Ansichten eines Informatikers

Schweizer gegen Deutsche

Hadmut
6.5.2015 19:27

Ach guck…, da bin ich wohl nicht der einzige, dem’s so ergangen ist.

57 Kommentare (RSS-Feed)

Hanni
6.5.2015 19:48
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Ja und? Die Schweizer haben das Recht selbst zu entscheiden mit wem sie ihren Lebensraum teilen. Das ist dem gehirngewaschenen Durchschnittsdeutschen natürlich unbegreiflich. Wahrscheinlich ist dieser gerade deshalb dem Eidgenossen nicht willkommen.


Hadmut
6.5.2015 20:02
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> Die Schweizer haben das Recht selbst zu entscheiden mit wem sie ihren Lebensraum teilen.

Ja und? Heißt das, dass man darüber dann nicht mehr schreiben darf?

(Zumal mich der Standpunkt etwas erstaunt, denn eine solche Sichtweise – selbst entscheiden, mit wem man seinen Lebensraum teilt – würde hier in Deutschland als rechtsextrem eingestuft.)


feel'n good on a wednesday
6.5.2015 20:11
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>Dennoch erlebe er keine pauschale Abneigung gegen Deutsche.
>Sein Fazit: „Die Deutschen sind einfach so empfindlich.“

Den Diskriminierungsvorwurf mit einer Diskriminierung beenden. lol


Tacheles
6.5.2015 20:30
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> eine solche Sichtweise – selbst entscheiden, mit wem man seinen
> Lebensraum teilt – würde hier in Deutschland als rechtsextrem
> eingestuft

Das liegt aber doch nur an der 70-jährigen Indoktrination.

In so ziemlich jedem anderen Land ist das die natürlichste Sache der Welt. Wer in diese Länder dauerhaft einreisen will (so das überhaupt geht), muss als Dauergast (z.B. B-Visum der USA) nachweisen, dass er dem Land nicht auf der Tasche liegt, bzw. als Arbeitswilliger nachweisen, dass er eine Lücke schließt, die der lokale Arbeitsmarkt nicht hergibt (H, J, P) bzw. selbigen bereichert (E).

Nur in Deutschland wurde politisch ein unbedingtes “dieses Land steht allen offen und diese müssen sich hier nicht einmal an irgendwas gebunden fühlen” installiert nebst falschverstandener Toleranz.

Wer dann mal sagte, dass es vielleicht nicht so sinnreich ist, wenn man die Leute, die man ins Land holt, hier nicht vernünftig integriert, bzw. die, die sich nicht integrieren wollen, vielleicht auch wieder heimschicken könnte, der bekam gleich eins mit der Nazikeule.


Matias
6.5.2015 20:41
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Wenn man in dem Artikel “Deutsche” durch “Frau”, “Schweizer” durch “Mann” und “Rassismus” durch “Sexismus” ersetzt dann klingt das doch genau so wie das Daueergenörgel der Feministinnen, das hier ja immer kritisiert wird. Und nebenbei weiss man dann auch gleich was die wahren Probleme der Deutschen in der Schweiz sind.


Christian
6.5.2015 20:41
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😀
(Zumal mich der Standpunkt etwas erstaunt, denn eine solche Sichtweise – selbst entscheiden, mit wem man seinen Lebensraum teilt – würde hier in Deutschland als rechtsextrem eingestuft.)

Ja, so geht Umerziehung – die eigenen Interessen nicht mehr formulieren dürfen ( ist rechtsextrem), bestimmte Begriffe als Merkmale böser Gesinnung (Lebensraum/Heimat/Stolz/Rasse etc. – “entartet” ist dank einem Gelprinz auch schon als grenzwertig definiert, “Autobahn” gottseidank noch nicht) 🙂 – und fertig ist die Basis für eine fröhlich-bunte Gesellschaft.

Dass es die irgendwann mal zerreisst, da die im Beispiel geschilderten milden Ablehnungen von zuviel Deutschen irgendwann von sehr viel drastischeren Ablehnungsformen wirklich kulturfremder Völker getoppt werden dürften – that is still hidden in the Scheuklappensicht.

Bzw. und um nicht völlig missverstanden zu werden – die fremden Scharen sind auch nur Opfer und Schachfiguren. Rechtfertigt aber trotzdem keine Massenzuwanderung, wie wir sie halt erleben.
Aber wozu sich sorgen? It’s still the calm before the storm…
Ui – Fussball kommt!
Schönen Abend
Christian


schwiizerli
6.5.2015 20:49
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Danke Herr Danisch für den Link, habe gerade beim lesen des Artikels dieses Qualitätsblattes prustend einen kräftigen Schluck Rotwein auf der Tastatur verteilt. Ja die Deutschen sind wieder eine Rasse! Klar es ist ein neues Jahrtausend angebrochen, da darf der arische Traum erneut zu Papier gebracht werden. Das schönste finde ich die achso passende Videobeilage mit den Muslimen die die CH-Berge «erobern».
Auch der Verweis auf den Turm in Vals passt genial. Insider wissen warum das Valserwasser in der Schweiz das Vulgo «Teutonen-Schweiss» aufgebrummt bekam.
Ich habe wirklich gesucht, aber auf der verlinkten Lokus-Seite fehlt jeglicher Hinweis auf Satire. Dabei ist der Artikel wirklich reif für die Anstalt. Diskriminierungfreie Grüsse aus den CH-Bergen..


Blindtrampel
6.5.2015 20:53
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Ein Schweizer wird sich in Deutschland anders verhalten, als in der Schweiz.

http://diversityischaos.blogspot.com.au/2015/04/twist-on-evolutionary-theory-could-help.html

Es kommt drauf an, ob man zur Mehrheit gehört oder nicht. Und es erklärt auch, warum sich das Verhalten von Angehörigen von Minderheiten ändert, wenn sie plötzlich Morgenluft wittern (z.b. galten vor nicht allzu langer Zeit Schwule als tolerante Gruppe, das denkt heute niemnad mehr). Nebenbei, sinnlos zu behaupten, dass sie nun ihr “wahres Geschicht” zeigen würden, es ist beides “wahr” im Sinne von instinktivem Verhalten.


michael
6.5.2015 20:53
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Seit wann kann man Fremdenfeindlichkeit mit Rassismus gleichsetzten? Hatten die beim Focus Angst, ohne das R-Wort eine zu kleine Keule zu verwenden?

Wenn’s so wäre, könnte die Aussage “Schweizer sind Rassisten” auch nur von einem Rassisten kommen. Oder ist es nur Rassismus, wenn’s jemand anders macht?

Übrigens: wie darf ich mir das vorstellen, wenn sich ein Schweizer über die Aussprache des Deutschen lustig macht? Versucht da der Schweizer auf Hochdeutsch zu reden und der Deutsche fühlt sich prompt veräppelt? Oder macht sich der Schweizer dabei über Versuche des Deutschen lustig, schwyzerdütsch zu sprechen?

Ich bin gelegentlich in der Schweiz und kann bestätigen, daß einige Schweizer recht ablehnend auf Deutsche (aber auch andere Nicht-Schweizer) reagieren. Ich würde allerdings nicht sagen, daß der Anteil der Fremdenfeindlichen in der Schweiz größer wäre als anderswo – Schweizer versuchen lediglich nicht, ihre Einstellung nennenswert zu verstecken…


Kommunikationsgorilla
6.5.2015 20:53
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Deutsche und Muslime sind schon wieder “zutiefst beleidigt”. Wenn die Schweiz nicht mit Minaretten und den zuströmenden Karawanen von Deutschen zugepflastert werden will, dann ist es für die Schweizer Bevölkerung legitim sich dagegen demokratisch zu wehren, wie durch eine Volksabstimmung für ein Deutschenverbot, gegen die Masseneinwanderung aus solch fremden Kulturkreisen.


janndh
6.5.2015 21:03
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ich hab einige Jahre in Vorarlberg gearbeitet, und dadurch auch einige schweitzer kennengelernt.

neu schweitzer sind wohl kein problem, man muss sich nur an die Regeln halten.

so hab ich es verstanden. War in Vorarlberg aber auch so, ab dem Moment wo ich den Dialekt verstanden habe, und teilweise auch sprewchen konnte hatte ich ein leichteres leben.


michael
6.5.2015 21:31
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Wer will schon den typischen deutschen Spießer und Mülltrenner um sich haben. Es gibt wahrlich angenehmere Völker als den kalten Germanen.


Stiller Leser
6.5.2015 21:37
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@Hanni: Sicher haben sie das Recht dazu. Jeder hat auch das Recht asozial zu sein. Nur sollte man sich dann nicht darüber wundern, wenn man dann dementsprechend den Ruf weg hat.

Ergänzung: Inhaltlich entspricht der Artikel übrigens überhaupt nicht meinen persönlichen Erfahrungen mit Schweizern.


meisterW
6.5.2015 21:53
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Als Schwabe , der erst kürzlich am Zürisee gearbeitet habe kann ich diese Mimositäten von beiden Seiten nicht nachvollziehen ! Ich verstelle meinen Dialekt nicht , ganz im Gegenteil sollte da ein dummer Spruch kommen , erinner ich das Gegenüber charmant auf unsere beiderseitige Abstammung als Alamannen mit der Bemerkung das wir ja alle beide aus dem selben Loch kommen würden und voila die Diskussion ist so schnell vorbei wie sie begonnen hat !


HöHü
6.5.2015 21:54
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Kannst Du das mal bitte lassen, auf Focus zu verlinken? Oder Deine Leser wenigstens vorwarnen?

Man liest den ersten Satz und dann wird der Text von -keine Ahnung was- überblendet, von dem man nicht sofort sieht, wie mans wegkriegt; Hamn die se noch alle?


Hadmut
7.5.2015 0:18
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> Kannst Du das mal bitte lassen, auf Focus zu verlinken? Oder Deine Leser wenigstens vorwarnen?

Du willst feministische Trigger Warnings?


Manfred P.
6.5.2015 22:58
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Hm. Aber den hier lebenden Türken Opfergejammer vorwerfen, wenn sie ähnliches berichten.

Statt dass man sich mal an den Kopf packt und sich fragt, ob man sich nicht ähnlich scheiße gegenüber hier lebenden Minderheiten verhält, wird rumgeheult.


Flomp
6.5.2015 23:01
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Naja, das Phänomen erklärt sich eigentlich von selber:

In DE: 73.1 Mio Deutsche ggü 37’000 Schweizern
In CH: 6.1 Mio Schweizer ggü 290’000 Deutschen

Rechnen wir die Verhältnisse um, entspräche das ca. 3.5 Mio Schweizern in DE. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das keineswegs unproblematisch wäre. Vor allem, wenn es einige Jahre der starken Migration gäbe, wie das bei uns seit 2008 der Fall war: jedes Jahr ein Migrationssaldo von +500’000 Schweizern in Deutschland, 7 Jahre lang. Da würden jetzt wirklich nicht nur Rechte protestieren. Ausserdem haben die Leute Angst um ihre Arbeitsplätze – das find ich jetzt nicht komplett unverständlich.

Zum Artikel: Völliger Unsinn, wenn du mich fragst. Du bist doch auch sonst immer so kritisch, warum hier nicht?

“Die Annahme der Volksinitiative „Gegen Masseneinwanderung“ im letzten Jahr, die die Zahl der Zuwanderer künftig mit Kontingenten beschränken will, ist ein Ausdruck der Ablehnung, die sich auch gegen Deutsche richtet.”
Sowas versteh ich nicht. Die EU riegelt ihre Aussengrenze MASSIV ab, kritisiert uns aber dafür, dass wir das auch wollen. Versteh mich nicht falsch, ich hab gegen die Volksinitiative gekämpft (in Komitees, mit öffentlichen Statements, an Flyer-Aktionen etc), aber diese Heuchelei geht mir auf den Senkel.

“Gut jeder fünfte Befragte gab an, dass ihm wegen seiner Nationalität schon einmal der Kauf oder die Miete von einer Wohnung verweigert worden sei. 15 Prozent sagten das über die Vergabe einer Arbeitsstelle.”
Woher wollen die das wissen? Wurde denen beim Bewerbungsgespräch gesagt: “Wir stellen keine Deutschen ein?”. Werfen wir Feminismuskritiker nicht (zu Recht) Frauen vor, dass sie’s nicht auf ihr Geschlecht schieben dürfen, wenn sie im Job nicht vorankommen? Tja, wenn ein Deutscher halt ne Wohnung oder Job nicht kriegt, muss das auch nicht per se wegen seiner Nationalität sein.

“Jeder Zehnte berichtet, dass ihn die Polizei wegen seiner Herkunft ungerechtfertigt überprüft habe.”
Ach komm, ich wurde auch schon x mal ungerechtfertigt überprüft. Woher wollen die wissen, dass sie wegen ihrer Herkunft überprüft wurden? Ausserdem ist “ungerechtfertigt” total subjektiv.

“Viele der Befragten geben an, dass sie mehrmals im Jahr Beleidigungen oder respektloses Verhalten erleben – als Grund geben 85 Prozent ihr Herkunftsland, Deutschland, an.”
Ist klar, diese ominösen “viele”, wenn die eigentlichen Zahlen viel zu tief sind, um spektakulär zu sein. Dass 50% angeben NIE beleidigt zu werden (was ich krass finde, ich werd zB regelmässig beleidigt) und nur 2%, dass sie jeden Tag beleidigt werden, ist eben nicht so sexy, nicht wahr? Vorsicht Victim Blaming: wir können auch nicht davon ausgehen, dass alle Deutschen in der Schweiz Unschuldslämmer sind, oder?

“Deutlich wird die Ablehnung vor allem in der Aussprache: Jeder fünfte Befragte wird mehrmals pro Monat von Arbeitskollegen in seiner Aussprache imitiert oder sich muss Kommentare dazu gefallen lassen.”
Och nein, das ist ja aber wirklich schlimm! Was glauben die Autoren der Studie eigentlich, wie das als Schweizer in Deutschland so ist? Meine Güte…

Die Studie hat null wissenschaftlichen Wert. Der Artikel auch nicht. Warum verlinkst du sowas?


Hadmut
6.5.2015 23:40
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> Die Studie hat null wissenschaftlichen Wert. Der Artikel auch nicht. Warum verlinkst du sowas?

Wie ich schon mehrfach erläuterte:

Ich mache hier keine Bestenauslese, keinen Peer Review. Bereits die Tatsache an sich, dass es publiziert wird, kann selbst einen Nachrichtenwert enthalten.

Außerdem ist dieses Blog (und das zweite Blog Forschungsmafia) daraus entstanden, Fehler und Falsches aufzuzeigen und Presse zu kritisieren. Sowas kann man nicht, wenn man immer nur nach höchsten Qualitätsmaßstäben aussiebt, weil man dadurch Realitätsblind wird. Es geht hier eben nicht um wissenschaftliche Papers sondern um das, was da in der realen Welt läuft. Und das läuft eben auch mit schlechten oder sogar unwahren Zeitungsartikeln.

Ich habe auch nicht die Absicht mich – wie viele es tun – in eine Filter Bubble zu begeben.

Davon abgesehen: So viele Kommentare, wie es dazu schon gibt, ist die Frage damit eigentlich beantwortet. Es ist ein Diskussionsthema.


DrMichi
6.5.2015 23:03
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Soso. “Schweizer” grenzen aus.

– 50% kommen aber von überall sonst her. Vielleicht sind Deutsche einfach überall sonst unbeliebt. Ups.

– Die Schweiz hat wirklich 50% Ausländer oder Secondos, die die Vorurteile der Eltern übernommen haben, z.B., ergo ‘den Schweizer’ gab es nie und wird es nie mehr geben.

– Und wieso soll sich ein Staat nicht um sein Territorium kümmern?

– 2/3 der Fläche ist unnutzbar. Soll die Schweiz zu einem Stadtstaat werden? Wieso darf darüber das Ausland entscheiden? Ich – Schweizer – fand S21 eigentlich ganz ok. Für eine 5Mio.-Stadt braucht es halt einen guten Bahnhof. Wieso dürfen unsere Planungsämter dort nicht mitreden? Wir sehen ja, was mit einem Bastelbahnhof passiert (ZHB!)


chmt08
6.5.2015 23:11
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> Den Diskriminierungsvorwurf mit einer Diskriminierung beenden. lol

Der der das gesagt hat ist allerdings Deutscher, diskriminiert sich also praktisch selbst.


chmt08
7.5.2015 0:11
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@Flomb

>> “Die Annahme der Volksinitiative „Gegen Masseneinwanderung“ im
>> letzten Jahr, die die Zahl der Zuwanderer künftig mit Kontingenten
>> beschränken will, ist ein Ausdruck der Ablehnung, die sich auch
>> gegen Deutsche richtet.”
> Sowas versteh ich nicht. Die EU riegelt ihre Aussengrenze MASSIV ab,
> kritisiert uns aber dafür, dass wir das auch wollen. Versteh mich
> nicht falsch, ich hab gegen die Volksinitiative gekämpft (in
> Komitees, mit öffentlichen Statements, an Flyer-Aktionen etc), aber > diese Heuchelei geht mir auf den Senkel.

In dem Artikel steht nichts über die EU 😉 Die EU riegelt die Aussengrenzen ab, und zwar aus Ablehung gegen die “Afrikanischen Flüchtliche”. Die Aussage, dass die abwiegelung der Grenzen aus “Ablehnung” beruht würde ich sofort unterschreiben. Wenn die Schweiz jetzt ihre grenzen auch MASSIV abwiegelt will, dann würde ich auch hier die Ablehung zumindest mal nicht direkt ausschliessen.

und zur EU: Es ist die Aufgabe der EU für ihre Bürger zu sprechen. Wenn man Schweizerbürgern (vorteilhafte) Rechte irgendwo in der Welt entzieht, würde ich vom Bundesrat auch erwarten dass er eher für den erhalt der Rechte der Schweizerbürger ist. Ich würde mal sagen, dass man der EU nicht verwerfen kann, erstmal im Namen der EU Bürger zu sprechen. Was halt für europäische Ohren etwas fremd klingt ist der Eindruck, dass man zwar die Grenzen dicht machen will, aber ohne die anderen Vorteile der biliteralen Verträge aufgeben zu wollen und einige der Repräsentaten der Diskussion erwecken massiv diesen Eindruck. Durch die Aggressivität der Diskussion wurde glaub ich viel Porzellan zerschlagen. Wenn man das etwas leiser angegangen wäre, hätte man ggf. vieleicht über die Ausnahmeklauseln mehr herausholen können.

> Woher wollen die das wissen?. “Wir stellen keine Deutschen ein?”

Kommt vor. Ist mir schon passiert. Bei Wohnungen mehrmals. Also zumindest existiert hier eine Stichprobe, die dass zumindest bestätigen kann dass das exisitert. Natürlich, ist 99% sowas nicht passiert, aber das eine Mal, dass merkt man sich dann halt.


chmt08
7.5.2015 0:18
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Also kleiner Nachtrag:

“Rechnen wir die Verhältnisse um, entspräche das ca. 3.5 Mio Schweizern in DE. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das keineswegs unproblematisch wäre. […] Ausserdem haben die Leute Angst um ihre Arbeitsplätze – das find ich jetzt nicht komplett unverständlich”

Ich kann dir auch sagen wozu dass in Deutschland führt: Ausgrenzung und Ablehnung. Ein Gespräch mit Türken oder aktuell Bulgaren etc. kann da sehr erhellent sein. Es gab in DE erst neulich Studien, die ein und den selben Lebenslauf einmal mit einem türkischen und einmal mit deutschen Namen. Dem türken wurde teilweise mitgeteilt, dass die Stelle schon vergeben ist, während der deutsche eingeladen wurde. In Deutschland findet ausgrenzung und ablehnung statt. In der Schweiz auch. Ist halt so. Die Grundhaltung der Ablehung des Fremden und der Angst liegt vermutlich in der Natur des Menschen.


chmt08
7.5.2015 0:39
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> wie darf ich mir das vorstellen, wenn sich ein Schweizer über die
> Aussprache des Deutschen lustig macht? Versucht da der Schweizer auf > Hochdeutsch zu reden und der Deutsche fühlt sich prompt veräppelt?
> Oder macht sich der Schweizer dabei über Versuche des Deutschen
> lustig, schwyzerdütsch zu sprechen?

ja, kommt alles vor. und wenn man es nicht ganz ernst meint, dann kann das auch ganz lustig sein. Bei uns gibts z. B. eine Namensgleichheit zwischen mir und einem weiteren Kollegen (Schweizer). Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kollegen löst dies dadurch, dass der Schweizer (wie in der Schweiz üblich) auf der ersten selben betont wird und ich auf der zweiten (wie in deutschland üblich), und die deutschen zur Belustigung aller sich am Wort Chuchichäschtli probieren zu lassen hat ja fast schon Tradition 😉


chmt08
7.5.2015 0:41
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> deutschen Spießer und Mülltrenner

Da fällt mir ein, ich sollte mal wieder mein Papier bündeln und schüren… 😉


Schänder-Mainstreaming
7.5.2015 2:17
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Naja, die Schweizer haben schon ziemliche Minderwerigkeitskomplexe.

Da wird besonders deutlich wenn man, wie ich, keine umerzogene BRD Kartoffel ist und schön national auftritt anstatt zu kriechen. Da können die gar nicht mit umgehen.

Viele Deutsche und Russen sehen die Schweiz nur noch als einen Rückzugsort für Verbrecher wie Chordokowski an.

Ein Land ohne Anstand und Sitten, aber immer heuchlerisch tun und mit dem Finger auf andere zeigen.


Gweihir
7.5.2015 6:33
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Bin seit 15 Jahren in CH, und sowas ist mir noch nie passiert. Was mir immer mal wieder auffaellt sind Deutsche die sich danebenbenehmen, und nicht merken, dass manche Sachen hier eben anders laufen und dann laut rumpoebeln. Die scheinen zu glauben sie seien in Deutschland und merken nix. Darauf reagieren die Schweizer voellig zu recht mit Ablehnung.


Dominik
7.5.2015 7:40
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Meine Güte, was ist denn hier los? Jeder hat schon mal irgendwo auf der Welt Unrecht erfahren oder eine negatives Erlebnis mit Einheimischen gehabt. So what? Freundlich lächeln und weitermachen! Es gibt hier und “ennet der Grenze” sehr viele nette Menschen und halt auch ein paar Idioten. Was nicht gut ankommt, und diese Meinung teilen wir mit den Nachbarn aus Bayern, Baden und Schwaben: Preussische Rechthaberei gepaart mit Pendanterie. Ist wohl aber eher eine allemannische denn schweizerische Sichtweise…

Liebe Grüsse von einem der mit einer Deutschen verheiratet ist
Dominik


Juergen Sprenger
7.5.2015 8:22
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Hat die Abwanderung von Fachkräften schon so stark zugenommen, daß man glaubt derartig groteske Kampagnen fahren zu müssen?

Entlohnung negativ durch Nationalität beeinflußt:
Kann ich nicht bestätigen. Im Umgang mit Kollegen ist es sogar eher so, daß man mit einem zu niedrig ausgehandelten Lohn aneckt, weil man dann als Lohndrücker wahrgenommen wird. Wenn man einen höheren Lohn hat wird das von den Kollegen viel eher akzeptiert. Womöglich weil die Neidkultur hier in der Schweiz nicht so ausgeprägt ist wie in Deutschland.

Damit sich niemand beim Lohn über den Tisch ziehen läßt hier nochmal der Link zum Salärrechner:

http://www.lohnrechner.bfs.admin.ch/Pages/SalariumWizard.aspx

Ungerechtfertigte Polizeikontrollen wegen Herkunft:
Kann ich nicht beurteilen, denn ich bin in den nunmehr 17 Jahren, die ich hier lebe noch nie von der Polizei kontrolliert worden. Wäre interessant zu erfahren, woran man als Betroffener erkennt, daß die Kontrolle ungerechtfertigt war und dazu noch wegen der Herkunft stattfand.

Respektloses Verhalten:
Kommt vor, so wie es eben überall A*löcher gibt. Ich kontere dann immer mit ‘ach schon wieder so ein Schweizer mit deutschem Migrationshintergrund’. Das dann in den meisten Fällen einsetzende betretene Schweigen und die auf den Stockzähnen grinsenden Umstehenden sind mir jedesmal ein inneres Missionsfest.

Ein Drittel versteckt seine Herkunft:
Also ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie man Integrationsleistungen, die zum Beispiel in ‘Deutschland schafft sich ab’ ständig gefordert werden, so fehlinterpretieren kann. Ist für viele wohl schwieriger sich selbst so zu verhalten wie man das von anderen immer zu fordern gewohnt ist.

Man muß halt auch mal auf die Leute zugehen und kulturelle Unterschiede akzeptieren können wenn man sich in einem zunächst fremden Land befindet.


Juergen Sprenger
7.5.2015 8:29
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@Schänder-Mainstreaming

> Ein Land ohne Anstand und Sitten,
> aber immer heuchlerisch tun und
> mit dem Finger auf andere zeigen.

Ach ja, da haben wir sie wieder, die Überheblichkeit, den Neidkomplex und weinerliches moralisieren.

Denn wenn jemand anderer erfolgreich ist, dann kann das ja nie mit rechten Dingen zugegangen sein.


Juergen Sprenger
7.5.2015 8:32
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@chmt08

Nicht zu vergessen die nächste Stufe:

Chaibechlieses Chuchichäschtli

Und ein hilfreicher Link:

http://www.hallo-schweiz.ch/


Morpheus
7.5.2015 8:51
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Also diese Fremdenfeindlichkeit die im Artikel propagiert wird, kann ich nicht nachvollziehen. In der CH werden Deutsche ganz normal und korrekt behandelt, anders habe ich es, bis auf wenige Ausnamen, noch nie erlebt.

Wenn ein Deutscher mal abfällig behandelt wird, liegt das nicht daran das er Deutsch ist, sondern das er sich z.B: idiotisch benimmt.

Wenn Jemand in jedem 2. Satz erwähnt “wie wir das in Deutschland machen..” dann gibts eben auch mal einen Spruch zurück.

Es ist wie in jedem anderen Land, wenn ich da hingehe, muss ich mich der Kultur und Sprache anpassen, tue ich das nicht, gibt es Reibungspunkte.
Wenn aber jemand meint, seine Kultur und Sprache hier auf biegen und brechen durchdrücken zu wollen, weht ihm ein entsprechender Wind entgegen.

Obwohl es bei der Sprache kaum ein grösseres Problem ist, viele sprechen nur Hochdeutsch und werden überall aktzeptiert.

Vielfach macht einfach auch der Ton die Musik, mit einer “Last mich durch, ich bin Deutscher” Mentalität fährt man eben relativ schlecht.

Selbstverständlich gibt es überall auf der Welt Rassisten und sonstiges gesocks, auch in der Schweiz, aber die Regel ist es bei weitem nicht.


Stephan
7.5.2015 9:23
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Obwohl wir Deutschen und die Schweizer fast die gleiche Sprache sprechen, gibt es eben doch einige Unterschiede. Schweizer reden gern im Konjuktiv wohingegen der Deutsche gleich auf den Punkt kommt. Was bei uns ein normaler Umgangston ist, wird bei den Schweizern als etwas rüde empfunden. Das schafft in der Arbeitswelt natürlich Probleme, möglicherweise sind den Deutschen diese Unterschiede aber nicht mal bewußt.
Mir hat ein Schweizer auch mal erklärt, das es als Deutscher keinen Sinn macht, Schweizerdeutsch zu reden. Es würde sofort auffallen weil man es nicht richtig kann, und dann klingt es in schweizer Ohren eben komisch.
Wenn man sich in Deutschland umhört machen wir uns auch über die Schweizer lustig, das sie so langsam reden und jeden Satz mit “oder” beenden. Das ist also nix, was nur in der Schweiz vorkommt.
Ich denke das man als Ausländer im fremden Land immer auch auf die kleinen Nuancen achten muß, die (im Falle D und CH) genauso vorhanden sind, obwohl die Sprache fast gleich ist. Bei einem Land mit einer anderen Sprache ist die Sprachbarriere schon höher daher nimmt man die Unterschiede vielleicht auch schneller war.
@meisterW: besagter schweizer Freund meinte, das der schwäbische Dialekt bei den Schweizern am Besten ankommt, weil es eben gemeinsame alemanische Wurzeln sind und wohl auch die Mentalität des Schwaben dem Schweizer nicht ganz unähnlich sind.


LeserX
7.5.2015 10:51
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Das was der Autor bei seinem shooting in Prag erlebt hat wäre ihm auch mit Bayern passiert. Oder mit Schwaben, Hessen, Dänen, Helgoländern Russen Amerikanern oder auch meinetwegen mit der Besatzung einer Südpolstation.

Wenn die Typen die entsprechende Ideologie drauf haben, völlig unabhängig von ihrer Herkunft. Das die Heinis selber natürlich Rassisten sind macht es nicht besser, aber das ist deren Problem.

Die Kommentare sind auch eher traurig. Rassismus beginnt da wo man einen Schwarzen als Schwarzen erkennt, einen Juden als Juden und einen Deutschen als Deutschen.

Das hat auch mit Nationalstolz nichts zu tun. Diesen (mir sehr suspekten) Stammestrieb halte ich für einen niederen Instinkt. Primitivster Egoismus weil es ja Vorteile hat so zu denken.

Da sind die Bewohner in dem was sich Deutschland nennt in meinen Augen weniger krank als der Rest drumherum. Dort wird dieses primitive Tamtam teilweise auch noch als “gesunder Nationalstolz” bezeichnet. Eine Formulierung analog zu gesunder Wahnsinn.


Schänder-Mainstreaming
7.5.2015 11:18
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@ Juergen Sprengler

Überheblich sind nur die Schweizer, die vom Leid und der Ausbeutung Anderer leben, Verbrecher wie Chordokowski protektieren und dafür selbst in Ruhe gelassen werden.

Ansonsten wäre die Schweiz, wie vorher auch, das Armenhaus Europas. Gelle?

Und wenn Putin Erfolg hat dann wird das wieder so sein 🙂

Früher war die Schweiz mal für mich ein Vorbildland. Wie auch die USA.

Heute weiss ich es besser. Sind gleich nach USA und Israel die grössten Gauner.


Peter
7.5.2015 11:33
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Das geht mir als Holledauer doch schon in Berlin so, dass ich als Münchner, Bayer oder Schwabe tituliert und teilweise blöd angemacht werde. Ist aber ein Phänomen der jüngeren Zeit, vor 2001 waren die da ziemlich entspannt bzgl. Herkunft.


Max
7.5.2015 12:25
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Ich habe in 5 Jahren CH noch nie Probleme gehabt. Kann vielleicht aber auch sein, das ich in einer beruflichen und privaten Filterblase drin bin, wo der Proleten Bünzli-Schiesser nicht vorkommt. Genau solche Proleten nehmen vermutlich auch an so einer Umfrage teil.


Missingno.
7.5.2015 12:56
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@HöHü
In jedem vernünftigen Webbrowser sollte man das Linkziel angezeigt bekommen bevor man klickt. So lange Hadmut also keine URL-Verschleierer verwendet, ist doch alles easy.


Gästle
7.5.2015 13:16
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Ein Schweizer sagt es dir ins Gesicht, wenn ihm irgendetwas nicht passt. Ein Österreicher sagt es über dich wenn du wieder weg bist.

Leute mit schwach ausgeprägtem Sozialverhalten gibt es auch überall, gerade Berlin ist voll davon, ich sage nur Thierse (eigentlich auch ein Zugezogener) und Schwabenhass. Toleranz=Einbahnstraße. Probleme mit Fremdenhass hatten wir ein einziges Mal. Das war aber in den Niederlanden. In der Schweiz noch nie. Man muss sich dort eben nach deren Sitten und Gebräuchen richten und diese respektieren, wer das nicht macht bekommt garantiert keinen Fuß auf den Boden und veranstaltet dann womöglich seinen eigenen #Aufkreisch… Das ist keine H0-Ausgabe von Deutschland!

Diese Debatte um den Zuzug kreist eigentlich hauptsächlich um Illegale, Kulturbreicherer und Mißbrauch im Asylbereich. Das geht dann wesentlich sachlicher und ruhiger als hierzulande. In anderen Bereichen wie Pflege, Medizin oder Bau wird dagegen teils gezielt im Ausland angeworben, da der heimische Arbeitsmarkt immer noch relativ trocken ist. Im Familien- und Bekanntenkreis komme ich auf 8 Personen, die in der Schweiz arbeiten oder gearbeitet haben, teils als Grenzgänger, teils mit Wohnung vor Ort. Von denen hat sich bisher keiner irgendwie negativ geäußert.


weisses rauschen
7.5.2015 14:23
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“Rassismus beginnt da wo man einen Schwarzen als Schwarzen erkennt, einen Juden als Juden und einen Deutschen als Deutschen.”

Die pöhsen Kinder! Habs immer gewusst, die pöhsen, pöhsen Kinder! Schlimm wirds auch, wenn sich ein Schwarzer als Schwarzer erkennt und bezeichnet! Sauerei! Wie können die nur?

Die Aussage ist sowas von lächerlich…Rassimus ist ein nutzloses Wort, erfunden vor gar nicht allzu langer Zeit, aus politischen und sonstigen gehirnwaschenden Gründen. Von einem Juden übrigens.


Beipflichter
7.5.2015 14:25
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Kann die Schweizer Animositäten teilweise nachvollziehen. Besonders, so die „Zielobjekte“ aus dem Norden der Bä-Är-Dä stammen. –

Gerieren die Nordlinge sich nämlich in der alemannisch geprägten Schwyz auch so blasiert, altgescheit, besserwisserisch, überlegentuerisch, von sich überzeugt und eingenommen, so gönnerhaft herablassend, und halten sich für so edel und vornehm gegenüber den primitiven, alpinen Süd-Barbaren (wie gegenüber uns „Inhouse-Südweisswurstäquatorianern“), werden sie die Schweizer sicher alsbald in ihre „eidgenössischen Herzen schliessen“.


quer
7.5.2015 14:28
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Als (vor Jahrzehnten) eingebürgerter Schweizer und gebliebener Deutscher kann ich den Focus-Artikel nicht nachvollziehen.

Ich mache nie und nirgends einen Hel daraus, gebürtiger (Ur-)Preuße zu sein. Ich spotte in Basel über die Kantonsfarben, weil sie umgekehrt den preußischen entsprechen und in Freiburg, weil es die gleichen wie in Preußen sind. Noch nie hat man mich deshalb scheel angesehen, sondern mitgelacht. Ich sage den Baslern, daß sie den gleichen Dialekt (im Wortschatz) wie die Frankfurter haben, nur anders ausgesprochen. Allerdings verstehe ich jedes Wort aus fast jedem Kanton und spreche wie selbstverständlich im Konjunktiv. Aus Gewohnheit und wegen besserem Verständnis.

Mich stört nicht im Geringsten, daß in der CH gerne von “d’ Schwoobe” gesprochen wird, wenn Deutsche gemeint sind. Weil ich weiß, daß dies aus den Schwabenkriegen des Mittelalters unserer gemeinsamen Geschichte herrührt.

Mag sein, daß man als Historiker eher positiv wahrgenommen wird, wenn man den Schweizern den “Bundesbrief” um 12dunnemals in seiner Rechtsfolge erklären kann, weil sie’s in der Schule auch nicht mehr (richtig) lernen.

Ansonsten aber bin ich in der CH der Souverän, der ich in Deutschland nie war und nie sein werde. Allein dies ist es wert, ein Schweizer (aus Überzeugung) zu sein.

Der Mensch, welcher diesen Artikel verfaßt hat, hat nie dort gelebt und vorher höchstens im Atlas mal nachgeschlagen, wo denn dieses Ländchen eigentlich liegt. Das war’s dann auch. Journalist eben.


Pjotr
7.5.2015 15:02
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Die Schweiz hat eine sehr grosse Zuwanderungsrate. Wer es nicht glaubt, kann sich mal die Namen der Fussball-Nationalmannschaft ansehen. Die Integration funktioniert einigermassen, weil der soziale Anpassungsdruck aufgrund der kleinräumlichen Struktur (wir haben keine Millionenstädte wie z.B Berlin mit ihren Subkulturen) recht hoch ist. Wer damit Probleme hat, der darf selbstverständlich wieder ausreisen.
Trotz der geografischen Nähe, der gemeinsamen Sprache (naja, mehr oder weniger) gibt es beträchtliche kulturelle Differenzen. Der rauhe Umgangston, der in Deutschland gepflegt wird (so erlebe ich es) und als normal gilt, wird in der Schweiz als ausgesprochen unhöflich empfunden. Viele Deutsche kapieren das und passen sich den gängigen Umgangsformen an, einige kapieren es nicht und kriegen entsprechendes Feedback.


Rox
7.5.2015 15:35
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In Sachsen ergeht es dem “Preußen” nicht anders und in Berlin wird zum Teil böse über die schwäbischen Zuwanderer geschimpft.

Ich halte das für nichts Besonderes – was man kennt, das kann man besser einschätzen und da ist man beim Unbekannten eben mindestens zurückhaltend bis vielleicht sogar ablehnend. Solange es nicht übertrieben wird … frag ich mich lieber, ob an den Klischees nicht vielleicht ein wahres Kernchen ist.

Ähm, und lästere zurück.

Zwei Schweizer unterhalten sich. Der eine: – Weihnachten ischt schön! Der andere: – Geschlechtsverkehr ischt schön! Darauf der eine: – Weihnachten ischt öfter!


Schänder-Mainstreaming
7.5.2015 17:03
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@ Pjotr

“Der rauhe Umgangston, der in Deutschland gepflegt wird (so erlebe ich es) und als normal gilt”

Das ist kein rauher Ton, sondern Deutsche sind offen und wahrheitsliebend und sagen in der Regel was sie wollen.

Ich weiss, imn einem Land wo Verbrecher ihr Geld parken nimmt man es mit der Wahrheit nicht so ganz genau.

Aber projeziert das bitte nicht auf Andere und verdreht keine Tugenden.

Deswegen ist die Schweiz mitlerweile so beliebt wie die USA 🙂

Wird Zeit das mal eine Kavallerie bei euch einrückt und den Völkern der Welt ihr Geld wiedergebt.


chmt08
7.5.2015 17:16
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@Pjotr
Es gibt kulturelle Unterschieden, aber diese werden teilweise auch beträchlicher gemacht als sie tatsächlich sind. Der “rauhe” Umgangston ist “nur” für schweizer Ohren rau. Der (meist neuzugezogene und eher nörlichere) Deutsche möchte aber nicht unhöflich sein, sondern verwendet ggf. eine gängige Umgangsform die in D als normal und nicht unhöflich angesehen wird. Die gemeinsame Sprachbasis macht das schwer, da dieser kulturelle Unterschied oft weder von Schweizer noch von Deutscher Seite wahrgenommen wird und angenommen wird (fälscherlicherweise) man möchte “unhöflich” sein.

Einem nicht Deutschen, der ein “direkteres” Deutsch spricht (z. B. mit niederländischem) Akzent werden solche Sachen viel eher verziehen — nach dem Motto: Der kanns es halt nicht besser. Bei den deutschen sollte man da mit der selben Einstellung rangehen: Er ist Ausländer und nicht jedes Wort sollte auf die Goldwaage gelegt werden. Wenn man “entsprechendes Feedback” gibt, dann lebt man ja genau das falsche vor 🙂

Ein Niederländer der in akzentuiertem Deutsch “Ich kriege ein Bier” wird anders behandelt als ein Deutscher der selbes sagen würde. Vom ersten nimmt man an er kanns nicht besser und wird dann freundlicher auf die richtige Ausdrucksweise hingewiesen, der zweite wird eher “entsprechendes Feedback” bekommen.


Cerberus
7.5.2015 18:06
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Es gab da vor einiger Zeit eine interessante 3sat Reportage über den alltäglichen Schweizer „Rassismus“ (oder besser Hass?) gegen die Deutschen. Überraschend war z.B. für mich ein Bericht über einen Deutschen in einem McDonalds in Zürich, vor dem eine Gruppe Jungschweizer stand. Als der Deutsche sich mit seinem Kollegen unterhielt, sagte der Jung-Schweizer vor ihm laut und deutlich und auf ihn weisend: “Ein Sauschwab!” (offenbar ein gaaaanz übles Schimpfwort in der Schweiz!). Der blöde, arrogante Dumm-Deutsche, der die örtlichen Gepflogenheiten und die übelsten lokalen Schimpfwortbedeutungen nicht kannte, sagte zu seinem Kollegen: „Ich bin doch gar kein Schwabe!“. Daraufhin drehte der Jung-Schweizer sich um und zermalmte dem Dummdeutschen mit einem Faustschlag die Visage.
Das Problem ist offenbar, dass eine Menge Dumm-Deutscher ein viel zu positives Bild vom Durchschnittsschweizer haben. Das Bild zerschellt dann aber manchmal an der Schweizer Mentalitäts-Realität.


Pjotr
7.5.2015 18:37
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@ Schänder
Wird Zeit das mal eine Kavallerie bei euch einrückt und den Völkern der Welt ihr Geld wiedergebt.

Da mach ich mir keine Sorgen. Die Pfadfinder Schaffhausen wurden beauftragt, allfällige Aggressionen der Bundeswehr abzuwehren.


Pjotr
7.5.2015 18:42
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Es gibt offensichtlich schwerwiegende Befindlichkeitsstörungen beiderseits. Was sagt denn der Deutsche Zentralrat über den grassierenden Antiteutonismus der Schweizer?


Stiller Leser
7.5.2015 20:16
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@Schänder-Mainstreaming: Selten so viel dummes Zeug gelesen …


Gutartiges Geschwulst
7.5.2015 20:51
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Kann mir nicht helfen, liebe Leute, aber ich habben Jahr lang in der Schweiz gearbeitet und die Schweizer als sehr liebenswert erlebt.
Gemütliche (lahmärschige) Menschen, tolerant eingestellt und stets zu endlosem Geplauder bereit, in dessen Verlauf man sogar ungestraft einschlafen darf, da der Schweizer zwischen schlafen und wachen keinen Unterschied kennt.
GRÜEZI HELVETIA!


Christian
7.5.2015 21:01
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Um mal wieder das Verbindende zu betonen (sind schließlich historisch gesehen noch gar nicht sooooo lange unabhängig, die lieben Eidgenossen – seit 1648 – vorher gehörten se auch zum Reich dadezu – waren gute Soldaten) – hintersinnigen Humor gibts jedenfalls auch mal in beiden Ländern.
Wo bei uns der Hauptmann von Köpenick den Unsinn des Militärwesens auf die Schippe nahm, hat in der Schweiz ein Soldat und Demokrat Läppli der Sklaverei des modernen Lebens schön den Spiegel vorgehalten….
https://www.youtube.com/watch?v=gMK9metHAQg
Und nicht zu vergessen, liebe Schweizer: Euer Nationalepos, was Ihr auch gerne bei Euch aufführt – ein Deutscher hat’s geschrieben – Fritze Schiller war’s.
“Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht, | wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden, | wenn unerträglich wird die Last – greift er | hinauf getrosten Mutes in den Himmel, | und holt herunter seine ew’gen Rechte, | die droben hangen unveräußerlich | und unzerbrechlich wie die Sterne selbst”. (Wilhelm Tell)


Rox
8.5.2015 13:30
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Apropos Kommunikations-Missverständnisse: Es ist noch nicht so lange her, dass wir zwischen Ost- und West-Deutschland auch oft genug solche Probleme hatten … scheinbar gleiches Verhalten kann ganz verschiedene Inhalte transportieren. Bei der Schweiz kämen noch die gravierenden Nord-Süd-Unterschiede hinzu.
Also für mich: Alles halb so wild.

Aber lasst euch mal von einem Türkei-Türken einen Schlag über Deutsch-Türken erzählen, da erlebt ihr was :-))))


Roland S.
8.5.2015 17:57
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Ich bin in der Schweiz geboren, hatte allerdings bis zu meinen zwanzigsten Geburtstag den deutschen Pass. Die Schweizer ticken schon etwas anders als Deutsche. Sie sind eine Willensnation, die verschiedene Sprachen und Strömungen unter einen Hut bringen muss. Sie haben deshalb eine spezielle Rücksichtskultur entwickelt, wo man vorsichtig und höflich miteinander umgeht, jeder berücksichtigt wird und man sich nicht aufdrängt. Der Deutsche ist da direkter und unkomplizierter, wird aber in der Schweiz als ruppig wahrgenommen (hoppla, jetzt komme ich). Ich arbeite ab und zu in Deutschland und komme mit Deutschen bestens aus. Bin mein Deutschsein wohl noch nicht ganz losgeworden 🙂


Heavy
9.5.2015 14:37
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Mittlerweile gibt es zu diesem Thema auch einen Artikel im Spiegel.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/deutsche-in-der-schweiz-fuehlen-sich-ungeliebt-a-1032657.html

Am besten trifft es aus meiner Sicht diese Reportage:
https://www.youtube.com/watch?v=7Dz1iHaENDo


Fredi
9.5.2015 15:02
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@Schänder-Mainstreaming: “schön national auftreten” und sich dann wundern, dass man in anderen Ländern nicht so gut ankommt.
Keine weiteren Fragen.


Cerberus
10.5.2015 17:35
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> “Die Schweizer ticken schon etwas anders als Deutsche. Sie sind eine Willensnation, die verschiedene Sprachen und Strömungen unter einen Hut bringen muss. Sie haben deshalb eine spezielle Rücksichtskultur entwickelt, wo man vorsichtig und höflich miteinander umgeht, jeder berücksichtigt wird und man sich nicht aufdrängt.”

Ja klar, die ach so tolle “höfliche” Schweizer “Rücksichtskultur” gilt aber anscheinend oft nur noch für Nichtdeutsche. Deutsche “Normalbürger” mit wenig Geld sind heutzutage anscheinend meist entweder nur temporär geduldete Arbeiter oder abzuzockende Urlauber oder werden immer öfter als Feinde angesehen… in der Schweiz.
Die heutigen „Durchschnitts“-Schweizer sind offenbar genauso wie die heutigen deutschen Geld- oder selbsternannten links-grünen Meinungs- “Eliten” in Deutschland: im Hass gegen den deutschen arbeitenden “Normalbürger” vereint.
Deshalb wohnen dort wohl auch einige von diesen deutschen “Eliten” sehr gerne.