Verlinken bei Strafe verboten
Also wenn das stimmt, dann haben die Spanier auch nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Allerdings: Es hätte seine Vorteile. Meine Prognose wäre, dass sich dort eine komplette separate Infrastruktur aus Blogs und Nicht-Mainstream-Medien bildet, die gar nicht mehr auf den Mainstream verlinkt.
19 Kommentare (RSS-Feed)
Kampf gegen Links – ist doch mal was neues als dieses dröge ‘Kampf gegen Rechts’ 😀 ^^
Also so ein Gesetz darf nur eine Folge haben: Niemand soll mehr Links zu irgendwelchen “Mainstreammedien” setzen. Dann löst sich das Problem von ganz alleine, denn dann gehen diese Medien pleite. Deren Loggyisten haben das wohl verbrochen.
Endlich kommt die Linksteuer! Das ist unsere Rettung.
Die scheinen das ernst zu meinen…
“The Story of Spain’s Google Tax” (geschrieben von einem betroffenen Unternehmer)
https://medium.com/@JulioAlonso/the-story-of-spains-google-tax-5434d746df48
Das schlimme ist, wenn ich das richtig verstanden habe, daß die Abgabe abscheinend sowas wie eine Pauschalabgabe werden soll. In iorgendeinem der berichte habe ich geleseen, daß die Universitäten z.B. 5€ pro Student abdrücken solle, allerdgins war da kein zeitraum angegeben, aber ich köntne mir durchaus vorstellen daß das monatlich oder pro semester ist. Diese ist laut heise (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Urheberrecht-Spanien-besteuert-Web-Links-2268747.html) sogar fällig, wenn die Links auf Creative-Commons-Inhalte gehen.
Imho ist das eine verdeckte direkt Subventionierung der Mainstreammedien, wobei das dan im Budget als “Bildungskosten” und nicht als “Subvention für Verlage” auftaucht.
@anon
Danke für die Info. Dann ist das also eine unmittelbare Folge des mehr oder weniger fehlgeschlagenen deutschen Leistungsschutzrechts:
Once you read the actual proposal, it becomes quite clear that Spanish newspaper editors have learned from the German experience. There the government passed a similar law that forced Google to pay newspaper editors if they were included in Google News. When approved, Google excluded all newspaper editors from Google News and asked anyone wanting to be listed to reapply explicitly declaring that they renounced to be compensated. All newspaper did reapply not wanting to miss out on the traffic it generates. Google won.
The Spanish law proposal declares that editors cannot refuse the use of “non-significant fragments of their articles” by third parties. However, it creates a levy on such use to compensate editors and declares it an inalienable right (derecho irrenunciable).
The introduction of the inalienable right was done to avoid what happened in Germany. If you are a digital editor that publishes with a copyleft license, like myself, and you minimally understand how the internet actually works, you cannot decide to not charge Google News. It is compulsory. More than a right it is an obligation. Therefore, Google cannot exclude sites requiring payment from Google News. It would still need to pay for those it includes, even if they do not want to be compensated.
Ich bezweifle allerdings, dass sich die Spanischen Verleger damit einen Gefallen getan haben.
Das große Problem scheint zu sein, daß die Zahlungen von einem GEMA-Verschnitt inkl. Sumpf eingetrieben werden sollen und man auf diese Zahlungen auch nicht verzichten darf, also frei ins Internet stellen.
Denn sie wissen nicht, was sie tun … so im Neuland. Nicht nur die Spanier.
Neuländische Grüße,
Euer Dirk
Europa ist so ein schönes Land! So lebenswert! lol
Wie gut das es noch die Feindstaaten gibt, wo man eine Familie aufziehen kann, sich informieren, fliehen…
wird damit nicht aus Google AdWords ein Google AdAbsurdum? Ich gebe Google Geld dafür, dass die auf meine Seite verlinken und wenn sie es dann tun, verlange ich von Google Geld.
@Emil
Und was hindert Google daran aus Spanien ‘auszusteigen’?
Wenn Google die Spanische Filiale dicht macht, dann muss
Google wohl kaum auf Spanische Gesetze achten.
Zumindestens entfällt, aus meiner Sicht, die rechtliche Grundlage
dann komplett, selbst wenn es noch eine spanisch Sprachige Version
der Seite gibt, die von allen Spaniern weiter genutzt wird
(außer sie wird ‘blockiert’).
Wenn dies nicht der Fall wäre, dann könnte ja die USA im Gegenzug
ein neues Gesetz machen, dass Geld von Spanien
für die potenzielle Nutzung von Google verlangt.
Klar wenn Google aus Spanien ‘aussteigen’ würde,
könnte es keine Spanische Werbung schalten etc. .
Auf der anderen Seite kann Google mit solchen Gesetzen
wohl kaum Gewinne erzielen.
Oder um deine Quele zu zitieren:
“It is rumored that if the law is finally passed, Google is ready to
shut down the Spanish version of Google News. It clearly does not
want to create a precedent of a country in which it is basically
paying to link. ”
Zudem stellt sich die Frage, ob Google und andere Parteien
nicht gegen dieses Gesetz auf EU Ebene etwas machen können.
Schließlich könnte mit diesem Gesetz ja kein in Spanien Lebender
auf dieses “Recht” (eigentlich ist es eine Pflicht und kein Recht)
zu verzichten, was die Meinungsfreiheit gefährden könnte.
Allerdings: Es hätte seine Vorteile. Meine Prognose wäre, dass sich dort eine komplette separate Infrastruktur aus Blogs und Nicht-Mainstream-Medien bildet, die gar nicht mehr auf den Mainstream verlinkt.
Diese “Medien” gab es ja schon im Netz, bevor die Müllstream-Presse mitsamt Wikipedia gesammelt hereingestolperte. Dort können wir auch gern wieder hin.
@splitcells: Dann gibts Klagen, weil die weggegangen sind. Im ndeffekt läufts hier doch auch nicht anders. Statt robots.txt anpassen, rumheulen wegen geklaue, udn wenn google dann nicht mehr verlink, rumheulen wegen Machtmissbrauch(gabs da nicht was in Holland?)
Und nochwas zum Thema Werbe-Einnahmen: Peak Advertising ist wahrscheinlich schon längst überschritten:
Das wird noch ziemlich häßlich werden für die Anzeigenhuren (“Journalisten”)…
@splitcells
> Und was hindert Google daran aus Spanien ‘auszusteigen’?
Gar nichts. Steht ja auch so im Artikel, wie du schon richtig bemerkt hast. Lokale Anbieter, wie die im Artikel genannte Firma Menéame sind allerdings gekniffen. Und umgekehrt auch Blogger, die ihre Sachen gerne kostenlos zur Verfügung stellen würden, das aber nicht dürfen. Wenn ich es recht verstehe, fallen sogar Trackbacks unter die Abgabe.
Ich denke mittlerweile, die USA hört uns seit langer Zeit ab und
kennt unsere Pappenheimer in der EU mittlerweile dermassen gut,
dass ihnen praktisch gar nichts anderes übrig bleibt bzw. sie
höchstumfänglich bescheuert sein müssten, in Handelsabkommen
wie TAFTA/TTIP, auf Instrumente wie ISDS zu verzichten.
Der spanische Staat scheint schnell viel Geld zu brauchen.
Bessere Idee als nen Mautbürokratiemonster aufzubauen statt auf den Benzinpreis einfach noch 1% Mautsteuer (oder wie auch immer man es dann nennen möchte) zu nehmen.