Ansichten eines Informatikers

Der Obama-Effekt – und warum er in Deutschland (leider) nicht wirkt

Hadmut
29.12.2014 18:32

Die FAZ berichtete (schon vor einigen Tagen), dass

jeder zweite Mann durch Frauenförderprogramme Karrienachteile erwartet (oder schon erlitten hat). Demgegenüber sehen sich Frauen dadurch aber nicht wesentlich gefördert.

Damit begeht die Große Koalition gerade denselben Fehler wie Barack Obama: Eine Frauenpolitik vergrätzt die Männer, zieht aber nicht im gleichen Maß Frauen an, hat also eine stark negative Bilanz.

Der Unterschied: In den USA wählen die Leute dann die Republikaner. Hier jedoch gibt’s keine Gegenpartei mehr. Merkel und die SPD können eigentlich machen, was sie wollen – die Leute können ja doch nichts anderes wählen. (Der einzige Ausweg wäre, wenn noch viel weniger Leute zur Wahl gehen und die dann irgendwann mal die Diskussion über die Legitimierung anstoßen.)

15 Kommentare (RSS-Feed)

Marc
29.12.2014 18:44
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Es gibt doch noch die AfD. In gewissen Milieus kann man zwar nicht offen zu denen stehen, aber genau dafür sind die Wahlen geheim.


olav
29.12.2014 19:05
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Man schaue sich bei dem Artikel mal an, welcher (es ist nur einer) Leserkommentar von der FAZ eine Redaktionsempfehlung bekommen hat. Zustände wie bei der ZEIT. Es gibt wirklich nur noch feministische Mainstreammedien.


splitcells
29.12.2014 19:15
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“(Der einzige Ausweg wäre, wenn noch viel
weniger Leute zur Wahl gehen und die dann irgendwann
mal die Diskussion über die Legitimierung anstoßen.)”

Es sehe für diesem Fall drei möglich Ergebnisse:

1. Es wird dann (ein) neue Partei(en) gegründet,
die neue Konkurrenz liefert.
Das würde sicherlich gut funktionieren…

2. Alles bleibt wie beim alten.
Da kommt es darauf an, ob das möglich ist.
Bin zu jung, um das mit früher zu vergleichen.

3. Man kommt zu Schluss, dass dieses Regierungsystem nicht
funktionieren kann, und würde es ändern.
Da gibt es genügend Theorien (ich glaube du hast
auch einige Artikel dazu geschrieben im Bezug auf Justiz).
Ist aus meiner Sicht auch nicht wirklich prickelnd.

Bin ich pessimist?


Thomas Andres
29.12.2014 21:38
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Natürlich kann man noch andere Parteien wählen. Es gibt nicht nur die großen Parteien, sondern auch kleinere. Gerade in den kleinen Gemeinden gibt es doch mittlerweile viele Wählergemeinschaften und ansonsten muss man sich die kleineren Parteien mal anschauen und das geringste Übel aussuchen.
Ich sag immer: Es ist besser eine kleine Partei zu wählen, die zwar keine Chance hat, als gar nicht zu wählen. Denn es würde den großen Parteien eher auffallen, wenn bei Sonstige 20% steht, als bei Nichtwähler 50%. Wer spricht denn einige Wochen später noch ernsthaft über die Wahlbeteiligung?
Natürlich darf man auch nicht jede kleine Partei wählen (rechte und linke Parteien fallen sofort weg), aber zum Beispiel die Freien Wähler (auch wenn der Aiwanger auch nicht grad sympathisch ist), die PARTEI, die ÖDP. Der Wahl-O-Mat hilft dabei, die kleinen Parteien mal anzuschauen.
Ich achte darauf, dass diese keine extremen Positionen vertreten, keine anderen Auffälligkeiten haben (ich habe noch in Erinnerung, dass entweder die Vorsitzende der Rentnerpartei oder der PBC mal betrogen hat) und selbst, wenn sie keine Chance haben, ist es immer noch besser als die großen Parteien oder gar nicht zu wählen.
Ich wähle schon seit Jahren Kleinparteien…


Heinz
29.12.2014 21:53
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> Es gibt doch noch die AfD. In gewissen Milieus kann man zwar nicht offen zu denen stehen, aber genau dafür sind die Wahlen geheim.

Die sind auch nicht schön, aber immerhin unterstützt man mit denen (noch) nicht die Blockparteien.
Aber die Masse ist leider so erzogen, dass sich das nicht durchsetzen wird.
Denen redet man einfach etwas von “Extremisten” ein und dann werden die nicht (über einen längeren Zeitraum und in großer Zahl) gewählt.

Die sind immerhin die Einzigen gegen Gleichstellung/Gender und beim Rest (in der Praxis) auch nicht schlimmer als unsere Blockmitglieder.


Benjamin
29.12.2014 23:20
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Immerhin: Wenn man die Kommentare nach Leserempfehlungen sortiert dann erkennt man bei den Lesern den gesunden Menschenverstand.


Barbie aus Berlin
29.12.2014 23:35
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Ich bin sicher, die AfD wird auch innerhalb kürzester Zeit alles über Bord werfen für Posten und Teilhabe an der Macht.


bbb
30.12.2014 0:22
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Also ich finde das gut. Meine kleine Firma stellt (fast) nur Männer ein, rauchen kann jeder so viel er will und es wird sich um die Produkte gekümmert und nicht um soziale Befindlichkeiten (Standardspruch “hast du keinen Frisör”).

Konkurrenz ist natürlich, Solidarität wenn nötig, läuft ohne Aufwand.
Gebrüllt wird auch mal, nach ner Stunde ist dann meist Ruhe.

Die einzige Tippse weigert sich übrigens Kaffee zu kochen, es hat Sie auch keiner 2x gefragt.

Macht ruhig weiter so, je mehr der Rest im Gendermüll versinkt desto besser für uns. Hat irgendwas mit Dinosauriern und Säugetieren zu tun.


Leo
30.12.2014 0:41
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“Ich achte darauf, dass diese (Kleinere Parteien)keine extremen Positionen vertreten, keine anderen Auffälligkeiten haben …”

damit, Thomas Andres, erreichst Du aber keine Änderung der Politik.

Eine Änderung wird erreicht, wenn extreme Parteien mehr Stimmen bekommen: Dann übernehmen CDU/SPD Themen oder Zielvorstellungen von diesen extremen Parteien, jedenfalls ein Stück weit.


Andy
30.12.2014 2:25
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@Marc, die AfD ist keine Partei sondern eine Lobbyisten Veranstaltung die sich selber in Form einer Partei gegossen hat. Genau wie die Piraten machen die nur Politik in der jeweiligen selbstgewählten Nische. Also die AfD erst beim Euro, jetzt bei Zuwanderung. Die Piraten erst Internet usw. Für viele andere politische Themen haben die absolut kein belastbares Konzept und kommen somit für die meisten Leute nicht als wählbare Alternative in Frage.

Mittlerweile betrachte ich die Linken als einzig wählbare Partei, trotz inhaltlicher Bedenken, weil bei denen wenigstens der Vorsitzende Gysi mehr Rückgrat hat als alle Abgeordneten der grossen Volksparteien zusammen. SPD und CDU sind nur noch peinliche, konzeptlose Umfallervereine.


TOPCTEH
30.12.2014 10:42
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@olav: Jetzt wollte ich mir doch mal die Kommentare zum FAZ-Artikel ansehen und was lese ich als erstes: “Dieser Beitrag kann nicht mehr kommentiert werden”. War ja wieder klar…


dentix07
30.12.2014 12:12
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Geringere Wahlbeteiligung ist nur 1 Möglichkeit! Die letztlich nichts bringt, da es keine festgelegte Untergrenze gibt ab der eine Wahl nicht mehr gültig wäre.
2. Möglichkeit: kleine Parteien (auch wenn die keine Chance auf über 5% haben) wählen, ruhig breit gestreut! Ziel ist ja nicht die an die Regierung zu bringen, sondern den “Alt-Parteien” soviele gültige Stimmen wie möglich vorzuenthalten! (Am besten die “Alten” auf unter 5% bringen! Mann, was würden die aufquieken! Keine Regierung funzt auch, s. Belgien!)

Oder, neue Parteien gründen! Ist mehrfach geschehen, s. Piraten und AfD, wurden/werden allerdings von der geballten Lobby aus “Alt-Parteien” und Medien so unter Beschuß genommen, bzw. – wie Hadmut ja so schön darlegte – via U-Boote sabotiert, daß die kaum ‘ne Chance haben!
Die einzige “erfolgreiche” Parteigründung der letzten Jahrzehnte sind die GRÜNEN! (Die LINKE zählt nicht, die haben nur den Namen von SED auf LINKE geändert.)
Allerdings sind die GRÜNEN aus der Anti-Atomkraft-Protestbewegung hervorgegangen. Also keine Parteigründung am grünen Tisch “Wir-gründen-eine-Partei” wie Piraten u. AfD, sondern die Kondensation einer vorhandenen Protestbewegung zu einer Partei.

Vielleicht ist das ein Grund mit, warum derzeit so sehr auf PEGIDA eingedrochen wird! Eventuell wird bei den “Eliten” – nach der Erfahrung mit den GRÜNEN (und den Montagsdemos der DDR) – befürchtet das könnte sich (auch) zu einer neuen erfolgreichen Partei entwickeln! Und dann wären sie gezwungen die ernst zu nehmen, evtl. auch (wie bei den GRÜNEN) deren Positionen zu übernehmen, bzw. zunächst gefährdet es die gewohnten Fleischtöpfe, die (vermeintliche) Deutungshoheit, ist unbequem, bedeutet Arbeit und Nachdenken, reißt den Elfenbeinturm ein, schubst einen von der Kanzel der Erzieher und Bevormunder wieder auf den eigentlich korrekten Platz als Angestellter/Vertreter des Chefs, des Souveräns, der eben doch das Sagen hat!
Und das mögen sie alle nicht! Das kratzt am Selbstbewußtsein, erschüttert den Glauben an die heilige, von “Erleuchtung” getragene Mission (der Schaffung eines neuen Menschen?)!


Konzeptpapier
30.12.2014 13:42
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@Andy:
>kein belastbares Konzept
Besten Dank für diese kreative Belustigung. Das ist wie die Extremisten-Keule, die Heinz in seinem Kommentar erwähnt hat. Welche belastbaren Konzepte haben denn CDU, SPD, Grüne usw.? Diese Frage ist hier deswegen sehr berechtigt, da genau die Abwesenheit belastbarer Konzepte ja – hier – nur die AfD ausschließen soll, nicht aber die etablierten Parteien.


Ruhrpottgeschädigte
4.1.2015 8:45
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Wahlboykott? Großartige Idee. Leider wird es kaum funktionieren, da die sog. “Elite” ihre Politkasper weiterhin wählen wird und zur Wahl geht. Soweit mir bekannt, gibt es leider keine Untergrenze, die besagt, dass wenn weniger als X Prozent nicht gewählt haben, die Wahl ungültig ist wegen fehlender Legitimation. Kann das mal jemand überprüfen?


Tyromancer
5.1.2015 15:48
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Leute,
Wahlboykott ist eine der dümmeren Ideen für die Dümmeren unter unseren Wählern.

Überlegt doch mal: Letzten Endes kann jemand auch mit einer einzigen Stimme gewählt werden, also z.B. mit seiner eigenen.

Wer nicht zur Wahl geht, ändert garantiert nichts!!

Er hilft damit nur denen, die Politik auch ganz gut ohne Wähler können.

DENEN spielt er damit in die Hände!

Wahrscheinlich bringen die auch immer die Idee zum Wahlboykott unter die Leute, natürlich nicht unter die eigenen Wähler, logisch.