Ansichten eines Informatikers

Ronja Larissa sagt, warum sie der Feminismus anekelt

Hadmut
9.4.2015 10:08

Lesenswert. Die WELT weicht mal wieder von der political correctness ab.

47 Kommentare (RSS-Feed)

Alex Schwarzer
9.4.2015 10:21
Kommentarlink

Ich komme zu einer anderen Einschätzung. Das, was der Feminismus gerade in den USA gebiert(Otherkin, Microaggressions, etc) und hier stark von Genderverwirrten propagiert wird, ist hier noch gar nicht richtig angekommen. Sobald dies der Fall ist, werden sich einige den radikalen Feminismus zurückwünschen, denn das was noch auf uns zukommt ist völlig entfesselter Wahnsinn.

Andererseits seh ich auch wesentlich größere Probleme auf die Gesellschaft zukommen als diesen ganzen Quatsch, sobald das alles wieder elementarer wird und hier erstmal das Finanzsystem krachen geht, bleibt für Genderwahn und Feminazitum keine Zeit mehr.


wollepelz
9.4.2015 10:27
Kommentarlink

Der Artikel ist nur lesenswert, weil ihn eine Frau geschrieben hat.

Da steht auch nichts anderes drin, was Jungs nicht schon lange sagen. Okay, manches – das mit dem Verdienst – kann nur eine Frau sagen.

Es stehen aber keine Aspekte drin, die neu wären.

Es ist schade, dass Kritik am Feminismus nur noch von Frauen kommen kann. Das ist ebenfalls eine Leistung des Feminismus.

Man sollte mal Jungs aus der Grundschule zu Wort kommen lassen. Falls diese noch nicht durch “Pädogik” vom Selbsthass zerfressen sind.


Hadmut
9.4.2015 10:29
Kommentarlink

> Der Artikel ist nur lesenswert, weil ihn eine Frau geschrieben hat.

Mir ging’s eher drum, dass er überhaupt in deutscher Presse auftaucht.

> Es ist schade, dass Kritik am Feminismus nur noch von Frauen kommen kann.

Ja. Dabei gebe ich mir solche Mühe…


vortex
9.4.2015 10:41
Kommentarlink

“Die Feminismusdebatte ist langweilig geworden.”

Hört sich nicht danach an als ob Feministen den gerechten Kampf für die fundamentalen Rechte der Frauen kämpfen würden, wenn ihnen dabei droht der Langweile anheim zu fallen.

Abgesehen davon sind Feministas selten langweilig. Vorhersehbar vielleicht, aber nicht langweilig.


wollepelz
9.4.2015 10:42
Kommentarlink

😀

Ach man…! Ich wollte Deine Arbeit gar nicht herunterreden.

Wir wissen aber beide, dass z. B. die Kritik von Birgit Kelle auch nicht wirklich neu ist. Sie wird aber anders wahrgenommen, weil sie von einer Frau kommt.

Ich finde das, was Du machst hervorragend. Ich ziehe zumindest viele Impulse daraus. Also: Weitermachen!

…und auch hier muss ich Dir zustimmen: Dass es überhaupt veröffentlicht wird, ist ein Anfang. Gestern habe ich noch über einen andersgearteten Artikel geschrieben:
Das Geheule von Frauen: Kurzhaarige Frauen: Leben mit Stereotypen und Vorurteilen

Da wurde nämlich ganz feministisch geheult.

Die gute Frau wird sich mit ihrem Artikel in der Welt nicht für den Beliebtheitspreis qualifiziert haben. Das will aber auch keiner in der derzeitigen Lage.


Frauenversteher
9.4.2015 11:05
Kommentarlink

Ich würde sagen, Madame hat den Test nicht bestanden, 0 Punkte. http://bloganddiscussion.com/argumentevonfemastasen/3162/ich-bin-keine-feministin/
Nichts als Floskeln, keine Forderung. Er weicht damit gerade nicht vom PC ab, weil ihr das ja einfach nur egal ist. Sowas kann dem Feminismus nur recht sein. Madame gehört damit zu den dümmsten Feministinnen.


JochenH
9.4.2015 12:17
Kommentarlink

Ich habe mich über den Artikel gestern sehr amüsiert. Neu ist da gar nichts dran, aber darum geht es nicht. Eine junge Frau zerlegt einfach ihre jammernden Artgenossinnen. Sie kritisiert insbesondere, dass die Netzfeministinnen quasi kommunistische 50% fordern, aber selber in prekärer Situation sind und tja … lieber Stricken als Arbeiten.


Marcus Junge
9.4.2015 12:26
Kommentarlink

“Mir ging’s eher drum, dass er überhaupt in deutscher Presse auftaucht.”

Feigenblätter, wie Gauweiler es in der CSU war. Dann kann man später schön sagen “wir haben doch wahrhaftig berichtet”, 99x für Gender und 1x dagegen, 99x für den Euro und 1x dagegen – total ausgewogen, wir waren / sind keine Lügenpresse. Und außerdem erhält man sich so einen Teil der Leserschaft / Wähler. Typisches “rechts blinken, links abbiegen”.


EinInformatiker
9.4.2015 12:38
Kommentarlink

Ja was dort steht ist schon OK und macht wenig politisch korrekte ZUgeständnisse. Aber der “Feminismus” wird dort doch auch noch immer so behandelt, als wenn er eine (ich will nicht sagen legitime Position sei) aber als wenn er eine Position sei. Sicher inhaltlich wird das ad absurdum geführt, aber er wird noch irgendwie als Position behandelt.

Das ist übrigens bei allen öffentlichen “Kritikern” so. Die schreiben immer so, als ob die Ideologien von denen die Gesellschaft beherrscht ist (“Gender Mainstreaming“ „Politische Korrektheit“, ungesteuerten Einwanderung Islamisierung, und Euro-Rettung“ (legitime) Positionen seien. D. h. die Kritiker verhalten sich noch so, als ob wir noch in einer offenen veränderbaren Gesellschaft statt einem ideologisch geschlossenen System leben. Das müßte aufhören. Aber ist natürlich im öffentlichen Raum schwierig. Da muß man sich in einem angeblich demokratischen System auch immer so tun. Nein es müßte Klartext her. Aber den wird die Welt nicht veröffentlichen.


Beipflichter
9.4.2015 13:40
Kommentarlink

Ja, es riecht so verdächtig nach Alibi-Theater. – Da darf eine Frau, und NUR eine solche, ein bissken „sozialistische Kritik und Selbstkritik-Rituale“ remaken. (Einem Mann, der sich so was „erdreistete“ würde mit der üblichen, fanatischen PC-Fascho-Macho-Keulen-Tobsucht das Maul gestopft.) –
Denn im deutschen Arschkriechkoordinatensystem ist ein Abweichen von befohlener Kriechrichtung „wörst Kääs“.–
Da kocht sonst der denunziantische, teutonische Seelengrund massiv über. –
Ergo nur in kotau-begleiteten, leisetreterischen, zaghaftesten Andeutungen dürfen die heiligen Kühe kritisiert werden.


Schwärmgeist
9.4.2015 13:44
Kommentarlink

Meine Fresse, das hat ja eingeschlagen wie ein Erdbeben. Mann, kann die gut schreiben. Tolles Statement; das ist ja das, worauf ich schon lange hinauswill.


NurSo
9.4.2015 14:42
Kommentarlink

Die haben “sicherheitshalber” gleich mal noch den 3. Teil dieser Serie hinterhergeschossen: http://www.welt.de/kultur/article139319717/Feministin-Ich-weiss-gar-nicht-ob-ich-eine-Frau-bin.html … hier hört sich das schon wieder ganz anders an.


Christian
9.4.2015 14:54
Kommentarlink

Der gute Alain Soral wird’s leider bis uns nie in die Medien schaffen (und wenn, dann ganz übel beleumdet) – aber wie er hier in kurzen Sätzen den Feminismus schon vor Jahren auseinander genommen und die Anhänger der Ideologie “Feminismus” als “Idioten des Merkantilismus” bezeichnet hat – das hat schon was (mit Untertiteln). https://www.youtube.com/watch?v=Do5zrdTb-yI


Wahrheitspresse
9.4.2015 15:16
Kommentarlink

Ja, die Deutschen sind ein widerwärtiges Volk von obrigkeitshörigen Arschkriechern. Wehe jemand hat seine eigene Meinung, abweichend vom Arschkriechkoordinatensystem. Dann wird das teutonische Wolfsrudel grausam! Ganz egal ob links oder rechts verortet.


Schwärmgeist
9.4.2015 16:05
Kommentarlink

Ixh fand, das war mal wirklich gut geschrieben, aus dem Mund einer Frau, ich weiß gar nicht, wss es da noch groß zu meckern gibt. Ein echtes Talent. Man möchte ihr viel Glück wünschen auf ihrem weiteren Weg. Diese Frau kann mal wirklich schreiben.


Joe
9.4.2015 16:10
Kommentarlink

Ich habe schon zu oft mit feministischer Taquiyya zu tun gehabt, als daß ich auf eine Madam mit “von” im Namen, die noch nie im Leben richtig gearbeitet oder irgendwas geleistet hat, hereinfalle.

Ronja und die Lügenpresse – ich finde, die passen perfekt zusammen. Sehe jedenfalls keinen Grund, warum ich mir das unreife Geschreibsel einer pseudo-adeligen Prinzessin auf der Erbse fern jeder Lebenswirklichkeit reinziehen soll.


Walter E.
9.4.2015 16:52
Kommentarlink

Der Oettinger Kinder- und Jugendbuchverlag erlebt gerade einen kleinen Shitstorm, ausgelöst durch die Sexismus Stasi. Heute möchte ich kein (männlicher) Teenager mehr sein.
http://www.buzzfeed.com/philippjahner/oetinger-verlag-wirbt-mit-sexistischem-poster.


Werner
9.4.2015 16:58
Kommentarlink

@ Alle da draußen:

Ist jemandem schon mal aufgefallen, wie sehr die “PC” Sprache und Haltung einem Abwehrzauber gleicht?

http://de.wikipedia.org/wiki/Apotrop%C3%A4ische_Handlung

(ganz interessant – das türkische Kopftuch wird auch erwähnt!)

Also in etwa so:

Wenn ich etwas nicht sage, dann passiert es auch nicht. Wenn ich “Teufel” sage, dann kommt er und holt mich; also sage ich “Gottseibeiuns” oder eine andere Umschreibung – dann hört er es nicht (denn der Teufel ist dumm!) und ich fühle mich sicher. Was ich nicht sehe, ist nicht da – also mache ich die Augen zu (und dann sieht man mich auch nicht).

http://de.wikipedia.org/wiki/Objektpermanenz

Es scheint wie eine Mischung aus Ängstlichkeit, Infantilität, Primitivität, magischem Denken und Aberglaube. Da findet sich auch der Bogen zu der (gewähnten) Hexenkultur, auf die einige “Frauenbewegte” ja sehr stolz sind.

Die Gendersprache und das drumherum ist dann der zugehörige, komplementäre “positive” Zauber: Ich sage etwas, also ist es.

Einmal abgesehen davon, daß da in jeder Religion als steinigungswürdige Blasphemie durchgeht (und von der Kirche eine zeitlang auch hier heftig bekämpft wurde), würde das bedeuten, daß der ganze Feminismus- Gender- Abwehr- Komplex gegenaufklärerisch ist – es handelt sich also nicht um Perversionen und Auswüchse der Aufklärung, sondern um eine atavistische, mittelalterliche, reaktionäre Haltung auf diese. Es ist allerhöchstens eine Perversion von “Ich denke, also bin ich“.

Ob sie sich im Klaren darüber sind, daß das nicht modern, sondern das genaue Gegenteil ist? Oder ist ihnen das Wurscht? Hexen und Zauberer in die Politik und Wirtschaft? Obwohl: Es funktioniert, wenn nur genügend mitmachen. Und es ist schon weit verbreitet: USA, Europa, Afrika. Die Konsequenzen sind aus der Geschichte bekannt: Wehe, es wird ernst genommen. Ich schätze, das dauert etwa eine Generation.


Hadmut
9.4.2015 17:03
Kommentarlink

> Ist jemandem schon mal aufgefallen, wie sehr die “PC” Sprache und Haltung einem Abwehrzauber gleicht?

Im Prinzip ja, aber nicht mit diesem expliziten Vergleich. Der ist gut! 😀


Werner
9.4.2015 17:26
Kommentarlink

@ Hadmut – Freut mich. Es fiel mir auf wegen dem “Unwort des Jahres” – das ist ja auch so ein Abwehrzauber. Früher hielten die Leute Kreuze hoch, bekreuzigten sich etc… Das ist im Prinzip nichts Anderes… Das schreckliche Haupt der Medusa, das Alle zu Stein erstarren läßt.

Und warum muß ich jetzt gerade an alte, italienische Vampirfilme denken? Ich brauche dringend mehr Knoblauch!

😉

Keep up the good work!


JochenH
9.4.2015 17:50
Kommentarlink

Die ganze Bezahldebatte ist auch ziemlich weltfremd. Das gilt eher für Stellen bei Großunternehmen und beim Staat, in der normalen Praxis ist der Wert zweier Stellen kaum vergleichbar.

Mir gings heute zB so: kriege 2 Anrufe wg. IT-Projektleitung. Der eine Kunde zahlt 1200 Euro Tagessatz, der andere Kunde 700 Euro Tagessatz. Gefragt ist jemand, der das jeweilige Projekt leiten kann und die Qualifikationen mitbringt. Da fragt keiner ob Mann oder Frau oder ob Eltern des Projtektleiters Arbeiter waren oder ob man Strickkurse gibt. Der Kunde will einfach jemanden, der das Projekt macht und er kalkuliert, was er bezahlen will. Fertig.

Ach ja, bei beiden Projekten sitzt ein Vermittler dazwischen, der mitkassiert. Das werden dann meist so ca. 10%. Ist alles hartes Business und kommt in der Welt der Feministinnen nicht vor.


Neo
9.4.2015 18:34
Kommentarlink

@Werner:

So weit muß man gar nicht zurückgehen.

Beim Thema “Geschlecht als soziale Konstruktion” muß ich beispielsweise immer an Rousseau denken. Das war der der, platt gesagt, die These vom “edlen Wilden” aufstellte. Danach ist der Mensch von Natur aus gut und erst die Gesellschaft macht ihn zu dem was er ist. Diese These hat meiner Ansicht nach auch in unser Strafrecht Eingang gefunden wo eine schwere Kindheit oder andere Rahmenbedingungen stets als mildernde Umstände angesehen werden.

Die letzte Konsequenz davon ist dann die Schlußfolgerung nach der die Gesellschaft an allem Schuld ist. Wenn von struktureller Gewalt/Rassismus usw. die Rede ist, ist im Grunde gemeint “die Gesellschaft ist schuld”. Das erinnert an den Feminismus, denn dort gibt es ja bekanntlich nur arme Opfer an deren mißlicher Lage immer die anderen (die Männer) schuld sind.

Oder nehmen wir den Sozialismus und seinen Traum vom “neuen Menschen”. Das brachte dann Menschen wie Trofim Lyssenko hervor. Der sogenannte Lyssenkoismus behauptete im Kern (und hier zitiere ich mal die Wikipedia), “daß die Eigenschaften von Kulturpflanzen und anderen Organismen nicht durch Gene, sondern nur durch Umweltbedingungen bestimmt würden.” Erinnert das nicht irgendwie an die These vom sozial konstruierten Geschlecht? Ändere die Umweltbedingungen (Erziehung/Gesellschaft) und du änderst das Geschlecht.

Auch die politische Korrektheit paßt in dieses Denkgebäude. Ändere die Bezeichnung und du änderst das Denken.


Claus Thaler
9.4.2015 18:37
Kommentarlink

@Werner
> Ist jemandem schon mal aufgefallen, wie sehr die “PC” Sprache und Haltung einem
> Abwehrzauber gleicht?

Ich denke, das hat auch einen jüdisch-theologischen Hintergrund.

Im Johannes-Evangelium heißt es: “Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. In 1. Buch Moses steht über die Schöpfung: “Und Gott sprach: Es werde X. … Und es geschah so.”

Das Wort ist also im Judentum (und davon abgeleitet im Christentum) ein mächtiger Zauber. Das kann man auch daran erkennen, dass in Deutschland gewisse Äußerungsdelikte mit bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe bedroht sind (§ 130 – Volksverhetzung). Es ist hier wohlgemerkt das Wort, was bestraft wird, und nicht die Tat.


Gedöns
9.4.2015 18:41
Kommentarlink

Also Franziskus hat den Genderismus als „teuflisch“ bezeichnet. –
Ansonsten: Man sollte nicht müde werden, gerade im Vorfeld des Lutherjahres die Bekämpfung von Religionskritik durch Politik und Medien sowie Vorstellungen von einem „Gottesstaat“ als Rückfall nicht nur vor die Aufklärung, sondern vor Luther (größter deutscher Religionskritiker) herauszustellen. Wir müssen also von mittelalterlichen* Politikern und Medien sprechen.
Mit dem Genderismus ist es noch schlimmer: die geplante Abschaffung der Scham (Tanzt endlich mal selber auf Youtube eure Lieblingsstellung, ihr Genderasten, ehe ihr euch damit an Minderjährige vergreift!) ist ein Rückfall in Zeiten vor die Menschwerdung. (Die natürliche menschliche Scham gab und gibt es unabhängig voneinander überall auf der Welt bei allen menschlichen Kulturen, sogar im Dschungel).
*bitte nicht „erzreaktionär“ u.ä. schreiben – ist von den mittelalterlich versifften links-grünen mit ihren Abwehrzaubern (ja, Danke – hervorragender Vergleich!) schon zu sehr ausgeleiert


Christian
9.4.2015 19:25
Kommentarlink

@Werner: Super Vergleich! Ja, wir sind wieder beim (Aber)Glauben angelangt….. und Gläubige sind nicht zu wiederlegen.
@Claus Thaler: 😀 Sei vorsichtig, nicht, dass es eines Tages heisst – Thaler, Thaler, Du musst wandern, von dem einen Knast zum andern… 😀


Gedöns
9.4.2015 19:59
Kommentarlink

@Christian
Iwo, die faktische Behauptung: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei den Genderideologen, und die Genderideologen waren das Wort.“ Bzw. “Und die Genderideologen sprachen: Es werde X. … Und es geschah so.” wird heutzutage nicht mehr bestraft – höchstens (demnächst hoffentlich) behandelt.


Schwärmgeist
9.4.2015 23:50
Kommentarlink

1200 Euro Tagessatz. So viel kriege ich nicht. Berater hätte ich mal werden sollen, also Laberhannes. Ich war immer lieber Techniker. Bei mir reicht’s gerade so für den Lebensunterhalt, von Rente wollen wir gar nicht erst reden.


Ethnologe
10.4.2015 1:21
Kommentarlink

@Gedöns
Deine Behauptungen sind sowas von lächerlich.

Die “Scham” des Nacktseins wird normalerweise im Kindergarten anerzogen. Von kulturellen Unterschieden hat so jemand wie du nun wahrliche keinen blassen Schimmer, vom Lebensstil der Naturvölker erst recht nicht – doch im Ausland stellte man sich so einen deutschen Besserwisser sehr wohl vor!


Wildlife
10.4.2015 6:27
Kommentarlink

@ gedöns:

> Mit dem Genderismus ist es noch schlimmer: die geplante Abschaffung der Scham (Tanzt endlich mal selber auf Youtube eure Lieblingsstellung, ihr Genderasten, ehe ihr euch damit an Minderjährige vergreift!) ist ein Rückfall in Zeiten vor die Menschwerdung. (Die natürliche menschliche Scham gab und gibt es unabhängig voneinander überall auf der Welt bei allen menschlichen Kulturen, sogar im Dschungel)

Ein Gedankenexperiment:
Angenommen, die Menschheit hätte in einer fernen Zukunft einen Idealzustand sowohl hinsichtlich der Gesellschaft als auch der Individuen erreicht.
Hätten dann die Menschen immer noch Scham? Obwohl sie doch gar nichts mehr an sich hätten, dessen sie sich schämen müssten? Könnten sie dann logisch überhaupt noch Scham haben – da man doch zum Sich- Schämen etwas Schlechtes an sich benötigt, dessen man sich überhaupt erst schämen kann?

Dieses Gedankenexperiment ist stichhaltig, wenn man nicht jeder Bemühung zum Guten die Finalität absprechen will (wozu sich bemühen, wenn doch nichts gut wird?).

Kann es also wirklich eine natürliche Scham geben, die sich natürlich genuin auf das Sexuelle und die Ausübung der Sexualität bezieht?
Ist es nicht eine viel plausiblere und vernünftigere Hypothese, dass die Sexualität ein Lebensbereich sei, in dem der Charakter aus noch unverstandenen Gründen leichter zumülle als in anderen Bereichen, dass darum die Sexualität durchschnittlich schmutziger sei als andere Bereiche, und dass daher relativ mehr Scham bezüglich der Sexualität existiere?
Nach dieser Hypothese würde die Scham bezüglich der Sexualität durch Vollendung der Menschwerdung – wenn der Mensch seinen Idealzustand erreicht – verschwinden, weil es danach nichts mehr gäbe, was die Sexualität beschmutzt.


Action Jackson
10.4.2015 10:23
Kommentarlink

Der gute Alain Soral wird’s leider bis uns nie in die Medien schaffen

Wow… Danke für das Video. Genau so hatte es mir in jungen Jahren mal mein Dad erklärt. Schön, das er die Welt damals schon realistisch betrachtet hat.

Zu dem Artikel: Sehr schön und klar ausgedrückt. Das hat mich natürlich darauf gebracht, das es eigentlich eine Serie aus 3 Artikel ist.

Es gibt noch:

http://www.welt.de/kultur/article139218095/Ihr-geht-mir-auf-den-Sack-den-ich-nicht-habe.html

und

http://www.welt.de/kultur/article139319717/Feministin-Ich-weiss-gar-nicht-ob-ich-eine-Frau-bin.html

Qualitativ können aber beide nicht mit dem oben genannten Artikel mithalten. Die Erste schwurbelt nur mit möglicht unverständlichen Wortgeflechten um das Thema rum und die Zweite verechwechselt Feminismus mit Humanismus. Schade, aus dem Thema hätte man mehr machen können.


CountZero
10.4.2015 14:05
Kommentarlink

@Werner:
> Ist jemandem schon mal aufgefallen, wie sehr die “PC” Sprache und Haltung einem Abwehrzauber gleicht?

Jap, hatte Mitte der 90er meine erste Begegnung mit “PC” in ‘murica und das war das erste, was mir dazu in den Sinn kam (habe mich damals – rein interessemäßig – zufällig gleichzeitig mit Okkultismus und goetischer Magie beschäftigt… springt wirklich ins Auge).

Sciencefiles benutzt den Vergleich öfters, z.B. hier.


Gedöns
10.4.2015 17:16
Kommentarlink

@Werner:
“Ist jemandem schon mal aufgefallen, wie sehr die “PC” Sprache und Haltung einem Abwehrzauber gleicht?“//
Ähm, wobei mir wieder mal aufgefallen ist, daß die PC-Korrekten in Ermangelung von Argumenten oft einen Abwehrzauber durch Anwendung der Argumentation rein ad personam entwickeln, wie ihn so gerade wieder „Ethnologe“ mir gegenüber zelebriert hat – klingt immer wieder besonders PC-korrekt!


Gedöns
10.4.2015 17:23
Kommentarlink

@Ethnologe
„Deine Behauptungen sind sowas von lächerlich.
Die “Scham” des Nacktseins wird normalerweise im Kindergarten anerzogen. Von kulturellen Unterschieden hat so jemand wie du nun wahrliche keinen blassen Schimmer, vom Lebensstil der Naturvölker erst recht nicht – doch im Ausland stellte man sich so einen deutschen Besserwisser sehr wohl vor!”//

Oh, ein Ethnologe mit dem Spezialgebiet „deutsche Ethnie“ – aber ich glaube, das sind alle links-grünen selbst erklärtermaßen.
Häufig genug findet die Anerziehung von Scham erst viel später als in der Kita statt, wie hier zusehen ist:
https://www.youtube.com/watch?v=_QYuCRu0Flk
Meinen Sie jetzt mit „deutschen Besserwisser im Ausland“ Leute mit deutscher Staatsbürgerschaft (also unabhängig von einer Ethnie)? Also Personen, die Deutschland nicht so leicht an einer Rückkehr wegen ihres Verhaltens im Ausland hindern kann, so wie diese:
http://journalistenwatch.com/cms/die-115-000-euro-kugel/
so daß also Wiedereingliederungsmaßnahmen notwendig werden. Ohne (hier: französischen) Paß kann nämlich leicht eine Wiedereinreise und ein Aufenthaltsverbot erlassen werden, wie früher mal bei diesem deutschen besser wissenden Kindererzieher:
https://www.youtube.com/watch?v=U5nyOiepHv8

Ja, @Wildlife, bei der „Scham“ muß es sich nicht um Dinge handeln, derer man sich schämen muß, sondern es sind Dinge, die niemand etwas angehen bzw. Dinge, die man gewöhnlich nur mit sehr wenigen Vertrauenspersonen teilen möchte. (Möglicherweise weiß ja auch die NSA von Ihnen Dinge, die nicht einmal intim sind und derer Sie sich auch nicht schämen müssen. Wenn das Ihrem Idealbild der Menschheit nahe kommt …?)
Bei Cohn-Bendit sollte natürlich jeder über diese Dinge Bescheid wissen, derer er sich dann auch tatsächlich schämen sollte.
Jedenfalls wurde die Scham nicht von Nazis erfunden, wie es die links-grünen Frühsexualisierer immer wieder behaupten behaupten (aber möglicherweise qietschen die ja auch pausenlos im Dschungel, also im Ausland, impertinent „Nazi!“):
http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geokompakt/liebe-und-sex-die-erfindung-der-scham-61716.html
Es mag ja Kulturen mit völliger Schamlosig- und Beliebigkeit gegeben haben – aber man muß nicht unbedingt das Alte Testament (Sodom und Gomorra) dafür heranziehen um zu zeigen, daß solche Kulturen untergehen (bzw. in ihrer Dekadenz von anderen Kulturen überrannt werden):
http://www.dijg.de/sexualitaet/joseph-unwin-sex-culture/
weshalb man eben nichts anderes vorfindet, als Kulturen mit Scham. Aber zum erhofften Untergang der eigenen europäischen Kultur hatte ich ja hier auch schon viel geschrieben, z.B.:
https://www.danisch.de/blog/2015/04/08/berlin-entsetzen-uber-verbrechensanstieg/comment-page-2/#comment-76708
(Davon mal abgesehen: schon bei „Idealzustand der Menschheit“ rasseln bei mir alle Alarmglocken, weil es wohl der Lieblingsgedanke aller Gutmenschen zum Zwecke der Selbstverherrlichung ist).


Gedöns
10.4.2015 19:10
Kommentarlink

Apropos Scham, hier :
https://www.danisch.de/blog/2015/04/10/uni-wurzburg-studenten-zwingen-studenten-zur-political-correctness/comment-page-1/#comment-76870
wird gerade über gefühlsechte Sexpuppen diskutiert.
Ich habe mal einen Scifi-Film gesehen, wo sämtliche Hirnströme (Gefühle, Optik, usw.) mit einem speziellen Helm ausgelesen werden (haben die auch beim Sex ausprobiert) und über einem anderen Helm bei einer anderen Person eingespielt werden können (ergibt also dieselben Gefühle, Anblicke usw. ohne daß die Person dabei sein müsste).
Wenn die ideale Menschheit irgendwann mal technisch soweit und zudem die Scham abgeschafft ist, könnten doch Models, Schauspielerinnen usw. solche Aufzeichnungen von sich selbst machen und der idealen Menschheit zur Verfügung stellen!


WikiMANNia
10.4.2015 20:53
Kommentarlink

Wildlife
11.4.2015 6:00
Kommentarlink

@ Gedöns

Zunächst möchte ich zum “Idealzustand der Menschheit” bemerken, dass ich diesen nicht als etwas dezidiert Anstrebbares betrachte. Dies deswegen, weil der Abstand vom Idealen nicht zuletzt darin besteht, dass nicht nur das Bewusstsein das Sein, sondern auch das Sein das Bewusstsein bestimmt: Die Bestimmung des Bewusstseins durch das Sein verliert man nicht dadurch, indem man Ideale abfasst; dieses Gift fliesst also vielleicht schon in die Ideale selbst, spätestens aber in die Vorstellung, wie die Ideale realisiert aussehen, mit ein.
Einen “Idealzustand der Menschheit” erkennt man erst als solchen, nachdem er sich spontan eingestellt hat. Obwohl er solchermassen unfassbar ist, braucht man ihn aber als Begriff, um über bestimmte Dinge nachdenken zu können, so wie man etwa in der Geometrie den Kreis braucht, obwohl er letztendlich wegen der Irrationalität von Pi unfassbar ist.
“Idealzustand der Menschheit” gebrauche ich nur als philosophischen Hilfsbegriff, daher Entwarnung.

Zur Scham:

> Ja, @Wildlife, bei der „Scham“ muß es sich nicht um Dinge handeln, derer man sich schämen muß, sondern es sind Dinge, die niemand etwas angehen bzw. Dinge, die man gewöhnlich nur mit sehr wenigen Vertrauenspersonen teilen möchte.

Sie sehen also die Scham als eine auf Wesensvergleich basierte soziale Kollisionswarnung bzw. Verstrickungswarnung bzw. Warnung, dass die bisher laminare soziale Strömung turbulent werden könnte? Warnung, die, ohne dass es bei einem selbst oder beim Gegenüber Verfehlungen oder Charakterfehler gäbe, anschlagen kann?
Zusammenfassend also eine Schamfunktion als nicht wertender Instinkt für gefährliche Fremdheit?

Damit hätte ich zwei Probleme:
1.) Warum kann man sich vergangener Dinge schämen, wo doch das Schamgefühl seine Aufgabe in der Gegenwart hätte?
2.) Die Schamfunktion wäre ethisch und senkrecht zum Ethischen zugleich:
Ethisch, weil sie bezweckt, dass es zwischen den Menschen glatt läuft, somit das soziale Leben führt und dessen Führbarkeit bewahrt;
senkrecht zum Ethischen, weil sie nicht wertet und unabhängig von Verfehlungen und Charakterfehlern anschlagen kann.

Zu Unwins Arbeit http://www.dijg.de/sexualitaet/joseph-unwin-sex-culture/ :

Unwins Arbeit offenbart, dass der Mensch seine Menschlichkeit nicht ausfüllt:

Jedes Wesen strebt danach, seine Anlage in allen ihren Dimensionen auszufüllen. Der Mensch hat eine Anlage zur Durchdringung der Welt, zur Wissenschaft. Also hat er auch einen Trieb zur Wissenschaft. Wenn dieser Trieb nicht auftritt, so ist das eine Pathologie, nämlich die der Amputiertheit der wissenschaftlichen Dimension, und heisst, dass der Mensch nicht seine Anlage in allen ihren Dimensionen, also seine Menschlichkeit, ausfüllt.
Und nur weil dieser Trieb nicht auftritt, sind Unwins Ergebnisse möglich: Würde er nämlich auftreten, hätte wissenschaftliche Tätigkeit eine autonome Attraktivität, wäre also psychoenergetisch und motivatorisch unabhängig von Druck aus der Versagung des Sexualtriebes.

Anzustreben ist also eine Restitution der Wissenschaftstriebes, nichts sonst. Denn die Vorstellung ist absurd, dass jemand durch sexuelle Befriedigung das Interesse an der Wissenschaft verliert.
Und wer befürchtet, durch Sex blöd zu bleiben, kann ja privat seine Konsequenzen ziehen und hat andere damit in Ruhe zu lassen.


JochenH
11.4.2015 11:27
Kommentarlink

Schaut mal unter Ronja von Rönne in die Mentions unter Twitter. Da findet man unglaublich viel Neid und “Sexismus” (ich benutze dieses Wort höchst ungern) gegen die Autorin. Meist weil sie jung, hübsch und durchaus erfolgreich ist, inhaltlich wird wenig gesagt gegen den Artikel.

Was lernt man daraus? Wenn eine Frau den Feminismus angreift, dann wird auch mit dieser nicht diskutiert. Sie wird dann persönlich attackiert und niedergemacht.

Das ist auch ein Problem, was Frauen im Berufsleben haben. Ich habe immer wieder erlebt, dass Frauen nur mit Leuten arbeiten, die sie auch mögen. Das ist bei Männern anders, die arbeiten erstmal mit Jedem zusammen, so lange der seinen Job tut, auch wenn man ihn nicht mag.


Gedöns
11.4.2015 12:34
Kommentarlink

@Wildlife
„Und wer befürchtet, durch Sex blöd zu bleiben, kann ja privat seine Konsequenzen ziehen und hat andere damit in Ruhe zu lassen.“
„Warnung, dass die bisher laminare soziale Strömung turbulent werden könnte?“//

Zunächst mal interessiert mich an Unwin die bloße Feststellung, daß es schamlos sexualisierte Gesellschaften eben nicht gibt – seine Erklärungen und Interpretationen sind dabei eigentlich völlig nebensächlich. Bei Sodom und Gomorra wird auch keine Durchdringung der Wissenschaften dargestellt, sondern vor allem die Sexualisierung des Gastrechts: ein Fremder, der lediglich für eine Nacht eine Schlafstätte sucht, hat allem im Dorf für Praktiken jeglicher sexueller Orientierung (sollen demnächst schon die Kleinsten detailliert gelehrt bekommen) zur Verfügung zu stehen.
Außerdem muß man ja dann noch Sexualität und Sex unterscheiden, was immer wieder verwechselt und außer Acht gelassen wird. Aber wenn Sie meinen, daß die Forderung des Genderismus nach einer weiblichen Physik bedeutet, daß es um mehr Sex für Physiker geht … Jedenfalls werden Natur- und Technikwissenschaften mit derartigem zunehmend penetrant und schamlos belästigt, wie eben auch die Kleinsten (z.B. durch Schulbücher).
Ich habe übrigens nichts gegen Turbulenzen – sie sind Folge von großen Potentialunterschieden, ohne die es keinerlei Entwicklung zum höheren gäbe. Nur sollten diese extremen Potentialunterschiede nicht künstlich durch einen einseitigen Rückfall in vormenschliche Epochen von gewissen Ideologen herbeigeführt werden.


Friederich
11.4.2015 22:28
Kommentarlink

Wildlife
12.4.2015 3:13
Kommentarlink

@Gedöns:

Zu Sodom und Gomorrha:
Die von Ihnen angeführte Regelung zum Gastrecht hätte sofort meinen Widerspruch, da sie nach Zustandekommen des Gastgeber- Gast- Verhältnisses mit der Stadt es als die Öffentlichkeit angehend setzt, wenn sich der Gast dem Sex verweigert. Dies tut sie, indem sie eine Rechtspflicht des Gastes zum Sex enthält und Rechtsbrüche eben die Öffentlichkeit angehen.
Was zwei miteinander sexuell anstellen, geht aber meiner Meinung nach deren sozialen Außenraum nichts an.
Um diese Regelung zu verwerfen braucht man auch Scham als Argument nicht, die sexuelle Selbstbestimmung reicht völlig aus.
Als Argument gegen den Feminismus taugen Sodom und Gomorrha auch nicht: Man stelle sich mal vor, Emma mit ihrer Matratze unterm Arm entsteigt vor den Toren Sodoms der Zeitmaschine, geht in die Stadt, checkt nichtsahnend im Hotel ein, und dann schnappt die Falle zu…
Bei der Genderista sieht es natürlich anders aus, obwohl sie paradoxerweise mit dem Feminismus liiert ist. Die Genderista will schon eine Vergesellschaftung der Sexualität, daran zu erkennen, daß sie für jedes Begehren eine Schublade anlegt und die Schubladen “Geschlechter” nennt. Wollte sie die Sexualität privat lassen, bräuchte sie keine Schubladen als öffentliche Repräsentanzen der Begehren.

Zum Sexualkundeunterricht:
Ich würde die Grenze so ziehen: Um dem Unterricht folgen zu können, darf es für den Schüler nicht zwingend erforderlich sein, sexuell erregt zu sein, etwa weil dies oder jenes nachgefühlt werden soll. Alles anatomische, physiologische und äußerlich- technische sowie die bloße wertfreie Deklaration der sexuellen Spielarten geht aber in Ordnung. Empathische Auslotung letzterer wird der privaten Initiative des Schülers überlassen und findet im Rahmen des Unterrichts nicht statt.
Werturteile werden nicht vermittelt.

Zu Unwin:
Sie interessiert an Unwin nur die Beobachtung, daß es keine sexuell deregulierten Gesellschaften auf Dauer gegeben hat. Deutungen oder Erklärungen dieser Beobachtung interessieren sie nicht.
Damit setzen Sie eine Beobachtung an sozialen Systemen absolut, als wäre es eine Beobachtung eines physikalischen Experiments. Das ist aber nicht zulässig, denn bei sozialen Systemen hat man es immer mit Akteuren zu tun, die vielleicht auch anders könnten. (Der Grund, warum Soziologie letztendlich unmöglich und Humbug ist).
Der Niedergang der sexuell deregulierten Gesellschaften läßt sich nur durch die fast völlige Abwesenheit von intrinsischem Interesse an und intrinsischer Motivation zu Wissenschaft und Gemeinwohl erklären. Diese sind aber spezifisch menschlich und sollten eigentlich mit eigenem Trieb versehen vorhanden sein. (Einstein sagte einmal einem Gymnasiallehrer, dessen Sohn er Nachhilfe gab, er solle sein Kind vom Gymnasium nehmen, da dort seine natürliche Wißbegierde zerstört werde). Daß sie letzteres nicht sind, ist das Problem, das Unwins Studie offenbart.
Unwin hat mit der sexuellen Regulierung lediglich einen Notnagel für diese Situation entdeckt, der aber unannehmbar ist:
Denn es ist von der Psychologie des Individuums her absolut nicht einzusehen, wie sexuelle Befriedigung ganz allgemein wissenschaftliche, gesellschaftliche oder politische Tätigkeit, Engagement für das Gemeinwohl und insbesondere Rationalität hintertreiben könnte. Diese Dinge stehen nämlich für sich. Es reicht völlig aus, Wert und Bedeutung dieser Dinge zu kennen und sie sie aus dieser Kenntnis heraus zu tun. Das wird wohl jeder auf diesen Feldern tätige Mensch an sich bestätigen können.

Wie sie dazu kommen, meinem letzten Posting zu entnehmen, ich würde die feministische Forderung nach einer “weiblichen Physik” bejahen und für die Forderung nach mehr Sex für Physiker halten, ist mir ein Rätsel.


Gedöns
12.4.2015 19:29
Kommentarlink

@Wildlife
Ich jedenfalls meine, daß die 68er Kombination aus „Null Bock“ und „Freie Liebe“ nicht zufällig ist. Heute kommt exakt Dasselbe pseudowissenschaftlich daher und ist bereits zur Staatsdoktrin geworden: „Gleichstellung“ für alle (d.h. Anforderungen auf niedrigstem Niveau) und die Zerstörung der „klassischen“ Familie und Austausch durch beliebig zusammengesetzte und beliebig veränderliche Regenbogen-/ patchwork-“Familien”, begleitet von staatlicher Indoktrination ab Null Jahre. Dieser „Fortschritt“ ist nichts anderes als die stalinistisch/ maoistische Fratze mit neuer Maske. Der Endsieg dessen wird aber (wieder mal) nur kurz dem jämmerlichen Untergang (wohin und wodurch auch immer) voraus gehen.


Norbert_G
13.4.2015 10:53
Kommentarlink

Hier ein Video, was manche Männer am Feminismus anekelt:

Gerd-Lothar Reschke, “Die vergiftete Gesellschaft”.

https://www.youtube.com/watch?v=siF1ZT4fwWk

(Persönlich und oft berührend …)


BVerfG Baer
13.4.2015 19:22
Kommentarlink

Madame sagt auch nichts zu Urteilen wie diesem, die Scheinvätern systematisch Rechte nehmen.
http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2015/02/rs20150224_1bvr047214.html
“Durchsetzung eines Regressanspruchs des Scheinvaters” verboten. Da durfte meinem Anliegen nach Herzenslust frönen.


Leon
13.4.2015 21:29
Kommentarlink

Kann es also wirklich eine natürliche Scham geben, die sich natürlich genuin auf das Sexuelle und die Ausübung der Sexualität bezieht?” grübelte Wildlife.

Tja, Wildlife, es sieht so aus, als wäre es tatsächlich so. Es wurde bisher nicht ein einziges Naturvolk beschrieben, das Sex offen praktiziert.

Paare, die sich sexuell betätigen wollen, ziehen sich bei ALLEN bekannten Naturvölkern zurück. Meines Wissens gibt es da nicht eine Ausnahme.

Damit unterscheidet sich der Mensch übrigens von nahezu allen anderen Arten. Selbst unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen und Bonobos, tun “es” normalerweise ganz offen.

Es gibt bei den Schimpansen allerdings eine Ausnahme: Ein Paar, das eigentlich “nicht darf”, zB weil der Chef dagegen Einwände hat, zieht sich tatsächlich diskret zurück. Gerade so also, wie wir Menschen es immer machen.

Übrigens sind die Gründe für die Diskretion beim Sex bis heute nicht klar. Verhaltensforscher und Ethnologen bewegen sich da immer noch im Bereich der Spekulationen. In die Überlegungen fließen dabei oft einige weitere Besonderheiten ein:

– Bei Menschen gibt es den “verborgenen Eisprung”. Die fruchtbaren Tage werden also nicht signalisiert. Das ist bei einigen wenigen anderen Arten ebenfalls so, bei der überwiegenden Mehrheit jedoch nicht.

– Beim Menschen ist der Hauptzweck des Sex NICHT die Fortpflanzung. Auch das ist bei einigen wenigen anderen Arten genauso (zB auch bei den Bonobos, aber auch bei den Delphinen), bei der Mehrheit der Arten jedoch eindeutig nicht.

Ob diese Besonderheiten allerdings zur Entwicklung von Schamgefühlen führten, ist mehr als fraglich. Wie schon gesagt gibt es diese Besonderheiten bei einer, wenn auch geringen Anzahl anderer Arten ebenfalls, ohne dass dies dort zur Entwicklung eines Schamgefühls geführt hätte.

Die Annahme überzeugt also einfach nicht so richtig.


Wildlife
14.4.2015 4:41
Kommentarlink

@ Gedöns

Ich bin heterosexuell. Deshalb kann ich als Anhänger der – wie Sie es mit diesem eigenständigen Begriff würdigen –”freien Liebe” kein Interesse daran haben, daß zwischen den Geschlechtern Zwietracht gesät werde. Genau das macht aber der Feminismus. Schon allein deswegen bin ich gegen den Feminismus. Des weiteren bin ich ein Mann, weiß und Atheist, passe also genau ins Feindbild des Feminismus. Auch deswegen bin ich Gegner des Feminismus. Darüber hinaus liegt mir die Wissenschaft am Herzen, und deswegen verachte ich den Feminismus für seine “wissenschaftlichen” Zumutungen bei gleichzeitiger Feindschaft gegen alles wissenschaftliche, und für seine parteiische und am “richtigen” Ergebnis interessierte Betrachtung.
Jedem Hippie von 1969 und jedem echten Wissenschaftler muß der heutige Feminismus genauso widerlich sein wie Ihnen als streng Konservativen.

Den Genderismus verachte ich ebenfalls für seine “wissenschaftlichen” Zumutungen in seinen “Ergebnissen” und die völlige Willkür in seinen “Methoden”.
Zu den Menschen sagt der Genderismus:
“Ihr seid frei! Euch zu betten! Vor den Anderen! In die Schubladen! Die ich Geschlechter nenne!”
Aufgeschlüsselt heißt dies:
“Ihr seid frei!” (Honigtopf) “Euch zu betten!” (stiftet ein geistig- emotionales Heim) “Vor den Anderen” (stiftet gesellschaftliche Verortung) “In die Schubladen!” (stiftet Etikett als Identität) “Die ich ´Geschlechter´ nenne!” (Setzung individueller Begehrlichkeit als in der Natur angelegter Pol).
Und seine politische Forderung ist es, ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem diese Einladung verständlich und plausibel ist, Sog entfaltet und angenommen werden kann.
Damit will der Genderismus auf eine Situation hinaus, in der jeder seine sexuelle Eigenart gesellschaftlich wahrnimmt vermöge einses Schubladensystems, über das Konsens herrscht. In dieser Situation würde / dürfte niemand mehr seine sexuelle Eigenart an sich selbst ablesen, und damit wäre sexuelle Echtheit und Authentizität unmöglich geworden. Daß letzteres unmenschlich ist, dürften auch Konservative so sehen.

Wie Sie sehen sind wir uns in der Ablehnung von Feminismus und Genderismus einig, wenn wir auch teilweise übereinander konstatieren, daß wir damit aus den falschen Gründen das Richtige denken.

Wie der Genderismus allerdings die ganze Gesellschaft durchdringen will, wenn er sich mit dem Feminismus verbidet und so die Masse der Heterosexuellen Männer ausgrenzt, erschließt sich mir nicht. Auch bräuchte der Genderismus dazu in der Kategorie “Heterosexuell”, die die Masse der Gesellschaft ausmacht, Unterkategorien, und zwar viele, da er sonst die Heteros nicht hinreichend durchdifferenzieren kann.
Was auch immer die tieferen Gründe für das Vorantreiben von Gender- und Feminismus sind, das Unterfangen scheint mir strategisch nicht durchdacht.

Ich verstehe nicht, wie Sie dazu kommen, den Genderismus und Feminismus und seine Folgen für stalinistisch oder maoistisch zu halten.
Stalin hätte in der Sowjetunion niemals Genderismus oder Feminismus installiert. Sie unter Stalin als Staatsdoktrin zu fordern wäre der sichere Weg in die Lubjanka oder den Gulag gewesen.
Deshalb könnten sie höchstens in dem Sinne stalinistisch sein, daß sie von Stalinisten als Zersetzungsmaßnahme für die kapitalistische Welt ersonnen und auf den Weg gebracht wurden.
Nun hat aber Hadmut deutliche Hinweise, daß Feminismus und Genderismus von US- Geheimdiensten befördert werden. Wenn das stimmt und sie nun aber gleichzeitig stalinistisch sind, hätten sie einst vom KGB den US- Diensten als Ei ins Nest gelegt werden müssen – und letztere sie sich als Ei ins Nest haben legen lassen müssen. Oder es müsste stalinistische Zirkel innerhalb der US- Dienste geben.
Beides äußerst unglaubwürdig.

Oder haben Sie vielleicht eine umfassendere verschwörungstheoretische Perspektive?


Volker
14.4.2015 10:45
Kommentarlink

Hallo Hadmut,

ich nehm die Gender-Verliebten einfach mal ernst:

1. Wenn ‘Geschlecht’ konstruiert ist, dann ist es also möglich, dieses umzukonstruieren.

2. Dann kann ich (mit männlichem Körper) mich ja auch im gesellschaftlichen Kontext neu konstruieren – zB als Lesbe.

3. Wie würden dann Lesben auf mich reagieren?

Ich als ‘New-Woman’ hätte dann natürlich gern eine Beziehung zu einer Lesbe.

Mich ausgrenzen wäre dann ja der pure Sexismus, oder?

Gruß Volker


Action Jackson
14.4.2015 15:15
Kommentarlink

Wer noch nicht genug hat, sollte auch mal ein paar andere Sachen von Ronja Larissa lesen. Sehr amüsant. Ich musste doch einige Male schmunzeln.

Ausserdem hat sie einen angenehmen, verständlichen Schreibstil, was durchaus angenehm ist. Bei manchen Frauen muss man ja die Sätze 3 Mal lesen, bis man sie versteht.

Interessante Person…

http://www.welt.de/kultur/article137011846/Warum-wir-uns-alle-viel-oefter-verletzen-sollten.html