Ansichten eines Informatikers

12 nackte Tschechinnen, ungehobelte Schweizer und ich

Hadmut
27.4.2015 1:55

Wieder mal einer meiner Veranstaltungsberichte. Diesmal was (fast) ganz anderes.

Ich war von Freitag bis Sonntag auf einem Aktfotoworkshop bei und in Prag.

Achtung: Das ist ein Artikel für Leute, die an solchen Workshops teilnehmen wollen. Wen’s nicht interessiert, der soll’s nicht lesen.

Aktfotografie

Ich hab mal als Student einiges an Aktfotografie getrieben, auf verschiedenen Workshops, aber meist in einem Fotostudio irgendwo zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Das hing vor allem damit zusammen, dass ich mir als Student kaum Ausrüstung, schon gar kein eigenes Studio oder eigene Blitzanlage, und noch viel weniger Modelhonorare leisten konnte. So’n schönes Album oder so gute Leistungen, dass man welche für TFP (Time for Pictures = Entlohung in Fotos) bekommt, hatte ich nicht, auch nicht die Herstellungsqualität. Und ein Charismatiker bin ich auch nicht. Es gibt zwar Typen, die das schaffen, einfach irgendwelche Frauen auf der Straße, an der Bushaltestelle usw. anzuhauen und zu fragen, ob sie sie nicht mal nackt fotografieren könnten, und dabei eine verblüffend hohe Erfolgsquote haben (Leute, habt Ihr ne Ahnung, wieviele Frauen eine exhibitionistische Ader haben…), aber wenn ich hier sowas probieren würde, kämen eine Hundertschaft Polizei, die Feuerwehr und das Veterinäramt. Funktioniert hat das bei mir nur in Namibia. Da haben sie mir mal eine angeschleppt, die gerne – nur mit Lendenschutz bekleidet – fotografiert werden wollte. Mitten auf der Straße im Dorf. Als das die anderen gesehen haben, kamen da noch mehr an, wollten fotografiert werden und zogen blank. Weil sie nur das normal fanden. In Deutschland geht sowas nicht (mehr).

Seit damals bin ich eher selten dazu gekommen, und habe auch mehr Reisefotografie betrieben.

Eigentlich hat sich das mit der Aktfotografie auch erledigt. Es gab mal eine Zeit, in der Helmut Newton der Brüller war ( den fand ich gut, aber nicht top, den Stil von Günter Blum fand ich immer besser, auch wenn der viel weniger bekannt war). Hat sich aber komplett erledigt. Massenüberflutung im Internet, seit der Digitalkamera extreme Bildermengen, und jede mögliche Pose wurde schon Millionenmal gemacht und Tausende Male ausgestellt. Es ist kaum noch möglich, mit Aktfotografie irgendein Aufsehen zu erregen. Auch sowas wie der Playboy, früher mal der Inbegriff des leicht erotischen Shootings, ist völlig heruntergekommen bis auf das Niveau wissenschaftlicher Papers: Die nämlich haben mehr Autoren als Leser. Und beim Playboy könnte man meinen, dass es mehr Ex- und Drittel-Promifrauen gibt, die sich ausziehen wollen, als Männer, die das noch lesen.

Oder anders gesagt: Ich glaube, die Ära der Aktfotografie ist vorbei. Auch weil sich deren Nische verengt hat. „Normal” und „Softporno” rücken so zusammen, dass kaum mehr was übrig bleibt. Dazu kommt der Trend „Sexting”, denn es ist ja heute normal, dass sich Frauen gleich selbst mit dem Handy nackt fotografieren und das verschicken. Man wird ja unter Promis schon gar nicht mehr anerkannt, wenn nicht irgendeinen Skandal hatte, indem Nacktfotos von irgendeinem Hacker in irgendwelche Foren gepumpt werden. (Wahrscheinlich gibt’s dafür inzwischen Agenturen, die von den Promis beauftragt werden.)

Warum bin ich nun wieder zu so einem Workshop?

Ein Grund war, dass ich überarbeitet war und mal einen Kontextwechsel brauchte, quasi Wochenendurlaub. Und noch nie in Prag war.

Ein zweiter Grund ist, dass ich mich früher immer über meine schlechte Fotoausrüstung geärgert habe (das meiste noch aus Studentenzeiten, als das Geld knapp und der Film noch chemisch war). Deshalb hab ich mir mal was besseres gekauft, hat auch was gekostet, und bin das ganze letzte Jahr nicht zum fotografieren gekommen, Umzug, Knieoperation, Blog, und, und, und. Nun war meine Kamera beleidigt und schmollte, weil ich ihr nicht die nötige, schon gar nicht die preisangemessene Aufmerksamkeit zukommen ließ.

Und der dritte Grund ist: Viele werden es nicht glauben, aber Aktfotografie gehört (wenn man es ernsthaft macht) zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Bereichen der Fotografie. Kleinste Unterschiede in Proportionen, Licht, Pose, Details können zwischen Mülleimer und Brüllerfoto entscheiden. Selbst kleinste Fehler, Belichtung, Schärfe, Ausschnitt, können ein Bild ruinieren. Schärfe auf der Nasenspitze statt den Augen, und wech.

Man fotografiert unter Zeitdruck. Fotografiert man ein Haus, einen Berg, einen Baum, kann man sich Zeit lassen, den Krempel aufbauen, testen, machen, gucken ob’s passt, nochmal machen usw. Da geht bei der Aktfotografie nicht, denn dem Model wird es ziemlich schnell langweilig, wenn sich der Fotograf mit der Kamera beschäftigt. Häuser, Berge und Bäume sind auch nicht eingeschnappt, wenn das Foto Mist ist, und die kommen auch nicht und wollen mal gucken. Man muss sofort treffen und sofort präsentieren. Man muss das Model anleiten. Es gibt zwar Profis, die vollautomatisch Posen abspulen und der arme Fotograf darf davorstehen, alle 3 Sekunden auf den Auslöser drücken und sich freuen, was er mit nach Hause nehmen darf (also mehr so ne Posing-Show). Aber normalerweise steht das Model da und will wissen, was es tun soll. Und das ist anstrengend. Irgendwann ist der Kopf leer, aber man kann nicht sagen, warte mal 5 Minuten, bis mir was einfällt. Da muss man echt abliefern. Und noch dazu das Model bei Laune halten. (Ich schaff’s eigentlich fast immer, die Models zum Lachen zu bringen, über Lachfotos kann man sich zwar streiten, aber danach läuft alles besser.) Und dazu natürlich noch Bildkontrolle, Kamera bedienen, Licht, Schatten, Hintergrund, irgendwas im Weg, Bildausschnitt, nichts abgeschnitten, hängt da irgendwo ein Schildchen aus der Unterwäsche, kein Staub an den Schuhen, Aufheller, Abschatten, und, und, und, und das alles gleichzeitig.

Glaubt’s mir, ein paar Stunden Aktfotografie und man fällt ins Bett wie tot. Das ist geistige Schwerarbeit und auch körperlich ziemlich anstrengend.

Und meine Foto-Fähigkeiten sind, naja, OK, aber nicht auf dem Niveau, auf dem ich sie gerne haben möchte. Früher war die Kamera das begrenzende Element, aber seit ich aufgerüstet habe, bin das qualitätsbegrenzende Element ganz klar ich selbst. Man sieht ja manchmal in den Fotozeitschriften Brüllerfotos, unter denen kann Kamera und Objektiv stehen – hoppla, die hab ich ja auch.

Was mir fehlt, ist Übung.

Ich bin wunderbar darin, später in aller Ruhe einem Bild anzusehen, was alles vergurkt ist und was man hätte besser machen können. Wie ein Pathologe (=postmortaler Klugscheißer). Ich bin aber nicht auf dem Übungsniveau, all das Wissen auch unter Zeitdruck, sofort und in multipler Sinneswahrnehmung umzusetzen. Dazu kommt die hochkomplexe Bedienung meiner Kamera (Nikon D800), die wirklich ein Brocken ist, wenn man sie beherrschen will. Zumal das Bedienkonzept von Nikon ziemlich fehlbedienungsanfällig ist. Ich vermurkse gerne mal Bilder, weil ich irgendwas falsch eingestellt oder nicht zurückgestellt habe, und gerade Nikon ist da sehr anfällig, weil die Bedienung kompliziert und mehrstufig ist und viele Informationen nur im oberen Display, aber nicht im Sucher angezeigt werden. Gestern beispielsweise ist es mir ein paarmal passiert, dass ich unwillentlich an das Rad für Über- und Unterbelichtung gekommen bin, und die Kamera ständig über und unterbelichten wollte, und ich ständig gegendreht, es aber nicht aufhörte. Bis ich mal drauf gekommen bin, was passiert war: Ich hatte beim Wechsel innen-außen die Empfindlichkeit verändert. Dummerweise liegt bei der Nikon die ISO-Taste oben in einem Kranz von vier Tasten, und direkt daneben die Bracketing-Taste. Irgendwie habe ich danebengegriffen und statt der ISO-Einstellung (auch) das Bracketing eingeschaltet, Kamera belichtet dann bei jedem Schuss rauf und runter. Höchst ärgerlich.

Ich habe es gestern abend den anderen Fotografen erzählt und die lachten. „Wie, nur ein Fehler?” Dann erzählten die, dass ihnen viel mehr solcher Klopfer passiert sind. Und als ich erwähnte, dass ich nach Nutzungspausen immer wieder mal neu in die Anleitung schauen muss, um alle Funktionen zu kennen und zu beherrschen (verdammt, wo stellt man nochmal zwischen automatischem Fokusfeld und manuellem Einzelfeld um? Während die D300s dafür noch einen Hebel hatte, hat die D800 eine unbeschriftete winzige Taste.), lachten sie wieder und meinten, sie kennen gar nicht alle Funktionen ihrer Kamera, nur die wichtigsten.

Gut Fotografieren kann man nur mit sehr viel Übung und ständigem Beherrschen der Kamera. Und da muss ich mir klar mehr Mühe geben. Und mehr üben.

Dafür lernt man eine ziemlich Menge. Wer es schafft, eine nackte Frau toll zu fotografieren, und zwar so, dass sie sich dabei auch gut fühlt, der macht auch sonst gute Fotos, auch mit angezogenen. Man lernt Licht, Bildaufbau, Schärfesteuerung und all so’n Kram.

Oder anders gesagt: Eigentlich geht’s mir dabei gar nicht (mehr) um die Bilder an sich. Eigentlich geht’s mir um die Fehler, die ich dabei mache. Sie zu erkennen und zu versuchen, sie systematisch zu eliminieren.

Früher nannte man das Lernen.

Workshop-Ablauf

Ich habe (früher) mal viele Workshops gemacht, aber noch nie so einen. Ich bin zufällig über ein Foto-Forum darübergestolpert, in dem der Workshop angeboten wurde.

Eigentlicher Veranstalter war eine Tschechische Modelagentur, die da halt einen Haufen Profi-Models an der Hand haben und solche Gruppen-Workshops anbieten. Allerdings nicht an Einzelkunden, sondern nur im Block. Man muss sagen, mit wievielen Leuten man kommt, und die machen den Rest. Dehalb hatte ein Schweizer Fotograf das gebucht und dann an einzelne Fotografen durchverkloppt und beworben. Darauf bin ich gestoßen und habe das vor zwei Monaten gebucht.

Anreisen muss man selbst. Ich habe mich entschieden mit dem Auto hinzufahren. Obwohl ich eigentlich rechtzeitig in Berlin losgefahren bin, sind mir ein paar Dinge dazwischengekommen. Ich hatte vergessen, im Auto die Uhr auf Sommerzeit umzustellen und daher gedacht, das ich mehr als genug Zeit habe, und bin unterwegs noch etwas einkaufen gegangen, von dem ich glaubte, dass ich es brauche. Als ich aus dem Laden kam, viel mir auf, dass es schon eine Stunde später war als gedacht. Das hätte gerade noch gereicht, aber in Tschechien gab’s auch noch eine Falle. Ich hatte mir die Strecke auf Google Maps vorher angesehen und dachte, da geht eine durchgehende Autobahn von Dresden nach Prag. Sah so aus. Ist aber nicht. Die ist noch nicht ganz fertig, da fehlt ein Stück. Und mein Navi war nicht auf dem neusten Stand. In der Umgehung habe ich mich verzettelt und bin dann irgendwo in einem Kaff mit unaussprechlichem Namen in Stau stecken geblieben, der dann auch mal ganz stand. Deshalb kam ich 1,5 Stunden zu spät und habe die Vorstellungsrunde und die erste halbe Stunde Shooting verpasst.

Im Preis (650 Euro) enthalten sind zweimal (sehr schöne) Hotels, ein paarmal Essen gehen, Verpflegung während der Shootings, man wird dort rumgefahren, die Locations und alle Model-Honorare. Insgesamt ca. 12 Models (nicht alle gleichzeitig) für ca. 12 Fotografen oder so ähnlich. Normalerweise waren immer ca. 6 Models da, damit immer zwei Fotografen auf ein Model kommen. Was eigentlich ein optimales Verhältnis ist. Denn aus oben genannten Gründen können nicht alle Leute alleine mit einem Model shooten, drei ist aber schon wieder zuviel, da steht man sich im Weg und kommt nicht zum Zug, oder verpasst eine Pose. Alleine können viele auch deshalb nicht, weil sie eigentlich nicht wissen, was sie tun sollen und jemanden zum abgucken brauchen. Einer macht und die anderen fotografieren das dann einfach nach. Zudem braucht man oft einen, der mal den Aufheller hält. Und dann wurde halt reihum (Prinzip Zirkeltraining) getauscht.

Und das ist wirklich billig. Hier in Deutschland kann man für 2-3 Stunden-Shootings locker 150 Euro hinlegen (bei entsprechender Qualifikation und entsprechendem Aussehen).

Erste Location am Freitag abend: Ein altes Schloss, einige Kilometer von Prag entfernt, innen sehr, sehr schön eingerichtet, museumsartig. Ich hatte da echt ein schlechtes Gewissen. Denn unten im Erdgeschoss standen Regale mit Filzpantoffeln für normale Besucher, nur nichts anfassen und so, und wir sind da wie eine Horde Wilder mit Lampenstativen, Aufhellern, Fotokoffern eingerückt, die Models natürlich mit hohen Absätzen und so weiter. Bis abends kurz vor 10. War aber gut.

Dann Abendessen und im zum Schloss gehörenden Hotel übernachtet.

Am nächsten Morgen (Samstag) hätten wir eigentlich in einer alten, verfallenen Russenkaserne fotografieren wollen. Kurz vor Workshop ist ihnen aber aufgefallen, dass die komplette Kaserne weg war. Also nicht weg im Sinne von „bin mal in Urlaub” sondern weg im Sinne von nicht mehr da. Hatten sie abgerissen. Macht aber nix.

Wir sind dann gleich zum nächsten Hotel in Prag (in einer schönen alten Villa) und von dort dahin, was eigentlich die Abend-Ziele waren. Nachmittags wollten wir in eine alte verfallene Fabrik und dann abends zum Ausklang in eine Blues-Kneipe. Wir haben dann den ganzen Tag je zur Hälfte die Fabrik und den Garten der Kneipe verwendet, mit je drei Models und je 6 Fotografen, und dann mittags mal gewechselt.

Abends in die Kneipe.

Am letzten Morgen (Sonntag) sind einige Leute dann um 5.30 an die Karlsbrücke in Prag, um bei Sonnenaufgang dort heimlich Aktfotos zu machen, in der Hoffnung dort alleine zu sein. Ich war nicht dabei (siehe unten), hat aber auch nicht geklappt, war zu bevölkert. Eigentlich war danach Stadt-Sightseeing geplant, zusammen mit den Models und der Absicht, da mal an weniger bevölkerten Stellen spontan blank zu ziehen. Fiel aber wegen Regen aus, stattdessen sind wir dann mit 5 Models nochmal in die Fabrik. (Ich war samt Fototasche hinterher von oben bis unten komplett dick dreckig. Macht aber nix.)

Bewertung der Tschechischen Agentur

Eins will ich mal in aller Klarheit und Deutlichkeit vorausschicken, weil ich unten noch was zu meckern habe.

Die Tschechische Agentur war super.

Ich bin ja nun wirklich kritisch und finde jedes Staubkorn. An denen habe ich überhaupt nichts auszusetzen, im Gegenteil, ich muss sie besonders loben. Die Mädels, die sie da angeschleppt haben, haben alle verdammt gut ausgesehen, Profimodels, fleißig, zuverlässig, professionelles Posing, überhaupt nicht zickig oder so, sehr gut drauf, sehr freundlich und lustig, super. Ein paar haben ein paar Brocken Deutsch verstanden, Verständigung auf Englisch, was einige mehr, andere weniger beherrschten. Ich hatte keine Probleme damit. (Einige der anderen Fotografen, deren Englisch kaum über „Look at me” hinauskam, allerdings durchaus.)

Außer den Mädels war auch noch die Chefin der Agentur dabei, so ne nette kleine vom Typ, den man einfach knuddeln muss, total nett, hat sich um alles gekümmert, sogar Essen rangeschafft, immer freundlich, am Sonntag sogar noch selbst mitgemodelt, als es wegen des Regenersatzprogramms etwas knapp mit den Models wurde, super. Als ich am Freitag zu spät kam, hat sich mich sogar noch angerufen um zu fragen, ob mir nichts passiert ist und so.

Und die haben auch noch rübergebracht, dass die Spaß dabei hatten. Eine kam sogar am Sonntag nochmal vorbei, obwohl sie da nicht mehr gebucht war, um mal so reinzugucken und noch als Ersatz einzuspringen.

Ich habe mich auch nebenbei oder während des Shootings viel mit denen unterhalten (und rumgealbert, ich bringe Models anfangs eigentlich immer irgendwie zum Lachen, damit sich das alles auflockert), die waren echt gut drauf. (Eine war mal etwas angesauert, weil einer der Fotografen sie, wie eine andere mir andeutete, sie wohl dreckig behandelt hatte, ließ sich aber während des Shootings nichts davon anmerken.)

Das muss ich ganz klar sagen (und wegen des Nachfolgenden klarstellen), dass ich mit denen total, restlos, ohne irgendeinen Meckerpunkt begeistert und zufrieden war. Wirklich. Ganz ernst.

Würde ich glatt wieder machen, aber direkt bei denen buchen (die Chefin sagte mir, ab 5 Fotografen).

Der Schweizer Fotograf und sein Anhang

Und jetzt kommt das, was mir sauer aufgestoßen hat.

Die Sache wurde von einem Schweizer Fotografen zwischengebucht und organisiert. Wobei ich gleich sagen muss, dass der damit überfordert war. Der konnte das einfach nicht organisieren und deshalb laut und patzig geworden.

Und nicht nur der hat sich benommen wie Sau. Der hatte noch seine Freundin dabei und einen Typen, der da irgendwie geholfen hat, und mit diesem Trio lief das ziemlich aus dem Ruder.

Teilnehmer waren hauptsächlich Schweizer Fotografen, dazu ein paar Österreicher und ein paar Deutsche.

Freitag abend war noch alles Prima. Shooting im Schloß klasse, ich hab da einen gefunden, der noch alleine war, mit dem prima zusammengearbeitet, und gemeinsames Abendessen war auch vorzüglich und alles klar. Ein paar spöttische Bemerkungen habe ich mir anhören müssen, weil ich natürlich gefragt, wurde, warum ich zu spät gekommen war. Ich habe noch erzählt, dass ich unterwegs einen Defekt am Auto hatte, irgendein Radsensor ist wohl kaputt gegangen, und das Auto meldete, dass die Reifenluftdruckkontrolle und die Elektronische Stabilitätskontrolle immer wieder ausgefallen sind. Das Auto fuhr zwar normal weiter, weigerte sich aber (sogar bergab), schneller als 120 zu fahren. Schneller als 120 oder 130 fahre ich eh schon lang nicht mehr, aber wenn man nicht zu spät kommen will, wär’s dann doch nett gewesen. Mein Auto tauge nichts, wurde mir von den Schweizern beschieden. (Man könnte fragen, warum die dann keine Schweizer Autos fahren…). Ansonsten war’s ok.

Am nächsten Morgen Abfahrt nach Prag, die Adresse ins Navi eingebeben. War auch noch OK. Ich fuhr mit dem eigenen Auto, die anderen mit zwei kleinen Sammelbussen (6 bzw. 8-Sitzer).

Als ich durch Prag Richtung Villa fuhr, musste ich mal an der roten Ampel bremsen (ohne die anderen, die waren nicht dabei), bergab, auf Kopfsteinpflaster. Obwohl papptrocken, sonnig, warm, gute Markenreifen, kam ich da leicht ins Rutschen und das ABS hat sich (trotz des defekten Radsensors) lautstark gemeldet. Deren Kopfsteinpflaster ist schon trocken sehr rutschig. Als wir dann am Hotel ankamen, war ich der erste, und als die anderen auch eintrudelten, habe ich das erwähnt, um die anderen zu warnen. Da kam so eine diesmal böse Bemerkung, sie hätten mir doch gesagt, dass mein Auto nichts tauge. Na, dann nicht, habe ich mir gedacht.

Dann sind wir in die alte Fabrik, mit 6 Fotografen und 3 Models (der Rest blieb erst mal im Garten der Kneipe). Total runtergekommen, total dreckig, total offen. Im Obergeschoss konnten wir nicht wie geplant arbeiten, weil da, womit keiner gerechnet hatte, eine Rockband ihr Musikvideo drehte. Immerhin waren sie gut und wir hatten so Musik. Aber so mussten wir im Erdgeschoss und ganz oben im 3. OG und auf dem Dach schießen. Es wurde angesagt, dass ein Model unten im EG bleibt, und zwei ins 3. OG gehen, und je zwei Fotografen mit einem Model arbeiten.

Weil ich die teuren Teile der Ausrüstung nicht im Hotel oder Auto lassen wollte und nicht wusste, was genau ich da brauche, hatte ich zwei Kameras, Objektive usw. mitgenommen. Ich sag Euch, das Zeug ist richtig schwer. Und ich hatte jetzt nicht so riesige Lust, das alles in den 3. Stock zu schleppen, zumal die Models im Erdgeschoss auch ihren Kram (Unterwäsche, Schminkzeug usw.) ausbreiteten.

Weil das alles sehr offen war, fragte ich da einfach mal auf Englisch in die Runde, ohne irgendwen konkret anzusprechen, wie wir das eigentlich mit dem Fotokrempel machen, damit der nicht geklaut wird. (Mein Intention war, dass immer, die, die im Erdgeschoss in der Nähe da schießen, ein bisschen aufpassen, ob da jemand rumläuft.)

Da sagte der Typ, der irgenwie zu dem Schweizer Fotografen gehörte, auf englisch zu mir, dass er unten bleiben und aufpassen würde, wir könnten das Zeug ruhig dalassen. Ich habe nochmal nachgefragt. Ja, wirklich. (Um es vorweg zu nehmen, weil es darum dann Streit gab: Ein anderer Fotograf, der daneben gestanden hat, hat mir später bestätigt, dass er das auch genau so gehört hat, und sich ebenfalls drauf verlassen hat.) Ich wusste dabei nämlich nicht, wer das ist. Der sprach nur englisch. Weil es aber hieß, dass die Fotografen alle D-A-CH sind, und alle Deutsch sprechen, und weil der den Kleinbus mit den Leuten gefahren ist, dachte ich, der gehört zur Organisation, und habe das als normal angesehen, dass der unten bleibt und aufpasst. Dachte der andere Fotograf nämlich auch, niemand hatte den Typen nämlich vorgestellt, auch am Vortag nicht.

Ich wollte auch zuerst unten bleiben, da drängelten sich dann aber gleich drei oder vier Fotografen, weil die keine Lust hatten, die Treppen hochzusteigen. Also ging ich dann hoch und habe die anderen Models gesucht und irgendwann gefunden. Da stand besagter Typ etwas versteckt, alleine mit einem Model, und fotografierte. Naja, ok, dachte ich, unten sind genug Leute. Und weil schon zwei Leute bei dem dritten Model auf dem Dach waren (wer jetzt mitgezählt hat, wird merken, dass es mehr als 6 Fotografen waren, und der Typ irgendwie überzählig war, umsomehr hat es mich verwundert, dass der da alleine mit einem Model loslegte), dachte ich, hier bleibe ich (die beiden anderen waren ja belegt). Das aber passte dem Typen überhaupt nicht. Der wurde sofort stinkig, weil der keinen zweiten neben sich dulden wollte. Es hat ihm nicht gepasst, dass er da einen zweiten Fotografen dulden sollte, und gurkt mich blöde an. Ich habe ihm gesagt, dass die anderen Models schon voll belegt sind und wir immer zu zweit shooten sollen. Nö, wollte der nicht. (Auf englisch das alles.) Passt ihm nicht. Ich solle verschwinden. Da kamen mir so Zweifel, wer das überhaupt ist und was der hier macht. Und habe ich deshalb mal gefragt, was er denn hier oben macht. Hätte er nicht eben noch versprochen, unten zu bleiben und aufzupassen? Da brüllt er mich an, er sei genauso Fotograf wie ich, und hätte dasselbe Recht wie ich, hier oben zu sein. Es war halt sehr auffällig, dass er da einfach etwas vesprochen hatte, und sich schon Minuten später nicht mehr dran halten wollte, weil er plötzlich die Möglichkeit gesehen hatte, mit einem der Models da irgendwie alleine zu verschwinden. Jetzt war er sauer, weil das nicht so lief, wie er sich das vorgstellt hatte.

Naja, sag ich, dann soll er das erstens nicht falsch versprechen, und zweitens solle er mich mitfotografieren lassen, wenn wir doch gleiche Rechte hätten.

Da rannte der wutentbrannt davon und kam nicht wieder. Ließ das Model da einfach kommentarlos im Dreck stehen. Die hatte das Gespräch nicht verstanden und stand da nun völlig verunsichert herum und wusste nicht, wie ihr geschah. Ich fande den Umgang des Typen da eine absolute Unverschämtheit. Nicht nur wegen des falschen Versprechens und weil er mich da anbrüllte, sondern weil er das Mädel da einfach auf der dreckigen Dachkammer herumstehen ließ und gegangen ist. Sowas geht gar nicht.

Hat mich aber eigentlich nicht gestört, denn dann hab ich mit der alleine geschossen. Glück muss man haben, hab ich mir gedacht. Dann wurde irgendwann rotiert, und weil ich durch den Vorfall alleine war, hab ich das nächste Model auch alleine bekommen. Es kam einfach keiner. Wie schön für mich. Ich bin zwar bei weitem nicht der beste Fotograf, aber zumindest so gut, dass ich keinen zweiten zum Abgucken oder wegen Ideenarmut brauche. Ich kann wunderbar alleine.

Ja, irgendwann ging’s dann zurück in die Kneipe, kleines Mittagessen. Hälftenwechsel. Dieselben 6 Fotografen sollten jetzt im Garten (und der Wohnung des Kneipenbesitzers) fotografieren und umgekehrt.

Und wieder kam was durcheinander. Wieder jemand überzähliges, der nicht dazugehörte.

Diesmal nämlich die Freundin des Schweizer Fotografen, der das organisierte. Irgendwie 7 Leute auf 3 Models. Also mindestens ein 3er-Team. Einer sagt zu mir, sie gingen jetzt erst ins Haus, ich dachte mir, wenn er das so sagt, komme ich mit. Gehe mit denen beiden da hin, aber als wir vor der Tür standen, gurkten sie mich an, was ich da wolle. Äh, wie jetzt? Ja, ob ich nicht wüsste, dass der Kneipenbesitzer gesagt hat, dass in seine Wohnung immer nur maximal zwei dürften. Na, gut, gehe ich woanders hin.

Da kommt die Freundin des Schweizer Veranstalters vorbei. Die hatte schon die ganze Zeit rumgestänkert. So ne kleine, ältere, fette. So fett, dass sie Probleme hatte, aufrecht auf einem normalen Stuhl zu sitzen. Und – wie drücke ich das jetzt juristich risikolos aus – naja, sagen wir es mal vorsichtig: Eine herausragende Schönheit war sie nicht. Auch nicht von angenehmem Wesen. Mehr so der Typ Fett-Emanze, die meint, emanzipiert zu sein, indem sie sich benimmt wie sau, rumpöbelt, rumkommandiert, sich überall einmischt, Leuten Vorschriften macht, aber selbst eigentlich gar nichts kann. Es war auch nicht klar, welche Rolle die da spielte, denn Laut dem Veranstalter gehörte sie nicht zu den Fotografen. Warum sie dann aber in den Teams mit- und sich in alles einmischte, war unklar.

Jedenfalls war mal wieder unklar, was passieren sollte, und ich fragte sie, was jetzt wo passieren soll. Sie schickte mich in den Garten, da entlang. Sie schickte mich hinten am Haus herum, vorgeblich, weil das der einfachere, gepflasterte Weg sei. Im Garten wären jetzt die Shootings. Also bin ich da lang. Als ich da ankam, war sie aber schon dort, weil es noch einen kürzeren aber schlammigen Weg gab. Ja, nee, hier könnte ich nicht, das Model sei schon belegt. Sie wieder, ein Österreicher, und noch ein Dritter. Ja, warum sie mich jetzt dann hier hinschickt und wo das dritte Model nun wäre? Eben hätte sie noch gesagt, ich soll in den Garten, und eine Minute später sagt sie das Gegenteil, weil sie sich mit einem ihrer Kumpels eines der Models geschnappt hat. Sie wurde da massiv pampig und ausfällig.

Ich habe dann woanders das dritte Model gefunden und dort dann mit einem zweiten Fotografen und dem Veranstalter geshootet. Was seltsam war. Denn der Veranstalter selbst war eigentlich auch kein Fotograf von der Liste. Insgesamt hatte er also drei zusätzliche Leute da reingeschoben, nämlich sich selbst, seine Freundin und den komischen Typen, der den Bus fuhr. Da fiel mir auf, dass da irgendetwas richtig faul ist. Es werden Pläne angekündigt, wonach genau doppelt so viele Fotografen wie Models in Zweiergruppen je ein Model shooten, dann aber der ganze Kram über den Haufen geworfen, weil sich nicht nur keiner dran hält, sondern zusätzliche Leute eingeschmuggelt werden.

Überhaupt fiel mir das ständig auf, dass immer wieder Ansagen gemacht und Anweisungen gegeben werden, an die sie sich schon eine Minute später selbst nicht mehr hielten, und die offenbar nur dazu da waren, die Deutschen durch die Gegend zu scheuchen.

Nun stand ich also oben und habe mit einem anderen Fotografen und dem Veranstalter da zu dritt fotografiert. Einer hat immer den Reflektor gehalten. Dazu muss man wissen, dass man mit dem Reflektor immer etwas spielen und wackeln muss, um das Licht richtig zu treffen.

Wackeln, drehen, aber nicht wedeln. Als ich mal wieder dran war, hielt der Veranstalter den Reflektor plötzlich ganz anders und wedelt mir damit immer wieder ins Bild. Also sagte ich zu ihm, er möge damit doch bitte aufhören, Licht könnte man nicht hinwedeln wie Luft, man muss es reflektieren. Er hörte auf. Dann kam wieder der Wechsel, und die zwei sagten, dass sie in die Wohnung gingen. Wo ja nur zwei reinkönnten. OK, sagte ich, können sie, ich verzichte freiwillig und gehe runter, Schlafzimmerfotografie ist eh nicht mein Ding. (Obwohl ja eigentlich die zwei bezahlenden Fotografen, also auch ich, Vorrang vor dem Veranstalter hätten.)

Ich gehe also – mir blieb ja nichts anderes übrig – zu dem anderen Garten-Model, das aber immer noch von der dicken Freundin & Co. belegt war. Die wollten nun aber nicht rotieren, sondern da weitermachen. Nöh, hieß es, sie bleiben da mit der, ich solle verschwinden. Da bin ich dann mal deutlicher geworden, dass hier gerade Wechsel ist und sie hier nicht Models dauerbelegen kann. Es wurde wieder laut, schließlich ist die Dicke mit ihrem Kumpel-Fotografen beleidigt abgezogen.

Wie ich gerade anfangen will, kommen zwei andere deutsche Fotografen vorbei und sind völlig verwirrt, bei dem Durcheinander wüssten sie überhaupt nicht mehr, wo sie jetzt hinsollten. Ich sagte ihnen, sie seien hier richtig, wir könnten gerne zu dritt. Lief auch gut, war prima.

Dann fertig, wir gehen runter zum Kneipeneingang, Fotosachen zusammengepackt.

Da kommt auf einmal der Veranstalter auf mich zugerannt, brüllt mich an wie Sau, richtig laut, cholerisch, ordinär, ausfällig, beleidigend, in einem richtig unverschämten Ton, was mir einfiele, wie ich mich danebenbenehmen würde. Ich würde mich – als einziger – nicht in die Teams einfügen. Eine Minute später bestritt der dann sogar selbst dass es überhaupt Teams gibt, als ich ihn fragte, wann welche Teams eingeteilt worden sein sollen. Dann brüllt er mich wieder richtig laut, direkt ins Gesicht, persönlich beleidigend an, wenn ich es nicht so nähme, wie es ist, und die Klappe halte, solle ich verschwinden (leicht gesagt, nachdem ich schon bezahlt hatte). Und was das überhaupt für eine Frechheit von mir wäre, einfach andere Fotografen zum Aufpassen auf meine Ausrüstung herauszupicken und verpflichten zu wollen, das wäre doch nicht deren Aufgabe. Und ich hätte ihn mit dem „Licht wedeln” beleidigt und verächtlich gemacht, und wäre nicht mit in die Wohnung gekommen. Und mit „Schlafzimmerfotografie” hätte ich ihn schon wieder beleidigt. Und wenn ich es nicht so nehme, wie es ist, dann solle ich sofort gehen und verschwinden.

Sowas geht gar nicht. Vor den Models (die ja gut gelaunt und entspannt sein sollen) da so rumzuschreien, ist ein völliges Unding und absolut unprofessionell.

Obwohl der überhaupt nicht hören wollte und der nur darauf aus war, mich da zu beschimpfen, habe ich dem soweit mal gegengehalten und aufgezeigt, dass die Vorwürfe falsch sind. Dass das gar nicht stimmen kann und man ihn da reihenweise angelogen hat. Dass nicht ich irgendeinen gezwungen habe, auf die Fotosachen aufzupassen, sondern der mich von selbst angesprochen un das versprochen hatte, und das sofort gebrochen und die Leute also reingelegt hatte. Und er sich selbst widerspricht – ich würde mich nicht in Teams einordnen, dann aber sagt er selbst, dass es keine Teams gibt. Und dass er mir vorwirft, mich an die Regeln zu halten, die er selbst aufgestellt hat. Und dass ich mit ihm nicht in die Wohnung kommen konnte, weil es doch hieß, dass nur zwei und nicht drei reindürften. Er selbst hatte gesagt, ich kann nicht mit in die Wohnung, und jetzt wirft er mir vor, nicht dabei geblieben zu sein? Auch da würde ich mich an die Regeln halten. Oh, wollte er es besser wissen, natürlich könnten zwei oben und einer unten in der Wohnung schießen. Aha. Und was, wenn da nur ein Model ist?

Da ist dem plötzlich ein Licht aufgegangen, dass das, was er mir da vorgeworfen hat, überhaupt keinen Sinn ergibt, und er hat sich schlagartig abgekühlt.

Dagegen ist mir ein Licht aufgegangen, was da eigentlich abläuft. Die wollten das Shooting nämlich unter Schweizern und Österreichern ausmachen, und die Deutschen nur als Zahlvieh einspannen, dafür ihre eigenen Leute für umme unterbringen. Deshalb wurden da nie Regeln eingehalten, ständig irgendwas verändert, getäuscht, belogen. Ich habe das nämlich auch gemerkt, als die sich unterhalten haben. Untereinander redeten die brachiales Schwyzerdütsch, und dachten, die Deutschen verstehen sie nicht. Ich versteh’s aber schon einigermaßen.

Und als ich beim letzten Rotieren seine fette Freundin verjagt habe, die erstens gar nicht dazu gehörte, und zweitens nicht rotieren und die Models für sich und ihren anderen Kumpel da behalten wollte, ist die sofort zu ihm gegangen und hat den gegen mich aufgehetzt, weil der Plan, dass die Schweizer überall Vorrang haben, nicht so aufging wie gedacht. Deshalb hat der mir auch vorgeworfen, dass ich mich an die Regeln halten will und nicht einfach stillschweigend akzeptiere, was halt läuft. Der wollte, dass ich mache, was die Dicke sagt und damit auf die Models verzichte. Nach dem Motto „Zahlen, Schnauze halten, nehmen, was die Schweizer übrig lassen.”

Der brüllte mich immer dann an, wenn das mit der Bevorzugung für Schweizer und Österreicher mal wieder schief gegangen war und die – insbesondere seine fette Freundin – sie wieder bei ihm darüber beschwert hatten.

Deshalb auch so ein latentes Mobbing gegen Deutsche und dieser permanent feindseelig-geringschätzige Ton. Egal, was ich da als Deutscher sagte, es wurde immer irgendwie lächerlich gemacht. Das mit dem Auto zum Beispiel.

Ein Österreicher hielt da mal in einer Pause längere Ausführungen über österreichisches Fotorecht (Leser wissen, dass mich das interessiert), der sagte, dass sie in Österreich eigentlich keine Model Releases mehr verwenden, weil sie eh nichts mehr bedeuten. Nach Österreichischem Recht stünden die Persönlichkeitsrechte über Vertragsrechten und die Models könnten jederzeit die Nutzungsrechte widerrufen, und der Fotograf bekäme das Honorar nicht zurück. Es spielt also gar keine Rolle mehr, was im Vertrag steht, das Model macht einfach willkürlich, was es will, und der Fotograf zahlt und guckt in die Röhre. Gut zu wissen. Ich fragte ihn dann, woran festgemacht wird, ob österreichisches Recht gilt, ob der Ort des Shootings, der Veröffentlichung oder der Wohnort des Models maßgeblich ist (Leser wissen, dass ich mich mit dieser Frage schon oft befasst und noch keine befriedigende Antwort erhalten habe). Blafft der mich auf einmal verächtlich an „Sehe ich aus wie ein Jurist?” Tonfall wie „Was fällt Dir ein, Dich in ein Gespräch unter Menschen einzumischen!”

Und so ging das weiter. Egal, was ich da sagte, es lief immer irgendwie auf Österreich-Schweiz gegen die blöden Deutschen hinaus. Bisweilen ziemlich unverschämt.

Abends dann Abendessen in der Kneipe. Die Chefin der Agentur hatte da extra was zurechtgemacht, Brot, Wurst, Würste, Knabberkram und so. Sollte noch Live-Musik geben. Ich war früh da, suchte mir einen freien Tisch, setzte mich da hin. Und habe meine Jacke an meinen Platz gelegt, weil man in Kneipen die Jacken auszieht. Da entdecke ich, dass die da eine Hammond-Orgel hatten, die noch mit Röhren-Elektronik betrieben wurde. Gleich mal hin und mir das Ding aus der Nähe angeguckt. Vielleicht 3, 4 Meter vom Tisch weg. Toll. Ich dreh mich wieder rum, da sitzen die Schweizer – samt Veranstalter und seiner fetten Freundin – am jenem Tisch, meine Jacke einfach irgendwo weggeworfen.

Ich sprach sie an und sagte, dass das eigentlich mein Platz war, und deshalb auch meine Jacke da lag. Da nölt mich die Dicke in so einem richtig arroganten, rotzigen, verächtlich-herablassenden Ton (Unterton Du Dummer Deutscher) an, „Ja so machen wir das nicht in der Schweiz, mit Jacken belegen”. So eine Anspielung auf die deutsche Unsitte, Liegen am Pool mit Handtüchern zu belegen. Ich wollte ihr gerade sagen, dass Prag nicht in der Schweiz liegt, da schiebt sie nach „..und in Tschechien”. Weil sie jetzt tschechische Sitten festlegt. Oder im Klartext: Wenn die Schweizer und Österreicher kommen, haben die Deutschen zu verschwinden. Vorrang bei der Tischwahl. So richtig arrogant und verachtend.

Da wollte ich mich zu anderen an einen anderen Tisch setzen (immerhin hatte man mir ja vorgeworfen, mich nicht in Teams einzuordnen), und dort hieß es dann, nöh, wir wollen Dich nicht, hier ist für die Models besetzt (die gerüchteweise abends noch vorbeikommen könnten). Aha. Ich darf nicht mal drei Meter weggehen, ohne meinen Platz zu verlieren, auf dem ich schon saß, belegen geht nicht, aber für fiktive Models, die vielleicht noch kommen, ist fest reserviert.

Sowas ist mir dann zu blöd. Ich habe kurz was gegessen und bin dann einfach gegangen.

Nächster Morgen, Sonntag, Chaos. Es hieß, um 10 Uhr schießen wir wieder in der Fabrik. Wie man da hinkommt, unklar. Für mich kein Problem, ich hatte ja mein Auto dabei und hatte eh ausgecheckt, aber für die anderen blöd, fast alle waren mit Zug oder Flieger gekommen. Einen Deutschen habe ich noch mitgenommen. 10 vor 10 Treffen in der Kneipe bei der Fabrik. Ich fragte dort zur Sicherheit nochmal den Veranstalter „10 Uhr in der Fabrik?” Er bestätigt mir ausdrücklich „Punkt 10 Uhr in der Fabrik”. Also bin ich da hin (ca. 400 Meter).

Wer war um Punkt 10 Uhr in der Fabrik? Ich. Und sonst niemand. Ich wartete daher am Eingang vor der Fabrik.

Wie ich da so stehe und warte, kommt auf einmal die Chefin der Agentur angerannt. Drückt mir einen Schlüsselbund in die Hand, den zur Fabrik. Der Veranstalter hätte sie auf dem Handy angerufen, weil sie vergessen habe, ihm den Schlüssel zu geben. Sie meinte, die stünden alle drin und warteten. Nöh, sag ich, da ist keiner. Wir gehen zusammen rein, sie fassungslos. Ja, wo sind die denn?

Wir gehen zurück in die Kneipe, Viertel nach 10, die sitzen alle da und fressen Kekse.

Ich frage, hatten wir nicht eben noch gesagt, Punkt 10 in der Fabrik? Der Veranstalter brüllt mich wieder voll Laustärke ins Gesicht an, warum ich mich nicht unterordne, ich solle den Mund halten oder gehen. Kriegt sich aber wieder ein. Später nochmal so ne Brüllaktion. Völlig inakzeptabel, Leute so anzubrüllen, weil sie sich an die Abmachungen halten, und vor den Models so rumzubrüllen. Er hält sich nicht an das, was er mir eben noch bestätigt hat, und macht mir dafür schwere Vorwürfe.

Wir kamen dann also zur letzten Shooting-Runde in der Fabrik, dem Sonntag, als Ersatz für die wegen Regen ausgefallene Stadttour. Weil’s so nicht geplant war, sind zuwenig Models da. Nur vier. Die Chefin der Agentur springt deshalb selbst mit ein und telefoniert noch eine weitere herbei.

Diesmal lief es mit Gruppeneinteilung. Der Veranstalter hat gemerkt, dass er bisher nur Chaos produziert hat und versucht nun (endlich), das in halbwegs geregelte Bahnen zu bringen. Zwei bis drei Fotografen pro Model, ist die Ansage, dann striktes zyklisches Rotieren alle 40 Minuten.

Es stürzten sich natürlich alle auf die hübschen, knackigen Models. Übrig bleibt die Chefin der Agentur, mit der wollte keiner. Die sah zwar gut aus und war sehr sympathisch, aber jetzt halt nicht mehr ganz superknackfrisch. Eben die Chefin der Agentur. Die wollten nicht mit der und haben sie einfach stehen lassen.

Was für eine Unverschämtheit.

Die ist so nett, gibt sich so viel Mühe, sorgt für alles, und dann brüskieren sie sie so und lassen sie da einfach stehen, und brechen die Einteilung.

Mich hatten die bei der Einteilung auch übergangen, also sagte ich zur Agentur-Chefin, komm, wir gehen shooten. Ich wieder alleine als Gruppe. War gut, hat mich gefreut. Und weil jetzt erstmals tatsächlich drauf geachtet wurde, dass präzise rotiert wird, bin ich auch für den Rest des Tages eine Einergruppe geblieben. Ich habe dann rundum alle Models jeweils für mich alleine gehabt.

An dem Tag war auch ein neues Model dabei. Klara. Groß, hübsch, rothaarig, etwas schüchtern.

Damit das mit dem Wechsel endlich mal funktioniert, ging der Veranstalter an diesem Tag herum und teilte diesmal genau ein, wer wohin geht. Mit festem Plan. Er kam zu mir und trichterte mir ein, wen ich als nächstes zu besuchen hätte. Die Übernächste für mich sei Klara. Prima, mit der wollte ich sowieso.

Nach der nächsten Rotation kommt er wieder vorbei. Trichtert mir erneut ein, wo ich danach weiterzumachen hätte. Hadmut, die nächste für Dich ist Klara. Weiß ich, prima, danke.

Nächste Rotation. Hallo Klara, ich bin Hadmut. Ich wollte gerade mit der klären, mit welcher Wäsche wir anfangen, da fährt mir wieder die Dicke mit einem Österreicher in die Parade. Ich solle verschwinden, sie wollten jetzt mit Klara, sie hätten schon gewartet. Sie stellen sich sogar in den Weg. Nein, sage ich. Mir wurde mehrfach gesagt, dass ich in diese Runde mit Klara soll, also halte ich mich daran. Das wollten sie schon wieder nicht einsehen und kamen mit dem Argument, dass sie mehr seien. Wieder der Unterton, wenn die Österreicher und die Schweizer wünschen, hat der Deutsche zu verschwinden. Systematisches Brechen der Pläne. Ich habe den Veranstalter zur Rede gestellt, ob er mir nicht eben schon dreimal gesagt hat, dass ich in dieser Runde mit Klara dran bin. Habe eigentlich wieder eine Brüllattacke erwartet, aber er gibt klein bei und bestätigt, dass ich jetzt mit Klara dran bin. Die Dicke zieht mit ihrem Österreicher höllenstinksauer ab. Die wollten den Plan brechen, und es hat nicht funktioniert. Weil wir an dem Tag aus Zeitgründen ein Shooting weniger hatten als Models da waren, und damit jeder genau an ein Model nicht kam. Und sie wären eben die gewesen, die nicht an Klara gekommen wären, was ihnen nicht gepasst hat.

Nächstes Shooting unproblematisch, dann Ende der Veranstaltung.

Fazit

Auf die Tschechen lass ich da nichts kommen, super, toll, hübsch, nett, absolut tadellos. Ich sehr zufrieden. Hab ich denen auch gesagt.

Das Auftreten der Schweizer und der Österreicher war eine absolute Unverschämtheit. Rotzfrecher Ton, Leute anbrüllen, eine Unverschämtheit nach der anderen.

Ursache dessen war, dass die Deutschen zwar zahlen sollten, es aber darum ging, bei jeder Gelegenheit Schweizer und Österreicher vorzuziehen. Die Regeln waren eigentlich nur gegen Deutsche da, die Östereicher und Schweizer wollten sich aber nicht dran halten und machen, was sie wollen. Deshalb waren sie auch so stinksauer, als ich mich an die Regeln gehalten und darauf bestanden habe. Die wollten da noch ihre Spezis mit unterbringen, natürlich auf Kosten der Deutschen und die sollten dazu noch die Klappe halten oder gehen. Überall vordrängeln, die blöden Deutschen hätten zu kuschen und zu verschwinden. Und das noch in einem Tonfall, der einen behandelt wie Dreck. Ich wurde ja mehrfach angebrüllt, Klappe halten und akzeptieren oder sofort verschwinden. (Was der gar nicht darf, denn da in Deutschland beworben, gilt auch deutsches Recht. Eigentlich hätte der das ohne Reisesicherungsschein nicht anbieten dürfen, und damit haftet der dann für solche Rauswürfe.)

Und das Ergebnis?

Die haben sich voll ins eigene Knie geschossen.

Denn es ging bei dem Workshop um nichts anderes als um Shooten mit Models. Alles andere ist uninteressant. Und der, der mit großem Abstand am meisten Modelzeit bekommen hat, war – *trommelwirbel*ich. Ohne eigenes Zutun.

Weil sie nämlich vor lauter Stänkerei und Länderklüngel zusammengepappt haben und nicht mir mir Deutschem wollten, war ich am Samstag vormittag und am Sonntag eine Einergruppe, und hatte dabei alle Models für mich alleine.

Die sind so dämlich, die haben das gar nicht gemerkt, dass man bei einer solchen Veranstaltung jemanden sogar bevorteilt, wenn man ihn ausgrenzt und alleine lässt. Schön blöd. Mir war’s recht.

Schmankerl zum Schluss: Ich hab mich nach dem Workshop vor der Fabrik zum „Abschied” noch mit zweien gemäßigten (ich glaube ein Schweizer und ein Österreicher) unterhalten, die wenigstens im Umgangston halbwegs normal waren. Ja, ob ich denn was zum Schießen bekommen hätte, wollten sie wissen. Man hörte ihnen an, dass sie selbst unzufrieden waren. Ja, klar, prima, die meiste Zeit war ich alleine mit den Models. Volle Zeit für mich, und niemand, mit dem ich mich bei Dessous, Posen, Location usw. abstimmen musste. Voll abgeräumt. War prima.

Die fassungslos. Glotzen mich an. Und maulen. Wie das sein könnte. Sie wären die ganze Zeit zu dritt in einer Gruppe gewesen und wären kaum zu was gekommen. Das wäre ja ungerecht. Da müsste ich doch mehr zahlen als sie. Aha. Daher weht der Wind.

Nöh, sag ich, da seid Ihr einfach selbst dran schuld. Hättet Ihr Euch an Eure eigenen Regeln gehalten, anstatt auf Deutschen rumzuhauen und sie rauszuekeln, und untereinander zusammenzupappen, sondern ordentliche Zweiergruppen gemacht, wie angesagt, hättet Ihr mehr Shootingzeit bekommen. Warum sie denn überhaupt eine Dreiergruppe gebildet hätten. Sie hätten jederzeit bei mir mitmachen können, wollten ja aber nicht. Die befiel da massiv das Gefühl, gegenüber mir Deutschen zu kurz gekommen zu sein.

Ratet mal, wer sich dann auf dem Heimweg in Grund und Boden geärgert hat. Und wer nicht. Und wer sich mit Sicherheit die ganze Rückfahrt von Prag in die Schweiz mit seiner fetten, unerträglichen, streitsüchtigen, intriganten, rumkommandierenden Freundin streiten musste.

(Oder wie man so schön sagt: Wer zuletzt lacht…)

😉

55 Kommentare (RSS-Feed)

Krischan
27.4.2015 8:32
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Ja, die Strecke Dresden-Prag-Brno, ein wahres Schmankerl. Mein Verdacht ist, daß dort kein Navi die richtige Strecke findet, weil das einfach völlig wild ausgeschildert ist. Dort sind schon in Prag ständig viele neue Straßen gebaut wurden (und auch aktuell ist die Autobahn Prag-Brno eine einzige riesige Baustelle), auch die durchgehende Strecke zwischen Dresden und Prag existiert nur auf dem Papier.

Der simple Trick ist, einfach der Beschilderung “E55” zu folgen. Das führt einen dann auf dem nördlichen Ring um Prag herum (anstatt mitten durch) und dann an der Grenze kurz vor Ende der Autobahn auf eine halbwegs ordentliche Umleitungsstrecke für den Fernverkehr.

Weiß man natürlich erst hinterher.


Gereon
27.4.2015 8:42
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tja. ist in der EU und UNO so.
Deutschland zahlt für alles und wenn es das Recht in Anspruch nehmen will, das für sonst alle gilt, wird das gebrochen und Deutschland zurückgestellt.

Maasticht, Schengen, alle Verträge, die uns erhebliche Nachteile bringen, wurden gebrochen, aber wenn es darum geht, das wir zahlen, dann gelten sie bedingungslos.

Wir sollen alle Flüchlinge der Welt aufnehmen und fürstlichst bewirten, alle Schulden Europas bedienen , alle Ansprüche bezahlen, ständig neue Forderungen und Reparationen akzeptieren und alles Unrecht uns gegenüber dazu, ohne zu Mucken. Warum eigentlich? Und warum soll das alternativlos sein?


Mike
27.4.2015 8:49
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Weiss nicht Danisch. Du bist intelligent, hast manchmal interessante Ideen, kommst aber anderersetis oft als Quarulant rum, mit leichtem Hang zum Autismus. Manchmal kannst Du auch unwichtiges von wichtigem nicht unterscheiden. Ob das alles so gewesen ist?
Ich hatte mit Oesis und Schweizern noch nie Probleme.

Was mich mal interessieren wuerde:

Ein Bild mit Deinem Konterfei. Wuerde mir mehr als Tausend Worte sagen, um Dich mal besser einschaetzen zu koennen.


Hadmut
27.4.2015 9:08
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@Mike:

> Ob das alles so gewesen ist?

Nach der Logik dürfte man gar nichts mehr schreiben.

> Was mich mal interessieren wuerde: Ein Bild mit Deinem Konterfei. Wuerde mir mehr als Tausend Worte sagen, um Dich mal besser einschaetzen zu koennen.

Du willst die Glaubwürdigkeit meiner Texte anhand meines Aussehens beurteilen?


Christian
27.4.2015 8:50
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Hahahahahaha 😀
Toller Bericht, Hadmut – nur – das Verhalten von Eidgenossen und Ostmärklern, das war ja voll…… RASSISTISCH!!! 😀
Omgün und ihr Gutmenschen alle, setzt hier für “Deutsche” einfach mal “Türken” oder “Moslems” ein – und dann wieder zurück auf “Deutsche”.
Dieselbe Verhaltensweise, nur unterschiedliche Menschen – fällt den gutmenschlichen Lesern etwas auf?
Wir bräuchten für wachsweiche Begriffe wie Rassismus ein Wort bzw. eine Beschreibung – ein Wieselwort? Ein Butterbegriff? Ein Sudelsubjektiv?
Sais pas – aber ein schönes Zeichen für Engstirnig- und -hirnigkeit.
UND symbolisch doch schön, Dein Erlebnis, Hadmut – “wer sich da über andere erhöht, der soll erniedrigt werden”. Oder: Die Letzten werden die ersten sein.
Schöne Woche
Christian


Dirk Moebius
27.4.2015 8:50
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ich hab mal an der VHS Kreuzberg (Wassertorplatz) einen Kurs Aktfotografie mitgemacht, im alten Stahlwerk Brandenburg – viel gelernt, wenig Stress, sehr angenehm.
https://www.vhsit.berlin.de/VHSKURSE/BusinessPages/CourseDetail.aspx?id=374011
Wuerde ich sofort weiterempfehlen.


magiccap
27.4.2015 9:02
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Ich schmeiss mich weg. Chaibe Uslaender! Die denken ja wirklich immer man wuerde sie nicht verstehen nur weil man Schriftduetsch spricht. Dabei gibt es in (Sued-)Deutschland vermutlich mehr Deutsche die Schwytzerduetsch verstehen als in der kleinen Schweiz selbst!


Emil
27.4.2015 9:18
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Mal ‘ne andere Frage: werden die von dir gemachten Aktfotos in deinem Archiv versauern oder bekommen deine Leser hier auch mal eine Kostprobe deiner Kunst zu sehen?

Ich hoffe, du hast keine Angst vor dem österreichischen Fotorecht. 😉


Hadmut
27.4.2015 9:44
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@Emil weiss ich noch nicht. Ich brauche auch immer sehr lange, bis ich Zeit finde, die Bilder im Nachprozess durchzuarbeiten.


erikoangelo
27.4.2015 9:31
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Hehe, sehr schöner Bericht. Danke dafür.

Kann man den deine Werke irgendwo bewundern?
Ich selbst bin in der “fotocommunity.de”

Und was tfp shootings angeht, so kann ich berichten, dass dies in Berlin immer recht problemlos ging. Selbst schon in der Zeit als ich anfing Models zu fotografieren.
Mit Akt war das am Anfang natürlich etwas schwieriger. 😉

Da haben sich immer sehr nette und hübsche Frauen gefunden.
Und zwar über die “model-kartei.de”

Hier sind einige Fotografien von mir zu sehen.
http://www.fotocommunity.de/fotografin/drewsolution/fotos/1265558
http://www.model-kartei.de/sedcards/fotograf/9511/drewsolution/


Hadmut
27.4.2015 19:28
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@erikoangelo:

> Kann man den deine Werke irgendwo bewundern?

Oh, das dauert noch, bis ich mit denen durch bein. Ältere Werke von mir, vorwiegend aus meiner Studentenzeit, gibt es im Internet. Aber nicht hier. Und ich verrat nicht wo. Du würdest Sie aber finden, wenn Du suchen würdest.

😉

> http://www.model-kartei.de/sedcards/fotograf/9511/drewsolution/

Womit hast Du die Portraits nachbearbeitet? Sieht gut aus.


Ausleuchter
27.4.2015 9:43
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Boah wat’n Roman! Thema Aktfotografie, 10 Kilometer langer Text und kein einziges Bild.

SHOW PICS! NOW!

Früher als ich noch selber geknipst hatte kaufte ich mir ab und an so ein Photografieheft, ich weiss nicht mehr wie das hies. Amateurphotgraf oder so ähnlich, Zielgruppe waren Photoamateure.

Dort waren auch immer Berichte von Aktsessions im Ostblock drinn, einer der Autoren war glaube ich auch Schweizer. Über die Zeitschrift konnte man auch immer buchen, war auch voller Werbung mit Anbietern. Vielleicht war das ja der selbe Typ.


Hadmut
27.4.2015 19:31
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> SHOW PICS! NOW!

Das dauert.

Erst mal gucken, ob was gescheites dabei ist. Bin aus der Übung und es dauert, das alles durchzugucken.


JochenH
27.4.2015 9:55
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Ich würde das gar nicht durchhalten mit 12 nackten Models. Ich denke mal, dass das SEHR anregend wirkt und dann noch die Posen. Dazu immer wieder strippen an verschiedenen Locations. Ich denke mal das sind keine Huren bzw. lassen die sich nicht einfach auf mehr als Photos ein. Platt gesagt ohne Sex wäre das kaum durchzuhalten angesichts des angenehmen visuellen Eindrucks.


Hadmut
27.4.2015 19:54
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@JochenH, @feel’n good on a wednesday:

> Ich denke mal, dass das SEHR anregend wirkt und dann noch die Posen.

> wie oft sieht man eigentlich einen Fotografen mit einer Erektion?

Leute, Ihr habt da komplett falsche Vorstellungen.

Der Erotik-Faktor ist exakt gleich Null. So wirklich gar nicht.

Man ist da so eingespannt, angespannt, beschäftigt mit all dem Kamerakram, Licht, Hintergrund und und und, dass das Hirn wirklich so gar keinen Raum für Erotik mehr lässt. Da läuft wirklich gar nichts in dieser Hinsicht. Zumal ein Model, das dasteht und fragt, was es machen soll, oder versucht, das Gleichgewicht zu halten, nicht so wirklich erotisch ist. Da läuft wirklich gar nichts. Man hat genug damit zu tun, ordentliche Leistung zu bringen.

Nicht zu verhehlen ist, dass es bei den Models einige wenige Frauen gibt, die es erotisch und anregend finden, sich nackt vor Männern zu produzieren, das ist aber eher selten.

Grundsätzlich aber gilt eine Höflichkeits- und Schutzdistanz, d.h. der Fotograf rückt dem Model nicht auf die Pelle, und anfassen geht einfach gar nicht. Das können auch viele nicht ab. Ausnahmen gehen immer nur vom Model aus. Beispielsweise mal die Hand geben, wenn sie in hohen Hacken irgendwo rauf oder runterklettern. Jetzt am Wochenende hat mich mal eine gebeten, an ihren Hosenbeinen zu ziehen, um aus einer engen Hose rauszukommen. Eine andere hat gebeten, dass ich ihr am Rücken den Staub von der Jacke klopfe, weil sie an einer dreckigen Wand gelehnt hatte. Aber mehr geht da nicht.

Ich habe allerdings schon miterlebt, dass irgendein Lustmolch da bucht und die Gelegenheit missbraucht, Models anzugrapschen, etwa unter dem Vorwand, die Unterwäsche geradezuziehen oder sowas. Geht gar nicht, und dann kannst Du das Shooting auch vergessen, denn wenn sie sich mal angegrapscht fühlen, war’s das, dann geht nichts ordentliches mehr.

Es gibt auch Typen, ein oder zwei hab ich auch schon erlebt, und das haben mir auch viele Models schon erzählt, die mit der Situation, einer nackten Frau gegenüberzustehen, komplett überfordert sind. Die stehen da, zittern, kriegen kein Wort mehr raus, und wissen nicht mehr, was sie jetzt tun sollen. Die kennen nackte Frauen von Bildern, aber hätten wohl nicht gedacht, dass es die auch in echt gibt. Mir hat mal eine erzählt, dass sie mal einen hatten, der fast in Schockstarre verfallen ist, als sie sich mit einem anderen Model ausgezogen und verkündet hat, dass es jetzt losgeht. Der war so überfordert, dass er überhaupt nicht mehr wusste, wie es weitergeht. Zwei nackte Frauen haben ihn dann an den richtigen Platz gestellt, ihm die Kamera eingestellt und in die Hand gedrückt, sich dann in Pose geworfen und immer „Jetzt!” gerufen, wenn er drücken sollte.

Es gibt auch die gemäßigtere Version, die dann ganz nervös sind, und das nur überstehen, wenn sie einen anderen Fotografen dabei haben, dem sie nachfotografieren können. Die sind aber nicht geil, die sind überfordert.


Krischan
27.4.2015 10:22
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@Gereon

Deutschland war das erste Land, das den Maastricht-Vertrag gebrochen hat. Und nur weil es so groß und bedeutend war, gab es keine Konsequenzen und man hat als Begründung der Kosten der Wiedervereinigung genommen. Die übrigens schon seit 25 Jahren fleißig in irgendwelchen Posten außerhalb des offiziellen Haushalts versteckt werden.

Und auch die Freizügigkeit wurde als erstes maßgeblich von Deutschland im Zuge der Osterweiterung aufgeweicht, weil man dachte, jetzt sei “Polen offen”. Der Pole, der Rumäne und viele weitere Osteuropäer sind dann direkt weiter nach Großbritannien, was zwar offiziell nur “Schengen-Cooperating Area” ist, aber wie kein anderes Land Europas offen war. Zumindest war das vor der Cameron-Regierung so. Diese Masse an Einwanderern (zeitweise sollen mehr als 600,000 Polen in England gearbeitet haben, genaue Zahlen werden dort nicht erhoben) haben dann einen gewaltigen Boom in Großbritannien erzeugt, während man Deutschland durch Lohndumping saniert hat und das jetzt nach ganz Europa exportieren will. In diesem Zuge profitiert Deutschland massiv von einer real unterbewerteten Währung.

Von wegen “wir zahlen alles”, das sieht nur der Stammtisch so. Wir werden am Ende für unsere Exportfixierung bezahlen, weil wir damit nur Schaden anrichten und durch die Investitionslücke massiv Forderungen im Ausland anhäufen, die sich am Ende als nicht werthaltig entpuppen könnten. Die vertrackte Europolitik ist nur der Versuch, dieses Modell noch so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, weil die Kosten für die Rettung von Ländern wie Griechenland immer noch billiger sind als der Vorteil der unterbewerteten Währung.


Schänder-Mainstreaming
27.4.2015 10:47
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“Deutschland zahlt für alles und wenn es das Recht in Anspruch nehmen will, das für sonst alle gilt, wird das gebrochen und Deutschland zurückgestellt”

Ja, das geht schon seit 100 Jahren so.

Wahrscheinlich sind wir Deutschen demnächst noch für das Aussterben der Dinosaurier und Neandertaler verantwortlich.

Nur sollte Deutschland irgendwann mal, evt. mit Russland zusammen die Rückzahlung erzwingen können, dann wird es richtig teuer. Denn für Putin fängt der Ausbruch des 2. Weltkrieges richtigerweise mit dem Versailler Diktat und dem Landraub von Polen (an Deutschland und Russland) an…das könnt ihr euren lokalen Politikern ruhig mal aufs Brot schmieren.

Das sollten wir Deutschen annehmen. Und das tun wir auch. Wir wurden 70 Jahre lang belogen.

Jetzt hat Merkeldeutschland ein Problem. Die Propaganda hat es nicht geschafft die Deutschen gegen Russland aufzuhetzen.

Deswegen die Flutung von Flüchtlingen um uns doch noch klein zu kriegen.


Volker
27.4.2015 10:50
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Na, da haben sich unsere Wege höchstwahrscheinlich gekreuzt am Freitag, allerdings bin ich nicht nach Prag sondern über Dresden, Breslau in den östlichsten Teil Tschechiens gefahren und habe tschechische Autobahnen gemieden. Bislang bin ich immer die Strecke Frankfurt – Nürnberg – Prag – Brno – Ostrava gefahren, aber auf Tschechiens Autobahnen wird seit zwei Jahren mächtig gebaut, ausgebessert und erweitert, Staus sind da vorprogrammiert, also besser über Polen fahren, wenn man in den Osten des Landes will.
Die Tschechinnen, die modeln, sind nahezu durch die Bank super, toll, hübsch, nett, absolut tadellos. Ich hab mich selbst mal in Aktfotografie versucht, hab das dann aber meinen Kumpels überlassen. Einer, ein echter Profi (hat vor Kurzem einen Bildband rausgebracht, der schon fast vergriffen ist), und ein anderer fotografieren desöfteren in meiner Wohnung. Die Mädels hab zum Teil ich organisiert. Echt entspanntes Arbeiten mit denen. Leider bin ich an der unentspanntesten von denen hängen geblieben, seitdem ist mein Leben ne Achterbahnfahrt ohnegleichen!


Bert
27.4.2015 10:57
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@Gereon: 100% ACK.

@Hadmut: Also ich finde es sehr gut das du da so professionell geblieben bist. Das der Vermittler so unverschämt gewesen ist finde ich schon ein starkes Stück.
Aber die Deutschen müssen sich garnicht wundern das sie so wahrgenommen werden von Ausländern. Immerhin wollen die Linken ja das wir uns immer und zu jedem Zeitpunkt schuldig fühlen. Wir sind halt immer Schuld, an allem. Nennt sich auch Schuldkult, der da gepflegt wird. Der Bundespräsident ganz vorne mit dabei. Dumm nur das darunter alle Deutschen leiden müssen.


Zaphod B.
27.4.2015 11:42
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Bei meinen wenigen Reisen in Österreich und der Schweiz bin ich zwar nur selten so extrem angegangen worden, wie in dem Bericht, man merkte jedoch ziemlich deutlich, dass insbesondere in Österreich die “Freundlichkeit” dem Geld geschuldet war, dass man dort hintrug.
In der deutschsprachigen Schweiz hatte ich immer den Eindruck, dass man schon viel Glück haben muss um als Deutscher nicht ganz blöde angeranzt zu werden. Womöglich sind da aber höfliche und zivilisierte Umgangsformen noch nicht bis in alle Regionen vorgedrungen. Im französischen und italienischen Teil dagegen wirkten die Leute eher locker, entspannt und waren in der Regel auch recht freundlich und hilfsbereit.
Irgendjemand sagt mir mal, dass der deutschsprachige Teil der Bevölkerung bei den anderen Schweizern auch gerne mal als eine Art “Schweizer Ostfriesen” angesehen werden. Womit man jedoch den Ostfriesen unrecht täte. Denn die sind eigentlich ganz nett.


Tolan
27.4.2015 11:54
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Als jemand, der schon seit 11 Jahren in Wien lebt… speziell die Wiener gelten als sehr unfreundlich. In all meinen Arbeitsverhältnissen hier wurde immer wieder mal gefrozzelt, wobei ich durch meine nordische Schnauze dann auch entsprechend austeilen kann.

Dann kommt in der Regel eine betretene Stille. Wenn dann was gleichen Kalibers zurückkommt, ist Ruhe.

Ich habe dann schon länger drüber nachgedacht, woran das liegen mag. Denn es wiederholte sich, mit komplett unterschiedlichen Firmen, Personen, Kollegen – Piefke hier, Wirtschaftsflüchtling da. Haha. Noch nie gehört. Gab es dann Paroli, war die Luft komplett raus, und in 99% der Fälle hat sich das Ganze nach einer Gedenkstunde normalisiert, ich komme mit den meisten gut aus.

Anscheinend ist von Deutschen das Bild im Kopf, dass die schuldbewußt zu sein haben. Dass die immer wieder kolportierte Arroganz nur ein Schutzschild ist, der Mensch dahinter durch seine Volksvergangenheit aber eigentlich unsicher und ewig schuldbewußt dahinter kauert. Pustekuchen, ich bin Baujahr frühe 80er, danke sehr. Ich keile auch bei diesem Thema aus, trotz Intensivbehandlung in Form von Geschichtsunterricht, und meinem Nachwuchs wird auch das beigebracht:

Du bist nicht daran schuld was war, du bist nur schuld, wenn es sich wiederholt.


DrMichi
27.4.2015 12:08
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Hochdeutsch ist mühsam, da wird nichts “codiert”.
Die Pointe am Text ist aber: Der Leiter war Secondo.

Muahahaha.

Nächstes Mal kannst Du so eine Veranstaltung in Zürich nur unter Deutschen besuchen, da bezahlst Du dann aber 2000 Euro aufwärts. Für einen Tag.


Stefan Kunze
27.4.2015 12:12
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Also, Chapeau für den gelungenen Themenwechsel!

Aktfotografie, die Hohe Schule der Fotokunst. Auf jeden Fall. Und WENN, dann NUR osteuropäische Models…wie es ALLE großen Aktfotografen bzw Portale machen….denn erstens sind die meist viel schöner, viel hübscher, viel größer als Deutsche und zweitens NICHT so eingebildet, nicht so prätentiös, nicht so empfindlich, einfach lockerere und….viel weiblicher.

Daß der angebliche “Organisator” so ein Loser war, ist Pech. Ich wette, der hat schon viel Dreck am Stecken mit unsittlichen Sachen und halbseidenen Geschäften. Ist in der Branche leider nicht so selten. Wenn dann noch die Frau aus dem Pöbel kommt, dann ist da nix zu holen.

Fakt ist, daß ICH da schon beim ersten nAnflug von Pöbelei rot gesehen hätte und ein riesengroßes Faß aufgemacht hätte…denen hätte ich das ganze Shooting versaut, da hätt ich nämlich zuerst die Models aufgehetzt….

Dafür hast du ja nun echt die Eneglsgeduld, bist und bleibst sachlich, etc pp. Zum Lohn dann eben die meiste Shootingzeit, und alles alleene…;-))

Ja. Die Nachbearbeitung macht ÜBERHAUPT erst das GUTE Foto…und die Zeit hat man dann MEIST nicht mehr…also versauern wieder 1400 Fotos auf der Platte oder auf der Card.

Als Semi-Profi der kein Geld damit verdient, fehlt eben ein wenig Tagesfreizeit. Trotzdem: einfach mal EIn einziges Bild von Klara raussuchen, schick machen und irgendwo hochladen, paßwortgeschützt. Stammleser dürfen fragen…*hehe*

(Btw: ich hatte früher, über Jahre, ein Model-Blog, das lief recht gut. War über die Modelszene ganz schick im Bilde…Fazit: es gibt nur schöne Osteuropäerinnen, schöne Venezolanerinnen, Mexikanerinnen oder Brasilianerinnen. Allenfalls noch ein paar Amis. Deutschelaan nix scheeen Frau…oder wenn man auf Micaela Schäfer steht, dann vielleicht…und die ist eh wieder aus Ostdeutschland…lach).

Lateinamerikanerinnen (Venezuela, Chile, Kolumbien, Mexiko, Paraguay, Brasilien) sind m.E. schlichtweg die schönstgeformten Frauen dieser Erde. Asiatinnen dagegen for me a red scarf…;-))


TOPCTEH
27.4.2015 12:19
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Oh ja, Schweizer und Deutsche. Passen nicht wirklich zueinander. Bei unserem Vor-Ort-Audit der Niederlassung Zürich war die Eiseskälte in den Besprechungen sehr spürbar (“The Sixth Sene”, anyone?). Am Besten war, wenn sie versuchten, untereinander in ihrem Geheimsprache-Dialekt etwas zu besprechen und meinten, die doofen Deutschen bekämen das nicht mit. Als jahrelanger DRS3-Hörer habe ich aber über die Zeit ein gewisses Hörverstehen entwickelt…


Thomas J.
27.4.2015 12:39
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Was das Thema Aktfotografie betrifft, da kann ich Dir nur zustimmen. Reine Studio-Shootings lohnen sich wirklich nicht mehr, die möglichen Posen sind alle schon hunderte, vermutlich tausende Male fotografiert worden. Nur eine spezielle Location, die dann aber auch noch nicht “totofotografiert” wurde, ist eventuell in diesem Zusammenhang noch reizvoll, und motiviert zu einem Shooting.

Ich habe auch immer gesagt, “Leute, macht erstmal vernünftige Portraitbilder bevor Ihr Euch an Akt heranwagt”. Aktfotografie gehört tatsächlich zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Bereichen der Fotografie.
Aber vielen Hobbyfotografen ist das egal, die wollen einfach nur eine nackte Frau fotografieren, verwechseln da Nacktfotografie mit Aktfotografie.

650 Euro für den Workshop sind wirklich nicht viel, selbst wenn man die Anreise-Kosten noch hinzurechnet. und wenn man dann noch soviel Glück hat, und “Einzelshootings” durchführen darf. 😉
Das Problem der Model-Akquise haben wohl die meisten Freizeitfotografen. Selbst für Porträt- und Fashion-Aufnahmen kann ich die Mädels nur selten überzeugen, ganz zu schweigen von Akt.

Ich glaube, ich werde auch mal wieder einen Workshop buchen. Nachdem ich jahrelang nur beim Sport fotografiert habe, sollte ich mich mal wieder mit der “richtigen” Fotografie befassen.


_Josh
27.4.2015 12:51
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Das schreit ja förmlich danach, dear Hadmut, diesen Blogeintrag in genau jenem Fotoforum zu verlinken, in dem Du seinerzeit gebucht hast.

Wäre gar nicht verkehrt, diese Art “Geschäftsmodell” des Brüllaffen nebst fetter Fettel zu bewerten, oder?

PS: Ich habe Freunde in Prag und besuche die ein- bis zweimal im Jahr, da gab es sogar noch den eisernen Vorhang — Deine Vorstellung, Du könntest jemals, zu egal welcher Uhrzeit, die Kralsbrücke für Dich haben, ist komplett illusorisch.

Ohne Beziehung zur Stadtpolizei mit reichlich Bakschisch oder ein “Ich, voll berühmter Hollywoodmacker” auf Deiner Visitenkarte kannst Du das schlichtweg vergessen.


Hadmut
27.4.2015 19:38
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> Das schreit ja förmlich danach, dear Hadmut, diesen Blogeintrag in genau jenem Fotoforum zu verlinken, in dem Du seinerzeit gebucht hast.

Ich frag erst mal bei den Admins, ob die das wissen wollen. Fotografen und Models sind eine ziemlich empfindliche Gattung, die sind beim geringsten schrägen Wort irreversibel eingeschnappt.


Krischan
27.4.2015 12:56
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Was sagen Feministen eigentlich zu Aktfotografie?


Hadmut
27.4.2015 19:41
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> Was sagen Feministen eigentlich zu Aktfotografie?

Das ist so eine Sache.

Unter Lesben OK. Da gibt’s ziemlich wüstes Zeug. Und sie backen ja auch „Muschi-Kucken” und sowas. Ich war mal auf einer feministischen Filmvorführung, da lagen überall Plüsch-Mösen in verschiedenen Größen herum. Keine Ahnung, was die daran so toll finden.

Aber wehe in Mann fotografiert eine Frau. Machtausübung, Dominanz, Patriarchat, Heteronormativität, die volle Bandbreite an Schwachsinn.


feel'n good on a wednesday
27.4.2015 15:14
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@Hadmut Was mich intressiert, insbesondere bei Aktshootings, ist wie oft sieht man eigentlich einen Fotografen mit einer Erektion? Ist ein ziemlich pubärter Gedanke, aber so unüblich sollte das auch nicht sein, oder?


Knut
27.4.2015 16:15
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Schöner Bericht!

Und die Anmerkungen zur Personenfotografie sind mir aus dem Herzen gesprochen. Eine schöne, selbstbewusste Person im guten Licht abzubilden, ist kein großes Problem. Wenn die Person aber nicht mehr superknackig ist und ich Licht und Posen bestimmen soll, bekomme ich die Muffe.
Und das bei angezogenen Personen. Ich gebe zwar der Bitte auf Feiern und Festen zu fotografieren nach, aber ich bin nicht der Meinung, das ich das gut mache. Die Idee mit dem Workshop hört sich da ganz gut an.


Schwärmgeist
27.4.2015 16:58
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Ich weiß jetzt, wie Hadmut aussieht. Ziemlich genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. 😉 Tut aber auch nichts zur Sache.

Es sollten ja nur Leute schreiben, die sich für Aktfotografie interessieren. Das tue ich zwar nicht, aber ein Gedanke beschleicht mich gerade: Vielleicht waren das auch einfach nur Astlöcher, wie es sie überall gibt. Da muß man möglicherweise nicht unbedingt eine antideutsche Kiste draus machen.

Ich bin bisher mit Ösis und Schweizern immer blendend ausgekommen. Gerade die Ösis gehen mit sich und ihrem Land besonders hart ins Gericht – ein Charakterzug, den ich sehr sympathisch finde.

Auch im Nicht-Ballermann-Ausland ist mir immer wieder aufgefallen, daß die Deutschen, Schweizer und Ösis sich in aller Regel am besten und zurückhaltendsten zu benehmen wissen. Ganz anders die Engländer, Russen und Israelis, die glauben, ihnen gehöre die Welt.

Darf man Aktfotos aus einem solchen Workshop eigentlich so ins Internet stellen? Ich glaube, das wäre mir als Model – nicht daß ich modeltauglich wäre – gar nicht so recht. Da hätte ich zumindest gerne ein Mitspracherecht.


Hadmut
27.4.2015 19:58
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@Schwärmgeist

> Darf man Aktfotos aus einem solchen Workshop eigentlich so ins Internet stellen? Ich glaube, das wäre mir als Model – nicht daß ich modeltauglich wäre – gar nicht so recht.

Ja, da gibt es ein Modelrelease. (= Vertrag)

> Da hätte ich zumindest gerne ein Mitspracherecht.

Das interessiert die nicht mehr. Die leben davon, das sind Profis. Die machen so viele Shootings, dass die mit dem Mitspracherecht nicht mehr nachkämen. Manchmal schreiben sie noch rein, dass man keine Schmuddelbilder/Pink Shots machen und auf Pornosites publizieren darf.


Monika
27.4.2015 17:56
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Ein schöner Bericht, wegen solcher Beschreibungen lese ich Deinen Blog gerne. Gerne auch welche vom Paddeln auf Berliner Seen oder auch wieder von Berlins Straßen, meine Kinder sind Berliner, und ich lese gerne aus dieser Stadt.
Zurück zu Deinem Ausflug nach Prag – vielleicht konnten die die nicht mit Dir fotografieren wollten Dich einfach nicht leiden. Sowas gibt es.


N. Laus
27.4.2015 18:11
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*ich* würde mich sehr freuen ein paar Fotos zum Artikel bewundern zu dürfen.


Hadmut
27.4.2015 19:59
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> *ich* würde mich sehr freuen ein paar Fotos zum Artikel bewundern zu dürfen.

Das dauert. Auch meine Fertigkeiten in der Bildbearbeitung bedürfen der Verbesserung.


Heinz
27.4.2015 20:10
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“Pink Shots”. Wieder was gelernt. Selbst die Google-Bildersuche zeigte mir nur rosa Gummibärchen-Schnäpse – aber ein bissel Phantasie hat mann ja.


Bodo
27.4.2015 21:20
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Das kann doch alles nicht sein, diese Probleme mit den Schweizern und Österreichern. Die Deutschen sind schließlich die beliebteste Nation der Welt. Lest ihr alle keine Bildzeitung???


Heinz
27.4.2015 21:29
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> Deshalb auch so ein latentes Mobbing gegen Deutsche

Wie ist es den anderen Deutschen ergangen?
Hattest du dich zwischendurch mit denen über die Situation unterhalten?


Hadmut
27.4.2015 21:39
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> Wie ist es den anderen Deutschen ergangen? Hattest du dich zwischendurch mit denen über die Situation unterhalten?

Es waren noch zwei Deutsche, ein Älterer und ein Junger.

Der Ältere schien mit denen bekannt zu sein und wurde da nicht so angegriffen, allerdings ist der auch unangenehm aufgefallen, weil er selbst ständig moserte. Ach, er kann sich nicht mehr bewegen. Ach, er kommt die Treppe nicht mehr rauf. Und hat selbst den Models gegenüber ziemlich ruppige Anweisungen gegeben. Der Umgang mit dem war nicht einfach, aber grundsätzlich noch in Ordnung. Allerdings hat der auch den Eindruck erweckt, sich keine Frechheiten gefallen zu lassen, und war wohl in der Szene bekannt, weil er – wie er mir sagte – ziemlich viel Aktfotografie betreibt.

Der Jüngere war eher noch auf Akt-Anfänger-Niveau und hat sich da insgesamt sehr untergeordnet und die Klappe gehalten, weil er sich auch an andere dranhängen wollte. Sehr netter Typ.

Ich habe mal mit beiden in einer Dreiergruppe geschossen (das zweite Shooting im Garten der Kneipe, bei dem ich zunächst mit dem Model alleine war, und dann die beiden vorbeikamen und sagten, dass sie jetzt auch nicht mehr wüssten, wie es weitergeht und wo sie hinsollen. Das waren die zwei, denen ich gesagt habe, sie sollen einfach bei mir mitmachen.)

Die wurden aber wohl beide auch nicht als „Gegner” angesehen, der eine zu jung, der andere zu alt und wohl zu Szene-behaftet.


Michael Vogt
27.4.2015 22:07
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[blockquote]Der Erotik-Faktor ist exakt gleich Null. So wirklich gar nicht.[/blockquote]

Widerspruch! Ohne den Faktor Erotik kommt nur in den seltensten Faellen etwas wirklich brauchbares heraus, was ueber perfekte Kamera-/Lichttechnik und/oder Posen und hippen Locations hinausgeht.

Die Gradwanderung besteht darin, die Erotik nur und ausschliesslich im Kopf zu haben und sie fuer das Modell nicht spuerbar oder gar sichtbar werden zu lassen!

Ich habe mit einigen Frauen gearbeitet, die auf mich eigentlich keine erotische Wirkung hatten, einfach weil einem Modelle ja nicht in Scharen die Tuer einrennen. Ich haette es besser lassen sollen, waren eher technische Fingeruebungen, die Ergebnisse waren nicht der Rede wert.

Meine wirklich guten Bilder sind allesamt mit Frauen entstanden, die in vielerlei Hinsicht eine enorm starke erotische Wirkung auf mich ausuebten.


Hadmut
27.4.2015 22:09
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@Michael Vogt: Ich habe nicht gesagt, dass die Frauen keine erotische Wirkung ausüben.

Ich habe gesagt, dass die Situation dafür nicht geeignet ist.

Das mag anders sein, wenn man privat im Bekanntenkreis fotografiert. Aber nicht bei Workshops mit professionellen Models.


Alexander
27.4.2015 22:57
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Tschechinnen und überhaupt osteuropäische Frauen sind ganz anders als deutsche Frauen: kein Feminismus, keine männerverachtenden Sprüche, keine Männerhassfressen. Viele deutsche Männer wissen das nicht, ja können sich das gar nicht vorstellen, dass es noch normale Frauen gibt, weil sie nur Deutschland kennen.


erikoangelo
27.4.2015 23:18
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@Hadmut:

>Womit hast Du die Portraits nachbearbeitet? Sieht gut aus.

Danke, freut mich.
Mit Photoshop natürlich. 😉

– Selektive Farbanpassungen des Hintergrunds und der Kleidung
– Und dann eine Methode angewendet, die sich “Dodge and Burn” nennt.
Gibt es jede Menge reichlich Tutorials.
Also die hellen stellen etwas aufhellen und die dunklen etwas abdunkeln.
Ist relativ einfach, aber sehr zeitaufwendig, wenn man es richtig machen möchte.

Falls du weitere Fragen dazu hast, gerne auch per Mail.


tuka
28.4.2015 0:09
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@Michael Vogt: “Ohne den Faktor Erotik kommt nur in den seltensten Faellen etwas wirklich”

Fotos sind nicht so mein Ding, ich bin eher zeichnerisch unterwegs. Aber meine Meinung zum Thema: Wenn dabei Erotik im Spiel ist, dann guckst/denkst Du Dir die Bilder schön.

Vor meinem erstem Aktzeichnenkurs war ich unsicher. Aber die Idee von Erotik und Unsicherheit vergeht sehr schnell. Sobald man ans Arbeiten geht (egal ob Zeichnen, Modellieren, Fotografieren) vergeht das schnell, da sich die gesamte Konzentration auf die eigene Kunst richtet. Da sind Proportionen, Falten, Linien, Licht und Schatten viel interessanter.

Es ist nach meinen Erfahrungen (Achtung, gilt für anatomisches Zeichnen) auch völlig irrelevant ob das Modell alt oder jung ist, dick oder dünn, Mann oder Frau, hübsch oder hässlich ist. Eben weil keine Erotik im Spiel ist, sondern harte Arbeit am Bild.

Und Leute die hier Erotik unterstellen: Beschäftigt Euch mit Pickup, dann beruhigen sich die Hormone und ihr habt wieder Platz für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Und nein, die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind ganz gewiss nicht nackte Frauen.


Hadmut
28.4.2015 7:29
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@tuka: Ja, sehr gut beschrieben.

Ist mir auch schon passiert, dass ich während des Fotografierens dachte, Wahnsinn, Brüllerbilder, ich bin der nächste Helmut Newton. Und als ich mir die Bilder dann zwei Wochen späterangesehen habe: Mmmh, nee, kann weg.


boes
28.4.2015 12:14
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Hö hö, die Schweizer.
Meiner einer wurde vor seinem ersten Auftritt in der Schweiz vom Bandleader ausdrücklich vor Raufhändel mit diese Lüti gewarnt.
Bei späteren beruflichen Aufenthalten lernte ich dann schnell, dass die sich untereinander auch nichts schenken. Man trat sich in gegenseitigem Einvernehmen mal eben im vorbeigehen gegen das Schienbein und benannte Kollegen als Hurreandi und schöneres.


Stefan Kunze
28.4.2015 15:09
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@tuka

You nailed it.

Pickup ist da gar nicht mal dumm, aber als der komplette Gegensatz zu dem, was man als Aktzeichner tut.

Das BETRACHTEN von Aktfotos mag für diesen oder jenen Mann (der gerade “needy” ist) sehr erotisch sein, aber das hat eben nichts zu tun mit der ARBEIT an einem Kunstwerk…und leztlich ist eben der menschliche Körper immer ein Kunstwerk – in allen beliebeigen Stadien des Verfalls (da der Verfall ja sozusagen im Alter von 10 – 12 Jahren schon langsam losgeht…oder gut: mit 18).


Unglaublich
28.4.2015 15:29
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Mal ein anderer Bericht, trotzdem super unterhaltsam zu lesen…

btw – die Ober”Hater”innen des Feminetzes haben jetzt eine Broschüre rausgebracht gegen “Hate speech”, sehr lustig zu lesen..

http://sciencefiles.org/2015/04/28/hate-speech-die-gedanken-sind-nicht-mehr-frei/


jck5000
29.4.2015 0:28
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Bissi spät, aber trotzdem: Hadmut, ich finde es furchtbar, einen Artikel mit dem Titel “12 nackte Tschechinnen” nicht zu bebildern.

Richtig furchtbar.

Richtig.

Echt.

Zudem wundert es mich, dass Du Dich nicht über “die Raucher” aufregst. Also, in Tschechien. Ist einer der Gründe, warum ich Tschechien mag: Die Leute sind korrekt (schilderst Du ja auch), die können kochen, und so als Raucher ist es echt billiger, ein Wochenende nach Prag, Pilsen, Budweis, Karlsbad, Ellbogen… zu fahren als auch nur in D Zigaretten zu kaufen. Also: Lecker essen. Dabei rauchen. Wie früher. Und dann ne 50-Mark-Rechnung. Wie früher.

Trotzdem: pics or it didn’t happen.


Hadmut
29.4.2015 8:23
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@jck5000: Wie soll ich denn das machen?

Ich kam Sonntag abends gegen zehn nach hause, musste das Auto ausladen und habe gleich den Artikel geschrieben.

Bilder auswerten kostet mehrere Tage, zumal ich das immer etwas liegen lasse, um Bilder nur nach ihrem Aussehen und so wenig wie möglich nach subjektiven Erinnerungen zu bewerten.


Masochist
29.4.2015 0:44
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Das Recht mit den Models richtet sich grundsätzlich nach dem gewöhnlichen Aufenthaltsland des Models/Dienstleisters (Rom-I-VO in der EU außer Dänemark). Wenn du jetzt eine Österreicherin zufällig in Berlin ansprichst und ihr gleich ein Shooting macht, könnte man aber eine konkludente Gerichtsstandsvereinbarung für Berlin annehmen. Außerdem sticht dein Aufenthaltsland, wenn du das als Verbrauchervertrag abschließt, also als Hobby mit einem Profi oder einer Agentur. Allerdings dann wieder nicht, wenn ihr das Shooting außerhalb deines Aufenthaltslands macht. Das Shooting hier richtete sich demnach nach tschechischem Recht (Sitz der Agentur), auch wenn alle Teilnehmer Hobby-Fotografen waren.


Peter
30.4.2015 1:27
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War cool zum Lesen 🙂

Ja, unsere deutschsprachigen Nachbarn… was soll ich sagen, die guten davon trifft man ausserhalb ihrer Herkunftsländer, die halten es dort selbst nicht aus… 😉 Mit den frz. Schweizern in VD komme ich jedesmal gut aus, die freuen sich wie ein Schnitzel, wenn ich mein 25 Jahre altes Schulfrz. auspacke und es nicht einfach auf deutsch oder englisch versuche.

Das mit den Tschechen stimmt auch, die sind griabig (<- das ist bairisch und ist etwas gutes).

Ich kenne dich nicht persönlich, aber ich hätte dich allerdings phototechnisch eher da verortet, wo Cameras und das drumherum programmiert werden: bei den Timelapsern, oder den halbautomatisierten Kometensuchern. Oder da wo gar nichts programmiert wird: bei den Großformatkameras, bei der Mikroskopiefotografie, oder Sachen mit einem Endoskop.

Was ungewöhnliches halt.
Nackerte Weiber…? Das hat mich erstaunt.

Der Forderung nach Bildern möchte ich mich nicht anschließen, erstens finde ich das etwas privates (Zeichnungen auch) und zweitens, nach 21 Jahren im Internet… das ist so aufregend wie Fotos von Fahrzeuginnenräumen… jeder anders, aber doch alle gleich.

Wenn ich knipse, dann nur gutgelaunte Menschen auf Festen. Und da auch nur, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, sonst wird die einstudierte, gestellte Fotogrinsefratze herausgeholt – langweilig.


Hadmut
30.4.2015 9:43
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@Peter:

> Nackerte Weiber…? Das hat mich erstaunt.

Es freut mich, wenn ich meine Leser noch überraschen kann.

😉


Christian
30.4.2015 17:51
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Danke für den Artikel – sehr unterhaltsam, und erinnert an die eine oder andere eigene Erfahrung mit Eidgenossen…