Ansichten eines Informatikers

Merkels Relationen

Hadmut
9.12.2014 21:44

Gebt der Kanzlerin mal einen Spiegel. Oder: Selbsterkenntnis wäre ein Fortschritt. Für beide. Merkel und die CDU. [Update]

Da ging heute eine Meldung herum, dass die Kanzlerin auf der SPD rumhackt. Die WELT zitiert sie:

Hart rechnete Merkel mit der SPD in Thüringen ab. “Ich halte das Verhalten der SPD in Thüringen für eine Bankrotterklärung.” Diese hätte sich dort als “linke stolze Volkspartei” in die Rolle des Juniorpartners der Linken begeben: “Wie viel kleiner will die SPD sich eigentlich noch machen?”

Die SPD war da der Linken in den Arsch gekrochen, um irgendwie an die Macht zu kommen.

Nur: Hat Merkel selbst es nicht genauso gemacht? Ist Merkel nicht selbst der SPD in den Arsch gekrochen, um nur irgenwie, egal wie, Kanzlerin zu bleiben? Denn auffällig ist ja, dass die SPD als der viel kleinere Koalitionspartner die CDU nach Belieben vor sich hertreibt.

Denn faktisch betreiben Merkel und ihre CDU ja gar keine Politik mehr, da geht es ja nur noch darum, Merkel als Kanzlerin zu erhalten. Politik ist denen völlig egal, die machen immer, was gerade passt. Die Süddeutsche berichtet da etwa, dass auf dem CDU-Parteitag nur noch Belanglosigkeiten diskutiert und alles Wichtige ignoriert wird.

Focus schrieb diese Woche, dass die Rentenänderungen der Andrea Nahles der blanke Wahn sind und die CDU gerade darüber kotzt, woran sie selbst mitgewirkt hat. Allein, sie kann nichts dagegen tun, weil sie es halt in den Koalitionsvertrag geschrieben haben. Die haben sich von der SPD nach Belieben über den Tisch ziehen lassen, nur um Merkel als Kanzlerin zu erhalten. Effektiv heißt das, dass wir Milliarden dafür zahlen müssen, damit eine völlig plan- und richtungslose Kanzlerin weiter Kanzlerin bleibt. Der ist alles egal, es geht nur darum, mögliche Konkurrenten abzusägen und aus dem Weg zu räumen. Hat sich halt erpressen lassen, weil die SPD sonst mit Linken und Grünen eine Regierung gebildet und Merkel rausgeworfen hätte.

Und ausgerechnet die regt sich nun auf, dass die SPD sich von den Linken hat vereinnahmen lassen und der Schwanz mit dem Hund wedelt.

Von der CDU ist auch nichts mehr übrig, was noch irgendwie politikbefähigt oder auch nur politikwillig wäre.

Update: Die Tagesschau hat auch noch einen über die CDU:

Frauenquote 100 Prozent. Alle bisherigen männlichen Merkel-Kronprinzen sind versenkt. Jetzt sind die Frauen am Start.

Wenn man meint, es sich leisten zu können, Leute zu versenken…

9 Kommentare (RSS-Feed)

Brak
9.12.2014 21:56
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Das ist im Allgemeinen so, wenn der König stirbt, sind nur noch die Schmeichler da, weil die Sekundogenitur sich zurückgezogen hat.


Emil
9.12.2014 22:28
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CDU-Minister verzichtet für Quotentussi auf Präsidiumsplatz:

Minister Gröhe bewahrt CDU vor Quoten-Panne
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jens-spahn-ins-cdu-praesidium-gewaehlt-a-1007562.html

Gesundheitsminister Hermann Gröhe hat seine CDU vor einer peinlichen Panne auf dem Bundesparteitag in Köln bewahrt. Gröhe zog seine Bewerbung auf einen Posten im CDU-Präsidium vor dem zweiten Wahlgang zurück und verhinderte so, dass mit der Berliner Sozialstaatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner womöglich eine Frau aus dem engsten Führungszirkel herausgefallen wäre.

Ritterlich den Damen den Vortritt lassen, so war das schon vor 100 Jahren auf der Titanic.


EinInformatiker
9.12.2014 22:33
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Von der CDU ist auch nichts mehr übrig, was noch irgendwie politikbefähigt oder auch nur politikwillig wäre.

Die CDU hat ja mittlerweile sogar politisch korrekt den Machtinstinkt dem Kampf gegen “Rechts” geopfert und im ersten Wahlgang, obwohl mit Abstand stärkste Partei, keinen eigenen Kandidaten aufgestellt, um ja nicht mit den Stimmen der “Rechten” (also der AfD) den Ministerpräsidenten stellen zu können. Wenn man weiß, dass die aktuelle Politik für die Macht (und das ist ja der Tenor des Beitrags) “jede Korruption begeht”, so ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass man mit Sicherheit nicht aus politischer Verantwortung und Anstand auf den eigenen Kandidaten verzichtet hat.


janndh
10.12.2014 0:39
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In Thüringen ist doch ein ganz anderes Problem das PROBLEM:

Die ganzen Skandale um lieberknecht rum sind die Ursache.

Lebenslakreis als Landeätin nge rente für einen presespecher? Naja kann man maxhen. Nue blöd wenn der grad mal 38 ist.

Die Anstellung der Sekrätärin von Gnauk, da werden 50k pro Jahr gezahlt usw.

Das es jetzt nicht besser ist, das ist eine ganz andere Sache.
Frau Keller als Ministerin für Landwirtschaft.

die Frau hat im Landrätin schon nichts geschafft.

Aber

Thüringen hat in den letzten 24 Jahren vieles aufgebaut. nicht wegen der CDU, sondrn trotzdem.
Thüringen hat das Glück sehr zentral in Deutschland zu sein.
vieles liegt einfach daran das eben die lieferwege kürzer sind.


Bärle
10.12.2014 0:59
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Die Wahl des CDU-Präsidiums ist ja ein Ausdruck merkelscher Hanswursterei. Weil beim ersten Wahlgang zum Präsidium das Quorum der Frauenquote verfehlt wurde, trat Gröhe im zweiten Wahlgang nicht mehr an, womit es keinen Gegenkandidat mehr gab.
Und wenn man sich das Präsidium anschaut: Merkel, Klöckner, Bouffier, Laschet, Strobl, Leyen, dann ist das bis auf eine ein Verein von Aushockern. Und die eine, Leyen, kann nichts, ist intellektuell unterbelichtet, stinkend faul und puplicitygeil.
Aber derlei Kriterien sind dem Wahlvolk überwiegend egal, denn es geht eh nicht mehr zum Wählen dieser Kasperlköpfe.


El_Mocho
10.12.2014 9:15
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In dem Zusammenhang sollte man vielleicht darauf hinweisen, dass der erste Ministerpräsident von Thüringen nach der Wende, Josef Ducha? (CDU), wegen Stasivorwürfen zurücktreten musste.


maSu
10.12.2014 11:23
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Die CDU war gestern ohnehin überfordert. Dieses merkwürdige Konzept der Demokratie hat bei der Wahl des Präsidiums einfach nicht so recht funktioniert. Völlig verwirrte CDU-Mitglieder mussten 7 Personen in das Präsidium wählen, aber es haben sich 8 beworben.
Für die CDU ein merkwürdiger Zustand. Man hat für diesen merkwürdigen Sonderfall sogar einen Namen gefunden: “Kampfabstimmung”. Auch vorher war man schon schockiert, denn: Wenn sich 8 Personen auf 7 Plätze bewerben, dann haben die Wähler ja eine Wahl, das war verwirrend und schockierend zugleich. Die Medien haben sich auf diesen undemokratischen Sonderfall, also diese “Kampfabstimmung”, gestürzt als wäre das ein ungeheurer Vorgang.

Und dann die Katastrophe: Bei einer demokratischen Wahl wurden nicht die richtigen Personen gewählt. Das geht nicht. Wahl ungültig. Wo kämen wir denn hin, wenn Wahlberechtigte wirklich frei wählen könnten?! Schließlich steht das “D” in “CDU” nicht für “Demokratisch” sondern für “Dumm”, “Dämlich” oder “Diktatorisch” – sind ja ohnehin alles Synonyme, eine Unterscheidung wäre müßig.

Also tritt dann ein Mann – ein Kavalier, der dem schwachen Geschlecht wohl nur zu gerne dem Vortritt lässt – von seiner Kandidatur zurück.

Endlich ist die Welt wieder heile und alle können frohlocken, weil endlich wieder nur 7 Personen für 7 Posten antreten, eine demokratische Wahl also nicht stattfindet und die “christlich diktatorische union” das Abendland gerettet hat.


Wizard of Oz
11.12.2014 2:31
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Was habt ihr alle mit dieser FDJ Tante? Sie ist nur der Kasper der den Staat (dieses kälteste aller Ungeheuer) verdecken soll.

Wie dumm und naiv muss man sein um IM Erika auch nur zu ignorieren?


Michael
14.12.2014 10:33
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Konkordanz > Opposition.

Zusammenfassung aller Politdiskussionen.