Ansichten eines Informatikers

Zuwanderer-Feindlichkeit in Berlin

Hadmut
29.12.2014 19:03

Berlin steigert sich immer weiter in die Fremden-Feindlichkeit gegenüber Zuwanderern hinein. Jetzt regen sie sich schon darüber auf, dass die hier geborenen Kinder keine lokaldeutschen typischen Vornamen mehr haben.

Typische Berliner Namen wie Gustav oder Emil wären kein Problem. Auch typisch einheimische Namen wie Hassan, Mustafa, Sindbad oder Aishe, alles kein Problem. Aber wehe jemand heißt

  • Ada Mai Helene
  • Frederick Theodor Heinrich
  • Leonore Anna Maria Chiara
  • Rufus Oliver Friedrich

dann ist der Teufel los, dann gehen die massiv gegen Zuwanderer vor.

Und dann die dumpfen populistischen Parolen:

Für den Autor liest sich die Liste „wie eine Mischung aus FDP-Wahlliste für das Europaparlament und dem Verzeichnis der höheren Beamten des Diplomatischen Dienstes. Der Wortsinn der Gentrification – der ja auf die Wiederkehr des niederen Landadels (der Gentry) in den Städten anspielt – bekommt hier jedenfalls einen unerwarteten Realitätsgehalt.“

Unerträglich, diese Fremdenfeindlichkeit und diese Ablehnung anderer Kulturkreise. Berlin muss dringend mal was für seine Toleranz tun, die Stadt soll doch bunt sein und vor Diversität blühen.

19 Kommentare (RSS-Feed)

Ronald.Z
29.12.2014 19:22
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Welche Diversität hier in Berlin zu blühen hat bestimmst immer noch nicht Du; hier sind nun mal nicht alle Diversitäten erwünscht.

Ist wie früher als alle gleich waren und manche ein bisschen gleicher.


quer
29.12.2014 20:07
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“….die Stadt soll doch bunt sein und vor Diversität blühen.”

Klar doch! Allerdings nur solange dort nix explizit teutsches gewittert werden kann. Und in der Tat: Der Landadel als Rückgrat der (wirklich) Bürgerlichen hat da immer schon etwas gestört. Als Angehöriger desselben (seit ca. 1150) glaube ich mitreden zu können.

Für mich so eine Art Hoffnungsschimmer.


Hannes
29.12.2014 20:17
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Mal ehrlich, wer Leonore Anna Maria Chiara oder Rufus Oliver Friedrich heißt der ist doch schon gestraft genug.


vortex
29.12.2014 20:26
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Falscher Knopf, nochmal;

Wie in allen Zeiten ist es in Ordnung auf Angehörige einer Gruppe herumzutrampeln wenn diese außerhalb des “Schützenswerten” liegt.
In diesem Fall wohlhabend, rechtschaffend, weiß und bürgerlich. Früher waren es mal “Hexen” oder Juden. Schwule waren auch immer mal wieder beliebt. Jetzt sind es die Menschen die aus ihrer Gegend eine solche Welt gebaut haben das der Rest der Menschen nur in Neid oder Bewunderung zu ihnen herüberschauen können. Die muss man einfach hassen.

Wenn ich mal die Mannschaft und Kolonisten für ein Siedlerraumschiff zusammenstellen sollte wären Schwaben und Schweizer ganz oben auf der Liste. Die machen sich einfach so oft nützlich.

“„wie eine Mischung aus FDP-Wahlliste für das Europaparlament und dem Verzeichnis der höheren Beamten des Diplomatischen Dienstes”

Die kann Berlin ja wirklich nicht gebrauchen. Lieber mehr Leute die “schwer auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln” sind. Und ein paar Intensivglücksberchies die dem Zentralrat der Juden wieder Grund geben sich über gefährlichen Antisemitismus in Deutschland Sorgen zu machen.

Wie gut das ich nicht in Berlin lebe.


waldi
29.12.2014 20:56
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Ja, das ist schon schlimm mit dieser Pfälzer- und Schwaben-Invasion. Zerstört die Berliner Kultur vollkommen. Sind in der Intensivtäter-Datei weit oben. Sprechen ihre eigene Sprache und wollen sich partout nicht integrieren. Eigene Parallelgesellschaft mit Schwaben-Recht(sog. Maultaschen-Saumagen-Bulle). Ihre Kinder halten die Berliner Kinder vom Lernen ab, weil sie wegen Sprachproblemen nicht hinterherkommen (die Berliner). Pro Klasse ist mindestens ein Sozialarbeiter mit Spätzle-Hintergrund nötig. Zudem wollen sie eigene Lebensmittel (geschächtet, ähh, gestrudelt). Kungeln mit Kölner Parallelgesellschaft, die hier Karneval und Weiberfastnacht einführen wollen. Furchtbar.

Ein Hossa der Berliner Vielfalt. Während es Bunt- und Vielfalt 2010 nur in GB gab:
http://www.welt.de/vermischtes/article10580872/Mohammed-steigt-zum-beliebtesten-Jungennamen-auf.html

haben wir das endlich auch 2014 in Deutschland:
http://www.derwesten.de/staedte/essen/in-altenessen-fuehrt-mohammed-die-babynamen-hitliste-an-id10166736.html

Berlin ist auf einem guten Weg! Da wehrt man sich gegen eine solche Invasoren. Einige haben das schon getan:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/feuerwehreinsaetze-in-berlin-brennende-busse-flammen-in-parkhaus/10723806.html


Heinz
29.12.2014 21:59
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> die dem Zentralrat der Juden wieder Grund geben sich über gefährlichen Antisemitismus in Deutschland Sorgen zu machen.

Oder sie beim finden eines Ablenkungsmanövers unterstützen.


quer
29.12.2014 22:02
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“…gestraft genug..”

gell @Hannes,
da ist doch der Kevin, die Schantall und der Ali viieeel besser dran. Oder? Bin nur froh, daß Sie meine Vornamen nicht kennen. Sie würden glatt in Ohnmacht fallen.


Leo
29.12.2014 23:11
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“Wenn ich mal die Mannschaft und Kolonisten für ein Siedlerraumschiff zusammenstellen sollte wären Schwaben und Schweizer ganz oben auf der Liste.”

Also, Vortex, da komme ich jetzt nicht ganz mit.

Sollte man nicht als erstes immer Telefonhörerdesinfizierer und Friseure verschicken?


Collin
30.12.2014 1:03
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@Hadmut:
Man stelle sich vor: Kinder die in einer evangelischen Kirche getauft werden, tragen vorwiegend christlich geprägte Namen.

Wer hätte das gedacht!


Hadmut
30.12.2014 1:33
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> Man stelle sich vor: Kinder die in einer evangelischen Kirche getauft werden, tragen vorwiegend christlich geprägte Namen.

Ja, sowas ist schon heftig…


vortex
30.12.2014 9:50
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@Leo

Nein, ich möchte ja von denen ( Erde ) weg. Nicht vergessen, wir sind die Nachkommen der Friseure und Konsorten. Mmmhhh, vielleicht sollte ich noch etwas Laub und Streichhölzer mitnehemen…wie auch immer, wer möchte mitkommen?


Stefan S
30.12.2014 11:16
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https://gentrificationblog.wordpress.com/2014/12/23/berlin-am-taufbecken-der-gentrification-kirche-im-aufwertungsgebiet/

darum geht es.

Ich persönlich finde die Nachnamen interessanter als die Vornamen. Daß der “Graf von [Name aufgrund Bitte von Beteiligten vom Blogadmin entfernt]“, die “Gräfin von [Name aufgrund Bitte von Beteiligten vom Blogadmin entfernt]” und die “Freiin von [Name aufgrund Bitte von Beteiligten vom Blogadmin entfernt]” neuerdings in einem traditionell proletarischen Viertel residieren, ist schon bemerkenswert.


dentix07
30.12.2014 12:21
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Äh, Hadmut, ist Dir das nicht aufgefallen:
“Mag den spontanen Äußerungen des Missfallens wissenschaftliche Fundierung fehlen – sie wurde bald nachgeliefert, auf dem „Gentrification Blog“, der „Nachrichten zur Stärkung von Stadtteilmobilisierungen und Mieter/innenkämpfen“ verbreitet, betrieben von
Andrej Holm, am Institut für Sozialwissenschaften (!) der Humboldt-Uni (!) befasst mit Stadt- und Regionalsoziologie.
„Berlin: Am Taufbecken der Gentrification – Kirche im Aufwertungsgebiet“, so ist der entsprechende Beitrag überschrieben.” ?

Irre ich mich, oder schwingt in dem Artikel ein ironischer Ton mit?


JochenH
31.12.2014 10:31
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Da ich selber zwei Töchter habe, kenne ich die Hoffnung, die Eltern in ihre Sprösslinge setzen. Die sollen es ja mal besser haben. Das zeigt sich dann oft schon in der Wahl des Vornamens, die in Berlin derzeit vergebenen zeigen Würde und Tradition und stellen sich damit der dort vorherrschenden Hartz4- und Selbstbedienungsmentalität entgegen.

Klar sind die Namen überdimensioniert, aber ich weiß noch, wie ich mitgekriegt hatte, wie im Kindergarten ein Junge belächelt wurde, weil er Achmed hieß. 🙂


Kurt
31.12.2014 15:38
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Also ich habe den Artikel als Satire gelesen und den Blogartikel als Glosse. Hadmut, ist das im Sinne des Blogautoren? 🙂


Hadmut
1.1.2015 3:16
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@Kurt:Ich hab’s nicht so verstanden, und mehrere Artikel dazu gelesen, halt nureinen zitiert. Aber wenn’s ne Glosse gewesen sein soll, ist mir das auch recht.


CountZero
2.1.2015 18:38
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Hm, also ich gebe zu, dass ich so Hipster-Kinder-Vornamen schon sehr peinlich finde.

Shyla-Moon
Rania
Londrio

und wie heißen nochmal die Söhne von Uwe Ochsenknecht?

> (…) ich weiß noch, wie ich mitgekriegt hatte, wie im Kindergarten ein Junge belächelt wurde, weil er Achmed hieß.

Ein Freund meiner Kindheit hieß Ayhan und hatte kein leichtes Leben (auch wegen seines Übergewichtes…) –> ‘Eierhahn’. Fand ich damals scheiße.

Wenn man professionell mit jungen Leuten zu tun hat, kann man sich ein ‘Belächeln’ schon aus Zeitmangel gar nicht leisten. Ich hatte in meinem Nebenberuf (jedes Semster 30 – 40 neue Namen) schon sehr ausgefallene Kombinationen. Ist halt so, wenn Benoit, Phoebe (‘fihbih), Simone (DER Simone) und Malin (die mit deutschem ‘a’ ausgesprochen werden möchte) zusammen eingeteilt werden, dann wird das zu Kenntnis genommen und nicht weiter drüber nachgedacht. Lustigmachen über Namen finde ich unfair und in großem Maße kleingeistig. Die Kinder können schließlich nix dafür… Ich hatte aber bisher weder einen Wilson Gonzalez noch eine April Sundae May … 🙂


ein anderer Stefan
4.1.2015 11:57
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Auch wenn es Adel seit 1919 in D offiziell nicht mehr gibt, so legen diese Kreise immer noch viel Wert auf Traditionen und statten ihren Nachwuchs mit einer entsprechenden Sammlung an althergebrachten Vornamen aus. Daran finde ich nichts bemerkenswertes. Und wenn “neugutbürgerliche” Kreise das auch so machen, sollen sie doch. Wer sich darüber aufregt, hat offenbar keine anderen Sorgen. So lange es nicht Adolf ist…
Besser als Leute, deren Kind sich selber als Üffes vorstellt, und der Name dann Yves geschrieben wird… Und bei den oft wirklich bekloppten Vornamen mancher Prominentenkinder tun mir die Kinder leid, da müsste man die Eltern mal fragen, was die geraucht hatten.
Wie dämlich es ist, sich über Namen lustig zu machen, können wohl nur Betroffene nachvollziehen. Hadmut ist da ja sicher auch leidgeprüft. Ich kenne es aufgrund meines ausgefallenen Nachnamens aus eigener Erfahrung – lustig ist das schon in der Grundschule nicht mehr, es nervt nur noch.


Hadmut
4.1.2015 12:44
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> Wie dämlich es ist, sich über Namen lustig zu machen, können wohl nur Betroffene nachvollziehen. Hadmut ist da ja sicher auch leidgeprüft.

Ach, das gar nicht mal so sehr. Da hatte ich keine Probleme, weil ich in der Zeit, in der swoas am meisten hochkocht, eine total nette und gute Schulklasse hatte. Wir waren ein richtig guter Haufen.

Ansonsten wundern sich die Leute nur ständig über den seltsamen Namen und unterstellen mir, dass ich meinen eigenen Namen nicht schreiben könnte, und manche finden ihn blöd (einschließlich meiner selbst), aber dass sich jemand drüber lustig macht, kam in der Schulzeit nur selten und danach eigentlich gar nicht mehr vor.

Das Kuriose ist eher, dass in Deutschland alle meinen Nachnamen richtig schreiben und an meinem Vornamen rummäkeln, er sei falsch geschrieben, während die Leute im Ausland mit der Schreibweise kein Problem haben, ihn nur nicht aussprechen können, dafür aber dann fest davon überzeugt sind, dass mein Nachname falsch geschrieben wäre, weil das doch danish heiße.