatte ich so einen vertrackten Fall, da ging es einfach nicht ohne manuelle Interaktion. Zumal das dann immer auch eine Art Raten ist, weil die End-Saldos nicht stimmen, die ändern sich ja jedesmal. Zu doof, in die Abfragen noch ein weiteres Merkmal einzuflicken. Ich hab’s mal bei der Kundenhotline versucht. Die haben nicht mal entfernt verstanden, wovon ich überhaupt rede und mich von oben herab mit Standard-Sprüchen abgekanzelt.
Apropos doof. Doof ist auch, dass besagte Probleme nur beim Giro-Konto auftreten. Immerhin kommt man da so weit. Für die Kreditkarte gibt es nur die fertigen PDFs zum Download, elektronisch lesbar wie csv oder xml gibt’s da nicht. Fragt man bei der Bank, bekommt man nur dumme Antworten und wird an VISA verwiesen. Fragt man bei VISA, bekommt man noch dümmere Antworten und wird zurück an die Bank verwiesen.
Eine Bank, die nicht mal ansatzweise in der Lage ist, die verschiedenen Konten, die sie anbietet, in ein einheitliches, zuverlässiges und elektronisch direkt lesbares Datenformat zu bringen. Einfach zu dämlich. Jeder kann programmieren.
Also sitze ich nach längeren Reisen usw. da und tippe die Buchungen aus den Auszügen ab. Oder muss mir irgendwann mal was schreiben, was die PDFs einliest. Hatte ich sogar schon mal angefangen, aber sie wechseln anscheinend die PDF-Software öfters, womit sich auch deren Aufbau ändert.
Wäre ja auch zu einfach, wenn sie einheitliche Kontoauszüge für alle ihre Produkte anbieten würden.
Amazon ist berüchtigt. Dafür, dass sie alles über einen wissen.
Stimmt nicht. Was sie abbuchen, das wissen sie nicht. Der Geldhandel von Amazon ist eine Katastrophe. Bestellungen teilen sie in mehrere Zahlungen auf, fassen aber andere wieder zusammen. Und schicken einem E-Mails, in denen steht, was wo wie geliefert und abgerechnet wurde. Wäre eigentlich eine nette Idee. Wenn sie nicht erstens ein völlig beklopptes und nur schwierig zu parsendes Format gewählt hätten, das sie öfters mal umschmeißen und ändern, und zweitens noch das Problem hätte, dass verschiedene Teile von Amazon alle unterschiedliche Formate verwenden. Nicht nur verschiedene Formate, manche senden Text, andere HTML. Sie senden einem überhaupt eine ganze Menge. Was sie einem nicht senden ist eine Zuordnung von Lastschriften zu Lieferungen. Wär ja auch zu einfach die Nummer der Bestellung in den Text der Lastschrift zu schreiben. Da nämlich schreiben sie eine ganz andere Nummer rein, die keinen erkennbaren Zusammenhang hat.
Es heißt, Amazon wäre eine Datenkrake, die alles und jedes weiß. Und doch schon mit ihrer eigenen Buchhaltung heillos überfordert ist. Also sitzt man hinterher immer da und rätselt, was die einzelnen Lastschriften wohl bedeuten könnten.
Oder ob sie Umsatzsteuer enthalten. Das ist nämlich auch nicht so ganz klar. Manchmal schreiben sie es rein. Manchmal auch nicht. Manchmal muss man dann noch nach externen Rechnungen suchen, die manchmal im Paket liegen oder auch manchmal per E-Mail kommen. Mal so, mal so. Was vor allem deshalb übel ist, weil man auch das vorher nicht weiß. Manches kommt von Kleinunternehmern oder aus dem Ausland und hat deshalb keine ausgewiesene Mehrwertssteuer. Das weiß man aber vorher nicht. Glücksspiel. Es wäre aber wichtig, denn wenn man etwas vom vermeintlich billigeren Händler kauft, der aber keine Mehrwertssteuer ausweist, kann der am Ende der deutlich teurere sein.
Amazon bekommt’s nicht so richtig auf die Reihe, dass das Finanz- und Handelssystem hier anders läuft als in den USA.
Warum sitzt man eigentlich überhaupt herum und muss Rechnungen einzeln durchlesen und prüfen? Warum hat man das nicht längst in ein einheitliches elektronisches Format gebracht? Könnte man doch ohne weiteres elektronisch lesbar übermitteln.
Apropos übermitteln. Wisst Ihr, was mir auf den Sack geht? Dass ein Haufen Firmen mich damit schikanieren, dass ich mich auf 101 Webseiten einloggen und mir irgendwelche Rechnungen da selber runterklicken soll. Nicht etwa einheitlich oder automatisierbar, sondern jede mit einem anderen albernen Labyrinth. Herzlich willkommen im Kunden-Login. Hier unser neues Handy und da das Super-Sonderangebot. Rechnungen? Äh – im Menu den Service-Bereich und dann vielleicht unter … oder doch ganz woanders?
Das Problem an der Steuererklärung ist nicht die Steuererklärung an sich.
Das Problem ist, dass wir mit der Informationstechnik die Sache nicht erleichtern, sondern immer mehr unüberlegten Müll auftürmen. Alles so ad hoc zusammengerülpst. Das absurde daran ist, dass die Rechnungen, die auf einem schnöden Blatt Papier daherkommen wie vor 50 Jahren, und einfach im Paket drinliegen, immer noch am einfachsten zu handhaben sind. Was nützt uns die ganze IT und das ganze Internet-Blubb-Blubb, wenn wir zu dämlich sind, sie nutzbringend einzusetzen, und das nur zum Datengewucher wird?
Wir sind nicht mal bei den „Profis” in der Lage, einen sachbezogenen brauchbaren Standard hervorzubringen. Ausgerechnet die vielgeschmähte EU scheint da mit dem vielgeschmähten SEPA wenigstens so etwas wie eine leichte Verbesserung zu erreichen. Einheitliche Kontonummern und Mandatsnummer in Lastschriften sind ja schon mal was.
Bezüglich der Kassenzettel habe ich in den letzten Jahren trotz kistenweise neuer Kassenzettel nur einen einzigen gesehen, bei dem ich dachte „Wow, wer den Zettel designt hat, hat seine Software im Griff, Ahnung von Ergonomie und Lesbarkeit, und kann gute Kassenzettel produzieren.” Der war richtig gut. War irgendeine Apotheke. Und irgendwo hab ich mal gelesen, dass irgendein Supermarkt das Wunderwerk der Softwaretechnik fertiggebracht hätte, die Einträge auf dem Kassenzettel nach Warengruppen zu sortieren. Wahnsinn.
Was wär das toll, wenn jede Rechnung eine einheitliche Rechnungsnummer haben und jede Lastschrift oder Abbuchung diese Rechnungsnummer enthalten müsste?
Oder anders gefragt: Warum ist SEPA da wieder nur halbherzig? Warum enthält SEPA zwar eine Mandatsnummer und eine Gläubiger-ID, aber nicht zwingend auch die Rechnungsnummer?
Und warum werden Mandatsnummer und Gläubiger-ID nicht in eigenen festen Datenfeldern übermittelt, sondern irgendwie prosaisch und nach Lust und Laune anders im Verwendungszweck?
Wenn ich überlege, womit ich jedes Jahr zusammengenommen mehrere Tage vergeude, bekomme ich so eine Informatiker-Verzweiflung. Denn 90% der Zeit, die ich da verbrate, verbrate ich für Tätigkeiten, die vollautomatisch ablaufen könnten, wenn das nicht alles so verkorkst, dämlich, inkonsistent und uneinheitlich ablaufen würde.
Von wegen, jeder kann programmieren.
53 Kommentare (RSS-Feed)
Ach Hadmut, da rantet der Ingenieur bzw. der theoretische Informatiker. Als Anwendungsfuzzi kann ich Dir sagen: Das Problem sind die Sonderfälle. Warum ist die Rechnungsnummer kein Pflichtfeld bei SEPA? Weil’s Zahlungen ohne Rechnung gibt. Weils Zahlungen gibt, die mehrere Rechnungen in einer Zahlung zusammenfassen. Rechnungen im elektronischen Format? Haben wir schon seit Jahrzehnten (EDI), aber es gibt kaum eine Datenstruktur im Business-2-Business-Bereich, die so komplex werden kann wie eine Rechnung.
Anzahlungen, Teilzahlungen, Umsatzsteuer, EU-Recht, Rundungsprobleme, Endsummenrundungsregeln, komplexe Auftragsstrukturen, Währungen und weiß der Teufel was sonst noch machen Dir das Leben schwer. Eine Rechnung, die potentiell zwei Steuersätze hat (Einzelhandel) musst Du anders aufbauen als wenn Du weißt, Du verkaufst nur Maschinen mit 19%. Außer Du hast ne spanische Tochter, weil Frachtkosten laufen da mit vermindertem Steuersatz. Oder eine Schweizer, weil die runden die Rechnungssummen auf volle 5 Rappen. Die Deutschen haben einen Skontoausweis, die Holländer kennen die sog. Kreditprovision (wie Skonto, nur wird’s vorher draufgeschlagen). Dann erfindet die EU eine neue Direktive, weil irgendwelche Arschlöcher sich wieder ein neues Vorsteuerabgreifkarussell haben einfallen lassen und schon musst Du wieder zusätzliche Daten übermitteln, die Daten aufspalten (bspw. in Ware und Dienstleistung), oder auf dem Papier irgendwelchen sonstigen Schmonzes andrucken. Erst letztes Jahr hat man kurzfristig die Sau durchs Dorf getrieben, dass Gutschriften nicht mehr Gutschriften sondern “Korrekturrechnungen” heißen müssten. Kaum war’s umprogrammiert, sagt das Bundesfinanzministerium “Alles zurück, so haben wir das nicht gemeint”. Frag zwei Steuerberater und einen Wirtschaftsprüfer zur umsatzsteuerlichen Behandlung irgendeines nicht trivialen EU-Warentransportvorgangs, und Du kriegst fünf Antworten. Nachdem sie recherchiert haben. Ein Kollege erzählt immer die Story von der umsatzsteuerrechtlich korrekten Berechnung eines Technikers, der Wartungsarbeiten auf einem Schiff durchführt, das währenddessen diverse EU- und nicht EU-Häfen anfährt. Da kriegst Du die Pimpelgicht.
In Summe: Es ist extrem hart (bis unmöglich), für Rechnungen einen elektronischen Standard zu schaffen, der alle möglichen Sonderfälle, die in jeder denkbaren Branche gebraucht werden berücksichtigt und den dann auch noch mit den gesetzlichen Anforderungen konform zu halten. Also entwickeln sich Standards für bestimmte Branchen (Automobilindustrie etc.).
Was für Informatiker manchmal schwer zu verstehen ist (ich hab auch lange gebraucht, um das zu verinnerlichen): Man muss keine gemeinsame Sicht auf die Welt (aka: kohärentes abstraktes Datenmodell) haben, um zusammenzuarbeidann zwar (händisch/geistige) Mehrarbeit auf beiden Seiten gefragt, aber man kann unterschiedliche Weltsichen besser *fallweise* konsolidieren als *generisch*. Da braucht dann aber etwas, das der eine erzeugen und der andere mit etwas Denkaufwand verstehen kann. Ein “Boundary Object” wie eine Papier bzw. PDF-Rechnung ist da die pragmatischste Lösung.
Aber warum Du Dir die pdf-Rechnungen selber runterlädst statt zuschicken zu lassen, ist mir schleierhaft. Allerdings teile ich Deine Wut in den Fällen, in denen die Rechnung dann doch mal nicht per Mail kommt und man sie suchen gehen muss. Aber ich wäre schon froh, wenn auf jeder Webseite der “Anmelden”-Link oben rechts wäre und man *den* nicht schon verzweifelt suchen muss.
@Stadtfuchs:
> Warum ist die Rechnungsnummer kein Pflichtfeld bei SEPA? Weil’s Zahlungen ohne Rechnung gibt. Weils Zahlungen gibt, die mehrere Rechnungen in einer Zahlung zusammenfassen.
Ich habe ja nicht gesagt, das das Feld immer gefüllt sein muss. Aber wenn es eine Rechnung gibt, dann soll sie in einer gleichartigen Weise angegeben sein und nicht wie’s gerade jedem in den Sinn kommt und bei jedem anders.
Und Sonderfälle sind eben Sonderfälle. Trotzdem würde es schon helfen, die große Masse der Buchungen, die eben keine Sonder-, sondern Normalfälle sind, einheitlich zu erfassen. Auch wenn ich damit nur 80% der Fälle erfasse, habe ich 80% der Zeit gespart. Und selbst wenn es mehrere Rechnungsnummern gibt, kann man die in ein Feld schreiben, wenn man es richtig definiert.
Sowas geht. Wenn man will.
> Was für Informatiker manchmal schwer zu verstehen ist (ich hab auch lange gebraucht, um das zu verinnerlichen): Man muss keine gemeinsame Sicht auf die Welt
Rate mal, warum es trotzdem HTML, PDF, E-Mail, XML, usw. gibt. Weil’s die Informatiker trotzdem verstanden und einheitliche Formate gebildet haben.
Und über “Elster” will man eigentlich garnicht erst reden. Jedes viertel Jahr wieder eine Überraschung, ob es diesmal läuft, oder nicht. Oder vielleicht nur zum Teil.
Der Krampf in Java gegossen, sozusagen.
Daniel
Die sortierten Kassenzettel bekommt man bei Kaufland.
Und richtig toll sind die hauchdünnen Zettelchen auf Thermopapier, die nach einem Jahr verblasst und nach zwei unlesbar sind. Gut, dass zumindest die Werbung schön bunt und auch nach Jahren in der Lagerkiste noch über lustige Preise der Vergangenheit informiert.
Brüllt da jemand, weil er seine Kassen nicht sauber im Griff hat? 🙂
Kenn ich, geht mir jedes Quartal selbst so. Und weil man zu geizig ist, dem Steuerberater die Tüte mit Quittungen vor die Füße zu kübeln, setzt man sich selbst hin und versucht sich durch den Paragraphen-Dschungel des Steuerrechts zu buchen, was dann im Allgemeinen nach hinten losgeht.
Korrelation, Kausalität?!? Täte mich mal interessieren, ob Amokläufe und/oder Selbstmordrate zum Quartalsende ansteigen.
> Brüllt da jemand, weil er seine Kassen nicht sauber im Griff hat?
Nein, umgekehrt. Gerade weil ich den Anspruch habe, sie sauber im Griff zu haben, weiß ich, wieviel Aufwand das ist. Hätte ich sie nicht im Griff, wäre das ja weit weniger Aufwand. Allerdings hatte ich letztes Jahr wegen des Umzuges, der Wohnungssuche und der zeitweise doppelten Wohnung mit Zimmerchen in Berlin nur das nötigste gemacht, und da ist halt einiges liegen geblieben. Und jetzt kam noch dazu, dass die alle auf SEPA umgestellt haben und meine automatischen Erkennungen vieler Buchungsvorgänge nicht mehr funktionieren und neu gemacht werden müssen.
Du sprichst mir aus de Seele.
Apropos Bankauszüge: Es ist/war ein Drama, die für den Steuerberater aufzubereiten (ja, ich hab’s irgendwann ihm “hingeworfen”, weil mir meine Zeit für diesen Blödsinn zu schade war).
Im Prinzip kann ich die inzwischen nach kurzer manueller aufbereitung automatisiert per skript in das Format wandeln, die mein Steuerberater für “sein DATEV” haben will. Immer wenn ein Monat rum ist, hole ich einafch die Kontoauszüge vom letzen des Vormonats bis zum ersten des Nachfolgemonats.
Danach werfe ich die überflüssigen Buchungen aus der CSV-Datei weg und mache eine Marker (=extra Spalte) für die zeilenenden hin. Ab da kann ich mit prmitiven skripten das in eine CSV-Datei passend für den Datev-Import umwandeln. ich weiß, nciht der weisheit letzter Schluß, aber deutlich weniger zeitaufwendig, als das Zeug manuell aufbereiten zu müssen.
Und für die Archivierung der kontoumsätze verwende ich momentan GNUCash, daß die Umsätze per HBCI reinholt. Die scheinen das mit dem Erkennen von zwei identischen Buchungen am selben Tag ordentlich hinbekommen zu haben, wenn man tagesüberlappend abholt. Im prinzip köntne ich da die Datev-Daten vermutlich direkt herausholen, hatte aber wegen zeitmangel noch nicht die Muße, mit dem XML-Format von GNUCash zu beschäftigen.
Mein Vorschlag. versuch mal mit gnucash Deine Kontoumsätze reinzuholen und dann die XML-datei vondenen auseinanderzunehmen.
Ich bekomme gleich Schnappatmung wenn ich das lese.
Du scheinst nicht beruflich ausgelastet zu sein, dass du so einen Aufwand betreibst nur um ein paar Kröten zu sparen. Wenn ich da noch Programme schreiben und ständig pflegen, mich ständig in die geänderte Materie einlesen müsste, … Zeit ist Geld, deine Zeit scheint absolut nix wert zu sein, wenn du dir solches Gebastel mit der Steuer erlauben kannst. Da legst du doch nur drauf wenn du das selber machst oder verdienst du 3,50€/h?
Der Steuerberater ist doch viel billiger also sich tagelang mit diesem Mist beschäftigen. Wenn ich das selber mache dauert es zigmal länger, in der Zeit habe ich die Kosten für den Steuerberater schon lange wieder drinn. Der bekommt die Kiste auf den Tisch gestellt (holt sie sogar selber ab), erledigt, Zeit frei um Gled zu verdienen, das was du betreibst ist Zeit und Geld vernichten.
> Du scheinst nicht beruflich ausgelastet zu sein, dass du so einen Aufwand betreibst nur um ein paar Kröten zu sparen.
Das ist ein Trugschluss. Denn ein Steuerberater kann auch nur das verarbeiten, was ich ihm vorlege. Also muss ich den ganzen Krempel ohnehin auseinanderfisseln. Und nur über die Erfassung aller Geldbewegungen bin ich sicher, dass ich auch alles richtig erfasst habe und beispielsweise auch Fehlabbuchungen usw. erkenne. Außerdem hole ich mehr als nur „ein paar Kröten” zurück.
“Was wäre eigentlich so schwer daran, für Kassenzettel mal ein einheitliches Format festzulegen? Da kommt die Kopfgraphik hin, dort das Datum, die einzelnen Einträge sehen so aus, unten dann Betrag und Mehrwertssteuer in diesem Format. Danach die Kartenzahlung. Und nicht alles durcheinander.”
Hadmut als Anbeter der EU-Regulierungswut – unbezahlbar!
Für alles Andere gibt es Mastercard 😉
> Hadmut als Anbeter der EU-Regulierungswut – unbezahlbar!
Ohne Standardisierung und Vereinheitlichung gäbe es kein Internet, kein Web, keine Blogs. Siehe RFCs.
Wer sich noch an die Zeiten proprietärer Rechner (vgl. Amiga-Disketten oder Commodore vs. Apple vs. Atari) erinnern kann, weiß, wie wichtig das ist.
“” Außerdem hole ich mehr als nur „ein paar Kröten” zurück.””
Damit waren die Steuerberaterkosten gemeint, das sind im Vergleich dazu was man sich zurückholt und der zeitliche Aufwand wenn man es selber macht wirklich Peanuts.
Irgendwie machts du was grob falsch, kenne keinen der so einen Aufwand betreibt, das lohnt sich hinten und vorne nicht, sich mit dem Nervkram selber abzuquälen nur um die Steuerberaterkosten zu sparen, da legt man drauf wenn man beruflich ausgelastet ist, solchen Firelfanz kann ich mir gar nicht leisten.
nochmal @Hadmut:
“Ich hab’s mal bei der Kundenhotline versucht. Die haben nicht mal entfernt verstanden, wovon ich überhaupt rede und mich von oben herab mit Standard-Sprüchen abgekanzelt.”
welcome to my world. Ich rufe da gar nicht mehr an.
Schönes Bsp. ist die (optionale!) eMail bei Buchungsvorgängen (Usus in CH). Man muss gar nicht mehr aufs Konto gucken, sieht Bewegungen sofort und erkennt Unregelmässigkeiten zeitnah. Erklär das mal einer deutschen (kleines “d”) Bank!
@Steuerzahler:
Dir ist schon bewusst, dass *Du* den Kopf hinhältst, wenn (die Eintipptussides) Steuerberater(s) Schei* baut?
Bei Banken scheint es zwei Klassen von Programmierern zu geben. Die kompetenten, die dürfen an die großen Eisen im Hintergrund (da geht es um das Geld der Bank), die Pappnasen dürfen Kundeninterfaces basteln (da geht’s ja nur um Zeit und Geld der Kunden).
Die hiesige Volksbank bietet z.B. eine Bankingsoftware für ihre Kunden an – die man auch tunlichst verwenden sollte, da sich das Interface wohl öfters mal ändert. Kostet 25 Euro einmalig, mit Updates und Support. Hauptproblem der Software ist jedoch die Verifizierung des Lizenzschlüssels – die 25 Euro verden locker als Kosten im Support generiert… würden sie das Ding verschenken, oder einfach auf die blöden Lizenzschlüssel verzichten (und die Lizenznummer telefonisch nur bei Supportanfragen prüfen), hätten alle was davon: der Bank bliebe unter’m Strich mehr Geld, und die Kunden hätten weniger Ärger.
Was mir bei Banken allerdings am meisten fehlt: warum kriegen die es nicht gebacken, einen signierten Kontoauszug zu generieren? Ein kleiner Klartextabschnitt mit Signatur pro Buchung – damit könnten sie auf einen Schlag Paypal und halblegales Zeugs wie “Sofortüberweisung” praktisch vom Markt fegen.
Damit könnte man bei jedem Online-Händler die “Ich hab’s bezahlt”-Bestätigung bei Vorkasse mit einem einfachen Copy&Paste abliefern. Und der Druck auf die Banken, sich bei Überweisungen zu beeilen, wäre deutlich vermindert…
>Ohne Standardisierung und Vereinheitlichung gäbe es kein Internet,
>kein Web, keine Blogs. Siehe RFCs.
Ach herrjeh 🙂 Ich liebe solche absolutistischen Ansagen 😉 Natürlich gäbe es das Internet _in dieser uns jetzt bekannten Form_ nicht, dafür was anderes. Die Mailboxen der Vor-Internet-Ära haben gezeigt, wie sowas geht. Und Atari, PC & Co. hätten sich ja an den Amiga anpassen können. Der konnte deren Disketten quasi schon ab Werk lesen, bot auf seinen aber mehr Platz 😉
Und zum Thema “Jeder kann programmieren”: Wenn das nicht stimmt, wie Du ständig kolportierst, und jetzt Kassenzettel als Aufhänger nimmst, dann können die meisten, die von sich behaupten, programmieren zu können, dieses eben nicht.
Kurz gesagt: ein Studium macht vielleicht den Informatiker, aber noch lange keinen guten Programmierer. Das Nicht-Studium hingegen macht sicher keinen Informatiker, was aber wenig über die Güte des Hobby-Programmierers aussagt. Ich wette, mancher Demo-Coder, der im Hauptberuf Malocher oder Dealer ist, macht einem Informatiker noch einiges vor 😉
Und nun zur Steuererklärung: Jou, die “Ausnahmetatbestände”… da stimme ich Dir zu, Katastrophe. Allerdings wird sich daran kaum was ändern, solange sich die Politik nicht ändert. Aus unseren Steuerzahlungen werden jede Menge Töpfe befüllt, aber die Wächter dieser Töpfe sehen es nur ungern, daß eines schönen Tages weniger im Töpfchen ist, als gewohnt. Also wird mit den “Ausnahmen” und allerlei Tricks herumlaviert, um die Töpfchenwächter nicht zu verärgern. Bei gewissen Gesetzesvorhaben benötigt man u.U. deren Wohlwollen (z.B. im Bundesrat)…
Hadmut,
du unterliegst noch der Fehlannahme, dass diese Änderungen willkürlich geschehen und nicht zu dem expliziten Zweck den Bürgern die Steuern aus der Tasche zu ziehen.
Klar kann jeder programmieren, wenn man jeden Schwachsinn als “Programmiersprache” durchgehen lassen will:
> http://t3n.de/news/10-programmiersprachen-dich-550400/
Es gab ja auch mal den Vorstoß zu einer “feministischen Programmiersprache” – da wird aus true dann sporadisch false und wirft ein “rape” anstatt einer Exception, bevor sich das Programm selbst zerstört 😀
Apropos Steuer:
Eine heitere Herausforderung ganz eigener Art ist es, aus dem Aufdruck eines Fahrscheins der Berliner Verkehrsbetriebe das Datum zu extrahieren….
“Und richtig toll sind die hauchdünnen Zettelchen auf Thermopapier, die nach einem Jahr verblasst und nach zwei unlesbar sind.”
Ja – die muss man halt kopieren.
> “Und richtig toll sind die hauchdünnen Zettelchen auf Thermopapier, die nach einem Jahr verblasst und nach zwei unlesbar sind.”
Ich habe vor Jahren mal den Fehler gemacht, die alle aufzukleben. Ausdünstungen aus dem Klebstoff lassen die in kürzester Zeit wieder komplett weiß werden. Dann habe ich es mal mit so Öko-Klebstiften auf Wasserbasis probiert – wieder alles „gelöscht”. Seither hebe ich die in Kuverts auf und das hält dann schon um die 10 Jahre.
> Wer sich noch an die Zeiten proprietärer Rechner (vgl. Amiga-Disketten oder Commodore vs. Apple vs. Atari) erinnern kann, weiß, wie wichtig das ist.
Trotzdem haben Wir immer unsere Daten vom C64 auf den Apple II oder TRS-80 udn uzrück bekommen, sogar mit Disketten! 🙂
@Steurzahler
Wenn man dem Steuerberater einfach eine Kiste mit Belegen hinwirft, will der meist unverhältnismäßig viel Geld pro Beleg. Teilweise sogar mehr als einem ein Beleg wieder zurückbringt.
Und selbstm wenn man das so wolte, muß man die Belege mit den Konten abgleichen, weil man schon die Kontrolel haben sollte, ob das was abgebucht wird, mit dem übereinstimmt, was man berechnet bekommt. im Endeffekt würde die Arbeit doppelt gemacht.
Ich habe den Steuerberater auch nur, weil mir es irgendwann zu bunt wurde, wegen jedem Pups mich mit dem Finazamt herumzustreiten. Seit das der Steuerberater fertigmacht, habe ich (und der Steuerberater) keine Diskussionen mehr mit dem Finanzamt.
> Und selbstm wenn man das so wolte, muß man die Belege mit den Konten abgleichen, weil man schon die Kontrolel haben sollte, ob das was abgebucht wird, mit dem übereinstimmt, was man berechnet bekommt. im Endeffekt würde die Arbeit doppelt gemacht.
Das ist der Punkt. Ich habe den Eindruck, dass viele, die hier so leichtfertig „Steuerberater” rufen, da auch nicht mehr als 20 Quittungen im Jahr abgeben.
Datenverarbeitung ist kompliziert und voller Sonderfälle, weil die reale Welt kompliziert und voller Sonderfälle ist.
Das spannende an Standards ist, das es so viele davon gibt. Die meisten Leute, die DV entwickeln (also nicht nur SW-Entwickler !) sehen auch keinen Sinn dahinter, Dinge zu machen, die offensichtlich keinen Sinn machen, wie z.B. sich an einen Standard zu halten, wenn man selbst dadurch keinen Vorteil hat.
Wenn einem Lieferanten sagt, er hätte die Rechnungen jetzt bitte gerne in diesem und jenem Format, so wird das sicherlich rasch gehen. Oder wenn ein signifikanter Anteil aller Aldi-Kunden erklären, Sie gehen nicht mehr bei Aldi einkaufen, wenn die Rechnung nicht einer bestimmten Konvention entsprechen. Im Grosskundengeschäft der Banken bekommst Du die Kontoauszüge auch sauber in einem maschinenverwertbaren Format.
Hadmut, ich fürchte mit Deiner Ein-Mann-Demonstration wirst Du da nicht viel ausrichten. !!Aber!! es ist nicht immer ganz sinnlos – oft werden derartige Kundenwünsche (z.B. CSV zusätzlich zum PDF) in irgendeinem Ticket-System eingelagert, um dann als Inspiration für SW-Entwickler zu dienen, die dringend eine Begründung brauchen, warum sie nochmal soundsoviele kEUR haben möchten, um den Sommerurlaub zu finanzieren… 🙂
“Manches kommt von Kleinunternehmern oder aus dem Ausland und hat deshalb keine ausgewiesene Mehrwertssteuer. Das weiß man aber vorher nicht. Glücksspiel. Es wäre aber wichtig, denn wenn man etwas vom vermeintlich billigeren Händler kauft, der aber keine Mehrwertssteuer ausweist, kann der am Ende der deutlich teurere sein. ”
Das ist soweit in zweierlei Hinsicht nicht korrekt:
1. Muss jeder Kleinunternehmer, der auf Amazon verkauft, auf seiner Händlerseite angeben, dass er Kleinunternehmer ist und keine Umsatzsteuer abführt.
Und 2. kannst du, sofern du vorsteuerabzugsberechtigt bist, von auf Amazon verkaufenden Kleinunternehmern eine Gutschrift in Höhe der ansonsten anfallenden Mehrwertsteuer verlangen. Die Kleinunternehmer-Händler auf Amazon sind dazu verpflichtet, dir dieses Geld gutzuschreiben. (Diese Regelung versteckt sich irgendwo in den Amazonregeln…)
Da eig. jeder Händler bei Amazon ziemliche Angst davor hat, schlechte Bewertungen zu bekommen, sollte das meistens auch klappen.
Das Problem mit dem Datum auf den Kassenzetteln nervt extrem.
Ich habe deswegen ein Feld “Belegnr” in meiner Datenbank angelegt, die nach einem bestimmten Schema, das für mich persönlich einsichtig ist, erzeugt wird.
Diese wird bei Eingabe einer Buchung angegeben und handschriftlich auf dem Zettel oben notiert.
Macht zwar erstmal Arbeit, spart aber beim Suchen hinterher sehr viel Zeit.
… und alljährlich grüßt das Murmeltier bzw. die gute Steuerklärung …
Schikane? Zeitverschwendung? – kommt ganz drauf an für wen!
Eine ganze Branche lebt seit Jahrzehnten absolut prächtig von dem mit Abstand umfangreichsten und kompliziertesten Steuergesetzen dieses Planeten.
Will man die etwa alle ins trostlose Arbeitslosenelend entlassen?
Ok – die Sache mit dem Bierdeckel ist schon ziemlich blöde Politikerrhetorik – aber für den 08/15 Durchschnittsarbeitnehmer müssten da 1-2 DIN-A4 Seiten schon ausreichen.
Die Frage ist nur ob dass dann so gewollt ist:
Aufgrund der großen Anzahl von Juristen, die jedes Jahr die Unis verlassen habe ich da so meine Zweifel.
Lustig fand ich auch, dass ausgerechnet in diesem Jahr, als wir unsere Steuerklärung erstmalig via ELSTER elektronisch einreichten unsere Steuerklassen vom Finanzamt falsch an unsere Arbeitgeber übermittelt wurden. Plötzlich fanden wir uns beide in Klasse IV wieder (vorher waren es III und V)!
Also – ganz wichtig – die beim Finanzamt hinterlegten ELSTam Daten überprüfen und ggfs. korrigieren!!!
Wenn etwas steuerlich nicht relevant ist, wieso suchst Du dann Details auf den Kassenzetteln?
Das braucht man doch für die Steuererklärung garnicht abgeben.
Oder willst Du die Finanzbeamten mit Deinem Zettelkleinscheiß ärgern, nur weil das Finanzamt Dich mit dem Formularscheiß ärgert?
Probier’s doch mal mit einem steuerberater und lass die den ganzen Mist bearbeiten, oder hast du dogar Spaß dadran?
Muss wohl so sein, oder wieso analysierst Du steuerlich irrelevante Zettel unter der Zielvorgabe der Abgabe der Steuererklärung?
Der scheiß kann in den Papiermüll, bzw. in den Schredder.
> Wenn etwas steuerlich nicht relevant ist, wieso suchst Du dann Details auf den Kassenzetteln?
> Das braucht man doch für die Steuererklärung garnicht abgeben.
Weil ich erst dann, wenn ich alle Abbuchungen vom Konto und alle bar gekauften Dinge sauber den Belegen zugeordnet habe, weiß, was steuerlich relevant ist und was nicht.
Davon ganz abgesehen hatte ich ja hier auf dem Spendenkonto neulich einige unerlaubte Lastschriften, die ich zurückbuchen lassen musste. Schon deshalb sollte man sein Konto komplett durchprüfen.
> Oder willst Du die Finanzbeamten mit Deinem Zettelkleinscheiß ärgern, nur weil das Finanzamt Dich mit dem Formularscheiß ärgert?
In den letzten 10 Jahren hat das Finanzamt die Zettel nur einmal verlangt, wollte sie dann aber alle und ganz genau haben (war aber verblüfft, dass ich die einfach so alle und nummierert parat hatte und hat sie letztendlich nicht einmal geprüft).
Der Punkt ist aber, dass man als freiberuflich Tätiger jederzeit in eine Betriebsprüfung laufen kann. Und dann muss man schon belegen oder zumindest erklären können, was Sache ist.
Außerdem scheint vielen Leuten hier auch nicht klar zu sein, was es mit der Sorgfalt und Korrektheit von Buchführung auf sich hat.
…und wieso tippst du Zettel ab, hast du keinen Scanner?
> …und wieso tippst du Zettel ab, hast du keinen Scanner?
Ich tippe Zettel nicht ab. Und Scanner habe ich vier.
Was ich abtippe sind Kontoauszüge (vor allem Kreditkarte), wenn ich die nicht in elektronischer Form bekomme, um die Zahlungen zu erfassen.
Das übrigens nicht nur für die Steuererklärung, sondern besonders auch nach Reisen oder Internet-Einkäufen. Ich war ja neulich 6 Wochen in Singapur und Australien unterwegs und habe dort sehr viel mit Kreditkarte gezahlt. Das sind zwar dann praktisch alles Privatausgaben und steuerlich nicht relevant. Aber dort (besonders Asien) besteht halt auch eine erhöhte Gefahr, dass einem unberechtigt etwas von der Kreditkarte abgebucht wird. Deshalb hebe ich da alle Zettel auf und prüfe die Abrechnungen durch. Hat außerdem noch den Nebeneffekt, dass ich die Abrechnungen und Kassenzettel als Erinnerung für die Nachbearbeitung der Reise verwenden kann, wo ich wann war.
Wenn HTML mal so einheitlich standardisiert wäre, hätte ich einige Probleme nicht. Praktisch gibt es da aber auch genügend verschiedene Möglichkeiten, das gleiche zu sagen. Und jeder macht was eigenes.
@Holger:
und als freiberufler muss man die Unterlagen zehn Jahre lang aufbewahren.
Daher muss man ggf. von den Thermopapierlassenzetteln Fotokopien machen… oder schreibt den Betrag nochmal händisch drauf.
Es gibt aber immerhin schon Thermopapier,mdas wenigstens einige Jahre durch hält.
Ob das sich durchsetzt ist eine andere Frage.
Könnte man gesetzlich regeln, aber es werden ja lieber Gesetze erlassen, die Leute zu nerven, nicht, mal was hilfeiches festzulegen.
Was ist eigentlich aus den Handy-Steckern geworden (Ladegeräte-Steckverbinder)?
Wollte die Eu das nicht vereinheitlichen?
So,mwie die Bananen- und Gurkenkrümmung?
@Hadmut.
Auseinander fisseln?
ybei,größeren anschaffungen bekommt man Rechnungen auf Papier,
auch ansonsten.
Alles sammeln, ggf. vorsortieren und zum stuerberater geben.
Wenn du alles aus Dateien fummelst bist Du evtl. langsamer als ein paar Blätter zusammen in einen Ordner zu,legen. Papier ist manchmalk ganz hilfreich, und das papierfreie Büro der Horror.
Und wenn man mehr Kleinscheiss in Bar zahlt, tauchen auch nur die wichtigeren Sachen auf dem Kontoauszug auf, dann muss man weniger fisseln.
Oder ganz anders: nimm ein Konto für privatees Zeug und ein anderes für berufliches Zeug. Dann ist das ohnehin schon vorsortiert.
Wenn Du wirklich so viele Buchungen hast und da immer sortieren musst, da lohnt sich dann ein separates Konto wirklich.
> bei,größeren anschaffungen bekommt man Rechnungen auf Papier,
Die sind auch nicht das Problem, das weiß ich auch auswendig noch am Jahresende, was ich an großen Anschaffungen gekauft habe und was wann wieviel gekostet hat.
Das Problem ist der ganze Kleinkram, und da bekommt man die Rechnung auf sehr unterschiedlichen Wegen. In manchen Ländern wird gar keine Rechnung erstellt, weil die das dort so nicht kennen. Und viele schicken einem halt nur eine E-Mail, die man erst mal als solche erkennen, von Spam unterscheiden und dann irgendwelchen Amazon-Lastschriften zuordnen können muss, obwohl die sich von Betrag und Datum massiv unterscheiden.
@Steuerzahler
> Da legst du doch nur drauf wenn du das selber machst oder verdienst du 3,50€/h?
Habe jetzt exakt 1 Monat immer mal wieder ein paar Stunden Steuererklärung gemacht. Als angestellter Informatiker. Lass mal übers Jahr 3 Arbeitstage zusammengekommen sein.
Wenn sich die Rückzahlung im Rahmen der letzten Jahre bewegt, bekomme ich etwa ein Nettomonatsgehalt zurück.
3 Arbeitstage. 1 Monatsgehalt.
(Selbst bei 3,50€ Stundenlohn wären das über 600€ :))
Du bist doch auch bestimmt so einer, der sagt, dass eine Gehaltserhöhung über die Steuern überkompensiert würde und er danach weniger hat als vorher.
“DIE BOLLIDIGER DA OBN BESCHEISSN DEN KLEIN MANN DOCH VON VORN BISHINDN UND ALLE AUSSER MIR SIN ZU BLÖD DAS ZU BEGREIFM!!1!cos(0)!!”
– Steuerzahler
Hadmut, was hältst du eigentlich vom angeblichen “deutschen Nachfolger für Truecrypt”?
http://www.heise.de/ix/meldung/Deutscher-Nachfolger-fuer-TrueCrypt-angekuendigt-2224105.html
Da sind ja alle üblichen Verdächtigen der Schlapphutszene (BSI & Co.) involviert und zwei regierungsnahe Firmen (BND-Tarnfirmen?), von denen ich noch nie zuvor etwas gehört habe.
Was soll damit bezweckt werden?
> Hadmut, was hältst du eigentlich vom angeblichen “deutschen Nachfolger für Truecrypt”?
Ich weiß zwar jetzt nicht, was die Frage mit dem Thema zu tun hat, aber ich sag’s mal so: Prognosen sind vor allem dann schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen.
Für die korrekte Buchführung gibt es zwei Regeln:
1. Keine Buchung ohne Beleg!
2. Wenn du keinen Beleg hast, siehe Regel 1!
Ich weiß zwar jetzt nicht, was die Frage mit dem Thema zu tun hat
Ich hab das Kommentarfeld einfach als Kontaktformular genutzt. Ich dachte mir halt, dich könnte das Thema rund um staatsnahe Kryptographie und mögliche Korruption (BSI vergibt Auftrag zum Audit von Truecrypt an die Firma eines CDU-Mitglieds) interessieren. Mit Steuern (und deren Verschwendung) hat das ganze ja auch entfernt was zu tun. 😉
“Ich habe vor Jahren mal den Fehler gemacht, die alle aufzukleben. Ausdünstungen aus dem Klebstoff lassen die in kürzester Zeit wieder komplett weiß werden. Dann habe ich es mal mit so Öko-Klebstiften auf Wasserbasis probiert – wieder alles „gelöscht”. Seither hebe ich die in Kuverts auf und das hält dann schon um die 10 Jahre.”
Einkleben kein Problem, solange man nur die Ecken mit Klebstoff benetzt.
Am besten Klebestift, keinen Flüssigklebstoff…
“Das ist der Punkt. Ich habe den Eindruck, dass viele, die hier so leichtfertig „Steuerberater” rufen, da auch nicht mehr als 20 Quittungen im Jahr abgeben.”
Bei nur 20 Quittungen würde ich mir den Steuerberater auch sparen….
Gerdae, weil es mehr ist und auch einige Steuerdetails wuchtig sind und die Gestze ja gelegentlich geändert werden, laß ich da lieber nochmal einen Expertem drauf schauen…
“Außerdem scheint vielen Leuten hier auch nicht klar zu sein, was es mit der Sorgfalt und Korrektheit von Buchführung auf sich hat.”
Dafür gibt es Experten, das sind die Steuerberater.
Aber manch einer studiert Informatik und merkt erst spät, daß er eigentlich lieber zum Finanzamt gegangen wäre… oder merkt es noch nicht mal… 😉
> Am besten Klebestift, keinen Flüssigklebstoff…
Ich habe mehrere Klebestifte probiert, selbst so Öko-Dinger, hilft alles nichts. Klebstoff und Thermopapier vertragen sich nicht.
>Außerdem scheint vielen Leuten hier auch nicht klar zu sein, was es mit der
>Sorgfalt und Korrektheit von Buchführung auf sich hat.
Natuerlich nicht. Ich habe schon einen “selbstaendigen Unternehmer” gesehen, der auf seiner Webseite unpassende Brutto- und Nettopreise hatte, weil das ja sonst so krumme Zahlen waeren. Bei den meisten Angestellten sieht es nicht viel besser aus.
Maulhelden muss man reden lassen.
@wolfgang:
> Vor-Internet-Ära haben gezeigt, wie sowas geht. Und Atari, PC & Co. hätten sich ja an den Amiga anpassen können. Der konnte deren Disketten quasi schon ab Werk lesen, bot auf seinen aber mehr Platz.
Eben nicht. Sonst hätte ich kein Programm auf dem A1000 schreiben müssen, um mir Daten von FAT-Formattierten Atari und PC-Disketten herunterzukratzen.
Apropos Thermopapierbelege:
Die ich kopiere die auf A4-Bläter udn tackere sie dann mit Heftklammern dazu.
“Du bist doch auch bestimmt so einer, der sagt, dass eine Gehaltserhöhung über die Steuern überkompensiert würde und er danach weniger hat als vorher.”
Du bist einer der meinen Text auch das zweite mal nicht verstanden hat.
Einige größere Konzerne, die Kaufhäuser betreiben, verlangen Rechnungen von ihren Lieferanten in einem bestimmten Format, also Datum da und da, deutsches Format, Kundennummer so usw., weil deren Buchhalter eben nicht diese Probleme haben möchten, beim jedem Zettel zu suchen.
Habe häufig Formulare in der Warenwirtschaft anpassen müssen.
Bei meiner Rechnung war´s mir dann egal.
Aber was mich z.B. wundert: Meine Lieferanten in Holland oder Frankreich haben eine Ust id, d.h. ich zahle nur netto und die Finanzämter verrechnen das. Warum kann ich das mit deutschen Unternehmen nicht machen?
Ich glaube aber, die Kaste der Steuerberater findet es gar nicht so schlimm, dass es so ist, die haben datev, die kümmern sich, die hauen die Belege rein und Mandant zahlt. Ist doch prima!
“Alle Naslang kommt ein Politiker mit dem Vorschlag, die Steuererklärung müsse auf einen Bierdeckel passen”
Das geht noch viel einfacher. http://www.oqgc.com/veroeffentlichungen/download/Wir_Menschen-OQGC.pdf, ab S. 505
Ich bin noch nicht ganz durch, aber wenn das weiterhin hält, was das Inhaltsverzeichnis und der bisherige Inhalt verspricht, dann ist das insgesamt eine brauchbare Lösung gegen den ganzen Staatsblödsinn. Weil immer nur meckern bringt uns ja auch nicht voran.
@Phillip Was für ein Unsinn. Natürlich ist der Staat ineffizient (wie jede große Organisation, Konzerne können ein Lied davon Singen).
Allerdings stellt der Staat auch grundsätzliche Infrastruktur bereit, damit eine so große Anzahl von Leuten überhaupt auf einem so kleinen Land (und dort auch noch in Ballungszentren) wie Deutschland leben können.
Leider ist es so, dass sich weder der Staat aussuchen kann, sie als Individuum aufzunehmen, noch sie entscheiden können, nicht mehr in der Gemeinschaft zu leben. (Anmerkung: Natürlich können der Staat Sie aussiedeln und auch Sie können den Staat verlassen. Das löst aber das Problem nicht, sondern verlagert es nur.)
Da nun aber einmal eine Ladung Leute auf einen Haufen leben, müssen sich diese auch Organisieren. Über die Form kann man sich streiten, aber am einer gewissen Größe, werden bestimmte Verwaltungsstrukturen zwingend. Dabei unterscheiden sich Staaten nicht von Großkonzernen.
Es ist also zwingend erforderlich, dass der Staat Abgaben (Steuern) erhebt. Ansonsten kann er die notwendigen Verwaltungs- und Infrastrukturarbeiten nicht leisten. Ein Staat hat ansonsten quasi keine Einnahmen (Bußgelder, Beschlagnahmungen, etc gibt es natürlich, fallen aber unter fernen liefen).
Wie Steuern erhoben und auch wie diese Gelder verteilt werden, ist jedoch diskutierbar und hier läuft in Deutschland auch einiges schief.
@Phil Kein Unsinn, ich habs jetzt fertig gelesen. Dein Einwand ist teilweise falsch und teilweise berücksichtigt. Dass der Staat keine Steuern erheben soll, wie du sagst, steht da nirgends. Ganz im Gegenteil wird ein staatsfreies Gesellschaftskonzept entworfen, gleich mit Finanzierung.
Schnelles Lesen übrigens, oder solltest Du gar ohne es gelesen zu haben meckern? Ich habe fast zwei Wochen gebraucht mich da durchzuarbeiten.
Schildere dein Problem dem Yogisware ( oder so ähnlich ). Der kann dir bestimmt weiterhelfen…