Ansichten eines Informatikers

Wie die strunzdämlichen Grünen sich beim Datenschutz selbst ins Knie schießen

Hadmut
18.11.2014 20:30

Die Grünen sind ja extrem populistisch. Die tun ja alles für ein paar Stimmen. Und sie tun ja immer gerne so, als wäre der Datenschutz für sie gaaaaaaaanz wichtig. Abhören, BND und so.

Äh, ja, gerade BND. Da regen sie sich gerne auf, auch darüber, dass Datenschutzbehauftragte nicht beachtet werden.

Datenschutzbeauftragte.

Datenschutzbeauftragte?

Moment mal. War da nicht was? Mmmh. Oh ja, richtig. Wir haben ja eine Bundesdatenschutzbeauftragte, die eigentlich für BND, Abhören und alle den ganzen Mist zuständig sein und eigentlich jeden Tag von morgens bis abends in der Presse zitiert werden sollte, wie sie der Regierung und dem BND abwechselnd Einläufe verpasst.

Was ist aus der eigentlich geworden? Man hört ja gar nichts von der. Lebt die noch? Hat mal jemand geguckt, dass die nicht tot im Fernsehsessel sitzt und keiner merkt’s? Mensch, wie hieß die denn nochmal? Kann sich irgendwer noch an die erinnern?

Ach, ja, stimmt ja. Andrea Voßhoff hieß die. Das war doch die, die ihr Abgeordneten-Mandat bei der Wahl verlor und die sie dann da hinverfrachtet haben, obwohl die mit Datenschutz ja noch nie was zu tun gehabt hatte. Die FAZ schreibt deshalb gerade einen richtig liebevollen Artikel über sie, die sind auch total begeistert von der. Der Tatendrang, die Eloquenz, die Medienpräsenz, der Mut, es täglich mit der Regierung aufzunehmen…

Ist Euch mal aufgefallen, dass in Deutschland alle politischen Stellen, die mit Internet zu tun haben, mit Leuten besetzt werden, die garantiert und zuverlässig keine Ahnung haben und nichts machen? Gesche „Glitzerfolie” Jost ist Internet-Botschafterin. Günther Oettinger ist EU-Kommissar für das Internet und muss sich da erst mal reinlesen. Andrea Voßhoff ist Datenschutzbeauftragte und betritt (beschleicht?) da auch erst mal Neuland.

Und ist es nicht auffällig, dass die Piraten, die zwar in fast jeder erdenklichen Hinsicht dumm und unerträglich waren, aber anfangs viele Informatiker mit mehr Ahnung von Internet als alle anderen Parteien zusammen hatten, schnellstmöglich feministisch und von grünen Ablegern zertrümmert wurden?

Naja, zurück zu Voßhoff.

Eigentlich müssten sich die Grünen, wenn sie ernstlich für Datenschutz kämpften, ja voll auf die einschießen und aus allen Rohren feuern.

Geht aber nicht.

Weil die Voßhoff ja nach allem, was bekannt ist, eine Frau ist. Zumindest derzeit.

Jetzt sind die Grünen aber der Meinung, dass es Frauenquoten, Frauenstatuten usw. geben muss und das Geschlecht das alles überragende und alle anderen schlagende Einstellungskriterium sein muss, und man wegen der Gleichstellung gar nicht mehr nach Vorkenntnissen, Ausbildung, Befähigung, Qualität und sowas fragen darf, ist ja alles frauenfeindlich. Weiblich muss reichen.

Tja.

Dumme Sache das. Nun haben sie genau das bekommen, was sie immer fordern: Frau und reicht. Mehr passiert nicht. Mit dem Ergebnis, dass wir einen Bundesdatenschutzbeauftragten im inhaltlichen Sinne nicht mehr haben. Hauptsache, die Stelle wurde mit irgendeiner Frau besetzt. Hurra!

Aber die Grünen meinen, sie wären für Datenschutz und Verteidiger der Daten. Wer wählt sowas eigentlich?

15 Kommentare (RSS-Feed)

Bert
18.11.2014 21:20
Kommentarlink

Sehe ich ganz ähnlich. Da hätten die lieber einen genommen der langjährige Erfahrung mit dieser Thematik hat. Bei der war ja gleich klar das da nichts bei rum kommt. Ich finde es auf jedenfall schon krass, dass bei den ganzen Steilvorlagen der letzten Monate noch nichts von ihr zu hören war. Übrigens: ein lesenswerter FAZ-Artikel.


Hadmut
18.11.2014 21:22
Kommentarlink

Das ganze Ding stinkt danach, dass BND, Regierung und NSA zusammengearbeitet haben und man jetzt nur so tut, als würde man da was untersuchen, und deshalb ganz gezielt an alle wichtigen Stellen nur Pfeifen setzt. Und da ist sind Frauenquote und Feminismus ganz wunderbar. Man muss nur eine weibliche Pfeife aussuchen und alle sind zufrieden.


aristo
18.11.2014 22:46
Kommentarlink

Ist der Posten des Datenschutbeauftragten nicht völlig überflüssig?


Hadmut
18.11.2014 22:54
Kommentarlink

> Ist der Posten des Datenschutbeauftragten nicht völlig überflüssig?

Eigentlich nicht.

Ich habe da schon oft um Hilfe ersucht und meist auch mehr oder weniger erhalten. Jedenfalls beim Bundesdatenschutzbeauftragten. Die meisten Landesdatenschutzbeauftragten sind eh schon ein Witz.

Aber er Posten wird gerade systematisch kaputt und überflüssig gemacht.


Hans Georg
18.11.2014 23:58
Kommentarlink

Ihr seht das nicht richtig. Die Datenschutzbeauftragte nimmt ihr Amt so wichtig und so Ernst, dass sie keinerlei Informationen, also Daten, von sich gibt und so Daten schuetzt.
Na, das ist doch Vorbildlich!


Das ganze Ding stinkt danach, dass BND, Regierung und NSA zusammengearbeitet haben und man jetzt nur so tut, als würde man da was untersuchen, und deshalb ganz gezielt an alle wichtigen Stellen nur Pfeifen setzt. Und da ist sind Frauenquote und Feminismus ganz wunderbar. Man muss nur eine weibliche Pfeife aussuchen und alle sind zufrieden.

Also gut, dann heben wir hier das erweiterte Peterprinzip oder Hadmutprinzip aus der Taufe, weil er es jetzt so schön propagiert.
Cyril Northcote Parkinson: “In jeder Organisation gibt es Personen, die den Überblick haben. Diese müssen unwirksam gemacht werden, sonst kann die Organisation nicht (als Werkzeug unserer Interessen) funktionieren”
Peterprinzip: “Jeder wird so lange befördert, bis er überfordert und damit unwirksam ist”
Hadmutprinzip: “Wir setzen gezielt Leute ein, die uns dienen oder unfähig sind, uns aber gewiß nicht schaden”

Also, wir (be)fördern Frauen, damit nichts mehr läuft oder Organisationen in unserem Sinne laufen?

:°)
Carsten

Ist Gender nun eine Geistes- oder eine Geschlechtskrankheit?


Hustenstorch
19.11.2014 6:46
Kommentarlink

Ja der FAZ-Artikel ist richtig gut.
Und zum Glück von einer Frau. Da fällt das übliche Spiel “böser, verbitterter Mann zieht über erfolgreiche Frau her” schwer.

Im Grunde muss man aber sagen, dass die Frau genau das macht, wofür sie in das Amt gehoben wurde. So gesehen ein voller Erfolg.


Dirk S.
19.11.2014 9:08
Kommentarlink

@ Hadmut

> Frau und reicht.

Als positiv denkender Mensch finde ich, dass es auch an unserer Bundesdatenschutzbeauftragten etwas positives zu finden gibt:

Sie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Frauenquoten Unsinn und schädlich sind.

Leider wird auch sie, wie eigentlich alle Quotenweiber, jede Menge Schaden zurücklassen, den dann irgendwann Männer unter der Aufbietung großer Anstrennung beseitigen oder zumindest kompensieren müssen. Aber anscheinend will es eine Mehrheit in DE so.

Mehrheitliche Grüße,

Euer Dirk


Missingno.
19.11.2014 10:46
Kommentarlink

Fairerweise muss ich sagen, dass die Alternative, ein schmieriger, korrupter Politiker, auch nicht besser wäre.

Politik(er)verdrossenheit Ahoi!


IM Erika
19.11.2014 11:47
Kommentarlink

V wie Voßhoff ist doch die beste Besetzung im Sinne von IM Erika:
Schweigend aussitzend.
Die Raute wirkt auf mich mit der Zeit immer unheimlicher – wirkt auf mich wie unterschwelliger Heilsgruß oder ein doppeltes Victory-Zeichen. Könnte aber auch das Loch symbolisieren, über denen hunderte US-Privatfirmen Daten absaugen.


Dirk S.
19.11.2014 17:03
Kommentarlink

@ IM Erika

> Die Raute wirkt auf mich mit der Zeit immer unheimlicher

Bei Extra 3 hatten die mal die Raute so gedeutet, dass man damit jemanden gut würgen kann (also wenn der Hals in der Raute ist). Passt ja irgendwie, denn der Bürger wird durch Merkels Politik gewürgt, finanziell wie freiheitlich.

Würgefreie Grüße,

Euer Dirk


Stefan Müller
19.11.2014 23:09
Kommentarlink

Wenn Hadmut nur nicht immer so voreingenommen wäre, brächte ich nicht 50 sek Zeit in eine Googlerecherche zu investieren, um das hier zu finden:

Auch die Grünen halten Voßhoff für eine Fehlbesetzung. Sie wandten sich aber dagegen, die Wahl hinauszuzögern und nach einem neuen Kandidaten zu suchen. Deutschland brauche dringend einen Datenschutzbeauftragten – „und zwar sofort“, sagte Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Britta Haßelmann.

Handelsblatt


Hadmut
19.11.2014 23:25
Kommentarlink

> Wenn Hadmut nur nicht immer so voreingenommen wäre, brächte ich nicht 50 sek Zeit in eine Googlerecherche zu investieren, um das hier zu finden:

Mit Google findet man immer jede beliebige Meinung, weil im Web immer jede beliebige Meinung vertreten wird. Ist wie mit der Bibel und dem Koran: Wer die gut kennt, kann zu jeder x-beliebigen Aussage Stellen dafür und dagegen zitieren.

Ad hoc irgendwelche Zitate zu finden ist aber keine Argumentationsweise, weil es auch kein Beweis ist, weil da nur irgendein Schreiberling was geschrieben hat.

Die Grünen haben ganz enorm und über Jahre hinweg daran mitgewirkt, dass bei Frauen nicht nach der Qualifikation gefragt wird, wenn es der Frauenquote nutzt. Daran ändert es nichts, wenn sie in Einzelfällen auch mal meckern. Im Gegenteil: Es zeigt ja gerade, dass die Grünen sich auf die eigenen Schuhe kotzen, wenn andere mal genau so verfahren, wie sie selbst.

Davon abgesehen ist das auch nur die Außenpropaganda, und die Grünen haben das damals sehr leise gesagt. Denn die Meinung läuft bei den Grünen über Abstimmungen, und die haben die Frauen per Frauenstatut fest in der Hand. Die haben nur ein bisschen rumgemault, weil sie als Oppositionspartei immer und an allem rumnörgeln, um hinterher immer zu sagen „Wir haben’s ja gleich gesagt”. Tatsächlich aber sind bei denen die Zügel so eng angezogen, dass die Kritik nur die Position der Grünen markiert „Wir waren ja dagegen”, aber nicht ernstlich dagegen war, sonst könnte ja am Ende noch ein Mann auf den Posten kommen.

Es genügt nun mal nicht, sich per Google irgendeinen Satz herauszusuchen. Man muss schon selbst denken.



mathematicus
21.11.2014 9:29
Kommentarlink

Constanze Kurz, die Autorin des erwähnten FAZ-Artikels, ist übrigens Sprecherin des CCC (Chaos Computer Club).