Mit oder ohne Klobürste?
Ein Thema, dem man mehr Aufmerksamkeit widmen sollte.
Alexander von Humboldt wird der Ausspruch “Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.” zugeschrieben.
Ich möchte dem hinzufügen: Hütet Euch vor Leuten, die Klobürsten für selbstverständlich halten, denn sie haben die Welt nicht gesehen.
In vielen Ländern der Welt wird zum Geschäft keine Klobürste gereicht.
In vielen Ländern der Welt braucht man das auch nicht. Während – nach meinen Erfahrungen – die hiesig übliche Keramik von Oberflächenbeschaffenheit, Bauform und Wasserdurchfluss regelmäßig den Gebrauch der Klobürste erforderlich macht (und wenn man sich den Zustand öffentlicher Toiletten so anschaut, ist das kein spezifisches Erfordernis meiner Person), haben viele Länder Toiletten, bei denen man die Gerätschaft nicht braucht und es sie deshalb auch nicht gibt (oder nur am Reinigungswagen des Room Service).
Erkauft wird die Bequemlichkeit in der Regel durch
- einen großzügig-großflächen Wasserstand, gerade in den USA hat man da oft einen ganzen See unter sich
- einen ebenso großzügig alles hinwegreißenden Wasserfall bei Auslösen der Spülung
- Turbulente Strudel, die überaus eindrucksvoll und höchst sehenswert sind und die Endprodukte humanoider Verdauungsprozesse gute fünf bis zehnmal weiträumig rotieren lassen, bis sie im Schlund der Ewigkeit verschwinden,
- ausgeklügelte Hydrodynamik, wie bei einer Toilette in China gesehen, bei der Wasser nicht von oben einspült, sondern unten in der Schüssel durch ein seitliches Einlassloch asymmetrisch eingespült wird, so das es zu einer verstärkten Rotationsbewegung von „mitreißender” Wirkung kommt.
All das geht aber mit einem hohen Wasserverbrauch einher.
Den sich Kalifornien gerade nicht mehr leisten kann, Wasser ist dort ganz knapp, weshalb sie jetzt auch wassersparende Toiletten vorschreiben.
Meine Vermutung wäre, dass sie sich dort jetzt mit dem Gebrauch von Klobürsten anfreunden müssen.
52 Kommentare (RSS-Feed)
> Wir stehen in Mitteleuropa ja nicht mal im Verdacht einer Wasserknappheit.
Im Gegenteil: Bei uns gehen viele Wasserleitungen und Abwasserkanäle kaputt, weil die Leute zu sehr sparen und zu wenig Wasser durchläuft.
In irgendeinem Dorf haben die Einwohner mal so systematisch gespart, Regenwasser verwendet usw. und haben dann eine extrem teure Gemeinderechnung bekommen, weil die Wasserzuleitung dann zu dick war und gegen eine dünnere ersetzt werden musste.
Ich habe das Land des Großen Satans noch nicht persönlich bereist, aber man sagte mir, die meisten US-amerikanischen Hotels verfügten nicht über WC-Bürsten. Dies werde damit begründet, die Gäste empfänden es als unter ihrer Würde, dieses Werkzeug eigenhändig in Gebrauch zu nehmen. WC-Bürsten seien daher dem Reinigungspersonal vorbehalten. Ob das so richtig ist?
> Ob das so richtig ist?
Ob das richtig ist, darüber kann sich streiten. Aber zutreffend ist es zweifellos, deshalb habe ich ja auch room service geschrieben. Amerikaner würden sowas normalerweise nicht anfassen und das als unzumutbar und eklig ansehen.
Allerdings gibt es auch in Privathäusern normalerweise keine Klobürsten (oder höchstens im Putzschrank), sondern die Toiletten sind dort eben so gebaut, dass man das nicht braucht. Da steht dann halt gute 10 Liter Wasser drin und beim Auslösen gibt’s nen enormen Strudel.
also bis jetzt habe ich noch keine Klospülung erlebt die mit meinen Bremsstreifen fertig wurde. Da hilft nur die gute alte Mechanik.
Plumpsklos sind die Lösung. Da benötigt man (fast) überhaupt kein Wasser und keine Klobürste. 🙂
Wir stehen in Mitteleuropa ja nicht mal im Verdacht einer Wasserknappheit. Aber den deutschen Sparzwang bekommt man so schnell nicht weg…
Wollte die EUDSSR nicht vor wenigen Jahren Duschköpfe und Wasserhähne “regulieren”? Welche Risiken mit der Wassersparerei verbunden sind geht leider nicht in die Köpfe vom deutschen Dummvolk rein 🙁 Außerdem wird Wasser ja nicht verbraucht, sondern nur benutzt und größtenteils dem Kreislauf früher oder später wieder zugeführt.
> Wir stehen in Mitteleuropa ja nicht mal im Verdacht einer Wasserknappheit.
Naja was das Trinkwasser betrifft sieht es nicht soo rosig aus.
> Im Gegenteil: Bei uns gehen viele Wasserleitungen und Abwasserkanäle kaputt, weil die Leute zu sehr sparen und zu wenig Wasser durchläuft.
Das hat man nur in wenigen Regionen, aus denen die Leute weggezogen und somit die Wasserleitungen überdimensioniert sind – das gibt es auch in Wüstenländern.
Nicht dass sich die weiteren Beiträge in diese Richtung entwickeln: http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/19886/Grosse-Haufen
> In irgendeinem Dorf haben die Einwohner mal so systematisch gespart, Regenwasser verwendet usw.
Das haben die aber nur gemacht, weil der Wasserpreis extrem hoch war.
Und der war so hoch weil (as I said) da früher mehr Leute wohnten und die Wasserleitung danach (vollkommen) überdimensioniert war.
Mit dem hohen Wasserpreis wollte der Versorger den Rest auch noch vertreiben.
Erst als das nicht funktionierte (wegen deren Sparsamkeit mit Regenwasser und Co.) wurde die kleinere Leitung verlegt.
Die Japaner sind da ja noch extremer. Denen ist es peinlich, wenn jemand auf der Toilette ihre Geräusche hört, weshalb sie permanent die Klospülung betätigen, um damit ihre eigenen Geräusche zu übertönen. Das hat natürlich einen gigantischen Wasserverbrauch zur Folge.
Aber pfiffig wie die Japaner sind, hat ein Erfinder ein elektrisches Gerät entwickelt, das Spülungs-Geräusche vom eingebauten Chip abspielt und dadurch Wasser spart.
So ein Teil gibt’s jetzt sogar für die Handtasche:
http://www.japantrendshop.com/DE-keitai-otohime-%C3%BCberdeckt-wcger%C3%A4usche-p-851.html
Eine Klobürste ist eine Ablasshandel!
…für den gemeinen Deutschen jedenfalls. Damit man sich schämt und buse Tut ein Mensch zu sein. Der Mensch als Störenfried auf diesem Planeten, so sehen es diese geistig virenschleudernden Antideutschen, dem darf man es nicht zu bequem machen. Sonst vermehrt er sich womöglich… er so gar nicht hier sein. Existent sein. Leben.
Der Mensch als klassisch unwertes Leben.
Hab mir gerade auf google earth Europa angeschaut… und war erschrocken, wie unglaublich viel Platz es in Russland (sogar um Moskau herum!), Norwegen, Schweden gibt… und hier… “Hier ihr 100 Euro Strafzettel, weil Sie auf einem Waldweg gefahren sind…” Intressanterweise wurde die Strafe gerade erst erhöht vor ein paar Jahren. 100 Euro. Ich sagte damals: Danke.
War auch nie im Amiland. Kommt das Bild hier ungefähr hin?
http://i.stack.imgur.com/ZURjn.jpg
@Stephan Fleischhauer: Kann sein, ist aber nicht das typische US-Hotel-Klo, auch weil der Wasserstand viel zu niedrig ist.
Guckst Du
https://www.youtube.com/watch?v=pXVHwfuVY1k
https://www.youtube.com/watch?v=StmbrLfGC-8
https://www.youtube.com/watch?v=Rgfl7QcgDvA
https://www.youtube.com/watch?v=2x6Bw2m3ef0
Vor allem die letzte entspricht dem, was ich in den USA häufig gesehen habe. Besonders die Marke “American Standard”
Ferguson – Die Schüssel für echte Männer: Bawuusch
https://m.youtube.com/watch?v=TqT21Pv1CAs
@ abc
Falls du einen Flachspüler hast, hilft vorher Klopapier reinzulegen, also praktisch den Haufen mit Klopapier zu unterfüttern. Dann splült es sich gleich viel flutschiger. 🙂
Flutschende Grüße,
Euer Dirk
Heinz, dass kannst du jetzt noch 10 mal wiederholen, ändert jedoch nichts an dem Fakt das es schlicht nicht stimmt. In fast allen Gemeinden Deutschlands wird künstlich nachgefüllt, da durch eine für unsere Breitengrade nicht zutreffende grüne Propaganda, die Menschen immer stärker Wasser sparen. Die Folge sind Rohrablagerungen da nicht mit genügend Flüssigkeit das ganze durch die Rohre im Haus gejagt wird. Gemeinden müssen daher Trinkwasser durch die Rohre ballern, um ein verstopfen bzw. verschlammen der Rohre zu verhindern. In Deutschland gibt es keinen Trinkwassermangel und allgemein keinen Wassermangel. Das ist ein Fakt den die Grünen Untergangsamish nicht begreifen wollen. Auch hier wieder ein schöner Beleg dafür, wie der Glaube der Ökoreligion mit der Realität kollidiert. Da nutzen auch keine Ausreden.
Die Leute sparen bei uns in D kein Wasser, sondern Geld, weil die Wasseruhr eine ausgemachte Schweinerei ist, was alle empfinden. In freien Ländern ist Wasser umsonst, weil es ja auch umsonst regnet. Es fällt maximal eine Technikgebühr an. Es gibt a
Hadmit, Du hast die Squat-Klos in Südostasien vergessen. Gewöhnungsbedürftig aber wenn man es erst einmal „embraced“ hat, durchaus mit Vorteilen gesegnet.
> Hadmit, Du hast die Squat-Klos in Südostasien vergessen.
Die habe ich nicht vergessen, die habe ich verdrängt. Und musste sie glücklicherweise seit meiner Malaysia-Reise 1990 auch nie wieder benutzen.
Ich habe es mir auch verkniffen, auf die arabischen Toiletten mit dem Wasserschlauch näher einzugehen.
@Hadmut
Beeindruckend, besonders auch die Geräusche.
> Beeindruckend, besonders auch die Geräusche.
Ja, das vermittelt einem noch das Gefühl, ein echtes Werk getan zu haben. Kennste den Film Cast Away? Tom Hanks auf der Robinson-Insel? „Ich habe Feuer gemacht!” Genau so kannst Du hinterher verkünden „Ich habe einen Haufen gemacht!”
Kann man noch toppen – squatten am indischen Strand – und dann ein Häufchen auf das Häufchen schichten bzw. nicht in andere (Sand)Haufen treten, welche (Sch….)Haufen verbergen…
zurück zur Natur! 😀
@m
> Du hast die Squat-Klos in Südostasien vergessen.
Die kenne ich noch aus Südfrankreich. Waren mir auf dem Campingplatz immer lieber, als die normalen Klos. Hygienischer und seltener verschissen, zumindest wenn die Benutzer die Technik beherrschen und genau zielen können. 😉
Das kommt wohl auch daher, daß in Deutschland lange Zeit fast ausschließlich Flachspüler verbaut wurden.
Die haben gegenüber den heute üblichen Tiefspülern einige Vorteile:
Sie gestatten leistungsorientierten Menschen die ausführliche Überprüfung des Ergebnisses der einzigen Sitzung des Tages, bei der tatsächlich auch etwas herauskommt.
Sie bieten die Möglichkeit zur Entnahme einer Stuhlprobe.
Der Hintern wird beim Plumps nicht naßgespritzt.
Wesentliche Nachteile sind die unumgängliche Benutzung der Klobürste und die stärkere Geruchsbelastung, die dafür aber wiederum die Hersteller von Raumdeodorantien am Leben erhält.
@Hadmut
Klaro
https://www.youtube.com/watch?v=LUDEjulbqzk
Da müsste man den Sound noch optimieren, vielleicht so wie hier in der Zeitlupen-Version:
https://www.youtube.com/watch?v=9Ycs-U_IvFg
@Jürgen Sprenger
You made my day. Bitte mehr davon!
@Dirk S.: Und auf so einem richtigen US-Tiefspüler braucht man noch viel mehr Klopapier zum Unterlegen, wenn man nicht naß werden will.
> die dafür aber wiederum die Hersteller von Raumdeodorantien am Leben erhält.
ähhh bloß weg mit dem Mist(Raumdeodorantien).
Morning Leute,
kam doch vor dem amerikanischen Klospot (geiles Wort, schreibe besser Klo-Spot!) folgender Werbeeinspieler.
Passt wie Arsch auf Eimer:
https://www.youtube.com/watch?v=RZeU2DadfZQ
Wie geil ist das bloß!
Grüße
@Wolf “dass kannst du jetzt noch 10 mal wiederholen, ändert jedoch nichts an dem Fakt das es schlicht nicht stimmt.”
gleichfalls
@Heinz
Nein, das ist ein Problem, das wesentlich weiter verbreitet ist.
Die Fäkalien bleiben aufgrund des Wassersparens in den Rohrleitungen liegen und führen zu Betonkorrosion. Das ist kein Witz, sondern ein echtes Problem. Ich weiß das aus erster Hand von einem Ingenieur, der in der Branche arbeitet.
Bah, Squat-Klos kenne ich noch aus der Kindheit aus Urlauben in Südeuropa… Das war schon ein fieser, bestialischer Gestank, und echt eine ekelhafte Sache, auf’s Klo zu gehen. Bah. Fies.
Aber aber aber!
Das sind ja alles keine Richtig neuen Regeln, es ist durchaus so, daß es da schon lange Regeln für gibt wievuel Wasser zum für einen Spülgang zu verbrauchen ist. Seit mindestens 1994 dürfen neue Toiletten durch den “Energy Policy Act” nur noch 1.6 Gallonen (~ 6 Liter ) verbrauchen, die sogenannten “low-flow toilets”.
Und einmal blind gegoogelt ein anderes Gesetz gefunden.
“The law requires that all pre-1994 homes to be retrofitted with low-flow plumbing fixtures by 2017”
http://norcalrealestatenews.com/low-flow-toilets-required-for-2014-remodels/
Und es gibt sicher noch viele derartige Regeln mehr.
Aber die Zeit schreibt ja auch nur, daß ab 2016 keine nicht den bestehenen Regelungen entsprechenen Geräte mehr _verkauft_ werden dürfen.
Daß, ich zitiere, “sie jetzt auch wassersparende Toiletten vorschreiben.” ist also nicht gänzlich inkorrekt, allerdings eben gerade nicht die Regelung auf die sich der verlinkte Artikel bezieht.
Die Schlussfolgerung, daß die Kalifornier sich mit einer ihnen neuen Thematik auseinandersetzen müssen, ist also falsch.
@Hadmut, bei einem so sensiblen Thema in Zukunft bitte ein wenig mehr journalistische Sorgfalt walten lassen. Es geht hier schließlich um unser täglich Geschäft!
@sothirsty:
> @Hadmut, bei einem so sensiblen Thema in Zukunft bitte ein wenig mehr journalistische Sorgfalt walten lassen.
Ich bin dabei rein nach meinen empirischen Beobachtungen vorgegangen, und muss dabei auch anmerken, dass mir in den USA vieles wie lange vor 1994 gebaut vorkam.
Ich hätte mir auch nicht träumen lassen, dass sich Amerikaner, die sich vom Staat die Waffen nicht verbieten lassen, staatliche Krankenversicherungen ablehnen und jeden erschießen, der ihr Grundstück betritt und ihre Autos so umbauen, dass sie besonders viel Sprit verbraten, sich vorschreiben lassen, welche Kloschüsseln sie zu verwenden haben.
Also ich komme je gerade frisch von dort (vor zwei Stunden bin ich gelandet), und kann zu diesem Thema beitragen:
Die amerikanischen Klos brauchen genauso wie hier Klobürsten. Nur gibt es dort einfach keine.
Spuren bleiben auch bei den großen Seen in den Klos zurück (Spuren im Sinne von Bremsspuren, nicht labortechnisch). Die kriegt man weg, indem man eine Weile wartet, bis die sich angelöst haben, und dann kann man den nachgefüllten See nochmal wegspülen, dann gehen auch die Reste einigermaßen weg. Solange hat man dann eben eine Kloake im Becken. Farbliche Veränderungen in Höhe des Wasserspiegels schlagen sich dann auch nieder, und die gehen durchs Spülen auch nicht mehr weg.
Ähnlich unappetitlich verhalten sich die Klos, wenn nach dem Spülen der Wirbel aktiv wird, das Wasser aus dem Becken hinausfließt und es am Ende noch ein bißchen gurgelt und ein Rest des Wassers wieder ins Becken zurückfließt. Da ist dann eben nicht alles Wasser inklusive Inhaltsstoffen in der Kanalisation verschwunden, sondern man behält einen Rest zurück.
Der einzige Vorteil zu einem Plumpsklo liegt darin, daß die Feststoffe keinen längeren Fallweg zurücklegen, bevor sie ins Wasser gleiten, und damit weniger herumspritzen. Bei nicht-normaler Verdauung wird’s dagegen wieder wieder schneller zum Problem. Und genügend Duftstoffe werden trotzdem freigesetzt.
Naja, eins der Dinge, die dort so seltsam sind. Ansonsten wären da noch
– Türknäufe statt Türklinken (nimmt zum Glück ab)
– Keine normalen praktischen Bettbezüge
– Steckdosen, aus denen der Stecker herausfällt
– Lichtschalter zum Drehen
was mir spontan einfällt…
“Wir haben in D keinen Wassermangel…”
Das mag (noch) sein, aber m.W.
– sinkt der Grundwasserspiegel zumindestens Regional seit Jahren teilweise dramatisch (ggf. Google et al benutzen)
– wird die Gewinnung und Entsorgung/Wiederaufbereitung seit Jahren dramatisch teurer. (Hier gibt es inzwischen eine Regenwasserabgabe für Dach- und andere versiegelte Flächen)
– hat z.B. das “Niedrigwasser” der letzten Jahre im Edersee sicher nicht nur mit den im Sommer üblichen geringeren Regefällen zu tun…
Und ausserdem ist IMHO Wasser nach der hierzulande gültigen Trinkwasserverordnung viiiiel zu wertvoll um Sch…. damit wegzuspülen!
@Sprenger
Zum Thema Flachspüler hat Deutschlands meiste Band der Welt einst folgende Zeilen gedichtet:
Es kotzt mich an, wenn es beim Scheißen
Am Sack ‘nen Streifen gibt
Weil meine Wurscht zu lang ist, unten
aufkommt und nach vorne kippt.
Grüße
@Manfred Sachs: Das Volk der Dichter und Denker ist auch nicht mehr das, was es mal war…
@Jürgen S: Wunderbar! 😀
Sie gestatten leistungsorientierten Menschen die ausführliche Überprüfung des Ergebnisses der einzigen Sitzung des Tages, bei der tatsächlich auch etwas herauskommt.
Herrlich – das erinnert mich an diesen schönen Witz aus einem Comic- Helmut Kohl ist auf einer Konferenz im Ausland, alle sind schon da, nur er fehlt noch und dann sieht man wie einer seiner Leute an die WC-Tür klopft und sagt:
Kommen Sie doch bitte heraus, Herr Bundeskanzler, WC bedeutet nicht: Welcome to the Conference.
Und von innen ertönt seine Stimme:
So? Hier kann man aber auch sehr schöne Sitzungen abhalten.
🙂
Als Handwerker bin ich schon in einer Menge amerikanischer Haushalte gewesen. Die Klos waren grundsätzlich verschissen!
In den 80er Jahren war ich öfters in Frankreich unterwegs. Der absolute Härtetest waren Damentoiletten auf Autobahnen.
Wie bei allem sind wie Deutsche beim Wasser sparen sehr gründlich.
Das Problem mit den Abwasserrohren ist der zu geringe Gesamtfluss. Da haben die Toiletten zwar auch einen Einfluss, aber es fehlen vor allem die Badewannenenthusiasten und die Wasch- und Spülmaschinen mit dem hohem Wasserverbrauch der 60er und 70er. Auch werden diese nicht mehr für jeden Kleinkram eingeschaltet, also nach jedem Essen oder jedem morgen mit der Tageswäsche. Zudem haben die meisten Industrieabnehmer wassersparende und/oder Umlaufprozesse und leiten daher keinen beständigen Strom ein.
Desweiteren wird vielerorts Regen getrennt abgeleitet. Das hat seine Vorteile bei Starkregen, da es dann keine Fäkalien aus dem Gulli drücken kann. Leider wird dann aber auch nicht mehr regelmäßig gespült.
Klobürstenbedürftige Bremsspuren sind auch eine Produkt der Nahrung. Vieles wird gut gespült, vielleicht sollte man mal ausforschen, was die besonderes zäh haftende Masse erzeugt. Andererseits kommt dann wahrscheinlich der Lieblingsburito raus. Dafür schwingt man doch gerne die Bürste.
Ich war vor -zig Jahren mal auf einer Veranstaltung der örtlichen Wasserwerke (es ist immer sehr lehrreich, sich von den echten Experten und nicht den “Experten” informieren zu lassen). Die sagten mir – ach, ich zitiere einfach mal
http://www.wvso.de/trinkwasser/sinnvollgebrauchen.php
Wassersparen heißt nicht Geld sparen
Die Wasserpreise werden in Deutschland nach dem Kostendeckungsprinzip gebildet. Der Anteil mengenunabhängiger Kosten für Wassergewinnung, Aufbereitung, Wasserspeicherung und das Rohrnetz beträgt über 80 Prozent. Jeder Kunde muss wissen, dass Wassersparen nicht automatisch Geld sparen bedeutet, da bei rückläufigen Verbräuchen die hohen Fixkosten auf reduzierte Wassermengen umgelegt werden müssen. Die Folge ist ein höherer Wasserpreis pro Kubikmeter gelieferten Wassers. Da jedoch der Wassergebrauch niedriger ist, bleiben die jährlichen Kosten für den Kunden trotzdem etwa gleich.
Wasser sparen = höherer Literpreis. Zusätzlich auch, weil tatsächlich eine Mindestmenge durch die Abwassersysteme gespült werden muß, um die Rohre intakt und frei zu halten; machen das die Leute nicht, um Wasser zu sparen, drehen eben die Wasserwerke oben auf dem Berg die Hähne auf; das wird dann auf Alle umgelegt.
Wer Wasser spart, spart also auf Kosten anderer. Ein herrlich paradoxes Allmende- Problem. Zusätzlich verstopfen natürlich die Leitungen der Sparer bis zum Anschluß an den so gespülten Kanal.
In Rom wollten sie auch mal Wasser sparen, öffentliche Brunnen abschalten und so, bis ihnen die Ingenieure sagten, die halten die Rohre sauber. Wenn ihr die abschaltet, könnt ihr euch am nächsten heißen Tag auf eine gewaltigen Gulligestank gefaßt machen. Da haben sie es dann gelassen. Nebenbei: Italien hat in Europa einer der höchsten jährlichen Niederschlagsmengen.
Es ist nicht immer alles so wie es scheint.
Nochn’ Problem: irgendwo habe ich her, daß die Häuser in Berlin gefährdet sind, weil das Grundwasser durch das Wassersparen steigt.
Etwa hier:
> Das Volk der Dichter und Denker ist auch nicht mehr das, was es mal war…
Diese Wortkombination wird seit etwa 1810 auch vom Ausland – zum Teil abwertend – für das deutsche Bildungsbürgertum verwendet. Schon im 20. Jahrhundert wurde sie zunehmend zur Erinnerung an die Zeit der Klassik und Romantik benutzt, sinngemäß als Mahnung: „Wir sind doch das Volk der Dichter und Denker!“
Der Satiriker Karl Kraus schreibt: „Die deutsche Bildung ist kein Inhalt, sondern ein Schmückedeinheim, mit dem sich das Volk der Richter und Henker seine Leere ornamentiert.“
War neulich in Paris/Frankreich im Urlaub. Selbst da haben die mich dumm angeguckt als ich im Hotel nach ner Klobürste fragte.
@ Emil:
Denen ist es peinlich, wenn jemand auf der Toilette ihre Geräusche hört, weshalb sie permanent die Klospülung betätigen, um damit ihre eigenen Geräusche zu übertönen.
Als jemand, der 12,5 Jahre dort lebte, liebte, vier Semester studierte und anschließend arbeitete darf ich Dir versichern, daß das kompletter Nonsens ist.
> Naja was das Trinkwasser betrifft sieht es nicht soo rosig aus.
Warum WIR einer Knappheit entgegen sehen konnte mir noch keiner abschliessend erklären. Letztlich ist Wasser im Prinzip die Ressource die dem Planeten als letztes ausgehen wird. Es ist doch nur eine Frage der Versorgungstechnik, der Entsorgung und gegebenfalls Reinigung / Aufbereitung. Ansonsten läuft das Ganze im Prinzip im Kreislauf ohne das etwas verloren geht. Das es Regionen gibt wo Wasser knapp ist kann man nur als Infrastrukturproblem betrachten. Das Wasser ist nicht knapp, sondern bestenfalls ungerecht verteilt.
Alexander Gehne
10.4.2015 10:03
Kommentarlink
@Alexander Gehne
>> “Wir haben in D keinen Wassermangel…”
> Das mag (noch) sein, aber m.W.
> – sinkt der Grundwasserspiegel zumindestens Regional seit Jahren
> teilweise dramatisch (ggf. Google et al benutzen)
> – wird die Gewinnung und Entsorgung/Wiederaufbereitung seit Jahren
> dramatisch teurer. (Hier gibt es inzwischen eine Regenwasserabgabe
> für Dach- und andere versiegelte Flächen)
> – hat z.B. das “Niedrigwasser” der letzten Jahre im Edersee sicher
> nicht nur mit den im Sommer üblichen geringeren Regefällen zu tun…
nein, in Berlin steigt der Grundwasserspiegel- vergessen wie Baustelle Sony-center zu reinsten Unterwasserbaustelle wurde?
und sorry, der Edersee hat jeden September/Oktober Niedrigwasser, damit wird schließlich die Schiffbarkeit der Weser geregelt.
@Hadmut
sothirsty hat recht:
@sothirsty:
> @Hadmut, bei einem so sensiblen Thema in Zukunft bitte ein wenig
> mehr journalistische Sorgfalt walten lassen.
denn:
> Ich hätte mir auch nicht träumen lassen, dass sich Amerikaner, die
> sich vom Staat die Waffen nicht verbieten lassen, staatliche
> Krankenversicherungen ablehnen und jeden erschießen, der ihr
Obamacare ist keine staatliche Krankenversicherung, sondern die Pflicht, eine private Krankenversicherung abzuschließen.
Aber das wird in unserer Presse auch nie richtig dargestellt.
@ conni
> Obamacare ist keine staatliche Krankenversicherung, sondern die Pflicht, eine private Krankenversicherung abzuschließen.
Ja und der “Widerstand” gegen Obamacare entzündetet sich auch daran, dass der US-Bund für die Krankenversicherung gar nicht zuständig ist, sondern die US-Bundesstaaten. Wäre hier genauso, wenn die EU auf die Idee kommen würde, allen EU-Bürgern eine KV per Ordere de Mufti verordnen zu wollen, ohne zu fragen, was denn nun die Mitgliedstaaten davon halten.
Insofern ist Obama-Care nur ein weiterer Versuch des US-Bundes, Kompetenzen an sich zu ziehen, die ihm nach Verfassung nicht zustehen. Eine inzwischen schlechte Tradition der US-Präsidenten. Aber die, die das kritisieren sind ja Rechtsextremisten.
> Aber das wird in unserer Presse auch nie richtig dargestellt.
Die deutsche Presse hat praktisch keine Ahnung von den USA und erst recht nicht von den Unterschieden der US-Bundesebene zur DE-Bundesebene. Und das fehlende Wissen wird durch Vorurteile und Ideologie ersetzt. Außerdem waren die Kritiker ja auch die bösen Republikaner und noch schlimmer, die Leute von der Tea-Party. Und das sind bekanntlich alles Rechtsextremisten, die auf Bürgerrechte stehen und staatliche Befugnisse beschneiden wollen. Geht für die linksversiffte Journallie ja nun gar nicht.
Beschneidungsfreie Grüße,
Euer Dirk
@Christian
Die Realität ist oft noch besser als die Witze:
“Entscheidend ist, was hinten rauskommt.” – während einer Pressekonferenz am 31. August 1984; zitiert in DER SPIEGEL, 3. September 1984
Wir stehen in Mitteleuropa ja nicht mal im Verdacht einer Wasserknappheit. Aber den deutschen Sparzwang bekommt man so schnell nicht weg…