Ansichten eines Informatikers

Wer Griechenland gegen die Wand fährt

Hadmut
21.6.2015 11:12

Ach.

Der Artikel in der WELT war mir schon aufgefallen, Focus schreibt jetzt auch sowas: Der griechische Premier Tsipras steht angeblich unter der Fuchtel seiner Frau Betty Baziana, einer Brachial-Sozialistin, die ihn unter Druck setzt.

Ich höre jetzt schon das feministische Geheule, dass Griechenland von Männern zugrundegerichtet wurde, und man Sekunden vor dem Crash noch schnell eine Frau ausbuddelte, um ihr die Schuld zuzuschieben. Feministinnen haben nämlich herausgefunden, dass man in Fahrstühlen die Etage durch Frauenstimmen ansagen lässt, weil Fahrstühle häufig in die falsche Etage führen und die falsche Etage ansagten, und man deshalb solche Fehler mit Frauen und nicht mit Männern verbunden sehen will.

57 Kommentare (RSS-Feed)

Gerd
21.6.2015 11:45
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Angeblich will sie ihn verlassen, wenn er nachgibt.

Nicht sicher, ob das nicht ein Witz von Tsipras war. Die Frau sieht immerhin gut aus. Aber sollte sie sich wirklich so aufführen, sollte jeder Mann sofort die Konsequenzen ziehen und ihr die Haustür zeigen. Es gibt Grenzen für Benimm und Anstand. Zumal Tsipras auch andere attraktive Frauen haben kann.

Ich tippe eher auf einen Witz, der jetzt von der Presse hochgekocht wird.


JochenH
21.6.2015 11:51
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Den Einfluss der Frau kann ich nicht einschätzen, ist aber lustig zum Lesen!

Inhaltlich sieht es so aus, dass die EZB allein letzte Woche 4 Milliarden Euro an die griechischen Banken nachgeschossen hat, die vorher von Griechen abgehoben wurden. Linke heulen auf Twitter wieder, dass nur die Banken Geld bekommen, aber wie gesagt, dass ersetzt nur die abgehobenen Beträge griechischer Bürger.

Ansonsten sickert durch, dass die neue Regierung zwar gern und viel reist, aber noch weniger Steuern eintreibt als die Vorgänger. Selbst bei Aussetzen aller Zahlungen wg. externer Verbindlichkeiten berichten Medien, reicht das Geld durch Steuern in Griechenland nicht mehr für Beamtengehälter und Renten.

Also selbst bei Streichen aller Schulden würde das Land Soforthilfe brauchen nur zum Auszahlen der Gehälter der eigenen Verwaltung.

Alles deutet auf Bankrott hin, aber nicht durch Politik entschieden, sondern als Macht des Faktischen.


C
21.6.2015 11:58
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[Bisschen Offtopic, aber apropos Jammern:]
Tja, der Morgen fing schon gut an. Da stehe ich auf, frühstücke, und die erste Nachricht dir mir entgegenschaut ist das hier:

“Schwesig – Frauen haben es schwer”:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/manuela-schwesig-als-frau-kann-man-es-niemandem-recht-machen-a-1039911.html


Emil
21.6.2015 12:08
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… Tsipras habe ihn informiert, “dass, wenn er den Forderungen der Troika zu sehr nachgibt, er nicht nur seine Partei, sondern auch seine Partnerin verlieren werde”. Denn die sei “eine Hardlinerin und steht weit links von ihm”.

Das klingt plausibel! Sexuelle Erpressung hat seit Lysistrata in Griechenland Tradition. 😉


Rechnungsprüfer
21.6.2015 12:23
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Klingt nach Verwandtschaft von Sarah Wagenknechtr.


Werner
21.6.2015 13:10
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Klar! 🙂 🙂 🙂 YMMD https://youtu.be/Rs3pKS0pvZE?t=996


Gedöns
21.6.2015 13:11
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Der erste Gedanke bei einer männliche Stimme, die eine falsche Etage ansagt, ist bei Feministinnen nun mal: „Typisch Mann!“ – da kann man nichts machen.


aga80
21.6.2015 13:36
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… ach wie war das.

…”Wenn man sie kritisiert heulen sie”…


Gedöns
21.6.2015 13:38
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@ C
“Schwesig – Frauen haben es schwer”:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/manuela-schwesig-als-frau-kann-man-es-niemandem-recht-machen-a-1039911.html //
Wieso, hat jetzt Frau Schwesig ähnliche Probleme, wie Herr Tsipras oder ist dies eine Bankrotterklärung (Politik ist nun mal Kompromissfähigkeit)?
Ansonsten: wenn sie von der Bibel nichts halten, könnten beide Politiker ja mal ein Märchenbuch zur Hand nehmen und das Märchen vom „Fischer und seiner Frau“ lesen …


Manfred P.
21.6.2015 13:53
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>Feministinnen haben nämlich herausgefunden, dass man in Fahrstühlen die Etage durch Frauenstimmen ansagen lässt, weil Fahrstühle häufig in die falsche Etage führen und die falsche Etage ansagten, und man deshalb solche Fehler mit Frauen und nicht mit Männern verbunden sehen will.

Na, das ist doch auch der Grund, warum ich in meinem Navi eine Männerstimme eingestellt habe. Schließlich wissen wir doch alle, dass Frauen nicht navigieren oder Karten lesen können. 😉


hgjgjfj
21.6.2015 15:05
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Weil das in den zwei Deppenzeitungens steht muss es nat. automatisch richtig sein oder weil es so schön ins krude Weltbild von Danisch passt, da blendet man dann schon mal die Qualität dieser Blätter aus.

Was kommt als nächstes? “Bäckerblume hat geschrieben dass…”

Wird immer grusliger hier.


Hadmut
21.6.2015 17:43
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@hgjgjfj :

Such Dir mal irgendeinen Mentor oder einen Erzieher oder sowas, der Dir ganz langsam und in einfacher Sprache erklärt, wie der Artikel gemeint ist.

> Wird immer grusliger hier.

Es ist immer gruselig, wenn man etwas nicht versteht. Aber sorry, es gibt keine Einfache-Sprache-Version dieses Blogs.


John Galt
21.6.2015 15:16
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Können wir für eine Sekunde nochmal gerade das griechische Volk für seine eigene Regierung verantwortlich halten? Man sollte manchmal meinen Tsipras ruiniere sein Land wie Kim Dingsbums Nordkorea ruiniert, wenn man die Presse so liest.


Salva Venia
21.6.2015 17:19
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Es gibt da so ein quasi–legendäres Griechenland-Dossier, d.h. eine Reihe von verschiedenen Artikeln, die seit einigen Jahren auf dem Blog von Radio Utopie erscheinen und sich intensiv mit der Entstehung, den Hintergründen sowie der Eskalation der sogenannten Griechenlandkrise auseinandersetzen. Das meiste, was damals geschrieben wurde, dürfte selbst heute, ziemlich genau fünf Jahre später, wohl eher nicht zum allgemeinen Wissen gezählt werden. Gerade aufgrund der Beschreibung beziehungsweise Aneinanderreihung der vielen, vielen unterschiedlichen Puzzleteilchen, die erst in ihrer Gesamtheit aufdecken, mit was für einer perfiden Unternehmung wir es hier eigentlich zu tun haben, sowie angesichts der aktuellen Auseinandersetzungen im Zuge des gerade stattgefundenen Regierungswechsels in Athen, hält es meiner einer für imminent wichtig, die damaligen Geschehnisse dem Bewußtsein wieder präsent zu machen. Ganz besonders gilt dies auch angesichts der Vielen doch eher unverständlichen erscheinenden, asozialen Haltung von Frau Dr. Angela Merkel und Herrn Dr. Wolfgang Schäubles gegenüber den griechischen Mitstreitern Europas und ihren unübersehbaren gesellschaftlichen Schwierigkeiten.

Der Verdienst dieses Dossiers gebührt dem Bloggerkollegen Daniel Neun von Radio Utopie, der all die nachstehenden Fakten zusammengetragen hat. Hervorhebungen ebenfalls durch den Autor.

Ach ja, ein kleiner Hinweis noch. Bitte bringen Sie unbedingt Geduld und Leseausdauer mit, um dem folgenden Krimi der Zerstörung Eurpoas und des europäischen Gedankens auch die entsprechende Ehre zu erweisen. Sollten Sie anschließend ein etwas anderes Bild der Zustände ud Gegebenheiten Ihrer Heimat Ihr Eigen nennen, dann ist das durchaus gewollt und gleichermaßen der eigenen Mündigkeit geschuldet.

https://salvaveniaxxl.wordpress.com/2015/02/26/das-griechenland-dossier/

Herzliche Grüße
Salva


Owen
21.6.2015 17:53
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>Können wir für eine Sekunde nochmal gerade das griechische Volk für seine eigene Regierung verantwortlich halten?

Absolut Nein!

Das ist so wie wen man sagen würde das das deutschen Volk für die Vorastdatenspeicherung verantwortlich wäre, und für Gorleben, und für sonstige Verfehlungen der Merkel Regierung.

Hast du dieses blog überhaupt gelesen, demokratie heist nicht das man die wahl hat was zu ändern, es bedeutet nur das man sich aussuchen kan von welcher klauns truppe man die nächsten paar jahre ausgebeutet betrogen und gef*** wird, mehr eben auch nicht.

auch interesant: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheitsversorgung-in-der-krise-griechischer-infarkt-1.2526218
Findest du das richtig?
Ich finde das kriminell für die herbeiführung dieser zustände gehört die trojka vors menschenrechts tribunal gestellt!


John Galt
21.6.2015 18:26
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Offtopic: Wird zu “Die Toten kommen” etwas gebloggt? Ich bastele mir gerade schon meine Meinung zusammen.


Hadmut
21.6.2015 19:12
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> Offtopic: Wird zu “Die Toten kommen” etwas gebloggt?

Nein.


John Galt
21.6.2015 18:40
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@Owen, ich nehme mal an dass Dein Kommentar keine Satire ist.

Wie ich gerne immer wieder wiederhole, beim Wählen hört die Demokratie nicht auf, sonder da fängt sie erst an. Denn man kann z.B. selber kandidieren. Z.B. wenn einem die “Clowns” die zur Wahl stehen nicht gefallen. Hadmut’s These z.B. dass jegliche neue Partei notwendigerweise vom Establishment zestört werde, teile ich nicht. Das ist Mankannjaehnichtsmachen-Faulheit.

> Findest du das richtig?

Die Griechen hatten jederzeit die Gelegenheit eine Regierung zu stellen, die das was Irland/Portugal/Zypern gemacht haben, auch gemacht hätte. Sie haben sich dagegen entschieden.


Geier
21.6.2015 19:44
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Das soll doch bei Nicolae Ceaușescu und seiner Elena auch so ähnlich gewesen sein. Griechenland scheint wirklich am Ar…… zu sein.


der eine Andreas
21.6.2015 20:06
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@Salva:

Hat das “quasi–legendäre Griechenland-Dossier” die gleiche Qualität wie die Einträge zur Mondlandung(-slüge)?

https://www.radio-utopie.de/?s=mondlandung

Und wieder ein krasser Fall von Bit-Verschwendung – wo wir doch überall sparen müssen 🙂


Owen
21.6.2015 21:29
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@John Galt

ich glaube du traust dem gemeinem Wahlvieh zu viel zu.

Um jetzt mal godwin zu ehren: du bist sicher auch einer der der Meinung ist das alle deutschen an den NAZI verbrechen schuld sind und nicht vor allem die damaligen Politiker?

Das jetzt bitte nicht falsch verstehen ich bin kein deutscher keiner meiner Vorfahren war in dem Reichsheer oder wie das hieß drin, ein Großvater durfte sogar in einem dieser “netten” Lager Einsitzen.

Und dennoch sind MMN an den NAZI verbrechen vor allem die damaligen Politiker schuld und nicht der gemeine deutsche Bürger.

Der “Job” einer demokratischen Regierung ist es die Leute zu führen durch Manipulation, False Falg Anschläge, Lügen, Halbwahrheiten, kurz Propaganda.

Das machen die alle überall, siehe z.B. USA die sind ein Paradebeispiel für eine Wahl bei der man de facto keine Wahl hat.
DE und die Griechen sind da nicht anders.

Solange es dem Volk gut geht und den kein Politiker sagt das die da gerade auf pump leben wird das kein normaler Bürger merken.
Kein Grieche hat dafür gestimmt die EU mit den € zahlen zu bescheißen.
Kein Grieche hat wissentlich dafür gestimmt auf pump zu leben.
Kein Grieche hat dafür gestimmt das die Politiker es den reichen und oligarchischen erlauben die steuern zu prellen.
Das haben alles die Politiker verbrochen ganz alleine!
As simple as that!

Wie kann man jetzt also von den normalen Bürgern verlangen für die Schäden welche die korrupte Regierung verbrochen hat einzustehen?!

Hast du den von mir verlinkten Artikel gelesen?
Von dem Bürger der ein Herzinfarkt hatte und die Spital kosten nicht zahlen konnte und dafür eingecknastet wurde trotz schwerem Herzleiden?
Oder von dem Bürger mit leukemie der arbeitslos ist und und versichert, zum leben aber alleine für die Medikamente 2k€ braucht, sonst stirbt er?
Findest du so was gut?
Ich finde das sind einfach ausgedruckt Verbrechen gegen die Menschenrechte, ärztliche Hilfe, muss bedingungslos allen Menschen zustehen, egal ob sie arm oder reicht versichert oder gar nur Illegale Migranten sind.

Und wer ist für diese Lage in Griechenland verantwortlich, die Troika welche diese Kurzungen im Sozialsystem zur Bedingung gemacht hat.

Wir haben 100 Miliarden € für die Embargos gegen RU verschissen!
Und da traut sich noch wer zu sagen wir könnten es uns nicht leisten jedem Menschen auf unserem Kontinent eine garantierte ärztliche Hilfe bereitzustellen?!

Das ist doch absurd! Das ist kriminell!


John Galt
21.6.2015 22:34
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@Owen

Ich weiss nicht ob Hadmut an dieser Diskussion interessiert ist (ging ja eingetlich um die Frau von Tsipras), aber da wir hier jetzt angelangt sind: Ich glaube dieses Statement von Dir summiert sehr gut unsere Differenzen:

> ich glaube du traust dem gemeinem Wahlvieh zu viel zu.

Ich würde nie Menschen “Vieh” nennen. Mein Menschenbild ist im allgemeinen sehr hoch. Deswegen halte ich auch die Griechen einschließlich Dimitri und Vichas hier für intelligente, aufmerksame, interessierte Menschen, denen ich zutraue, ihre Gesellschaft selbst zu gestalten und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Wenn sie es wollen.

Bei den Griechen scheint es mir ein Fall von “Ärzte, die rauchen” zu sein. Ich kenne Ärzte, die rauchen. Die Ärzte sind sich als Ärzte und hochintelligente Menschen bestens über die Konsequenzen des Rauchen bewußt, wenn sie es trotzdem tun, dann wollen sie bloß nicht anders.

Aber: Sollte ich mich tatsächlich täuschen und Dimitri und Vichas sind wie dummes Vieh dann kann ich nur mit den Achseln zucken wenn das Pech ihnen Leukämie oder sonstwas beschert. Intelligente, aufmerksame, interessierte Menschen sind für mich wie Brüder und Schwestern und ihr Wohlergehen kümmert mich, selbst wenn sie auf anderen Kontinenten sind. Den Rest überlasse ich ganz sich selbst.


osthollandia
21.6.2015 23:13
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Und? Wir Freuen haben nunmal die Brüste und wir kochen. Wir entscheiden ob und wenn ja wann es Sex gibt. HA!

Aber im Ernst. Vollkommen Egal, wer da Ahnung von Wirtschaft hat. Sollte die Dame das Kapital vom ollen Marx mal zu Ende gelesen haben dann ist das schon sehr hilfreich.

Den Griechen verpasst man doch die falsche Medizin, und weil die nicht geholfen hat – nicht helfen kann – macht man muter weiter und schreit mehr davon.

Für alle, die Marx doof finden empfehle ich Stützel, Volkswirtschaftliche Saldenmechanik. Gibts auch gebraucht für schmale Kohle.


Gedöns
21.6.2015 23:15
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@Owen
Man hat es versäumt, links-grün in der Vergangenheit für ihr hasserfülltes hirnloses Gesabber gegen Männer, gegen die Kirche, gegen die weiße Rasse usw. usf. zu verklagen – man hätte Milliarden für Griechenland:
https://www.danisch.de/blog/2015/06/20/drogen-waffen-und-fahrradhelme/#comment-86345
(Immer den Nobelpreisträger z.B. den „Witz“ vergleichen: „Was ist ein Mann in einem Säurebad? – Ein gelöstes Problem!“)


Gedöns
21.6.2015 23:31
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@Owen
„DE und die Griechen sind da nicht anders.“//
Jeder zuerst bei sich selbst und dann alle gemeinsam (oder glauben Sie allen Ernstes, es könnte uns niemals so gehen wie den Griechen?):
http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/4758713/Islamisierung-Europas_Nein-ich-habe-keine-Visionen
„Der Kampf der Vordenker eines radikalen postnationalen Europas gilt jeder nationalen Identität: Die autochthonen Europäer sollen offensichtlich auf jegliche nationale, kulturelle, religiöse sowie letztlich auch auf eine traditionelle sexuelle Identität verzichten. Selbst die radikalsten kommunistischen Intellektuellen gingen seinerzeit in ihren Forderungen nicht so weit.“
Hat etwas mit dem Thema dazu, denn links-grün würde eine EU und € und ausgleichende Finanztransfers bis an die Spitze Südafrikas am liebsten schon morgen herbeiführen wollen.
Googlen Sie mal: „Hauptsache die Deutschen haben das Geld nicht“.


Gedöns
21.6.2015 23:37
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Googlen Sie mal: „Hauptsache die Deutschen haben das Geld nicht“.//
Auch wir haben also vor einer möglichen Katastrophe die Wahl …
Ansonsten stimme ich Ihnen zu: es geht immer darum, die Aktivisten zu bekämpfen, sie von den von ihnen hinterhältig umarmten Zielgruppen (Minderheiten) zu isolieren, und sich im Internet allgemein sich nicht zu sehr mit Trollen dieser Ideologien zu beschäftigen.


O.
21.6.2015 23:59
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Danisch goes Boulevard-Media.


Owen
22.6.2015 8:08
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@John Galt
Interesant

>Ich würde nie Menschen “Vieh” nennen.

Aber du würdest sie an Mangel an Geld für lebenswichtige Medikamente sterben lassen?

Das ist Interessant wirklich, den es fragt sich hier wirklich wessen Menschenbild wirklich höher ist.
Den praktisch führt dein Menschenbild dazu das du sie sterben lässt.
Während meines gebietet sie zu retten koste was es wolle eben auch wen man dafür Dritte die mehr vermögen haben als unbedingt nötig dazu mit staatlicher Gewalt (steuern in DE z.B.) dazu zwingt dafür zu zahlen.
Ist ja schon fast irgendwie paradox nicht wahr?

Oder vielleicht nicht… eigentlich ist das symptomatisch… bevor man jemanden die Hilfe verweigern kann und sterben lassen darf muss man sich irgendwie einreden er wäre ja selbst schuld an seiner Misere oder anderweitig nicht der Hilfe würdig.
Würde man das nicht würde einen die Empathie dazu zwingen eben doch Hilfe zu leisten.
Kann man aber Hilfe bedürftigen irgendwie die schuld zuschieben ist es auf ein mal viel leichter sie sterben zu lassen, nicht wahr?

>Aber: Sollte ich mich tatsächlich täuschen und Dimitri und Vichas sind wie dummes Vieh dann kann ich nur mit den Achseln zucken wenn das Pech ihnen Leukämie oder sonstwas beschert. Intelligente, aufmerksame, interessierte Menschen sind für mich wie Brüder und Schwestern und ihr Wohlergehen kümmert mich, selbst wenn sie auf anderen Kontinenten sind. Den Rest überlasse ich ganz sich selbst.

hmm… ja em… das ist eine wirklich sehr “bio deutsche” Einstellung.

Was glaubst du macht Menschen zu Intelligente, aufmerksame, interessierte Menschen? Gene? glaubst du die Menschen sind dafür selbst verantwortlich wie intelligent sie werden und wie aufmerksam sie sind?
Das ist doch Bockmist!
Die Intelligenz hängt vor allem von der früh kindlichen Förderung 0-2 so wie den Umwelt Bedingungen ab, solchen wie wenig Parasiten, genug Kalorien, möglichst keine Schwermetalle, etc…
Nichts davon kann der betroffene Mensch selber beeinflussen und wen er in das alter kommt in dem er etwas davon beeinflussen könnte ist der schaden schon angerichtet und das Potential verschwendet.

Mit deiner Einstellung nur Intelligente, aufmerksame, interessierte Menschen als dir rechtlich gleichwertig anzusehen schlisst du den Großteil der dritten Welt einfach mal so pauschal aus.

Ist das z.b. die schuld der Afrikaner das Europäer bei denen über Jahre und Jahrzehnte Elektroschrot abgeladen haben und die ungebildeten Menschen dort diesen in der suche nach wertvollen metallen per Hand und ohne entsprechende Arbeitsschutz Maßnahmen zerlegt haben und damit div. Schwermetalle in die um Welt entlassen haben.

Ja du sagst sicher das ist deren schuld weil die haben es ja 1. ins Land gelassen und 2. auf ein Haufen geworfen und angezündet.
Aber ernsthaft wusten die Menschen da was sie da tun?
Waren sie sich wirklich der Risiken bewusst?
Nein und Nein, woher auch?
Die haben dort ja fast kein funktionierendes Bildungssystem.

Da kannst du gleich genau so gut sagen das ein Kind das Abflussreiniger trinkt auch selber an seiner Misere schuld ist! Und so was ist doch absurd!

Owen


Dirk S
22.6.2015 10:04
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@ Hadmut

Ich höre jetzt schon das feministische Geheule, dass Griechenland von Männern zugrundegerichtet wurde, und man Sekunden vor dem Crash noch schnell eine Frau ausbuddelte, um ihr die Schuld zuzuschieben.

Was Tsipras mit seinem Spruch bezwecken will, ist mir auch nicht so ganz klar. Vielleicht will er signalisieren, dass er hart bleiben will. Vielleicht nehmen Griechen es einem Mann nicht (oder weniger) übel, dass er einen ganzen Staat an die Wand fährt, nur um seine Frau zu halten. Vielleicht haben wir es auch nur mit einem Übersetzungsfehler zu tun.
Aber ein Schuldzuschieben kann ich da jetzt nicht wirklich erkennen. Also über das hinaus, was bei Politikern üblich ist (also: “Schuld sind die Umstände”).

Na ja, aber wer seinen Job (Regierungschef) nicht von seinem Privatleben getrennt kriegt und dafür ein Land an die Wand fährt, ob so jemand wirklich für diesen Job geeignet ist? Für Tsipras sollte das Wohlergehen seines Landes an erster Stelle stehen (das ist seine primäre Verantwortung) und sich nicht von seiner Frau erpressen lassen. (Das sollte ohnehin kein Mann. Da ist die Scheidung vorprogrammiert, weil sie ihn nicht mehr ernst nimmt.) Wenn sie das wirklich macht.

Feministinnen haben nämlich herausgefunden, dass man in Fahrstühlen die Etage durch Frauenstimmen ansagen lässt, weil Fahrstühle häufig in die falsche Etage führen und die falsche Etage ansagten, und man deshalb solche Fehler mit Frauen und nicht mit Männern verbunden sehen will.

Was natürlich Quark ist, eine gute weibliche Stimme ist für mehr Menschen verständlich, als eine männliche, vor allem für Menschen mit eingeschränktem Hörfrequenzbereich.

Hier in Bremen werden im Bus und Straßenbahn die Haltestellen mit männlicher und weiblicher Simme angesagt (so alle 5 bis 6 Haltestellen wechselt die Stimme), bestimmt wieder so eine blödsinne “Gleichstellungs-” Idee. Wobei ich persönlich die männliche Stimme bevorzuge, die ist besser zu verstehen. Die weiblich klingt mir einfach zu aufgeregt-lispelnd. Und die manchmal komischen Haltestellennamen sind dann kaum zu verstehen.
Wobei in Bussen vermutlich die tiefere männliche Stimme generell besser zu verstehen sein düfte, in leisen Aufzügen dürften die Vorteile der weiblichen Stimme überwiegen.

Aber die Behauptung, dass es um die Assoziation von Falschansagen mit Geschlecht gehen würde, ist doch Quatsch. Darauf können nur Leute kommen, die keine Ahnung von Sprachverständlichkeit und Akustik haben. Ok, trifft alles auf Feministinnen zu.

Verständliche Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
22.6.2015 10:08
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@ C

“Schwesig – Frauen haben es schwer”:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/manuela-schwesig-als-frau-kann-man-es-niemandem-recht-machen-a-1039911.html //

Frau Schwesig hat eine Binse entdeckt. Niemand kann es allen Recht machen, ob Weiblein, Männlein, Politikerlein oder Bloggerlein. Das ist unmöglich. Aber gut, dass Frau Schwesig das jetzt auch entdeckt hat. Was für ein Fortschritt. Da soll mal jemand sagen, Politiker würden nicht auch mal die Realität erfahren.

Binsige Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
22.6.2015 11:49
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@ Owen

>Können wir für eine Sekunde nochmal gerade das griechische Volk für seine eigene Regierung verantwortlich halten?

Absolut Nein!

Doch, sind sie. Die Griechen haben immer wieder die selben Leute gewählt, es gab durchaus Alternativen, doch das griechische Volk entschied sich immer wieder für Korruption, Fakelaki, Steuerhinterziehung und Günstlingswirtschaft. Wohl in der Hoffnung, selbst davon zu profitieren.

Das ist so wie wen man sagen würde das das deutschen Volk für die Vorastdatenspeicherung verantwortlich wäre, und für Gorleben, und für sonstige Verfehlungen der Merkel Regierung.

Doch, das deutsche Volk (ich nicht) hat diese Leute in Mehrheit gewählt. Dass gerade die Sozen sich, so wie alle anderen auch, nie an ihre Wahlversprechen halten ist bekannt, ebenso, dass es Alternativen gibt.
Wobei grundsätzlich eine stärkere Demokratisierung wünschenswert wäre. Allerdings wird das vielen dann auch nicht gefallen, weil gerade kleine laute Gruppen mit viel Sendungsbewusstsein aber wenig Mehrheitsrückhalt viel weniger Einfluss hätten. Was ich positiv sehe.

Hast du dieses blog überhaupt gelesen, demokratie heist nicht das man die wahl hat was zu ändern, es bedeutet nur das man sich aussuchen kan von welcher klauns truppe man die nächsten paar jahre ausgebeutet betrogen und gef*** wird, mehr eben auch nicht.

Demokratie bedeutet auch, mitmachen und selbst was tun. Klagen und jammern ist Kennzeichen der “deutschen Demokratie”.

auch interesant: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheitsversorgung-in-der-krise-griechischer-infarkt-1.2526218
Findest du das richtig?

Nö, findet bestimmt keiner von uns richtig. Ist aber die Folge der griechischen Politik und damit des Wählerentscheides. Die Griechen entschieden sich immer wieder für Fakelaki und Steuerhinterziehung. Das ist die Konsequenz daraus.

Ich finde das kriminell für die herbeiführung dieser zustände gehört die trojka vors menschenrechts tribunal gestellt!

Was hat die Troika damit zu tun? Die Troika sollte vor allem die griechischen Finanzen und die vertraglich vereinbarten Reformen
prüfen. Alle grichischen Regierungen der letzten 5 Jahre haben nichts anders gemacht, als die alte Politik, die die Katastrophe verursacht hat, weiterzuführen und die Schuld dafür der Troika zuzuschieben.
Niemand in Griechenland hat die Krise als Chance zur Reform gesehen und genutzt. Auch die Regierung Tsipras nicht. Schuld sind die Regierungen und die, die diese gewählt haben. Nicht die Troika.

ich glaube du traust dem gemeinem Wahlvieh zu viel zu.

Du traust denen zu wenig zu. Das “Wahlvieh” weiß recht gut, was abgeht. Oftmals besser, als die, die es wissen müssten.

Um jetzt mal godwin zu ehren: du bist sicher auch einer der der Meinung ist das alle deutschen an den NAZI verbrechen schuld sind und nicht vor allem die damaligen Politiker?

Das jetzt bitte nicht falsch verstehen ich bin kein deutscher keiner meiner Vorfahren war in dem Reichsheer oder wie das hieß drin, ein Großvater durfte sogar in einem dieser “netten” Lager Einsitzen.

Und dennoch sind MMN an den NAZI verbrechen vor allem die damaligen Politiker schuld und nicht der gemeine deutsche Bürger.

Die Deutschen im 3ten Reich wussten sehr gut, was abging, man interessierte sich nur eben nicht dafür oder wollte es nicht wissen. Solange es nur andere traf und nicht einen selbst, war es allen egal.
Die Allierten waren über die deutsche “Volksgemeinschaft” wahrlich erschrocken, also darüber, dass diese entgegen der Propaganda eben nicht gegeben hat.
Oh nein, nicht nur die Politiker sind schuld, auch die, die sie gewählt haben. Und wenn es nur die Schuld der Unterlassung ist. Aber kein Deutscher dieser Generation kommt da so einfach raus.

Der “Job” einer demokratischen Regierung ist es die Leute zu führen durch Manipulation, False Falg Anschläge, Lügen, Halbwahrheiten, kurz Propaganda.

Der Job einer Regierung ist es, den Staat als “oberster Verwalter” zu führen und den Wohlstand des Volkes zu mehren. Gut, da versagen praktisch alle Regierungen, die einen mehr, die anderen weniger. Deine beschriebenden Werkzeuge sind zwar üblich, aber meißt leicht zu durchschauen. Und wenn eine Regierung es übertreibt, kann sich das Volk eine andere wählen. Demokratie bedeutet in Konsequenz nicht “Ehrlichkeit”, sondern, dass man das kleinere Übel wählen kann, die Regierung, die am geringsten Schaden verursacht.

Das machen die alle überall, siehe z.B. USA die sind ein Paradebeispiel für eine Wahl bei der man de facto keine Wahl hat.
DE und die Griechen sind da nicht anders.

Na ja, ich sehe in den USA mehr Wahl- und Mitbestimmunsmöglichkeiten als in DE. Und, was ist deiner Ansicht nach eine freie Wahl? Ohne Definition kommt man da nicht weit.

Solange es dem Volk gut geht und den kein Politiker sagt das die da gerade auf pump leben wird das kein normaler Bürger merken.

Doch, kann man, wenn man will. Man muss eben wollen, daran haperts. Das beginnt schon damit, dass man nicht die Partei wählt, die die meisten Wohltaten verspricht. Man könnte ja mal zur Abwechslung eine Partei wählen, die für Haushaltsdisziplin eintritt.

Kein Grieche hat dafür gestimmt die EU mit den € zahlen zu bescheißen.

Sie haben die entsprechende Regierung gewählt und nicht einmal dagegen protestiert. Also waren sie einverstanden. Keine Ausrede.

Kein Grieche hat wissentlich dafür gestimmt auf pump zu leben.

Doch, sie heben die Parteien gewählt, die am meisten Wohltaten versprochen haben und gleichzeitig Steuern hinterzogen. Und jedem normal denkenden Mensch muss klar sein, wo das Geld für Wohltaten herkommt, wenn keiner Steuern zahlt: Auf Pump eben.

Kein Grieche hat dafür gestimmt das die Politiker es den reichen und oligarchischen erlauben die steuern zu prellen.

Mal abgesehen davon, dass Steuerhinterziehung die beliebteste griechische Freizeitbeschäftigung ist, doch, haben sie. Nennt sich Wahl.

Das haben alles die Politiker verbrochen ganz alleine!

Wären diese Politiker nicht gewählt worden, hätten sie das nicht verbrechen können. Das Volk steckt mit drin und kann sich seiner Verantwortung nicht entziehen.

As simple as that!

Genau: Gewählt ist gewählt, man muss die Konsequenzen seiner Wahl eben tragen. Oder anders wählen. Oder gehen.

Wie kann man jetzt also von den normalen Bürgern verlangen für die Schäden welche die korrupte Regierung verbrochen hat einzustehen?!

Ja, kann man. Sie hätten anders wählen können. Griechenland ist keine Diktatur.

Hast du den von mir verlinkten Artikel gelesen?
Von dem Bürger der ein Herzinfarkt hatte und die Spital kosten nicht zahlen konnte und dafür eingecknastet wurde trotz schwerem Herzleiden?
Oder von dem Bürger mit leukemie der arbeitslos ist und und versichert, zum leben aber alleine für die Medikamente 2k€ braucht, sonst stirbt er?

Die Konsequenz aus dem, was die Griechen in der Mehrheit gewählt haben. Aber die Konsequenzen der eigenen Handlungen (z.B. wen man in Mehrheit gewählt hat) selbst tragen zu müssen, das ist ja so etwas von unpopulär. Sollen das doch die anderen, oder wie?

Findest du so was gut?

Wie schon oben geschrieben, von uns wohl keiner. Aber die Griechen haben genau das gewählt, sie nehmen solche Fälle billigend in Kauf, es ist der Preis, den das griechische Volk für ein “weiter so” zu zahlen hat. Sie hatten die Wahl.

Ich finde das sind einfach ausgedruckt Verbrechen gegen die Menschenrechte, ärztliche Hilfe, muss bedingungslos allen Menschen zustehen, egal ob sie arm oder reicht versichert oder gar nur Illegale Migranten sind.

Dann stelle doch bitte alle griechischen Wähler vor Gericht. Oder akzepiere deren Entscheidung, dass sie eben solche Zustände wollen. Musst du nicht gut finden, aber des Volkes Wille ist erst einmal zu akzeptieren.

Und wer ist für diese Lage in Griechenland verantwortlich, die Troika welche diese Kurzungen im Sozialsystem zur Bedingung gemacht hat.

Die Troika hat gar nichts zur Bedingung gemacht, die Troika hat die Aufgabe, vertraglich vereinbarte Reformen zu prüfen und ggfs. bei Verzug anzumahnen. Was gekürzt wird, beschließen andere. Unter anderen die jeweilige amtierende griechische Regierung. Und wer hat die gewählt? Na?

Wir haben 100 Miliarden € für die Embargos gegen RU verschissen!

Und? “Wir” können uns das anscheinend leisten. Und was hat das mit Griechenland zu tun? Nichts? Andere Baustelle?

Und da traut sich noch wer zu sagen wir könnten es uns nicht leisten jedem Menschen auf unserem Kontinent eine garantierte ärztliche Hilfe bereitzustellen?!

Für das Gesundheitssystem ist jeder europäische Staat selbst zuständig, Deutschland für die deutsche Gesundheitsversorgung, Frankreich für die französische, England für die englische, Schottland für die schottische und Griechenland für die griechische. Und wenn die Griechen es ok finden, dass man vor einer Behandlung den Arzt erst einmal schmieren muss, dann ist das deren Problem. Müssen die selbst drauf klar kommen. Oder es ändern, reformieren.

Das ist doch absurd! Das ist kriminell!

Das griechische Theater ist absurd, ja. Sich so wehement gegen die Realität zu stemmen ist der hellenische Wahnsinn. Ob das kriminell ist, ich weiß nicht, ist Sache der Juristen, das zu prüfen. Aber es ist sicher, dass genau das das Ergebnis der griechischen Politik ist, die von den Wählern gewollt ist.

Die Regierung Tsipras hat es inzwischen geschafft, den letzten Wohlwollenden gegen sich aufzubringen. Wenn Frau Lagarde sagt, dass sie mit Erwachsenen verhandeln wolle, dann ist das schon sehr hart. Die Lagarde ist Diplomatie-Profi und wenn die sich schon zu solchen Äußerungen hinreißen lässt, dann will das wirklich was bedeuten. Immerhin kann Tsipras jetzt mit Fug und Recht behaupten, dass alle gegen ihn gewesen wären. So kann man sich sein Scheitern natürlich auch schön reden.

Also, die Griechen haben es versiebt, denn sie haben immer das “weiter so” gewählt. Selbstgewähltes Leid. Ich habe da inzwischen kein Mitleid mehr.

Leidlose Grüße,

Euer Dirk


JochenH
22.6.2015 11:54
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wg. “Wahlvieh”: es ist zum Verzweifeln. Selbst politisch interessierte Bürger haben keine Wahl mehr. Ich bin interessiert, verfolge die Politik und möchte eine Partei unterstützen, die Griechenland keinen Cent mehr gibt.

Diese Partei gibt es nicht, sondern nur einen alternativlosen “Kurs” des Bundestages. Wenn der zufällig so sein sollte, dass man genug hat von GR, dann wäre jede Partei recht gewesen, wenn nicht, dann keine Partei.

Ich kann also mit dem Stimmzettel sowas wie Blockparteien wählen, die dann entscheiden, was sie für richtig halten und das Volk dann in diese Richtung erziehen wollen.

Da fühle mich mich auch als mündiger Bürger machtlos.


Gedöns
22.6.2015 21:23
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@Owen
„Die haben dort ja fast kein funktionierendes Bildungssystem.“//
Ich denke, beim Wichtigsten müssten die Afrikaner – Dank Entwicklungshilfe – up to date sein:
http://sciencefiles.org/2014/12/29/schlimmer-als-kolonialherren-im-19-jahrhundert-gender-imperialismus-von-heute/
http://www.freiewelt.net/das-duemmste-entwicklungshilfe-projekt-aller-zeiten-10051394/


Andy
23.6.2015 1:01
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> Wohl in der Hoffnung, selbst davon zu profitieren.

Ist doch hier nicht anders.

> Alle grichischen Regierungen der letzten 5 Jahre haben nichts anders gemacht, als die alte Politik, die die Katastrophe verursacht hat, weiterzuführen und die Schuld dafür der Troika zuzuschieben

Und damit geht die Schuldzuweisung auch tendenziell in die richtige Richtung. Geschönte Zahlen hin oder her (wer frisiert die eig. Buchhaltung denn nicht?), ein simpler Blick auf die griechische Wirtschaft hätte gereicht um zu verstehen das die Griechen mit ihrer industriearmen, exportschwachen Volkswirtschaft einfach im Leben nicht in der Lage sein werden im selber Währungsrahmen zu bestehen wie Frankreich oder Deutschland. Das war eine politische Entscheidung um die Idee und das Konzept Europa zu stärken, während man halt das Beste gehofft hat. Ist aber anders gekommen.

Das enttäuscht-empörte Rumgeheule speziell der Deutschen ist echt unpassend in diesem Zusammenhang. Totalabschrift. Pech gehabt. Wer Geld verleiht wird auch manchmal welches verlieren, so ist das halt. Finde eigentlich auch fast die Griechen sind da noch fast zu rücksichtsvoll. Zahlungsunfähig ist zahlungsunfähig, und das es so nicht weitergehen kann ist jedem klar.

Was jetzt ansteht: Grexit kurz und schmerzlos, Maßnahmen der EU um den Aufprall abzufangen, Wiederaufbauhilfe. Und ganz viele Notizen machen darüber was funktioniert und was nicht. Denn das ist nicht der letzte *xit. Ich wage keine Prophezeiung, aber die Wahrscheinlichkeit das es wieder ein Mittelmeeranrainerstaat ist ist hoch.


Gedöns
23.6.2015 7:27
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sie von den von ihnen hinterhältig umarmten Zielgruppen (Minderheiten) zu isolieren//
Die Minderheiten werden doch nur von „links-grün“ als lebende Schutzschilde missbraucht, um sich hinter ihnen unangreifbar machen und notfalls mit „Phobie“-Kampfbegriffen Enthauptungsschläge führen zu können, wie wir es z.Z. immer häufiger erleben. Daß im vergangenen Jahrhundert selbst die radikalsten kommunistischen Intellektuellen in ihren Forderungen und Vorstellungen nicht so weit gingen wie heute links-grün und man zudem völlig kritiklos, aber widersinnig Verbündete aus den archaischsten Kulturkreisen sucht, parallel dazu die entfesselte Finanzwelt desaströs operiert, der € die Länder auseinanderdividiert, lässt eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes für Europa und die gesamte westliche Welt befürchten.
Noch mag sich die jüngste Generation über bunte Zebrastreifen freuen – diese sind aber nur Sinnbild der gelungenen Kastration* von sozial, also tatsächlich links orientierten Kräften durch die rot-grünen, geistig umnachteten Spinner, die in Erahnung der eigenen drastisch gesunkenen gesellschaftlichen Akzeptanz zunehmend ihre SA auf die Straßen schickt und in ihren Zirkeln sowie in den Parlamenten nur noch über weitere Abstrafungsmöglichkeiten Andersdenkender nachdenkt.
* Bei diesem Kastrat haben wir es also quasi mit einem tatsächlich diskriminierten und bedauernswerten „sozialen Geschlecht“ zu tun. Während also von einer „neuen Rechten“ gefaselt wird, fällt nunmehr diesen in Wahrheit konservativen Kräften die Aufgabe zu, das von rot-grün hinterlassene Vakuum als wirklich sinnvoll sozial und ökologisch orientierte Kräfte auszufüllen.
Übrigens: man kann hinsichtlich eines Klimawandels ganz unterschiedliche Meinungen haben. Wichtig ist aber, dieses und andere Themen nunmehr den rot-grünen zu entreißen, weil es einfach besser so ist. Und die neue Umwelt-Enzyklika des Papstes muß da wohl zuallererst als Signal verstanden werden …


Dirk S
23.6.2015 9:19
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@ Andy

> Wohl in der Hoffnung, selbst davon zu profitieren.

Ist doch hier nicht anders.

Ist schon richtig, niemand wählt eine Partei, wenn er/sie/es sich nicht Vorteile davon verspricht. Was ich meinte sind aber richtige direkte persönliche Vorteile, wie ein Staatsjob. Ich hatte da einfach den mehr oder weniger direkten Stimmenkauf auf Gemeinschaftskosten im Hinterkopf. Hätte ich natürlich dazuschreiben müssen. Ich habe da noch die älteren Artikel von Wassilis Aswestopoulos auf TelePolis im Gedächnis, die genau das Problem in Griechenland beschreiben.

> Alle grichischen Regierungen der letzten 5 Jahre haben nichts anders gemacht, als die alte Politik, die die Katastrophe verursacht hat, weiterzuführen und die Schuld dafür der Troika zuzuschieben

Und damit geht die Schuldzuweisung auch tendenziell in die richtige Richtung. Geschönte Zahlen hin oder her (wer frisiert die eig. Buchhaltung denn nicht?), ein simpler Blick auf die griechische Wirtschaft hätte gereicht um zu verstehen das die Griechen mit ihrer industriearmen, exportschwachen Volkswirtschaft einfach im Leben nicht in der Lage sein werden im selber Währungsrahmen zu bestehen wie Frankreich oder Deutschland. Das war eine politische Entscheidung um die Idee und das Konzept Europa zu stärken, während man halt das Beste gehofft hat. Ist aber anders gekommen.

Na ja, eine Währungsunion aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden wäre jetzt nicht wirklich sinnvoll gewesen. Schon Frankreich kann nicht so richtig mithalten, ebenso Italien. Also musste man eben aus politischen Gründen auch nur teilweise geeignete Kandidaten aufnehmen.
Das Problem bei Griechenland ist doch, dass sie nur auf Pump gelebt haben. Wären die Steuereinnahmen nicht nur virtuell sondern in gleicher Höhe auch real gewesen, hätten wir das derzeitige Problem gar nicht. Also, die Steuerhinterziehung auch von Alexis Normalgrieche hat die Katastrophe verursacht. Nicht die Troika.

Das enttäuscht-empörte Rumgeheule speziell der Deutschen ist echt unpassend in diesem Zusammenhang. Totalabschrift. Pech gehabt. Wer Geld verleiht wird auch manchmal welches verlieren, so ist das halt. Finde eigentlich auch fast die Griechen sind da noch fast zu rücksichtsvoll. Zahlungsunfähig ist zahlungsunfähig, und das es so nicht weitergehen kann ist jedem klar.

Leist du mir mal ‘nen 100er? 2% Zinsen pro Jahr (jährlich ausgezahlt) mit 10 Jahren Laufzeit? Ich versprech dir auch, erst in 8 Jahren pleite zu sein. 😉

Ne ernsthaft: Es geht doch inzwischen gar nicht mehr um irgendeine Rückzahlung, die Gelder sind inzwischen abgeschrieben. Es geht nur noch darum zu verhindern, dass man in 5 bis 10 Jahren das selbe Problem mit Griechenland hat. Also um die Reform des griechischen Staates. Oder eben dem Rausschmiss, wenn die sich nicht modernisieren wollen. Der griechische Staat ähnelt dem Osmanischen des 19ten Jahrhunderts, nur ohne Pascha. Eine korrupte Günstlingswirtschaft.

Was jetzt ansteht: Grexit kurz und schmerzlos, Maßnahmen der EU um den Aufprall abzufangen, Wiederaufbauhilfe. Und ganz viele Notizen machen darüber was funktioniert und was nicht.

Wenn die Regierungs Tsipras nicht noch die Kurve kriegt, wird Griechenland gegen die Wand knallen und zwar so hart und laut, dass jeder anderen Regierung und vor allem jeden anderen Volk in Europa die Lust nehmen wird, mal das selbige zu versuchen. Die Griechen haben lange ihren Geldgebern auf der Nase Sirtaki getanzt, doch jeder Tanz ist mal zu Ende und jede Flasche Ouzo leer. Und genau da ist Griechenland angekommen.
Und den Aufprall abzufangen wäre das dümmste, was die EU tun könnte. Sonst bleibt der Lerneffekt aus.

Denn das ist nicht der letzte *xit.

Kommt darauf an, wenn der Grexit so richtig hart wird, dann nicht. Menschen lernen am besten duch Schmerzen (was eigentlich ziemlich blöd ist), auch von den anderer. Also, wenn Grexit, dann richtig hart und schmerzhaft. Danach wird sich die Ausgabendiziplin bei anderen potentiellen Kandidaten von alleine einstellen.
Tut mir zwar für die Griechen als Menschen leid, aber so bekommt ihr (selbstgewähltes) Unglück wenigstens noch so etwas wie einen Sinn.

Ich wage keine Prophezeiung, aber die Wahrscheinlichkeit das es wieder ein Mittelmeeranrainerstaat ist ist hoch.

Die Vorhersage ist relativ einfach, da ein recht großes Wirtschaftsgefälle zwischen dem nordalpinen und dem südalpinen Europa besteht. Wobei, bis auf Griechenland waren die Rosskuren recht erfolgreich. Portugal will jetzt seine IWF-Kredite vorzeitig zurückzahlen, weil sie auf dem Kapitalmarkt das Geld billiger bekommen und so Zinsen sparen können. Spanien ist auf einem guten Weg, Irland auch. So schlecht scheint die Austerität wohl doch nicht zu sein. Man muss eben die Staatsausgaben der Wirtschafsleistung anpassen. Das tut zwar weh, aber daran führt am Ende kein Weg vorbei. Ob nun über Sparprogramme oder Währungsabwertung, das ist eigentlich egal. Es kommt auf das Selbe hinaus. Man muss sich eben von den Zahlen selber lösen und betrachten, was man sich leisten kann. Auch als Staat.

Leistungslose Grüße,

Euer Dirk


Maesi
23.6.2015 13:31
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@Dirk
Deinem Text kann ich im grossen und ganzen zustimmen. Selbstverständlich sind die Griechen an diesem Desaster (mit-)schuldig. Der griechische demos hat die Regierungen gewählt und muss nun die Konsequenzen daraus tragen. Die Kredite wurden von den Griechen verkonsumiert und nun folgt der Katzenjammer. Mitleid ist fehl am Platz. Es nützt auch nichts, spektakuläre Einzelfälle (Einknasten eines Herzkranken und Verweigerung von Medikamenten) aufzubauschen. Solche Vorgänge sind normal für ein Staatswesen, denn ‘der Staat ist das kälteste aller kalten Ungeheuer’ (Nietzsche) und zu keinerlei Empfindung von Empathie fähig, sondern er handelt wie eine Maschine. Zweifellos ein Schock für alle Staatsgläubigen und Fans der staatlichen Wohlfahrt, aber die 5000 Jahre währende menschliche Kulturgeschichte hat uns ebendies über das Wesen des Staates immer wieder gelehrt.

Es gibt jedoch einen Teil, den Du, Dirk, (unabsichtlich?) völlig ausgeklammert hast: die Rolle der EU sowie der Nationalstaaten bei dieser Gaunerposse. Der Schuld der Griechen für deren hemmungslose Kreditnehmerei und der darauffolgenden Prasserei steht die Schuld der EU-Behörden und nationalen Regierungen gegenüber, die die Konkursverschleppung betrieben und dabei auch grundlegendes EU-Recht verletzt haben.

Ja, der griechische Staat ist politisch und rechtlich völlig heruntergewirtschaftet; ein Hort der Korruption, wo jeder ehrliche und rechtschaffene Mensch eigentlich nur noch verhöhnt wird. Die EU wurde belogen und betrogen (wobei der Betrug von Beginn der Existenz des EWS an für jeden Beteiligten offensichtlich war), Steuern wurden grossflächig hinterzogen, Renten wurden unrechtmässig bezogen, ein gigantischer Wasserkopf aus politischen Günstlingen wurde von Staates wegen alimentiert, Bestechung war die Regel.

Aber die EU-Behörden haben ebenfalls grosse Schuld auf sich geladen. Selten wurden so offensichtlich und dreist Grundgesetze (EU-Verträge) gebrochen. Die Rechtsbrüche auf EU-Ebene haben dabei eine eigene neue Qualität, denn in Griechenland wurden die Rechtsbrüche zwar grossflächig geduldet, aber immerhin nicht durch die massgebenden politischen Organe hochoffiziell zu Recht erklärt. Die EU hat jedoch genau das in den letzten Jahren getan – erst letzte Woche wieder, als der EuGH die OMT-Transaktionen der EZB für rechtens erklärt hat. Damit ist die EU selbst zur Gaunerorganisation geworden, die aktiv den Rechtsbruch betreibt und in geltendes ‘Recht’ umfunktioniert. So dreist waren die Griechen nun wirklich nicht, denn zumindest offiziell waren und blieben all die von den Griechen begangenen Gaunereien ja illegal. Es ist mir unbegreiflich, dass irgendjemand auch nur noch einen Funken Loyalität gegenüber der EU-Verbrechensorganisation empfinden kann.

Was die Troika anbelangt, ist Dein Verständnis, Dirk, für diese Organisation zwar nachvollziehbar, aber trotzdem nicht wirklich haltbar. Ja, die Troika ist nicht verantwortlich für die jahrzehntelange Misswirtschaft in Griechenland. Sie ist jedoch sehr wohl mitverantwortlich für die darauffolgende rechtswidrige Konkursverschleppung durch die grossen Gläubiger; sie ist Teil des systematischen EU-Rechtsbruches, auch wenn ein Vertreter der Troika vom IWF gestellt wird. Die sitzen nämlich alle im selben Boot.

So, wie der griechische demos verantwortlich ist für die Gaunereien seiner Regierungen, die er jahrzehntelang gewählt hat, ist auch der demos in der EU dafür verantwortlich, das EU-Parlament sowie die nationalen Parlamente und Regierungen gewählt zu haben. Er kann sich nicht damit herausreden, dass die drei mächtigsten EU-Organe (EU-Kommission, EU-Ministerrat und EZB-Vorstand) gar nicht von ihm gewählt werden, denn er hat über die Legislativen exakt jene Ja-Sager-Parteien gewählt, die wiederum ebendiese Organe bestellten bzw. deren Machenschaften immer wieder legitimierten – und das wiederholt und auch nach den offenkundigen Rechtsbrüchen. So wenig Mitleid ich mit den Griechen habe, so wenig Mitleid habe ich mit den EU-Bürgern. Sie haben sich die Suppe eingebrockt in der Hoffnung auf Erlangung staatlicher Wohltaten, und nun müssen sie sie auch auslöffeln. Das ist höchst gerecht. Nichtwissen kann in diesem Falle nicht geltend gemacht werden, denn dafür waren die Rechtsbrüche einfach zu offensichtlich.

Was den Grexit angeht: an den glaube ich nicht. Weder die EU-Potentaten wollen ihn noch die Griechen selbst noch die USA. Wenn aber keiner der massgeblich Beteiligten einen Grexit will, weshalb sollte er dann erfolgen? Deswegen werden die Griechen durchalimentiert, bis das gesamte Eurozone-System auseinanderbricht. Letzteres kann locker noch 10, 20 oder noch mehr Jahre dauern; es kann aber auch sehr schnell gehen, wenn das Vertrauen in den Euro verloren geht. Tsipras und seine Mannen wissen das natürlich ganz genau und nützen es eiskalt aus. Diese ganzen Verhandlungen um griechische Umschuldungen sind nichts anderes als Affentheater mit viel Theaterdonner, welches für den Pöbel veranstaltet wird. Wer darauf noch hereinfällt, ist schlichtweg ein Dummkopf.


Peter Pahm
23.6.2015 14:09
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Das einzige, was an dieser Griechenland-Geschichte noch wirklich interessant ist: wie immer wieder und immer krasser vor 20 Jahren begangene, fundamentale Fehler bei der Konstruktion einer Kunstwährung intensiver und intensiver personalisiert werden. So sehr gar, daß über die Fehler oder deren Ausbesserung überhaupt nicht mehr geredet wird. Und interessanter Weise auch so, als würden diese Fehler mit einem Austritt, Konkurs, Insolvenz oder von mir aus Vernichten GRs irgendwie beseitigt. Alle tun so, als wäre Griechenland Ursache dieser Fehler, dabei ist Griechenland nur ein Symptom von deren immer weiterer Verschleppung, denn: “scheitert diese schlecht zusammengekittete Kunswährung, scheitert Europa”.

Was Tsipras in dieser Sache macht, ist letztlich ganz egal, ebenso wie seine Beziehungskisten (weiß man eigentlich etwas darüber, was Herr Sauer über Frau Merkel so denkt? Ne?). Wenn er aussteigt oder sich fügt: es wird ein nächstes GR geben, weil das in der alternativlosen Währung so Systematik ist: einer ist immer der schwächste und der bekommt keine Kredite mehr und diese Kredite müssen dann die übrigen Euro-Länder geben, bis das Land den Konkurs anmelden muss und dann: ist der Vorletzte der letzte, dem keine Kredite mehr gegeben werden…

Und auch dieses zweite Griechenland wird dann wieder endlos um Personen herumgestrickt, damit niemand das krasse Krachen im Getriebe der Kunstwährung wahrnimmt oder bespricht. Stattdessen lieber aus dem Nähkästchen von Tsipras Schlafzimmer geplaudert, was sicher sehr konstruktiv und wichtig ist zur Lösung der Probleme der alternativlosen Währung.


Peter Pahm
23.6.2015 14:46
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@Dirk:

korrupte Günstlingswirtschaft:
gibt es auch bei uns. Siehe das FDP-Entwicklungsministerium, siehe nahezu alle politisch beuaftragten Sachverständigen (Thomas Fischer hat dazu letztens was in der Zeit geschrieben: am Ende wird immer nur eingeladen, wer das vorträgt, das man hören will, nicht das, was argumentativ wahr ist). Es ist hier nicht mehr relevant, was einer kann, sondern wen er kennt und welches Parteibuch er hat.

auf Pump gelebt: welches europäische Land hat das nicht? Welches wird jemals wieder von seinen Schulden runterkommen? Deutschland wäre nicht das, was es heute ist, hätte es in den 50igern/60igern nicht Milliardenkredite bekommen (hätte man es “hart aufprallen lassen”, was wäre geworden? Und auch Deutschland war geldlos und verschuldet wegen Ausgaben für die bescheuertesten Dinge)

Die anderen Länder werden nach einem Exempel wieder disziplinierter:
warum sollte das so sein bzw. muss man nicht sehr fest im Glauben stehen, um darauf zu hoffen? Woher kriegen bspw. Spanien und Italien und Portugal dann eine Wirtschaft, die mit viel zu starkem Euro funktionsfähig ist? Woher kriegen die Kredite, die ihnen jetzt schon keiner mehr gibt? Wie sollen die die mit einer viel zu starken Währung abbezhalen können? Wie wird dadurch das Problem gelöst, daß ein Land mit der Wirtschaftsstärke von D oder FR Länder mit (weit) geringerer Wirtschaftsleistung in die Ecke treiben, weil die Währung für die schwächeren Länder viel zu hoch bewertet wird und die am internationalen Markt nichts absetzen können, selbst wenn sie was Absetzbares hätten? Wie löst ein Exempel an Griechenland die Fehler der Währungsunion?

Steuerhinterziehung: braucht man zu Deutschland kaum was sagen, zur EU schon gar nicht. Für D reichen eigentlich “Hoeneß” und “Ecclestone” schon aus. Und Amrechnen hat gerade hierzulande Tradition und es gibt da ja auch reichlich Literatur dazu.

Die von Dir aufgezählten Dinge sind zumeist entweder europäische Krankheiten oder Folge der fehlerhaften Währungsunion, was nicht heißen soll, Griechenland hätte nicht großen Bockmist verzapft. Es bringt aber sehr wenig, wenn der Sprinter dem Lahmen andauernd ins Gesicht brüllt, er solle doch endlich mal schneller laufen, ansonsten sei er wohl faul und brauche eine Lektion. Und was bei dieser Lektion in Griechenland dann an die Macht kommt, hast Du auch übersehen. Ebenso wie die zahlreichen Toten, die diese (von fragwürdiger Hoffnung und sonst nichts getragene) Disziplinierung erfordern wird.

Spanien ist auf einem guten Weg:
ja klar, nachdem man da für Teilnahme an Demos bis zu 500.000€ latzen muss und die Sanierung dergestalt aussieht, daß man einfach Massenobdachlosigkeit erzeugt und Massenauswanderung v.a. der besser ausgebildeten Menschen hervorruft, muss das wohl ein guter Weg sein. Was keiner erklären konnte und kann: wieso es helfen soll, in Rezessionen zu sparen. Hat D nicht gemacht, hat auch noch nie funktioniert.
Auch fraglich: wieso man gerade derzeit den offiziellen Zahlen Glauben schenkt, wo gerade jetzt höchster Manipulationsbedarf herrscht. Gerade in Spanien, die dieses Jahr so viele Wahlen haben.

Nicht zuletzt ist zu fragen: warum Banken für fehlgelaufene Geschäfte nicht mehr haften müssen. Warum das jetzt kommunistische Institutionen sein müssen. Keinen verdammten Cent mussten die beweinen. Gelernt haben sie auch nichts. Wenn an den Griechen Exempel statuiert werden soll, dann aber bitte auch an den Banken, die sich in GR fett verzockt haben (oder wer hatte dem Pleiteland Geld geliehen? Doch nicht der heilige Geist? Wessen Risikokalkulationen waren da völlig unzureichend? Die der Griechen?).


maSu
23.6.2015 15:39
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Hadmut: Lass dich von den dummen Journalisten nicht an der Nase herumführen:

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/21405/gefunden-die-frau-die-schuld-ist-dass-die-euro-krise-nicht-geloest-wird/

Alles was die da absondern ist frei erfunden. Da kannst du auch Artikel aus “Brigitte” verlinken….


Hadmut
23.6.2015 20:50
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@maSu: Erstens war mein Artikel sowieso ironisch gemeint.

Zweitens: Wer sich von dummen Journalisten nicht an der Nase herumführen lassen will, der sollte mit seiner Vorsicht bei Niggemeier anfangen.


Andy
23.6.2015 19:09
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> Was ich meinte sind aber richtige direkte persönliche Vorteile, wie ein Staatsjob. Ich hatte da einfach den mehr oder weniger direkten Stimmenkauf auf Gemeinschaftskosten im Hinterkopf. Hätte ich natürlich dazuschreiben müssen. Ich habe da noch die älteren Artikel von Wassilis Aswestopoulos auf TelePolis im Gedächnis,

Vielleicht kannste die gemeinten Artikel mal verlinken. Ich versteh im Prinzip was Du meinst, aber bezweifle doch sehr das (selbst bei der kleinen Bevölkerungszahl und sagen wir mal durchschnittlicher Wahlbeteiligung) ein paar Hundert direkte Nutzniesser denen ein Job versprochen wurde bzw die ihn schon besetzen genug Stimmen mobilisieren können um einen Wahlausgang spürbar zu beeinflussen.

> Na ja, eine Währungsunion aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden wäre jetzt nicht wirklich sinnvoll gewesen. Schon Frankreich kann nicht so richtig mithalten, ebenso Italien. Also musste man eben aus politischen Gründen auch nur teilweise geeignete Kandidaten aufnehmen.

Ja, wie zum Beispiel Deutschland selber über Jahre hinweg untauglich war lt Maastricht-Vertrag. Aber eine Union aus Ländern mit ähnlicher Infrastruktur, Industriedichte etc pp wie den von Dir genannten ist halt deutlich erfolgsversprechender als das dazuholen der wirtschaftlichen Randexistenzen. Das ist halt genau dieser europäische Wahn, den ich anprangere, denn hier hat man zu schnell geschossen. Man kann auch in der EU sein OHNE den Euro direkt sofort einzuführen. Warum diese Option verworfen wurde ist mir unverständlich.

Denn bei den Griechen gab es zwei Warnfaktoren: umsatzstärkste Industrie war der Tourismus und die Gesamtwirtschaft hat etwa 80% der Güter importiert. Wenn man jetzt den Euro einführt erspart man den Touris zwar das lästige Geldwechseln (war das wirklich so schlimm?) aber sorgt auf der anderen Seite dafür das die Preise direkt ansteigen (für Touris UND für Einwohner) und weniger Touris kommen. Eigener Ast abgesägt. Wegfall von Steuereinnahmen aus dem Tourismus und verbundenen Branchen. Wie soll jemand der nix mehr umsetzt, nix mehr verdient noch Steuern zahlen? Und während also die Preise für nahezu alles steigen, weil man nun aus dem Euro-Umland für Euros importiert stagnieren und sinken die Löhne, also weniger Konsum, weniger Arbeitsplätze, Endlosspirale abwärts.

> Das Problem bei Griechenland ist doch, dass sie nur auf Pump gelebt haben. Wären die Steuereinnahmen nicht nur virtuell sondern in gleicher Höhe auch real gewesen, hätten wir das derzeitige Problem gar nicht. Also, die Steuerhinterziehung auch von Alexis Normalgrieche hat die Katastrophe verursacht. Nicht die Troika.

Die haben nix anders gemacht als wir. Wir leben auch nur auf Pump. Wir haben aber immer das Glück das am Ende des Budgetjahrs annähernd soviel reinkam wie wir rausgepustet haben. Lass mal eine Schlüsselindustrie der BRD wirklich ernsthaft über Jahre kriseln (ist schwer vorstellbar weil wir ja großteilig in KMU aufgestellt sind die flexibel sind und sich umstellen können, aber stell es Dir mal vor)… dann wäre der Ablauf HIER nicht so großartig anders wie da oben beschrieben. Inklusive der Kapitalflucht der Betuchten.

Die mussten ja quasi erstmal auf Pump leben nachdem die eigene importbasierte Wirtschaft ruckartig auf ein deutlich höheres (teureres) Niveau gehievt wurde mit dem Euro. Und zwar schon ganz banal das tägliche Leben wurde für Normalgriechen weitaus teurer. Und wenn es knapp wird in der Kasse hinterziehen auch deutlich mehr “Normalos” die sonst gesetzestreu sind Steuern.

> Leist du mir mal ‘nen 100er? 2% Zinsen pro Jahr (jährlich ausgezahlt) mit 10 Jahren Laufzeit? Ich versprech dir auch, erst in 8 Jahren pleite zu sein.

Ich bräuchte dazu nur eine Handvoll Unterschriften. Bei Zahlungsverzug musst Du bitte darauf eingestellt sein das meine Troika Dich besucht, um Finanzaufsicht zu betreiben. Tafelsilber ist weg, das ist klar. Aber die Jungs sind keine Unmenschen. Kritische Infrastruktur die Deine Arbeitsfähigkeit aufrecht erhält (Waschmaschine, Trockner, E-Rasierer, Möbel usw) kannste natürlich dabehalten und für einen kleinen täglichen Obulus nutzen nachdem wir es privatisiert haben. Die Personalkosten der Troika sind natürlich von Dir zu tragen. Verzugszinsen findest Du im Kleingedruckten. Wenn Du die Bande rauswirfst kannst Du damit rechnen übelst gestalkt zu werden, Deine Nachbarn werden Dich beschimpfen und Flugblätter verteilen. Aber wenn das für Dich OK ist, kein Problem.

> Ne ernsthaft: Es geht doch inzwischen gar nicht mehr um irgendeine Rückzahlung, die Gelder sind inzwischen abgeschrieben.

Ja, echt? Wer sagt denn sowas? Ich mein ich seh das auch ganz genau so, wenn irgendjemand im beteiligten Komplex von Banken und Regierungen von der Wand bis zur Tapete denken kann (notfalls der Pförtner) ist denen klar das sie das Geld nicht wiedersehen. Aber so wie ich das sehe, und so ist das auch direkt artikuliert worden, ist es ABSOLUT UNVORSTELLBAR dieses Nugget gesunden Menschenverstandes auszusprechen. Wegen Zahlungsdisziplin der anderen Schuldner und so. Schlechter Präzedenzfall. Man wird die Mär vom unwilligen und/oder unfähigen Schuldner auf Teufel komm raus als Narrativ bewahren bzw aufbauen.

> Es geht nur noch darum zu verhindern, dass man in 5 bis 10 Jahren das selbe Problem mit Griechenland hat. Also um die Reform des griechischen Staates.

Dann halt den Grexit – Ausstieg aus der Eurozone, Schuldenschnitt, fertig. Und die Griechen wieder selber machen lassen. Drachme, Tourismus aufbauen, die von der EU vernichtete Fischerei reanimieren, etc. Da ist viel zu tun, aber es ist machbar. Nicht machbar ist der Schuldendienst. Ich habe ein recht großes Vertrauen in die Vertrauen in die aktuelle Regierung die Weichen für eine Reform des politischen System stellen zu können, wenn die sich endlich nicht mehr mit dem von den Vorgängern eingebrocktem Scheiss befassen müssen.

> Oder eben dem Rausschmiss, wenn die sich nicht modernisieren wollen.

Was gar nicht so leicht ist, soweit ich das mal mitbekommen habe muss dazu ein Beschluss gefasst werden indem sich der Auszuschliessende “einverstanden” erklärt. Die EU Nummer ist im Prinzip sowas wie eine katholische Ehe, der Ausstieg ist vertraglich nirgendwo vorgesehen/umfassend geregelt.

> Der griechische Staat ähnelt dem Osmanischen des 19ten Jahrhunderts, nur ohne Pascha. Eine korrupte Günstlingswirtschaft.

Immer wenn ich solche Sätze lese muss ich an den hier denken:
http://www.der-postillon.com/2015/06/kai-diekmann-noch-unsicher-was-er-mit.html

> Die Vorhersage ist relativ einfach, da ein recht großes Wirtschaftsgefälle zwischen dem nordalpinen und dem südalpinen Europa besteht.

Das ist klar, ich wollte mich halt nicht festnageln auf “Italien” oder “Spanien” oder “Portugal”. Denn eins ist klar, wenn eine der Kern-Euronationen die finanzielle Grippe bekommt können wir alle unsere Särge schreinern.

> Wobei, bis auf Griechenland waren die Rosskuren recht erfolgreich. Portugal will jetzt seine IWF-Kredite vorzeitig zurückzahlen, weil sie auf dem Kapitalmarkt das Geld billiger bekommen und so Zinsen sparen können.

Warte mal, solche Taschenspielertricks mit Umschuldung, die letztlich nur funktionieren wegen obskuren Ratings von den in Eigeninteresse handelnden Agenturen, sowas bezeichnest Du als erfolgreiche Rosskur? Und die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien? Die sind alle schon drei mal angezählt und wurden halt einfach nachhaltig fitgespritzt damit sie den Schuldendienst noch ein paar Jahre weiter bedienen können während die einfache Volkswirtschaft / Bevölkerung langsam vor die Hunde geht. Die kommen alle nochmal in der reloaded Form. Die einzigen die wohl nachhaltig die Kurve bekommen haben sind die Iren.

> Man muss eben die Staatsausgaben der Wirtschafsleistung anpassen. Das tut zwar weh, aber daran führt am Ende kein Weg vorbei. Ob nun über Sparprogramme oder Währungsabwertung, das ist eigentlich egal.

Für eine Währungsabwertung hat man aber leider als Mitglied der Eurozone recht wenig Spielraum.

> Es kommt auf das Selbe hinaus. Man muss sich eben von den Zahlen selber lösen und betrachten, was man sich leisten kann. Auch als Staat.

Genau, und in dem Sinne betrachte ich diejenigen die Griechenland in die Eurozone eingeladen, berechnet und durchgewunken haben genauso als mitschuldig wie Griechenland selber. Hätte nicht so laufen dürfen, und wenn jetzt Kohle weg ist ist das halt Pech. Wir haben versucht uns einen langfristigen Kreditkunden an Land zu ziehen, mit dem wir lange viel Geld machen, das hat eine Weile geklappt und jetzt isses in die Hose gegangen.

BTW, die Meldung das eine griechische Regierungskommission Teile der Kredite als illegal betrachtet mitbekommen? Fand ich großes Kino, man gucken ob sie die Eier haben das durchzuexerzieren.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/griechenland-schulden-iwf-ezb-parlamentsausschuss

Feinen Feierabend!


Luftallergie
23.6.2015 22:14
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@Andy:
sehr schön formuliert, dass diese Krise nicht nur durch die (vermeintliche) Faulheit der Griechen entstanden ist, sondern mindestens ebenso durch die Dummheit der EU (bei der Aufnahme und der darauffolgenden Einführung des Euro. Den hätten die Griechen niemals einführen dürfen. Aber die €U-Ideologie hatte maximalen Vorrang.)

Ich halte diese ganze Währungsunion für die europäische Geißel unserer Tage. Und ich finde es unglaublich, daß die Menschen sich damals offenbar wirklich mit “braucht ihr die Währung nicht mehr wechseln” locken lassen haben (ich war bei der Euro-Einführung 13 Jahre alt und bis dahin nie irgendwo im Ausland).

Dieses Faule-Pleite-Griechen-Gerede hat(te) nicht unwesentlich die Funktion, von der faktischen Inkompetenz der EU seit Einführung des Euro abzulenken, wobei hier insbesondere in D die weit verbreitete Unkenntnis in der Ökonomie ausgenutzt wird. Hätten die Deutschen einen Funken ökonomischen Sachverstand, hätten sie schon beim ESM mit Schafott gedroht. Stattdessen hat den ESM aber kaum einer bemerkt, weil WM war.
Laut deutscher Hausfrauenökonomik, die man auf einen Staat gar nicht anwenden sollte, haben die faulen Pleitegriechen dann eben einfach zu lange auf Pump gelebt und schwups, ist die ganze Fehlkonstruktion des Euroraums gar kein Problem mehr. Sondern nur der faule Grieche. Über Leistungsbilanzversagen, Abwertungsprobleme oder unterschiedliche Wirtschaftsleistungen braucht man dann – so wie seit der Konstruktion des Euro – gar nicht reden und kann das ganze Versagen noch ein wenig weiter aussitzen.

Oder andersrum gesagt: die Griechen mögen inkompetent sein in der Sache, aber wer bitte nimmt denn ernsthaft an, auf der anderen Seite des Tisches säßen fähige Leute? Wir reden hier über EZB, die EU-Kommission und den IWF.
Die EZB war mal fähig, hat aber irgendwann ihre ganzen selbstgesetzten Regeln über Bord geschmissen (zb Verbot von Wirtschaftspolitik).
Die EU-Kommission war noch nie kompetent, was seit den Gurken-Gesetzen auch bemerkt worden sein sollte (demnächst sind übrigens die stromfressenden Staubsauger dran, was ja ein großes europäisches Problem ist…).
Und ausweislich der verheerenden Bilanz wollte der IWF nie kompetent sein, sondern stets solange in einem niedergekrachten Land rumsauen, bis selbst die Verzweifeltesten den Laden wieder aus dem Land schmeissen.


maSu
24.6.2015 9:14
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Hadmut: Naja, Niggemeier ist auch manchmal problematisch. So wie dein Blog eben auch 😉

Aber der Welt.de Artikel war echt schon arg … “dürftig” – selbst für “Brigitte”-Maßstäbe 🙂


Dirk S
24.6.2015 10:06
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@ Peter Pahm

korrupte Günstlingswirtschaft:
gibt es auch bei uns.

Würde ich nie bestreiten. Für mich ist Korruption eine relativ “normale” Angelegenheit, jeder denkt zuerst an sich und die Seinen. Nur kann alles übertrieben werden und wenn, wie in Griechenland, man nicht einmal ohne Schmiergeld vom Arzt angesehen wird, dann ist es wirklich ungesund. Die deutsche Korruption ist noch relativ erträglich. Betonung liegt auf “noch”. Langsam tendiert die auch hier in ungesunde Richtungen.

Es ist hier nicht mehr relevant, was einer kann, sondern wen er kennt und welches Parteibuch er hat.

Jain. Ab einer bestimmten Diensthöhe beim Staat geht es nur noch nach Parteibuch (und Geschlecht) und nicht mehr nach Fähigkeit. Daher sammeln sich in staatlichen Führungspositionen ja auch die Unfähigen und Parteigänger, denn wer fähig ist, bekommt in der Wirtschaft mehr Geld bei weniger Parteienhickhack.

auf Pump gelebt: welches europäische Land hat das nicht?

Keines. Und es geht um das Bedienen der Kreditpflichten und nicht darum, ob man teilweise auf Pump lebt oder nicht. Im Prinzip ist es so, dass langfristige Investitionen des Staates durchaus sinnvoll kreditfinanziert werden können, das Tagesgeschäft hingegen aus den laufenden Einnahmen bezahlt werden muss. Hinzu kommt, dass es beim Staat oft zeitliche Diskrepanzen zwischen dem Zeitpunkt der Ausgaben und dem der Einnahmen gibt und daher die Zeitdifferenz durch Kurzzeitkredite überbrückt werden müssen. Kein Staat kann ohne Kredite und daher auch nicht ohne Banken.

Welches wird jemals wieder von seinen Schulden runterkommen?

Schulden werden nicht bezahlt sondern weginflationiert. Alte Tradition der Staatsfinanzierung. Irgendwann kannst du dir für deine Saatsanleihe nur noch einen Dauerlutscher kaufen.

Deutschland wäre nicht das, was es heute ist, hätte es in den 50igern/60igern nicht Milliardenkredite bekommen (hätte man es “hart aufprallen lassen”, was wäre geworden? Und auch Deutschland war geldlos und verschuldet wegen Ausgaben für die bescheuertesten Dinge)

Und? Die Investition in DE war doch ganz erfolgreich, Deutschland ist inzwischen einer der besten Schuldner weltweit, deutsche Staatsanleihen sind sicher als Gold, die Anleger zahlen im Prinzip sogar dafür, Deutschland Geld leihen zu dürfen. Das ist der Unterschied zu Griechenland. Für griechische Staatsanleihen bekommst du inzwischen keine Korinthe mehr.

Die anderen Länder werden nach einem Exempel wieder disziplinierter:
warum sollte das so sein bzw. muss man nicht sehr fest im Glauben stehen, um darauf zu hoffen?

Wenn klar ist, dass die Staatspleite keine Alternative ist, werden Politiker davon abstand nehmen. Vor allem, wenn in einem anderen Land nach einer Staatspleite die amtierende Regierung “verantwortlich gemacht” wurde.

Woher kriegen bspw. Spanien und Italien und Portugal dann eine Wirtschaft, die mit viel zu starkem Euro funktionsfähig ist?

Es geht darum, die Staatsausgaben der Wirtschaftkraft anzupassen. Früher geschah das durch Abwertung der lokalen Währung, durch den Euro geht das eben nur durch Sparprogramme. Und falls du andeuten möchtest, dass es eine schlechte Idee war, Hart- und Weichwährungsländer in eine gemeinsame Währung zu packen: Ja, da hast du voll und ganz recht.

Übrigens ist Italien ein Sonderfall: Norditalien kann problemlos mit den nordalpinen Ländern mithalten, Süditalien wird vom Norden mit durchgeschleppt, daher auch die Abspaltungstendenzen in Norditalien. Die Wirtschaftgrenze liegt ungefähr auf der Höhe Roms, schon allein historisch betrachtet faszinierend, nicht wahr?

Woher kriegen die Kredite, die ihnen jetzt schon keiner mehr gibt?

Portugal kann sich inzwischen billiger auf dem freien Markt Geld besorgen als über die IWF-Hilfskredite. Also, ein ordentlicher Staatshaushalt und schon ist man wieder kreditwürdig.

Wie sollen die die mit einer viel zu starken Währung abbezhalen können?

Gar nicht, Staatsschulden werden durch Inflation langsam aber sicher entwertet und auf diese Art und Weise “abbezahlt”.

Wie wird dadurch das Problem gelöst, daß ein Land mit der Wirtschaftsstärke von D oder FR Länder mit (weit) geringerer Wirtschaftsleistung in die Ecke treiben, weil die Währung für die schwächeren Länder viel zu hoch bewertet wird und die am internationalen Markt nichts absetzen können, selbst wenn sie was Absetzbares hätten?

Es geht um Ausgabendisziplin, also nur soviel auszugeben, wie man sich aufgrund der Einnahmen leisten kann. Und da kann sich DE eben mehr leisten als andere.

Wie löst ein Exempel an Griechenland die Fehler der Währungsunion?

Gar nicht. Soll es auch nicht, es geht nur noch darum, dass Griechenland in absehbarer Zeit nicht mehr am Tropf fremder Geldgeber hängt. Einen Staat bei seiner Reformation zu einem moderen europäischen Staat zu unterstützen (auch finanziell) ist den Bürgern in Europa vermittelbar, einen Korrupti-Staat dauerhaft zu alimentieren nicht.

Steuerhinterziehung: braucht man zu Deutschland kaum was sagen, zur EU schon gar nicht. Für D reichen eigentlich “Hoeneß” und “Ecclestone” schon aus. Und Amrechnen hat gerade hierzulande Tradition und es gibt da ja auch reichlich Literatur dazu.

In Griechenland hinterzieht jeder, wer nicht Steuern hinterzieht ist kein echter Grieche und gilt als nicht zurechnungsfähig. Eben die Folge einer nicht funktionsfähigen Finanzverwaltung. Da sind wir in DE sehr weit von entfernt.

Die von Dir aufgezählten Dinge sind zumeist entweder europäische Krankheiten oder Folge der fehlerhaften Währungsunion, was nicht heißen soll, Griechenland hätte nicht großen Bockmist verzapft.

Bei allen Fehlern, die die EU und die Währungsunion hat: Es ist kein Grund, Griechenland aus seiner Verantwortung zu entlassen und deren Verhalten zu relativieren. Das geschieht aber irgendwie andauernd. Ok, die Griechen haben ja noch so etwas wie einen Grund dafür, aber die vielen anderen…

Es bringt aber sehr wenig, wenn der Sprinter dem Lahmen andauernd ins Gesicht brüllt, er solle doch endlich mal schneller laufen, ansonsten sei er wohl faul und brauche eine Lektion.

Wenn der Lahme erwartet, dass ihn der Sprinter mitschleppt, darf sich der Sprinter beschweren. Griechenland erwartet, alimentiert zu werden. Jedenfalls ist das die derzeitige Regierungspolitik, die vom griechischen Volk auch so gewünscht ist.

Und was bei dieser Lektion in Griechenland dann an die Macht kommt, hast Du auch übersehen. Ebenso wie die zahlreichen Toten, die diese (von fragwürdiger Hoffnung und sonst nichts getragene) Disziplinierung erfordern wird.

Das ist ganz klar das Problem der Griechen. Die EU ist ein Bund Staaten, keine Besatzungsmacht.

Spanien ist auf einem guten Weg:
ja klar, nachdem man da für Teilnahme an Demos bis zu 500.000€ latzen muss und die Sanierung dergestalt aussieht, daß man einfach Massenobdachlosigkeit erzeugt und Massenauswanderung v.a. der besser ausgebildeten Menschen hervorruft, muss das wohl ein guter Weg sein.

Die Spanier hätten während ihrer Immobilienblase ja mehr Wert auf Ausgabendisziplin legen können, darauf achten, dass die Blase nicht überhitzt usw. Haben Sie aber nicht, man hat in den Tag hinein Geld verbraten und sich durch “Wohltaten” von seiner Regierung kaufen lassen. Alles Dinge, bei denen von Anfang an klar war, dass es ein böses Erwachen geben wird. Konnte ja keiner wissen oder wie?
Und was die 500.000€ für die Teilnahme an einer Demo geht, war es nicht so, dass da einige gegen Gesetze verstoßen haben? Da trägt man eben das Risiko, dass es Strafen gibt (ohne die Gesetze selbst bewerten zu wollen).

Was keiner erklären konnte und kann: wieso es helfen soll, in Rezessionen zu sparen. Hat D nicht gemacht, hat auch noch nie funktioniert.

Spanien musste seine Staatsausgaben auf das Maß absenken, das sie sich leisten können. Früher wurde einfach die Peseta abgewertet, das geht mit dem Euro natürlich nicht, also muss gekürzt werden. Wo und wieviel, das ist Sache der Spanier.
Und DE kann sich einfach mehr Spirenzchen leisten. Wobei, in den 1990ern (während der spanischen Immobilienblase) wollten die Spanier den Deutschen erzählen, wie Wirtschaft geht. Gut, dass keiner auf die gehört hat.

Auch fraglich: wieso man gerade derzeit den offiziellen Zahlen Glauben schenkt, wo gerade jetzt höchster Manipulationsbedarf herrscht. Gerade in Spanien, die dieses Jahr so viele Wahlen haben.

Eurostat dürfte über den regierungstypischen Verzerrungen der Realität stehen. Also, wenn jemand ordententlich Zahlen haben will, dann kann man die auch bekommen.

Nicht zuletzt ist zu fragen: warum Banken für fehlgelaufene Geschäfte nicht mehr haften müssen. Warum das jetzt kommunistische Institutionen sein müssen. Keinen verdammten Cent mussten die beweinen. Gelernt haben sie auch nichts.

Weil Staaten an Krediten hängen wie der Junkie an der Nadel. Und was dem Junkie sein Dealer ist dem Staat seine Bank. Also Ausgabendisziplin, keine Wahlgeschenke auf Pump mehr, sinnvolle Sozialgesetze und keine Massenbespaßung per Sozialleistungen und schon kann der Staat auf die Banken verzichten. Und dann auch mal welche pleite gehen lassen.

Wenn an den Griechen Exempel statuiert werden soll, dann aber bitte auch an den Banken, die sich in GR fett verzockt haben (oder wer hatte dem Pleiteland Geld geliehen? Doch nicht der heilige Geist? Wessen Risikokalkulationen waren da völlig unzureichend? Die der Griechen?).

Staatsanleihen werden vor allem von “Instituionellen Anlegern” gehalten, also Rentenfonts, Versicherungen (Riesterrenten) usw. Und die sind per Gesetz verpflichtet, “mündelsichere” Anlagen zu kaufen (soll die vom Zocken abhalten) und Staatsanleihen sind per Ordere de Mufti nun mal “mündelsicher”. Also haben diese Anleger auch gerne höherverzinsliche Staatsanleihen gekauft, einfach um mehr als die Inflation zu erwirtschaften. Also nicht den bösen Banken wurde geholfen, sondern den deutschen (französichen etc.) Kleinanlegern, die fürs Alter vorsorgen wollen. Daher auch die Insolvenzverschleppung. Die instutionellen Anlager sollten sich aus den griechischen Anleihen zurückziehen können, was ja auch gelang. Also, in diesem Fall keine Bankenrettung, wie immer wieder gerne behauptet wird, sondern eine Rettung von Altersvorsorgen. Und damit ein letztendlich wahlpolitische Entscheidung.

Alterslose Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
24.6.2015 12:00
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@ Andy

Vielleicht kannste die gemeinten Artikel mal verlinken. Ich versteh im Prinzip was Du meinst, aber bezweifle doch sehr das (selbst bei der kleinen Bevölkerungszahl und sagen wir mal durchschnittlicher Wahlbeteiligung) ein paar Hundert direkte Nutzniesser denen ein Job versprochen wurde bzw die ihn schon besetzen genug Stimmen mobilisieren können um einen Wahlausgang spürbar zu beeinflussen.

Ein Artikel über die Griechischen Symptome am Anfang der Kise: http://www.heise.de/tp/artikel/32/32133/1.html

Ansonsten findet du vieles vor allem in den älteren Artikeln von Wassilis Aswestopoulos: http://www.heise.de/tp/autor/wassilisaswestopoulos-x/1.html . In den Neueren schreibt er das, was das TP-Publikum gerne lesen möchte. Da hat er sich gut angepasst.

Ja, wie zum Beispiel Deutschland selber über Jahre hinweg untauglich war lt Maastricht-Vertrag. Aber eine Union aus Ländern mit ähnlicher Infrastruktur, Industriedichte etc pp wie den von Dir genannten ist halt deutlich erfolgsversprechender als das dazuholen der wirtschaftlichen Randexistenzen. Das ist halt genau dieser europäische Wahn, den ich anprangere, denn hier hat man zu schnell geschossen. Man kann auch in der EU sein OHNE den Euro direkt sofort einzuführen. Warum diese Option verworfen wurde ist mir unverständlich.

Deutschland und Frankreich als die Schwergewichte haben die Stabilitätskriterien (die auf deutschen Wunsch eingeführt wurden) als erste “gerissen” und sich natürlich nicht um die Verträge gekümmert. Haben die anderen dann auch gemacht und so den Grundstein für die derzeitigen Probleme gelegt. Da sind wir einer Meinung. Ansonsten ist der Euro-Beitritt einzig und allein immer nur eine politische Entscheidung gewesen, mit den wirtschaftlichen Ramendaten hat das alles nichts zu tun gehabt, die sind bloß Beiwerk, eine “Kann”-Bestimmung in der Praxis.

Denn bei den Griechen gab es zwei Warnfaktoren: umsatzstärkste Industrie war der Tourismus und die Gesamtwirtschaft hat etwa 80% der Güter importiert. Wenn man jetzt den Euro einführt erspart man den Touris zwar das lästige Geldwechseln (war das wirklich so schlimm?) aber sorgt auf der anderen Seite dafür das die Preise direkt ansteigen (für Touris UND für Einwohner) und weniger Touris kommen. Eigener Ast abgesägt.

Wie geschrieben, die Aufnahme in die Euro-Zohne ist eine politische Entscheidung, die Wirtschaftsdaten interessieren da nur peripher.
Wobei ich persönlich immer noch der Meinung bin, dass Griechenland nur aufgenommen wurde, damit der Euro gegenüber dem Dollar nicht durch die Decke geht. Und diese Rolle haben die Griechen ja auch lange Zeit recht gut gespielt.

Wegfall von Steuereinnahmen aus dem Tourismus und verbundenen Branchen. Wie soll jemand der nix mehr umsetzt, nix mehr verdient noch Steuern zahlen?

Das ist aus griechischer Sicht kein Problem, Steuern zahlt da eh’ keiner, wenns zu vermeiden ist. Und Touristen bekommen standardmäßig keine Quittung (und damit wird auch keine MWSt. abgeführt). Keine funktionierende Finanzverwaltung, keine Steuern. Das weiß man auch in Griechenland. Und nutzt das zum eigenen Vorteil aus.

Und während also die Preise für nahezu alles steigen, weil man nun aus dem Euro-Umland für Euros importiert stagnieren und sinken die Löhne, also weniger Konsum, weniger Arbeitsplätze, Endlosspirale abwärts.

Die Griechen könnten natürlich auch die Chance nutzen und viel mehr im eigenen Land produzieren, vor allem an Nahrungsmitteln. Das würde auch Arbeitsplätze schaffen. Es gab Zeiten, da ernährte sich Griechenland mal weitgehend selbst. Und mehr als 20% aller Waren im eigenen Land zu produzieren, das sollte auch für Griechenland drin sein.

Die haben nix anders gemacht als wir. Wir leben auch nur auf Pump. Wir haben aber immer das Glück das am Ende des Budgetjahrs annähernd soviel reinkam wie wir rausgepustet haben. Lass mal eine Schlüsselindustrie der BRD wirklich ernsthaft über Jahre kriseln (ist schwer vorstellbar weil wir ja großteilig in KMU aufgestellt sind die flexibel sind und sich umstellen können, aber stell es Dir mal vor)… dann wäre der Ablauf HIER nicht so großartig anders wie da oben beschrieben. Inklusive der Kapitalflucht der Betuchten.

Na ja, in DE haben wir aber eine Steuerverwaltung, die für meinen Geschmack manchmal zu gut funktioniert, ganz anders als in Griechenland. Würden in Griechenland auch mal Steuern eingetrieben werden und die allgegenwärtige Korruption bekämpft, dann hätten die das Problem wahrscheinlich gar nicht.
Wobei ich dir zustimme, dass auch der deutsche Staat seine Ausgaben straffen und zurückfahren sollte. Um gegen Probleme besser gewappnet zu sein.

Die mussten ja quasi erstmal auf Pump leben nachdem die eigene importbasierte Wirtschaft ruckartig auf ein deutlich höheres (teureres) Niveau gehievt wurde mit dem Euro. Und zwar schon ganz banal das tägliche Leben wurde für Normalgriechen weitaus teurer. Und wenn es knapp wird in der Kasse hinterziehen auch deutlich mehr “Normalos” die sonst gesetzestreu sind Steuern.

Sorry, aber wenn man nur alles importiert und sich auf Korinthen und Olivenöl beschränkt, dann hat man ein Problem. Der Euro hat das allenfalls schneller deutlich gemacht. Und Steuern hinterziehen alle Griechen, nicht aus Not, sondern aus Prinzip. Steuern freiwillig zahlen ist ungriechisch. Nimm dir etwas Zeit und lies die älteren Artikel von Aswestopoulos durch. Dann verstehst du auch das Wahlversprechen mit dem kostenlosen Strom*.

* Wenn der griechische Staat Sondersteuern erhebt (weil mal wieder keiner Steuern gezahlt hat und der Staat kurz vor der Pleite steht), dann werden diese über die Stromrechung eingezogen. Auch deshalb zahlt niemand Steuern, weil die, die Steuern zahlen, dann doppelt zahlen. Eben weil eine funktionierende Steuerverwaltung fehlt.

Ich bräuchte dazu nur eine Handvoll Unterschriften. Bei Zahlungsverzug musst Du bitte darauf eingestellt sein das meine Troika Dich besucht, um Finanzaufsicht zu betreiben. Tafelsilber ist weg, das ist klar. Aber die Jungs sind keine Unmenschen. Kritische Infrastruktur die Deine Arbeitsfähigkeit aufrecht erhält (Waschmaschine, Trockner, E-Rasierer, Möbel usw) kannste natürlich dabehalten und für einen kleinen täglichen Obulus nutzen nachdem wir es privatisiert haben. Die Personalkosten der Troika sind natürlich von Dir zu tragen. Verzugszinsen findest Du im Kleingedruckten. Wenn Du die Bande rauswirfst kannst Du damit rechnen übelst gestalkt zu werden, Deine Nachbarn werden Dich beschimpfen und Flugblätter verteilen. Aber wenn das für Dich OK ist, kein Problem.

Also wirklich, ja echt ey, erst drängst du mir mit allen Mitteln deinen Scheißkredit auf und dann erwartest du auch noch Rückzahlung und drohst mit Konsequenzen? Was bist du denn für einer? Keinen Respekt hier oder was? (Folgend üble historische Beschimpfungen, Pöbeleien und Fotomontagen.)

Ich glaube wir spielen gerade Griechenlandkrise. Lass uns lieber aufhören, bevor wir uns hier wirklich streiten.

Ja, echt? Wer sagt denn sowas? Ich mein ich seh das auch ganz genau so, wenn irgendjemand im beteiligten Komplex von Banken und Regierungen von der Wand bis zur Tapete denken kann (notfalls der Pförtner) ist denen klar das sie das Geld nicht wiedersehen.

Sagen tut das keiner, aber schon allein dass man noch mit den Griechen redet und verhandelt zeigt, dass es nicht mehr ums Geld geht. Ansonsten würde man eben die Akropolis pfänden lassen.

Aber so wie ich das sehe, und so ist das auch direkt artikuliert worden, ist es ABSOLUT UNVORSTELLBAR dieses Nugget gesunden Menschenverstandes auszusprechen. Wegen Zahlungsdisziplin der anderen Schuldner und so. Schlechter Präzedenzfall. Man wird die Mär vom unwilligen und/oder unfähigen Schuldner auf Teufel komm raus als Narrativ bewahren bzw aufbauen.

Also erst einmal: Die Griechen sind unwillige Schuldner. Und dass es nicht mehr um Geld geht, das direkt zu artikulieren kann auch keiner, erstens weil das bei den Steuerzahlern der Geberländer derzeit schlecht ankommen würde und zum anderen, weil man mit einem Schuldenschnitt noch eine Belohnung dafür hätte, wenn die Griechen mal endlich anfangen würden, Reformen durchzuführen. Dann meckern die anderen Steuerzahler auch nicht mehr so. Außerdem würden bei einem Schuldenschnitt ohne Gegenleistung die Portugiesen (zu Recht) fragen: Warum die und wir nicht? Also, geht eben nicht.

Dann halt den Grexit – Ausstieg aus der Eurozone, Schuldenschnitt, fertig. Und die Griechen wieder selber machen lassen. Drachme, Tourismus aufbauen, die von der EU vernichtete Fischerei reanimieren, etc. Da ist viel zu tun, aber es ist machbar.

Beim Grexit würde Griechenland das Somalia Europas werden. Und irgendwann hätten die Europäer die Schnauze voll und Griechenland würde (mit UN-Zustimmung) zum EU-Protektorat. Oder aber die Griechen dürfen sich auf eine neue Militärdiktatur freuen. Oder eben anfangen, ihren Staat zu reformieren und den Grexit vermeiden. Stellt sich die Frage, was weniger unangenehm ist.

Nicht machbar ist der Schuldendienst.

Erwartet auch niemand mehr wirklich. Derzeit läuft es ja schon “linke Tasche, rechte Tasche”.

Ich habe ein recht großes Vertrauen in die Vertrauen in die aktuelle Regierung die Weichen für eine Reform des politischen System stellen zu können, wenn die sich endlich nicht mehr mit dem von den Vorgängern eingebrocktem Scheiss befassen müssen.

Die Regierung Tsipras bekommt gar nichts gebacken, die können nur pöbeln und Griechenland isolieren. Die sind noch schlechter als ihre Vorgänger (die auch schon Katastrophen waren, eigentlich eine Leistung für sich). Mit der aktuellen Regierung wird Griechenland zum europäischen Somalia.

Was gar nicht so leicht ist, soweit ich das mal mitbekommen habe muss dazu ein Beschluss gefasst werden indem sich der Auszuschliessende “einverstanden” erklärt. Die EU Nummer ist im Prinzip sowas wie eine katholische Ehe, der Ausstieg ist vertraglich nirgendwo vorgesehen/umfassend geregelt.

Im Gegensatz zur katholischen Ehe, an die sich beide Seiten halten, interessieren die Europäischen Verträge nur dann, wenns gerade mal passt, ansonsten werden die auch mal gerne ignoriert. Und wenn du einer griechischen Regierung genug Fakelaki zahlst, stimmen die allem zu.

Das ist klar, ich wollte mich halt nicht festnageln auf “Italien” oder “Spanien” oder “Portugal”. Denn eins ist klar, wenn eine der Kern-Euronationen die finanzielle Grippe bekommt können wir alle unsere Särge schreinern.

Na, soviele Bäume haben wir doch gar nicht. Sollte eines der Schwergewichte in Schieflage geraten, klappt die Währungsunion zusammen. Und? Bei den anschließenden Währungsreformen kann man sich schön seiner Altschulden entledigen.
Die Regierung Kohl hat die deutschen Staatsschulden bei der Euro-Einführung auch um ca. 1/4tel entwertet*. Wenn man schon dabei ist…

* Die Kaufkraft der DM war gegenüber dem Euro politisch überbewertet, der Umtauschkurs des Euro hätte so im Bereich 1,50 DM liegen müssen. Aber es sollte ungefähr 1 zu 2 sein und schwupps, war man einen Teil seiner Schulden (also der Kaufkraft der Verträge) los und hat mal ebenso eine Lohnkürzung vorgenommen, die niemand bemerkt hat. Das muss erst mal einer nachmachen.

Warte mal, solche Taschenspielertricks mit Umschuldung, die letztlich nur funktionieren wegen obskuren Ratings von den in Eigeninteresse handelnden Agenturen, sowas bezeichnest Du als erfolgreiche Rosskur?

Die Rosskur ist, dass die Staatsausgaben der Wirtschaftsleistung angepasst werden. Da heben es Umverteilerstaaten natürlich schwerer als Staaten, in denen es normal ist, dass jeder selbst für sein Auskommen zu sorgen hat.
Deshalb hat Bismarck ja auch die Sozialversicherung nicht direkt dem Staat unterstellt. Der wusste schon warum. Der hat Politiker als unzuverlässiges Pack angesehen. Also, Unrecht hatte der damit nun wirklich nicht. Zeigt sich immer wieder, in jedem Staat.

Und die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien?

http://www.rwi-essen.de/unstatistik/21/ erklärt warum die Angaben der Jugendarbeitslosigkeitsstatistik irreführend sind.

Die sind alle schon drei mal angezählt und wurden halt einfach nachhaltig fitgespritzt damit sie den Schuldendienst noch ein paar Jahre weiter bedienen können während die einfache Volkswirtschaft / Bevölkerung langsam vor die Hunde geht. Die kommen alle nochmal in der reloaded Form.

Man kann nur soviel ausgeben, wie man einnimmt, immer auf Punp zu leben, führt langfristig zu Problemen. Also, müssen die zusehen, dass sie ihre Probleme in den Griff bekommen. Um nichts anderes geht es. Je länger man wartet, umso schmerzhafter wird dieser Prozess.

Die einzigen die wohl nachhaltig die Kurve bekommen haben sind die Iren.

Womit schon mal die Theorie, dass Austerität nichs bringen würde, widerlegt ist.

Für eine Währungsabwertung hat man aber leider als Mitglied der Eurozone recht wenig Spielraum.

Also muss gekürzt werden. Das waren Währungsabwertungen auch, nur haben die das eben verdeckt, weil die Zahlen gleich blieben. Aber im Endeffekt ist es das Selbe.

Genau, und in dem Sinne betrachte ich diejenigen die Griechenland in die Eurozone eingeladen, berechnet und durchgewunken haben genauso als mitschuldig wie Griechenland selber.

Also mitschuldig ja, aber die Kredite haben die Griechen aufgenommen, genauso wie die Verweigerungshaltung griechisch ist. Es hilft niemanden, die Verantwortungen zu relativieren.

Hätte nicht so laufen dürfen, und wenn jetzt Kohle weg ist ist das halt Pech. Wir haben versucht uns einen langfristigen Kreditkunden an Land zu ziehen, mit dem wir lange viel Geld machen, das hat eine Weile geklappt und jetzt isses in die Hose gegangen.

Na ja, die Kohle ist weg, ja, dennoch kann man ja versuchen, solche Probleme für die Zukunft zu vermeiden. Und da müssen die Griechen mitmachen und solange die sich sperren, solange sind die Schulden ein gutes Mittel, “Überzeugungsarbeit” zu leisten. Die Griechen können sich aussuchen, wie ihre Zukunft wird. Wenn sie den schmezhaftesten Weg wählen wollen, ok, ist deren Sache. Ist zwar dämlich, aber wenn die es so wollen, bitte sehr.

BTW, die Meldung das eine griechische Regierungskommission Teile der Kredite als illegal betrachtet mitbekommen? Fand ich großes Kino, man gucken ob sie die Eier haben das durchzuexerzieren.

Sollten Sie das wirklich durchexerzieren wollen, wird Griechenland die nächsten 200 Jahre auf dem Niveau eines Dritte-Welt-Landes vor sich hinvegetieren und mit Somalia um die Failed-State-Krone konkurrieren. Geldgeber sind da sehr empfindlich. Aus meiner Sicht fällt das in die Kategorie “politische Psychospielchen”. Sollten die Griechen besser bleiben lassen, da sind die nicht mal Kreisklasse, das können alle anderen, mit denen sie es zu tun haben, viel besser. Außerdem verscherzen sie sich so die letzten Sympatien und auf die sind die Griechen derzeit angewiesen.

Kreditfreie Grüße,

Euer Dirk


JochenH
24.6.2015 12:37
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Ich finde die Griechenland – Posse langsam unerträglich. Jetzt beraten sie wieder über weitere Zahlungen auf Basis einer Liste von Tsipras. Diese Liste ist völlig unverbindlich, nicht einmal das griechische Parlament hat die abgesegnet.

Als Nebeneffekt der Diskussion steht die griechische Wirtschaft langsam still. Investieren will da keiner mehr und die Griechen heben jeden Tag zwischen 100 und 500 Millionen Euro von ihren Konten ab. Die EZB füllt das Geld mit Notkrediten täglich auf, das sind dann weitere 88 Milliarden Euro!

Die EU fordert von GR einen Primärüberschuss, doch wie oben beschrieben, fällt die Wirtschaft dort quasi zusammen. Jetzt sieht es so aus, dass sie entweder GR auf dem Euro drängen oder weiter zahlen, weil sie an Tsipras Liste glauben (ja wir sind schon beim Glauben, wie in der Kirche).

Natürlich ist Griechenland in beiden Fällen gescheitert. Beim GREXIT stehen sie da mit ihrer Drachme, die völlig wertlos ist und beim Verbleib im Euro werden sie zum reinen Transferempfänger mit fast völlig zerstörter Binnenwirtschaft. Die Unternehmen in GR haben längst reagiert und das Kapital außer Landes geschafft.

Mehr Desaster geht eigentlich nicht und Verlierer gibt es auf allen Seiten.


Luftallergie
24.6.2015 23:57
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@Dirk: deine Aussagen über eine notwendige solide Haushaltspolitik sind absolut richtig.

Nur funktioniert das nach deinem Muster nur in einem System unabhängiger Nationalstaaten mit _eigener_ Währung. Das ist aber nicht mehr der Fall.

Griechenland kann unter dem Euro machen, was es will. Es wird keine Wirtschaft bekommen, die mit Euro konkurrenzfähig ist. Woraus sollte die denn bestehen? Feta? Griechenland kann Tourismus, ist dank Euro dafür aber zu teuer.
Gleichzeitig kann man die Menschen auch nicht beliebig verelenden lassen, weil das keine Lösung für das Problem einer künstlichen Währung ist, die nicht richtig funktioniert. Die Schuld der Menschen, in diesem Fall der Griechen, zu benennen, ist richtig und unbedingt notwendig. Aber dabei die Problematik der fehlerhaften Währung zu umgehen, bringt nichts.

Eine Währung, die der stark überwiegenden Mehrheit aller Menschen in Europa nicht mehr, sondern weniger Wohlstand verschafft hat.

“Nehmen wir folgendes von Deutschlands Finanzminister Oskar Lafontaine am Abend der Euroeinführung. Er sprach von einer “Vision eines vereinigten Europas, die über die graduelle Angleichung von Lebensstandards, einer Vertiefung der Demokratie und dem Erblühen einer wahren europäischen Kultur erreicht werden wird”.

Da kann man doch wirklich nur lachen, angesichts der aktuellen Lage?!

“Was auch immer die Gründungsideale der Eurozone sein mögen, sie halten nicht mit der düsteren Realität des Jahres 2015 mit. […]
Die Tatsache, dass diese ganze Show von umgänglich erscheinenden Weisen, die oft behaupten sozialdemokratisch zu sein, veranstaltet wird, macht das Projekt nicht netter oder freundlicher. Es gibt der ganzen Sache nur den unangenehmen Beigeschmack von Scheinheiligkeit.”
( http://www.theguardian.com/commentisfree/2015/jun/23/griechenland-eurozone-deutschen-einheitswahrung )


Dirk S
25.6.2015 10:09
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@ Luftallergie

@Dirk: deine Aussagen über eine notwendige solide Haushaltspolitik sind absolut richtig.

Schön, dass wir einer Meinung sind. Gemeinsamkeiten verbessern doch gleich die Kommunikation, nicht wahr? 🙂

Nur funktioniert das nach deinem Muster nur in einem System unabhängiger Nationalstaaten mit _eigener_ Währung. Das ist aber nicht mehr der Fall.

Na ja, es könnte schon funktionieren, beim Euro haperts eben daran, dass zu unterschiedlich Ansichten unter einen Hut gebracht werden sollen und das klappt eben nicht. In der Eurozone trifft die (mehr oder weniger vorhandene) “Ausgabendiziplin” der nordalpinen Länder auf die Abwertungstaktik der Südalpinen. Wobei beide Seiten den Fehler machen, sich an den Zahlen vor dem Währungszeichen festzuklammern und nicht die Kaufkraft zu betrachten. Es ist egal, ob man 1000.-€ oder 2000.-€ auf dem Konto hat, solange man sich das gleiche davon kaufen kann. Wenn die Kaufkraft des Euro um 5% sinkt, müssen die Einkommen eben um 5% steigen und schon ist die alte Kaufkraft wieder hergestellt. Wobei die deutsche Inflationsangst aus der Zeit der Hyperinflation da immer noch bei den Deutschen nachwirkt.

Griechenland kann unter dem Euro machen, was es will. Es wird keine Wirtschaft bekommen, die mit Euro konkurrenzfähig ist. Woraus sollte die denn bestehen? Feta? Griechenland kann Tourismus, ist dank Euro dafür aber zu teuer.

Kortinthen, Ouzo, Olivenöl, Tsaziki und Feta? Wobei, viele “griechische” Nahrungsmittel werden in Deutschland hergestellt. Da könnten die Griechen schon mal ansetzen. Und Tourismus kann duchaus eine gute Wirtschafsgrundlage sein, ist schließlich auch so etwas wie Export (von Erholung sozusagen), jedenfalls kommt Geld von außen rein.
Das Problem der Griechen ist eben, dass sie anscheinend alles versuchen, Touristen aus ihrem Land herauszuhalten. Fotomontagen mit Bärtchen an einer Regierungschefin sind wenig dazu geeignet, den Tourismus anzukurbeln. Griechenland ist eigentlich ein sehr attraktives Reiseziel, die Griechen können das Erbe ihrer Vorfahren nutzen und versilbern. Außerdem sind viele Gebiete in Griechenland noch nicht touristisch erschlossen, Euböa z.B. Und da kann man die Fehler der Vergangenheit vermeiden und auf einen höherwertigen Tourismus setzen, der zwar weniger, dafür aber besser
zahlende Gäste bringt. Das Thema Preis sollte man nicht überbewerten, der Billigtourist fliegt an den Ballermann nach Malle und nicht zur Besichtigung der Akropolis und zum Löwentor von Mykene. Was fehlt ist ein Konzept. Womit das grundlegende griechische Problem beschrieben wäre.

Gleichzeitig kann man die Menschen auch nicht beliebig verelenden lassen, weil das keine Lösung für das Problem einer künstlichen Währung ist, die nicht richtig funktioniert. Die Schuld der Menschen, in diesem Fall der Griechen, zu benennen, ist richtig und unbedingt notwendig. Aber dabei die Problematik der fehlerhaften Währung zu umgehen, bringt nichts.

Das Problem des Euro ist nicht, dass er eine “künstliche Währung” ist, denn im Prinzip sind alle Währungen künstlich, gewachsen ist nur der Tauschhandel. Das Problem ist, dass einige Länder den Euro nicht als Chance zur Entwicklung, sondern als Möglichkeit sich billig zu verschulden gesehen haben. Und das rächt sich jetzt.

Eine Währung, die der stark überwiegenden Mehrheit aller Menschen in Europa nicht mehr, sondern weniger Wohlstand verschafft hat.

Na, dass möchte ich gerne bewiesen bekommen, ich sehe das nämlich anders. Der Wohlstand ist in allen Ländern der Eurozone gewachsen, in einigen schneller als in anderen. Nur bemerkt man den wachsenden Wohlstand oftmals nicht, weil sich vieles davon in den Alltag integriert. Auch das Smartphone ist Wohlstand.
Wobei in Griechenland der “Wohlstand auf Pump” zusammengebrochen ist. Was aber zu erwarten war.

“Nehmen wir folgendes von Deutschlands Finanzminister Oskar Lafontaine am Abend der Euroeinführung. Er sprach von einer “Vision eines vereinigten Europas, die über die graduelle Angleichung von Lebensstandards, einer Vertiefung der Demokratie und dem Erblühen einer wahren europäischen Kultur erreicht werden wird”.

Schon “Schmidt-Schnauze” sagte, dass jemand, der Visionen hat, zum Arzt gehört. Und das gilt auch für Oskar. Wobei, der hat ja auch ganz schnell hingeschmissen, als es nicht nach seiner Nase ging.

Da kann man doch wirklich nur lachen, angesichts der aktuellen Lage?!

Über Oskar? Immer. Über die Lage? Eher nicht. Da hilft noch nicht mal Galgenhumor.

“Was auch immer die Gründungsideale der Eurozone sein mögen, sie halten nicht mit der düsteren Realität des Jahres 2015 mit. […]
Die Tatsache, dass diese ganze Show von umgänglich erscheinenden Weisen, die oft behaupten sozialdemokratisch zu sein, veranstaltet wird, macht das Projekt nicht netter oder freundlicher. Es gibt der ganzen Sache nur den unangenehmen Beigeschmack von Scheinheiligkeit.”
( http://www.theguardian.com/commentisfree/2015/jun/23/griechenland-eurozone-deutschen-einheitswahrung )

Also, Scheinheiligkeit ist ein Grundprinzip der Politik und Ideale haben bei einer Gemeinschaftswährung nicht verloren, da sollte man nur nach Sinn oder nicht Sinn fragen. Gründungsideale darf man bei der Gründung eines Bundes haben, aber nicht, wenn es ums Geld geht. Denn wenns ums Geld geht, killt jeder Fehler jeden noch so idealistischen Bund. Nicht umsonst sind die Finanzen der Hauptscheidungsgrund.

Finanzfreie Grüße,

Euer Dirk


Owen
25.6.2015 10:27
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@ Dirk S

tl;dr

Deiner Logik nach bist aber eben auch du schuld daran das die DE Regierung Geld gerade zum Fenster raus wirft und wen es später für deine Rente und KV nicht reicht ist es gut und richtig so den du bis ja selber schuld nicht war?

oder habe ich was übersehen?


Dirk S
25.6.2015 12:26
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@ Maesi

Deinem Text kann ich im grossen und ganzen zustimmen.

You make my day! Und das schon seit 2 Tagen. 🙂

Selbstverständlich sind die Griechen an diesem Desaster (mit-)schuldig. Der griechische demos hat die Regierungen gewählt und muss nun die Konsequenzen daraus tragen. Die Kredite wurden von den Griechen verkonsumiert und nun folgt der Katzenjammer. Mitleid ist fehl am Platz. Es nützt auch nichts, spektakuläre Einzelfälle (Einknasten eines Herzkranken und Verweigerung von Medikamenten) aufzubauschen.

Ok, ich bin bei dir.

Solche Vorgänge sind normal für ein Staatswesen, denn ‘der Staat ist das kälteste aller kalten Ungeheuer’ (Nietzsche) und zu keinerlei Empfindung von Empathie fähig, sondern er handelt wie eine Maschine.

Yupp! Aber wie sollte ein Staat auch empatiefähig sein, ist schließlich kein Lebewesen. Außerdem sind Emotionen oft schlechte Berater.

Zweifellos ein Schock für alle Staatsgläubigen und Fans der staatlichen Wohlfahrt, aber die 5000 Jahre währende menschliche Kulturgeschichte hat uns ebendies über das Wesen des Staates immer wieder gelehrt.

Schon mal aufgefallen, dass Linke eher schechte Geschichtskenntnisse aufweisen? Und ob man an den Staat oder einen Gott glaubt, Glauben ist beides. Oder wie mein Lehrmeister zu sagen pflegte: “Glauben heißt nicht wissen.”

Es gibt jedoch einen Teil, den Du, Dirk, (unabsichtlich?) völlig ausgeklammert hast: die Rolle der EU sowie der Nationalstaaten bei dieser Gaunerposse. Der Schuld der Griechen für deren hemmungslose Kreditnehmerei und der darauffolgenden Prasserei steht die Schuld der EU-Behörden und nationalen Regierungen gegenüber, die die Konkursverschleppung betrieben und dabei auch grundlegendes EU-Recht verletzt haben.

Also, EU-Recht interessiert nur dann, wenn es gerade mal in den Kram passt, ansonsten wird es ignoriert. Ungefähr genauso, wie UN-Recht, das biegt sich auch jeder zurecht, wies gerade passt. Im “Big Game” machen alle was sie wollen, solange sie es können. Und auch Junker muss sich Rückendeckung von Merkel und Hollande bei Euro-Themen holen (bei EU-Themen fragt der auch noch bei Cameron nach, damit die Briten nicht querschießen). Wenn Merkel “Nö” sagt, dann muss Hollande sie umstimmen, nicht Junker. Sorry, aber die “Großen Drei” lachen im Zweifelsfall über die EU-Kommission, wenn sie an einem Strang ziehen.
Was hat das jetzt mit Griechenland zu tun? Genau, bei der Griechenlandkrise haben Merkel und Hollande (bzw. vorher Sarkozy) zuerst einmal ihre eigenen Schäfchen ins Trockene gebracht (also den deutschen und französichen institutionellen Anlegern den Rückzug ermöglicht) und erst danach nach Lösungen für Griechenland gesucht (und so den Konkurs verschleppt, sage ich auch immer). Was weniger im Sinne der Griechen war und so ziemlich das einzige, was man der Euro-Gruppe vorwerfen kann (also, zusätzlich zur Aufnahme Griechenlands in den Euro).

Ja, der griechische Staat ist politisch und rechtlich völlig heruntergewirtschaftet; ein Hort der Korruption, wo jeder ehrliche und rechtschaffene Mensch eigentlich nur noch verhöhnt wird. Die EU wurde belogen und betrogen (wobei der Betrug von Beginn der Existenz des EWS an für jeden Beteiligten offensichtlich war), Steuern wurden grossflächig hinterzogen, Renten wurden unrechtmässig bezogen, ein gigantischer Wasserkopf aus politischen Günstlingen wurde von Staates wegen alimentiert, Bestechung war die Regel.

Was den Griechen anscheinend gefallen hat, denn sonst hätten sie es bereits früher geändert. Ist ja nicht so, dass es in Griechenland nur Fakelaki-Parteien gegeben hat. Nur wollte eben keine Mehrheit die anderen wählen.

Wobei ich persönlich der Ansicht bin, dass Griechenland (als Staatsorganisation) noch immer unter der osmanischen Zeit leidet. Deine Beschreibung entspricht der des Osmanischen Imperiums ziemlich genau, also Griechenland gleicht dem Osmanischen Reich, nur ohne Pascha. Und so würde ich auch viele Verhaltensweisen der griechischen Regierung sehen, eben wie ein pupertierender Osmane. Deshalb faseln die auch so viel von “Ehre” und “Respekt”. Und schon sind die berechenbar.

Irgendwie kurios, dass man im 21ten Jahrhundert die Wiege der europäischen Zivilisation europäisieren muss.

Aber die EU-Behörden haben ebenfalls grosse Schuld auf sich geladen. Selten wurden so offensichtlich und dreist Grundgesetze (EU-Verträge) gebrochen. Die Rechtsbrüche auf EU-Ebene haben dabei eine eigene neue Qualität, denn in Griechenland wurden die Rechtsbrüche zwar grossflächig geduldet, aber immerhin nicht durch die massgebenden politischen Organe hochoffiziell zu Recht erklärt. Die EU hat jedoch genau das in den letzten Jahren getan – erst letzte Woche wieder, als der EuGH die OMT-Transaktionen der EZB für rechtens erklärt hat. Damit ist die EU selbst zur Gaunerorganisation geworden, die aktiv den Rechtsbruch betreibt und in geltendes ‘Recht’ umfunktioniert. So dreist waren die Griechen nun wirklich nicht, denn zumindest offiziell waren und blieben all die von den Griechen begangenen Gaunereien ja illegal. Es ist mir unbegreiflich, dass irgendjemand auch nur noch einen Funken Loyalität gegenüber der EU-Verbrechensorganisation empfinden kann.

Wie schon geschrieben, die europäischen Verträge werden nur dann beachtet, wenn es gerade passt. Wenn inzwischen schon die Queen die Europäer zur Einheit aufrufen muss…

Was die Troika anbelangt, ist Dein Verständnis, Dirk, für diese Organisation zwar nachvollziehbar, aber trotzdem nicht wirklich haltbar. Ja, die Troika ist nicht verantwortlich für die jahrzehntelange Misswirtschaft in Griechenland. Sie ist jedoch sehr wohl mitverantwortlich für die darauffolgende rechtswidrige Konkursverschleppung durch die grossen Gläubiger; sie ist Teil des systematischen EU-Rechtsbruches, auch wenn ein Vertreter der Troika vom IWF gestellt wird. Die sitzen nämlich alle im selben Boot.

Also, die Troika war (ist) eine Abordnung von Kontrolleuren von IWF, Euro-Gruppe und EU. Die kontrollieren nur, was andere beschlossen haben, das ist deren Auftrag. (Hier geht es nur um die Definition, damit wir nicht aneinder vorbeischreiben.) Und da kann man denen nichts vorwerfen, die haben ihren Job gemacht. Die Konkursverschleppung und die anderen Maßnahmen haben andere beschlossen. Die jeweilige amtierende griechische Regierung war mit dabei. Und hat ihre Spielräume zu ungunsten des griechischen Volkes genutzt.

So, wie der griechische demos verantwortlich ist für die Gaunereien seiner Regierungen, die er jahrzehntelang gewählt hat, ist auch der demos in der EU dafür verantwortlich, das EU-Parlament sowie die nationalen Parlamente und Regierungen gewählt zu haben. Er kann sich nicht damit herausreden, dass die drei mächtigsten EU-Organe (EU-Kommission, EU-Ministerrat und EZB-Vorstand) gar nicht von ihm gewählt werden, denn er hat über die Legislativen exakt jene Ja-Sager-Parteien gewählt, die wiederum ebendiese Organe bestellten bzw. deren Machenschaften immer wieder legitimierten – und das wiederholt und auch nach den offenkundigen Rechtsbrüchen. So wenig Mitleid ich mit den Griechen habe, so wenig Mitleid habe ich mit den EU-Bürgern. Sie haben sich die Suppe eingebrockt in der Hoffnung auf Erlangung staatlicher Wohltaten, und nun müssen sie sie auch auslöffeln. Das ist höchst gerecht. Nichtwissen kann in diesem Falle nicht geltend gemacht werden, denn dafür waren die Rechtsbrüche einfach zu offensichtlich.

Können wir das so zusammen fassen: “Wer sich auf den Staat verlässt, ist verlassen”?

Und wie schon geschrieben: Die EU ist abhängig von den “Großen Drei” in der EU. Schon allein deshalb werden die Briten nicht die EU verlassen, denn dann droht ihnen ein internationaler Machtverlußt und es bestünde die Gefahr, dass sich auf dem Kontinent ein neues “Frankenreich” herausbildet, das so ziemlich alles drumherum (außer vielleicht Russland) (wirtschaftlich) zermalmen und in den Kreis der aktuellen Großmächte (USA, Russland und China) eintreten könnte. Ohne GB. Ok, hat jetzt nichts mit Griechenland zu tun.

Was den Grexit angeht: an den glaube ich nicht.

Ich bin unschlüssig, ich möchte den Grexit auch nicht, nur fragt mich keiner. Aber ich hoffe, dass die Regierung Tsipras doch noch in der Realität ankommt und sich den notwenigen Reformen stellt. Schon allein, weil kaum ein Regierungschef für eine Staatspleite (als Hauptleistung) in den Geschichtsbüchern stehen will. Andersrum, das sind Linke…

Weder die EU-Potentaten wollen ihn noch die Griechen selbst noch die USA.

Das die Griechen den nicht wollen ist klar, für die EU geht es eher ums Image und was die USA wollen, intessiert da im Augenblick keinen. Das mag Obama weh tun, ist aber so. Wenn ihm Griechenland so wichtig wäre, hätte er ja ein paar Dollar rüberwachsen lassen können. Hat er aber nicht, kann ihm also nicht so wichtig sein.

Wenn aber keiner der massgeblich Beteiligten einen Grexit will, weshalb sollte er dann erfolgen?

Weil nur etwas nicht wollen, nichts an den Realitäten ändert. Ich will auch weniger Steuern Zahlen, ändert aber nichts an den mir real abgezogenen Steuern.

Die Bevölkerung der Geberländer will nicht mehr für Griechenland zahlen, da ist dann auch für Merkel wenig Spielraum, denn sie möchte gerne länger Kanzlerin sein, als die Queen Königin. Die Griechen wollen keine Reformen und der IWF hat die griechischen Faxen dicke. Also, ohne griechische Bewegung gibt es den Grexit. Auch wenn den keiner wirklich will.

Deswegen werden die Griechen durchalimentiert, bis das gesamte Eurozone-System auseinanderbricht.

Nö, das kann Merkel sich nicht leisten. Die will wiedergewählt werden und eine Alimentierung Griechenlands ohne signifikante Gegenleistung würde dem im Weg stehen. Da lässt sie lieber die Griechen vor die Hunde gehen.

Letzteres kann locker noch 10, 20 oder noch mehr Jahre dauern; es kann aber auch sehr schnell gehen, wenn das Vertrauen in den Euro verloren geht.

Also, das Vertrauen in den Euro selbst ist eigentlich ganz gut. Deutschlands Wirtschaftskraft reißt da einiges raus und die meißten Euro-Länder stehen wirtschaftlich ganz gut da. Die Börsen drehen zwar wegen Griechenland am Rad, aber wenn es nicht Griechenland wäre, dann eben wegen was anderem. Das hat nichts zu sagen. Nein, der Euro ist eine recht stabile Währung, die Vertrauen genießt.

Tsipras und seine Mannen wissen das natürlich ganz genau und nützen es eiskalt aus.

Varoufakis ist von Haus aus Zocker und genau das macht der. Tsipras und Konsorten glauben, sie hätten was in der Hand? Die träumen, wenn es Lagarde und Merkel gefällt, geht Griechenland in den wirtschaftlichen Orkus und die Regierung in Athen kann anfangen, Inseln zu verkaufen, um die Renten zu bezahlen. Immerhin können dann Archäologen ohne große Probleme die Inseln umgraben und die Vergangenheit erforschen.

Diese ganzen Verhandlungen um griechische Umschuldungen sind nichts anderes als Affentheater mit viel Theaterdonner, welches für den Pöbel veranstaltet wird.

Ähm, der Pöbel sitzt da mit am Tisch, denn die Regierung Tsipras hat bisher nichts anders als Pöbeleien hinbekommen. Das einzige, was dem Grexit derzeit entgegensteht ist, dass sich Merkel Gedanken über ihre Wiederwahl und Schäuble sich Gedanken über seinen Eintrag in die Geschichtsbücher machen. Tsipras und Varoufakis sollten mal langsam die Realität erkennen, akzepieren und respektieren. Wie schon geschrieben, wenn nicht bald mal was Signifikantes von den Griechen kommt, werden sie unhaltbar und wie eine heiße Korinthe fallen gelassen.

Wer darauf noch hereinfällt, ist schlichtweg ein Dummkopf.

Die Dummköpfe sitzen in der Regierung Tsipras. Bluffen kann der Wolle auch, sogar viel besser die. Wobei Schäuble nicht mal zu bluffen braucht. Und das scheinen alle außer den Griechen auch zu wissen.

Bluffende Grüße,

Euer Dirk


LeserX
25.6.2015 14:41
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Das war alles absehbar (gerade in Griechenland) und wurde auch von Ökonomen und anderen Kritikern beschrieben. Auch das wie und warum es so kommen wird wie es dann kam.

Es wurde trotzdem gemacht. Weil es den egoistischen Nutznießern um Posten und Pöstchen, Diäten und Pensionen geht. Den Herrschenden um Umlenkung der Geldströme in ihre Taschen oder unter ihre Kontrolle.

Die sind aber allesamt nicht schlauer als der Rest, im Gegenteil. Sie benötigen ihre häufig geringen geistigen Kapazitäten für Intrigen Korruption und Schauspielerei.

Geld und Macht sind die Triebkräfte solcher Experimente. So etwas über Behördenapparate zu erzwingen schafft Strukturen wie im Ostblock. Unter Verlust der Demokratie. Ein Zwangsapparat und Volkes Wille sind nun mal strukturelle Feinde.


Andy
25.6.2015 21:31
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> Wenn klar ist, dass die Staatspleite keine Alternative ist, werden Politiker davon abstand nehmen. Vor allem, wenn in einem anderen Land nach einer Staatspleite die amtierende Regierung “verantwortlich gemacht” wurde.

Wenn man ein bisschen weiter zurückgeht in der Geschichte findet man haufenweise Staatspleiten, ein paar von Griechenland, ein paar mehr von Spanien und auch genug Gelegenheiten wo Deutschland Verbindlichkeiten erlassen wurden oder wo diese wegdebattiert und umdeklariert worden sind. Das Staaten pleite gehen können bzw müssen ist eine politische Realität die nicht weggeht.

> Norditalien kann problemlos mit den nordalpinen Ländern mithalten, Süditalien wird vom Norden mit durchgeschleppt, daher auch die Abspaltungstendenzen in Norditalien.

Das ist ja fast wie der Länderfinanzausgleich. Vielleicht sollte man gleich sowas auf europäischer Ebene implementieren, wenn die Realitäten eh in die Richtung zu laufen scheinen.

> In Griechenland hinterzieht jeder, wer nicht Steuern hinterzieht ist kein echter Grieche und gilt als nicht zurechnungsfähig. Eben die Folge einer nicht funktionsfähigen Finanzverwaltung. Da sind wir in DE sehr weit von entfernt.

Das halte ich für falsch. In Deutschland ist die Steuerhinterziehung halt eher institutionalisiert, sprich erfolgreich schmälern kannste erst wenn Du Unternehmer bist und einen guten Berater hast.

Und Stichwort Finanzverwaltung: es gibt in de durchaus eine Menge Personal für die Verwaltung der Steuererklärungen etc. aber die Situation in Sachen Ermittlung und Verfolgung von Steuerhinterziehung ist lächerlich niedrig, und das ist politischer Wille. Gab doch vor einer Zeit mal einen Fahnder der aus der Behörde gemobbt wurde und Einblicke gab… da so einer für sein Beamtengehalt pro Jahr einige Millionen Einnahme generiert ist die Frage ob man mehr einstellt oder nicht ein no brainer. Wird aber nicht getan, die Abteilungen werden klein gehalten und sind an der Grenze der Belastbarkeit. Da wird eigentlich nur gezielt ermittetl wenn man vom Staat aktiv klaut (Umsatzsteuerkarusselle oder sowas) aber wenn man ihm nur Geld vorenthält kommt man damit in .de scheinbar sehr gut durch.

> Das ist ganz klar das Problem der Griechen. Die EU ist ein Bund Staaten, keine Besatzungsmacht.

Wenn Fernsehsender geschlossen werden und die ärztliche Versorgung den Bach runtergeht wird es langsam schwer die beiden Dinge auseinanderzuhalten.

> Die Griechen könnten natürlich auch die Chance nutzen und viel mehr im eigenen Land produzieren, vor allem an Nahrungsmitteln. Das würde auch Arbeitsplätze schaffen. Es gab Zeiten, da ernährte sich Griechenland mal weitgehend selbst.

Ich glaube das fänden die auch echt spitze. Blöd ist halt das auf Grund der EU die Fähigkeiten der Eigenversorgung in nicht wenigen Bereichen brutal kastriert wurden. Versuch mal da Fischer zu finden. Die ganzen Boote wurden verschrottet, die Fischer in die Arbeitslosigkeit getrieben, weil plötzlich der Industriefisch von den Konzernen billiger war und die EU-Fangquote verbindliches Gesetz wurden. Da haben wir denen doch ins Knie geschossen und pöbeln jetzt darüber das sie nicht schnell genug laufen. Und vor allem: wie will man so eine “Chance” nutzen ohne das es Mittel gibt mit denen sowas finanziert werden kann?

> in DE haben wir aber eine Steuerverwaltung, die für meinen Geschmack manchmal zu gut funktioniert, ganz anders als in Griechenland. Würden in Griechenland auch mal Steuern eingetrieben werden und die allgegenwärtige Korruption bekämpft, dann hätten die das Problem wahrscheinlich gar nicht.

Deckt sich nicht mit meiner Wahrnehmung. Hab ich weiter oben erläutert. Statistisch hochgerechnet werden in manchen Bundesländern Betriebe nur alle 250 Jahre kontrolliert.

> Womit schon mal die Theorie, dass Austerität nichs bringen würde, widerlegt ist.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, Ausnahmen bestätigen die Regel usw. Ich denk Irland hatte das Glück von einem recht hohen Niveau aus die relativ geringen notwendigen Einschnitte auszuführen. Gürtel ein Loch enger schnallen geht sicher immer irgendwie, aber ihn hydraulisch so zu straffen das die inneren Organe die Blutversorgung abwürgen…

> Ich bin unschlüssig, ich möchte den Grexit auch nicht, nur fragt mich keiner.

Was wäre denn kurz umrissen Dein Lösungsansatz. Griechenland zahlungsfähig machen durch… ja durch was? Was für Reformen sind denn “für lau” zu haben die auch dann tatsächlich eine Aussicht auf kurzfristigen Erfolg und langfristige Haltbarkeit haben? Sparen bis sie auf afrikanisches Niveau abgesunken sind? Das Militär als Söldnertruppe international vermieten? Jedem Griechen zwischen 25 und 45 zu zehn Jahren unentgeltlichem Arbeitsdienst im Ausland verpflichten? Klar, das sind provokative Aussagen, aber ich frage Dich allen Ernstes. Wenn man irgendwas ablehnt hat man ja (meistens) eine Vorstellung von einer Alternative.

> Nö, das kann Merkel sich nicht leisten. Die will wiedergewählt

Hat die nicht schon verkündet nicht mehr antreten zu wollen?


Dirk S
26.6.2015 10:17
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@ Owen

Deiner Logik nach bist aber eben auch du schuld daran das die DE Regierung Geld gerade zum Fenster raus wirft und wen es später für deine Rente und KV nicht reicht ist es gut und richtig so den du bis ja selber schuld nicht war?

oder habe ich was übersehen?

Ja, du hast übersehen, dass ich von den Griechen als Volk schreibe und nicht von dem Griechen “Alexis Sorbas dem Ärmeren”, der eben keine der Korupti-Regierungen gewählt hat und gerne in seiner Heimat einen moderen Staat hätte, weil er die Vorzüge einen solchen in den 10 Jahren, in denen er in DE gearbeitet hat, kennengelernt hat.

Also, als Volk sind wir Deutschen für die, die wir mit Mehrheit gewählt haben verantwortlich (genauso wie die Griechen für die ihren), als Individuum nicht zwangsläufig (ich z.B. nicht, ich habe weder CDU noch SPD gewählt, nützt mir am Ende aber auch erst mal nichts). Aber als Teil eines Volkes hängt man trotzdem mit drin, auch wenn Mutti die Haushaltskasse verschenkt und die Renten- und KV-Kassen geplündert und nachhaltig ruiniert werden.
Alternativ könnte man sich natürlich selbst als Reformer zur Wahl stellen oder auswandern. Also, solange das noch geht. Oder zumindest anders wählen.

Wahlfreie Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
26.6.2015 11:32
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@ Andy

Wenn man ein bisschen weiter zurückgeht in der Geschichte findet man haufenweise Staatspleiten, ein paar von Griechenland, ein paar mehr von Spanien und auch genug Gelegenheiten wo Deutschland Verbindlichkeiten erlassen wurden oder wo diese wegdebattiert und umdeklariert worden sind. Das Staaten pleite gehen können bzw müssen ist eine politische Realität die nicht weggeht.

Das Staaten Pleite gehen können ist Realität, richtig. Müssen tun sie es nicht.

Jede Staatspleite ist anders und kann auch die Chance für einen Neuanfang sein. Muss sie aber nicht. Dass gerade DE nach den Kriegen von der Großzügigkeit anderer profitiert hat, würde ich nie leugnen, nur sind die Verhältnisse zwischen DE damals und Griechenland heute schlecht zu vergleichen. DE verfügte auch zu den Zeiten über ein geordnetes Staatswesen, eine langfristige Erholung und wirtschaftliche Stabilität war zu erwarten, also insgesamt eine Investition in eine Zukunft für die Gläubiger. Hinzu kam vor allem nach dem WK2 noch die politische Komponente, DE-West im Westen zu halten und nicht an den Osten zu verlieren.
Griechenland ist da doch anders gelagert, von einem geordneten Staatswesen ist da ja wohl eher weniger zu sprechen, im Interesse einer Zukunftsfähigkeit sollte das erst einmal hergesellt werden. Nur geht das eben nicht ohne die Griechen und wenn die nicht wollen und statt dessen ihre Gläubiger beschimpfen, dann sollten sie wenig Entgegenkommen erwarten.
Und dass man die Chance, die eine Staatspleite bieten kann, auch versieben kann, hat Argentinien gezeigt. Hätte da mal jemand nachgesehen, nach welchem Recht die Anleihen aufgenommen wurden, hätten sie auch mit den Haltern der Anleihen nach amerikanischen Recht verhandelt. Denn, soweit ich weiß, haben die Hedge-Fonts ihre Anleihen erst nach den Schuldenabkommen Argentiniens aufgekauft. Die haben sich den Fehler zu Nutze gemacht.

Das ist ja fast wie der Länderfinanzausgleich. Vielleicht sollte man gleich sowas auf europäischer Ebene implementieren, wenn die Realitäten eh in die Richtung zu laufen scheinen.

Dann aber bitte auch ein Ende der europäischen Nationalstaaten und ein demokratischer europäischer Staat. Dann kann man darüber reden. Sonst nicht.

Das halte ich für falsch. In Deutschland ist die Steuerhinterziehung halt eher institutionalisiert, sprich erfolgreich schmälern kannste erst wenn Du Unternehmer bist und einen guten Berater hast.

Das Problem sehe ich in DE vor allem im komplizierten Steuerrecht, dass selbst viele Finanzbeamte nicht mehr verstehen. Einfach ein paar Regalmeter Gesetze und Vorschriften einsparen und es kann nur besser werden.

Und Stichwort Finanzverwaltung: es gibt in de durchaus eine Menge Personal für die Verwaltung der Steuererklärungen etc. aber die Situation in Sachen Ermittlung und Verfolgung von Steuerhinterziehung ist lächerlich niedrig, und das ist politischer Wille. Gab doch vor einer Zeit mal einen Fahnder der aus der Behörde gemobbt wurde und Einblicke gab… da so einer für sein Beamtengehalt pro Jahr einige Millionen Einnahme generiert ist die Frage ob man mehr einstellt oder nicht ein no brainer. Wird aber nicht getan, die Abteilungen werden klein gehalten und sind an der Grenze der Belastbarkeit. Da wird eigentlich nur gezielt ermittetl wenn man vom Staat aktiv klaut (Umsatzsteuerkarusselle oder sowas) aber wenn man ihm nur Geld vorenthält kommt man damit in .de scheinbar sehr gut durch.

Da hast du recht, ist eben politisch gewollt. Könnten wir natürlich auch durch unser Wahlverhalten beeinflussen…

Nur auch hier besteht ein Unterschied zu Griechenland: In DE ist es (noch) kein Problem und nicht alle kommen durch. In Griechenland zahlt keiner Steuern.

Wenn Fernsehsender geschlossen werden und die ärztliche Versorgung den Bach runtergeht wird es langsam schwer die beiden Dinge auseinanderzuhalten.

Ähm, das ist in Griechenland die Folge der Fakelaki-Wirtschaft. Und in DE haben wir das Problem in dieser Form nicht (außer der regionalen Ärzteunterversorgung auf dem Land). Und nochmals: Die Griechen sind als Nationalstaat für ihr Gesundheitssystem verantwortlich. Ob jemand in Europa wirklich ein “Juncker-Care” möchte?

Ich glaube das fänden die auch echt spitze. Blöd ist halt das auf Grund der EU die Fähigkeiten der Eigenversorgung in nicht wenigen Bereichen brutal kastriert wurden. Versuch mal da Fischer zu finden. Die ganzen Boote wurden verschrottet, die Fischer in die Arbeitslosigkeit getrieben, weil plötzlich der Industriefisch von den Konzernen billiger war und die EU-Fangquote verbindliches Gesetz wurden. Da haben wir denen doch ins Knie geschossen und pöbeln jetzt darüber das sie nicht schnell genug laufen. Und vor allem: wie will man so eine “Chance” nutzen ohne das es Mittel gibt mit denen sowas finanziert werden kann?

Griechenland hat vor allem Kleinstbetriebe für den lokalen Markt, der Investitionbedarf ist da eher gering. Und überhaupt, warum soll immer der Staat alles anschieben und finanzieren? Genau daran ist Griechenland doch gescheitert. Krisen fördern Privatinitiative und genau das ist doch die Chance. Nur weil der Staat pleite ist, sind es noch lange nicht die Bürger, auch wenn die Kreditversorgung der Wirtschaft unter einer Staatspleite leiden kann.
Und ich glaube kaum, dass Industriefisch die lokalen Fischsorten ersetzen kann. Und wenn die vielen kleinfischer die Fangquoten übersteigen, dann müssen sich die Griechen im klaren darüber sein, dass sie zuviele Fischer haben. Irgendwann ist auch die Ägäis leergefischt und genau das sollen ja die Fangquoten verhindern.
Und wovon haben die Griechen vor dem Euro gelebt, als sie für die Drachme kaum was im Ausland kaufen konnten? Also, es besteht auch wieder die Chance für landwirtschaftliche Betriebe, erfolgreich zu sein. Zur Not mit Esel, Ochse und Sense.

Deckt sich nicht mit meiner Wahrnehmung. Hab ich weiter oben erläutert. Statistisch hochgerechnet werden in manchen Bundesländern Betriebe nur alle 250 Jahre kontrolliert.

Macht nichts, wichtig ist, dass sie jederzeit kontrolliert werden könnten. Du hälst dich ja auch nicht bei einer gut einsehbaren leeren Straße an die Geschwindigkeitsbegrenzung, weil sicher ist, dass da kontrolliert wird, sondern weil dort kontrolliert werden könnte. (Oder aber als guter Deutscher, weil es vorgeschrieben ist.)

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, Ausnahmen bestätigen die Regel usw. Ich denk Irland hatte das Glück von einem recht hohen Niveau aus die relativ geringen notwendigen Einschnitte auszuführen. Gürtel ein Loch enger schnallen geht sicher immer irgendwie, aber ihn hydraulisch so zu straffen das die inneren Organe die Blutversorgung abwürgen…

Ein Staat kann nur soviel ausgeben, wie das Volk erwirtschaftet. Also müssen Ausgaben und Einnahmen in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Das Investitionen in Infrastruktur kreditfinanziert werden ist ok, den Nutzen (und damit meist auch zusätzliche Einnahmen) hat man schnell und kann die hohen Kosten verteilen (eigentlich in die Zukunft schieben). Sozialstaatliche Bespaßung auf Kredit ist auf Dauer finanzstaatlicher Suizid, denn das Geld ist weg und man erhält keinen wirklichen Gegenwert. Also als Staat. Als Politiker vielleicht mehr Stimmen.
Früher war es die Abwertung, heute die Sparmaßnahme. Es ist die Wahrnehmung, die anders ist, nicht die Maßnahme selbst. 5% Kürzung bei den Ausgaben in Euro sind das Gleiche, wie 5% Abwertung der Peseta, Drachme (oder was auch immer) bei gleichzeitiger Beibehaltung der Summe. In beiden Fällen kann 5% weniger gekauft werden. Nur erscheint es so, das nur bei der Kürzung etwas weggenommen wird. Ist aber in beiden Fällen so.

Was wäre denn kurz umrissen Dein Lösungsansatz. Griechenland zahlungsfähig machen durch… ja durch was? Was für Reformen sind denn “für lau” zu haben die auch dann tatsächlich eine Aussicht auf kurzfristigen Erfolg und langfristige Haltbarkeit haben? Sparen bis sie auf afrikanisches Niveau abgesunken sind? Das Militär als Söldnertruppe international vermieten? Jedem Griechen zwischen 25 und 45 zu zehn Jahren unentgeltlichem Arbeitsdienst im Ausland verpflichten? Klar, das sind provokative Aussagen, aber ich frage Dich allen Ernstes. Wenn man irgendwas ablehnt hat man ja (meistens) eine Vorstellung von einer Alternative.

Also, erst mal den Militärhaushalt reduzieren (4% vom BIP leistet sich kein anderer europäischer Staat), das wäre schon mal für lau, dann noch die Verwaltung modernisieren und auf den europäischen Standard hiefen, eine Finanzverwaltung installieren und die Steuerhinterziehung beenden, ein Kataster anlegen, die Korruption bekämpfen, das Rentenrecht reformieren und sich um ein standardeuropäisches Sozialhilfegesetz kümmern, das Beschimpfen anderer Völker einstellen und mal selbstkritisch die Sache betrachten. Dazu noch etwas mehr Eigeninitiative und die Entwicklung würde aufwärts gehen. Denn der Grieche an sich ist nicht faul (anders als die “Bild” behauptet), die Anreize sind eben falsch.

Und zur Finanzierung: Ja, von den anderen Europäern finanziert, die Reformen dürften so um die 2 bis 5 Jahre dauern, als Lohn könnte man einen Schuldenschnitt auf Null anbieten und die Chance, erfolgreich und respektiert ein wertvolles Mitglied der Eurogruppe zu sein. Und ein “Wir haben es geschafft” hebt das Selbstwertgefühl eines Volkes mehr als ein “Die haben uns alle fertig gemacht”.

Hat die nicht schon verkündet nicht mehr antreten zu wollen?

So hieß es mal vor einiger Zeit, aber welchen Erben würde die denn in der Mitte der Legilaturperiode präsentieren wollen? Da ist keiner, alle möglichen Kandidaten hat Mutti höchstpersönlch abgeschossen. Also, ich gehe davon aus, dass Merkel noch mal antritt. Und bei dem, was wir sonst an politischem “Spitzenpersonal” haben, ist die tatsächlich das kleinste Übel… Mir graut es schon. Brrr.

Grausige Grüße,

Euer Dirk


Luftallergie
28.6.2015 11:46
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@Dirk: kann es sein, dass du das Problem einer Einheitswährung für zum Teil extrem unterschiedlich starke Wirtschaftsräume entweder nicht verstanden oder nicht richtig bewertet hast?

Das Problem im Euro-Raum sind jedenfalls ganz sicher nicht unterschiedliche “Ansichten”, sondern knallharte Wirtschaftsdaten. Zb Leistungsbilanzüberschüsse und -defizite jenseits von gut und böse.

Nur zum Verständnis: eine D-Mark müsste heute wegen der Wirtschaftsstärke und Produktivität Deutschlands um ca. 25% gegen den Euro aufwerten, wäre also 25% teurer (wir Deutschen hätten 25% mehr von unserem Geld auf dem internat. Markt) und das würde die deutsche Exportindustrie in den Ruin stürtzen. Im Grunde schmarotzt D hier aber genauso wie gerade GR, nur andersrum (billiger als eigentlich erlaubt auf dem Markt verkaufen). Deswegen wird auch öfter mal gesagt, Deutschland lebe unter seinen Verhältnissen und verschenke seinen Wohlstand. Wir verkaufen uns viel zu billig, auch als Arbeiter/Angestellte (und werden dafür von verschiedenen Staaten inzwischen angezeigt, so zb Niederlande und Österreich gegen das irre Dumping in der Fleischindustrie). Kriegen dafür aber den uns allen sehr sehr nützlichen Titel des Exportweltmeisers.

Eine Drachme hingegen müsste heute um 50% gegen den Euro abwerten. Das würde übrigens auch das Problem des billigen Shoppings lösen, da GR auf den internat. Märkten für alles das doppelte hinlegen müsste, für Touristen aber plötzlich viel billiger wäre.

Ein guter Haushalt GRs ändert an diesem Umstand, dass die Währung nicht mehr im Zusammenhang mit der jeweiligen Wirtschaftskraft steht, sondern irgend einen Durchschnittswert aller Teilnehmer anzeigt, genau nix. Und so wird sich D weiter billigst verkaufen können und GR wird auf dem internat. Märkten keine Chance haben, irgendwas abzusetzen. Löhne kann man nämlich nicht unter 0 senken und mit Feta und Olivenöl baut man keine Industrien auf. Bringt auch nichts, da das Zeug dank Euro viel zu teuer wäre.


Dirk S
29.6.2015 9:36
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@ Luftallergie

@Dirk: kann es sein, dass du das Problem einer Einheitswährung für zum Teil extrem unterschiedlich starke Wirtschaftsräume entweder nicht verstanden oder nicht richtig bewertet hast?

Doch, das habe ich richtig verstanden und weiß es auch zu bewerten, nur eben nicht entsprechend der “Einheitsmeinung”, ich könnte auch sagen, meine Sichtweise ist nicht linksverseucht. Komisch, dass dieses Gejammere nur aus der linken Ecke kommt, nicht war? Und dass Währungsunionen mit unterschiedlich leistungsfähigen Wirtschaften funktionieren können, zeigen die USA.

Das Problem im Euro-Raum sind jedenfalls ganz sicher nicht unterschiedliche “Ansichten”, sondern knallharte Wirtschaftsdaten. Zb Leistungsbilanzüberschüsse und -defizite jenseits von gut und böse.

Was hat das mit der Tatsache zu tun, dass viele Staaten viel mehr ausgeben, als die Volkswirtschaft erwirtschaftet? Bzw. dass Griechenland sich über Jahre praktisch nur auf Pump finanziert hat? Wenn die Griechen die Energie, die sie im Abziehen des Staates investiert haben, in die Wirtschaft investiert hätte, dann wären sie wohl eines der reichsten Länder Europas. Wie schon geschrieben, das Anreizsystem ist in GR falsch.

Ach ja, die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse im Euroraum sind vieles, aber nicht jenseits von gut und böse. Vielleicht sollte am mal die deutsche EU-Zahlungen (Geld, das aus der deutschen Wirtschaft abgezogen wird) von den Überschüssen abziehen. Die meiste Kohle machen deutsche Firmen im Dollar-Raum (also im Rest der Welt). Also, alles schön differnziert berachten.

Nur zum Verständnis: eine D-Mark müsste heute wegen der Wirtschaftsstärke und Produktivität Deutschlands um ca. 25% gegen den Euro aufwerten, wäre also 25% teurer (wir Deutschen hätten 25% mehr von unserem Geld auf dem internat. Markt) und das würde die deutsche Exportindustrie in den Ruin stürtzen. Im Grunde schmarotzt D hier aber genauso wie gerade GR, nur andersrum (billiger als eigentlich erlaubt auf dem Markt verkaufen). Deswegen wird auch öfter mal gesagt, Deutschland lebe unter seinen Verhältnissen und verschenke seinen Wohlstand. Wir verkaufen uns viel zu billig, auch als Arbeiter/Angestellte (und werden dafür von verschiedenen Staaten inzwischen angezeigt, so zb Niederlande und Österreich gegen das irre Dumping in der Fleischindustrie). Kriegen dafür aber den uns allen sehr sehr nützlichen Titel des Exportweltmeisers.

1.) Exportweltmeister ist seit Jahren China.
2.) Auch der Yuan Renminbi ist ebenfalls unterbewertet.
3.) Deutschland hat viele Reformen bereits hinter sich, die andere noch vor sich haben.
4.) Wer auf Blasenwirtschaft (Spanien) setzt, wird immer aus die Schnauze fallen.
5.) Wer Korruption zum Staatsziel erhebt (Griechenland), wird immer unten bleinben.
6.) Die DM gibt es nicht mehr.
7.) Deutschland ist nicht an allem Schuld.
8.) Deutschland lebt nicht unter seinen Verhältnissen, sondern ist ein fast schon überfüllter Markt, auf dem es eben schwierig ist, seine Produkte abzusetzen. Das berifft aber alle.
9.) Wenn Deutschland seinen Wohlstand verschenken würde, warum beklagen sich dann alle? Andersrum wird uns doch immer vorgeworfen, wir würden zu wenig teilen. Wat denn nu? Können sich die Klagegeister mal entscheiden?

Sorry, wenn es hart klingt, ist auch nicht gegen dich persönlich gerichtet, aber diesen ganzen “Deutschland ist Schuld und das Problem”-Unsinn kann ich nicht mehr hören. Wenn andere auf den deutschen Erfolg neidisch sind, sollten sie mal überlegen, warum sie nicht so erfolgreich sind. Und, ob sie so erfolgreich sein wollen. Auch eine Frage, die man stellen kann.

Eine Drachme hingegen müsste heute um 50% gegen den Euro abwerten. Das würde übrigens auch das Problem des billigen Shoppings lösen, da GR auf den internat. Märkten für alles das doppelte hinlegen müsste, für Touristen aber plötzlich viel billiger wäre.

Griechenland könnte auch versuchen, nicht nur die Pauschalurlauber anzulocken, sondern auch die “Kultur”-Touristen, da hat GR viel zu bieten und die Kundschaft währe eher älter und finanzkräftiger. Außerden könnte GR die augenblickliche Lage in Nordafrika nutzen und mit Sicherheit punkten. Also wenn sie es nicht selbst versaubeuteln.

Ein guter Haushalt GRs ändert an diesem Umstand, dass die Währung nicht mehr im Zusammenhang mit der jeweiligen Wirtschaftskraft steht, sondern irgend einen Durchschnittswert aller Teilnehmer anzeigt, genau nix. Und so wird sich D weiter billigst verkaufen können und GR wird auf dem internat. Märkten keine Chance haben, irgendwas abzusetzen. Löhne kann man nämlich nicht unter 0 senken und mit Feta und Olivenöl baut man keine Industrien auf. Bringt auch nichts, da das Zeug dank Euro viel zu teuer wäre.

Die Griechen haben kaum etwas, was sie auf internationalen Märkten absetzen können. Was sie mal hatten, haben sie dafür konsequent zu Grunde gerichtet, ua. die giechische Küche war mal was, das griechische Olivenöl galt mal als das beste, guter Feta hat auch seinen Markt, ebenso Korinthen usw. Produkte könnten die mehr als genug auf den Markt werfen.
Gerade ein kleines Land kann seine Marktnische finden, besonders im höherpreisigen Qualitätsbereich. Wenn es denn wollte. Aber da scheint der Wille zu fehlen. Wie ich schon schrieb, das Anreizsystem in GR ist falsch. Das zu korrigieren wäre die Aufgabe einer guten Regierung, die zum Wohle des Volkes agiert. Nur scheint die in GR derzeit nicht vorhanden zu sein, bei keiner der großen Parteien scheint die Chance darauf zu bestehen.

Und schon mal aufgefallen, dass deutsche Produkte sich gut verkaufen, obwohl sie teurer sind, als die der Konkurenz? Und das gleiche kann auch GR schaffen, sie müssen nur ihre alte Qualität wieder erreichen und den Vorteil des Originals nutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, man muss sie nur nutzen. Scheint man in GR aber nicht zu wollen.

Ich z.B. finde es auch blöd, dass mein “griechischer” Joughurt aus DE kommt, aus GR wäre viel interessanter. Und ich bin bestimmt nicht der einzige. Aber es kommt nichts. Warum nicht? Der Markt ist da, der wartet nur darauf, gefüllt zu werden.

Marktfreie Grüße,

Euer Dirk