Ansichten eines Informatikers

4:3 statt 16:9

Hadmut
26.9.2015 9:59

Beobachtung bei Android-Tablets.

War die Woche im Blödmarkt, weil ich noch ein Android-Tablet gebraucht habe. Ich habe zwar schon ein mittelteures Samsung (über das ich mich ärgere, weil es da partout keine Software-Updates gibt, genau wie bei meinem Samsung-Handy, weshalb ich von Samsung Abstand nehme), und ein – für den Preis – verblüffend gutes und wirklich taugliches 40-Euro-Tablet, aber ich brauchte halt für eine Angelegenheit noch eines.

Dabei ist mir was aufgefallen. Bisher hatte ja Samsung diverse Generationen an teuren Tablets, mit irgendwelchen Super-Displays, Hardware schon gut, aber sauteuer. (Wobei sich Hardware=gut auch etwas relativiert, die Akku-Laufzeit meines Samsung-Tablets ist nämlich unbefriedigend.) Lief wohl nicht so dolle.

Das Problem mit der Haltbarkeit scheint nämlich auch anderen Käufern aufgefallen zu sein. Ich will’s mal so sagen: Ich habe mir 2011 ein iPad 2 gekauft. Das läuft immer noch prima und wurde zum x-ten Male mit neuer Betriebssystem-Software versorgt, gerade hat das Ding die 9.? bekommen. Und ist damit auch nach vier Jahren noch immer auf einem aktuellen Stand. Mein Samsung-Handy habe ich Ende 2013 gekauft und erhebliche Probleme, weil es kein Software-Update gibt (oder um genauer zu sein: Sie haben schon eines für dieses Modell, haben es aber nur in manchen Ländern herausgegeben, nicht in Europa.) Folge: Ich habe mir neulich im Rausschmeißer-Schleuderangebot ein Auslaufmodell irgendeiner Android-Wear-Smartwatch zum Rumprobieren gekauft, die zwar nett ist, aber ausgerechnet mit dem Handy nicht funktioniert, weil sie eine neuere Android-Version braucht.

Warum soll ich dann zwischen 400 und 800 Euro für ein Tablet oder ein Handy ausgeben, wenn es durch fehlende Updates in eine „geplantes Obsoleszenz” läuft?

Zumal der Markt rutscht. Ich habe mir dann ein Billig-Tablet für 129,- gekauft, das sich als prächtig herausstellte (FullHD IPS, 2GB RAM, herrlich flach, sehr gut verarbeitet, allerdings kein GPS, kein Bluetooth, keine Hauptkamera auf der Rückseite, reicht aber völlig für meinen Zweck). Warum soll ich da noch 450 für ein Samsung ausgeben? Da kaufe ich lieber alle zwei Jahre ein neues Billig-Tablet.

Dabei fiel mir auf, dass Samsung seine Tablet-Palette auf das Format 4:3 umgestellt hat. Und die als „Perfekt zum Surfen” bewirbt.

Das ist erstaunlich.

Denn bisher war im wesentlichen Apple mit seinen iPads beim Format 4:3 und auch stur dabei geblieben, während die Android- (und auch die Windows-)Welt sich auf 16:9 oder 16:10 konzentrierte, halt Film-Format und sieht nicht so altbacken aus. Dummerweise sieht man Leute sehr häufig beim Websurfen, aber nur selten beim Filme-Gucken.

Jetzt ahmt also Samsung beim Format und Aussehen die Apple iPads nach und bewirbt das als großartige Neuerung und perfektes Format.

Ich bin zwar wirklich kein Apple-Freund, und finde Android auch deutlich besser als iOS, aber wenn ich bedenke, dass die Apple-iPads nach meinen Beobachtungen eine deutlich längere Lebens- und Aktualitätsdauer haben (und das, obwohl man Apple ja gerade als einen Haupttäter der geplanten Obsoleszenz anprangert), und mein vier Jahre altes iPad regelmäßig Updates bekommt (und auch der Akku immer noch im brauchbaren Bereich ist, das Ding also voll einsetzbar ist), während meine Samsung-Geräte softwaremäßig veralten, muss ich sagen, dass Apple trotz der überhöhten Preise anscheinend preiswerter ist.

Letztlich habe ich mich von dem Teuer-Krams aber insgesamt eher verabschiedet. Viele sagen zwar, man müsse Qualität und nicht billig-Kram kaufen, und wer billig kaufe, kaufe zweimal.

Aber mir kommt es gerade sinnvoller vor, mir alle zwei Jahre ein billiges zu kaufen, als teure, die dann zwei bis vier Jahre halten.

Zumal ich sagen muss, dass ein 4:3 Tablet zwar altbackener aussieht, aber zum Surfen tatsächlich deutlich besser ist.

52 Kommentare (RSS-Feed)

Fernand
26.9.2015 10:19
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Wenn nicht jeder Handy-Hersteller oder Netzbetreiber sein eigenes Süppchen kochen würde, dann könnte einfach die Treiberbasis als gegebenes Paket vorgegeben werden und jeder das Basis-Android installieren.

Microsoft schafft es doch auch diverse Hardware-Plattformen mit Sicherheitsupdates zu versorgen.

Vielleicht würde auch ein langsamerer Release-Zyklus für das Kernsystem helfen?


Alex
26.9.2015 10:20
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Mein nexus ist über zwei Jahre alt 180€ und taugt mir zum surfen und lesen von pdfs
Akku Laufzeit ist enttäuschend .

600-800€ sehe ich als Verschwendung an, da kommt mir kein Mehrwert heraus.
Anders daher es wohl bei einem vollwertigen PC Ersatz aus – da wär ein höherer preis evtl akzeptabel


Ray
26.9.2015 10:40
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Auf meinem alten Handy habe ich jetzt Cyanogen Mod 12.1. Ohne Stagefright etc. Sollte man mal probiert haben.


JochenH
26.9.2015 10:43
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Ich habe mir 2014 das größte Samsung Tablet gekauft mit knap 13 Zoll. War 800 EUro teuer, ist aber gut.Nur nutze ich es weniger, da ich jetzt ein IPhone 6 Plus habe, das groß genug ist, um auch zu lesen und weil das Surfen immer weniger Spaß macht durch penetrante Werbung.

16:9 ist natürlich besser als das 4:3 Format. Wenn Samsung da zurücksteckt, ist das ein Fehler.


Horst Esberg
26.9.2015 10:54
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Ich denke mal (nach langer Gewöhnungszeit), dass mir persönlich das 16:9 als Querformat am PC für Computerspiele besser gefällt, weil auch die seitliche visuelle Peripherie besser bedient wird. Ich könnte mir vorstellen, wir Menschen haben früher eher Bedrohungen und Beute von der Seite als von oben/unten gehabt (Killermaulwürfe waren selten, und 10-Meter-Flugsaurier schon ausgestorben). Daher ist die seitliche Peripherie wohl wichtiger als oben/unten und das 16:9 angemessen.

Tablets jedoch müssen hier und da auch mal in Hochformat gedreht werden. Und da ist dann das resultierende 9:16 Format wie ein langer Samstags-Kassenbon von Aldi: schwer zu lesen.

Ich denke, das 4:3 ist einfach der bessere Kompromiss bei häufigen Hoch/Quer Wechseln.


Sebastian
26.9.2015 10:58
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Hadmut, hast du es schon mal mit Custom ROMs für deine update-unterversorgten Samsungs probiert? Da bekommst du ratzfatz immer die neueste Version von Android!


Hadmut
26.9.2015 11:09
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> Hadmut, hast du es schon mal mit Custom ROMs für deine update-unterversorgten Samsungs probiert?

Nein.

Ich komm so schon mit meiner Zeit nicht mehr rum und habe Berge von unerledigten Aufgaben, da kann ich mir nicht noch mehr Experimente aufladen.


Joe
26.9.2015 11:10
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Die Software-Upgrades gibt es ja. Sie sind natürlich nicht kostenfrei. Das ist auch nicht neu, das gab es so auch schon so bspw. bei Scan-Software.

Bei Apple zahlt man die Upgrades im Voraus, bei anderen Herstellern bei Bedarf (was ich persönlich besser finde).

Den kostenpflichtigen Software-Upgrades legt man dann noch etwas passende Gratishardware bei. Der neuen Windows7/8.1-kompatiblen Scan-Software für 69 Euro liegt dann halt noch ein gratis USB-Glasscheibe mit Sensor drunter bei und die alte innen verstaubte schmeißt man halt weg. Genauso ist die neue angepaßte Android-Version nicht kostenlos, das beigelegte Touchscreen-Gerät ist schlicht der Datenträger. Software kommt heute einfach nicht mehr auf Disketten für wahnsinnig teure Computer. Der Computer liegt bei.

Man darf sich natürlich nicht über den Tisch ziehen lassen. Wer apple-ähnliche Summen hinlegt, ohne einen Wartungsvertrag für die Software zu haben, braucht sich hinterher nicht zu beschweren. Man muß auch genau durchrechnen, ob die Apple-Vorkasse wirklich günstiger ist. So ein Tablet kann ja immer mal runterfallen und kaputtgehen.

Zum Thema 16:9 vs. 4:3. 16:9-Displays kann man aus den Resten der TV-Produktion fertigen und sie sind deshalb günstiger. Bei anderen Seitenverhältnissen gibt es mehr Verschnitt, aber natürlich sind die praxistauglicher.


Hadmut
26.9.2015 11:21
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> Die Software-Upgrades gibt es ja. Sie sind natürlich nicht kostenfrei.

Von Samsung gibt es käufliche Updates? Wäre mir neu. Und hat mir komischerweise auch Samsung nicht gesagt, als ich da mal angefragt habe, warum es Updates in Asien, aber nicht in Europa gibt. Ja, meinten sie, sie würden so auf Qualität achten und ihren Kunden nur das Beste liefern. Deshalb könnte es sein, dass es mal später oder gar nicht kommt.

> 16:9-Displays kann man aus den Resten der TV-Produktion fertigen und sie sind deshalb günstiger.

Wie groß ist denn die TV-Produktion mit Display-Größen im Tablet-Bereich? Ich könnte mich jetzt nicht erinnern, erwähnenswert viele Fernseher in diesen Größen mit Tablet-artigen Displays gesehen zu haben.


Gast$FF
26.9.2015 11:19
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Habe 2011 ein iPad 2 geschenkt bekommen (Modell A1395, 16 GB). Wird seit dem täglich von der ganzen Family genutzt, heißt jeden Tag mehrere Stunden im Einsatz zum Surfen, Mailen, Musikhören und Filmsehen. Voller Einsatz seit 4 Jahren also. Akku noch absolut top, hätte ich damals nicht für möglich gehalten. Nach diversen iOS Updates bis 8.x wird’s in der Anwendung jetzt allerdings teilweise etwas zäh.

Erstaunlich: so futuristisch die Dinger damals daher kamen, so altbacken wirken sie heute schon (ist ein bisschen wie mit moderner Architektur bei Privathäusern: je moderner sie bei Erstellung daher kommen, desto schneller werden sie altmodisch). Wäre nie auf die Idee gekommen, dass das auch am 4:3 Format liegt. Aber stimmt schon, guter Hinweis.

Über die Qualität im Sinne von Nachhaltigkeit kann man bei den Dingern nicht meckern, zumindest was diese Generation von iPad betrifft. Und als Nichtinformatiker konnte ich mich der Apfelfirma damals übrigens auch ganz frei von irgendwelchen Vorbehalten nähern. 😉


Wolf-Dieter
26.9.2015 11:24
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Thema 4:3 – da sprichst du mir aus der Seele. Ich hab mir für’n Hunni ein uralt-HP-Schlepptop zugelegt, Bildschirm klassisches 4:3-Format, neulich mit Sonderangebots-SSD aufgebrezelt. Und was soll ich sagen? Es macht einfach Spaß.


Horst Esberg
26.9.2015 11:29
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@Hadmut:

“Wie groß ist denn die TV-Produktion mit Display-Größen im Tablet-Bereich? Ich könnte mich jetzt nicht erinnern, erwähnenswert viele Fernseher in diesen Größen mit Tablet-artigen Displays gesehen zu haben.”

Hadmuuut: einen 16:9 Fernseher nehmen, Glasschneider, ritsch senkrecht ritsch waagerecht, und du hast Displays für vier nette 16:9 Tablets!!


Hadmut
26.9.2015 11:42
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> Hadmuuut: einen 16:9 Fernseher nehmen, Glasschneider, ritsch senkrecht ritsch waagerecht, und du hast Displays für vier nette 16:9 Tablets!!

Hat nur einen Schönheitsfehler: Dazu müsste man besonders viele Fernseher mit 2560 x 1440 herstellen, und sowas wäre mir bei Fernsehern noch nicht untergekommen. Das Format 2560 kenne ich nur von Computer-Displays (hab einen im Büro). Ist allerdings zutreffend, dass sie die zerschneiden, um die besonders breiten Fernseher mit 21:9 herzustellen (und teuer zu verkaufen, obwohl sie was weggeschnitten haben).

Insofern sind die Tablet-Größen wichtiger als die Display-Größen, weil da mehr verkauft wird.

Und schließlich bekommt Apple (und jetzt Samsung) ja auch seine 4:3 Displays. Geht also genauso.


prx
26.9.2015 11:50
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> Von Samsung gibt es käufliche Updates?

In Joes kreativer Interpretation schon. Du hingegen verharrst bei dem Irrtum, du hättest ein Stück Hardware gekauft, und erwartest nun den kostenlosen Upgrade. Nein. Du hast eine bestimmte Version der Software gekauft. Die neuere Version gibts beizeiten im Laden zu kaufen – zusammen mit einem kostenlosen Upgrade der dafür nötigen Hardware.


Hadmut
26.9.2015 11:56
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@prx:

> Du hingegen verharrst bei dem Irrtum, du hättest ein Stück Hardware gekauft, und erwartest nun den kostenlosen Upgrade. Nein. Du hast eine bestimmte Version der Software gekauft.

Falsch. „Erwartet” habe ich das nicht.

Sondern verglichen. Drei Kategorien: Teures iPad mit Updates. Billig-Android-Tablet ohne Updates. Teures Samsung ohne Updates. Und dabei kommt Samsung schlecht weg.

Entweder kauft man sich ein iPad und kann – nach meiner Erfahrung – mit 4 Jahren Nutzung rechnen, wenn man es nicht verliert oder kaputt macht, oder man kauft ein Billig-Android und geht erst gar nicht von mehr als 1-2 Jahren Nutzung aus. Beides OK.

Samsung ist aber nicht OK. Das scheinen aber noch mehr Leute gemerkt zu haben, weshalb sie sich von den Billig-Tablets abheben müssen und sich dem iPad annähern – aber nur beim Aussehen und Format.

Nur weil ich Hardware ohne Support-Vertrag gekauft habe, heißt das ja nicht, dass ich nicht denken, vergleichen und bewerten darf. Ich habe ja kein Meinungsverbot gekauft.


Joe
26.9.2015 12:08
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Hat nur einen Schönheitsfehler: Dazu müsste man besonders viele Fernseher mit 2560 x 1440 herstellen, und sowas wäre mir bei Fernsehern noch nicht untergekommen.

Es geht da wohl nur ums Glas selbst, zum richtigen Display wird das erst später. Wenn der Dünnfilm-Transistorkram erstmal drauf ist, hat sich das mit dem Zersägen wohl auch final erledigt, ansonsten könnte man komplett auf Pixelfehler verzichten. (Wie will man so ein Bruchstück auch ansteuern?)

Und schließlich bekommt Apple (und jetzt Samsung) ja auch seine 4:3 Displays. Geht also genauso.

Nun, 16:9 kann man auch verschnittfrei in 4:3 teilen. So werden aus einem 40″-TV eben gleich zwölf 4:3-Tablets. Auf der gleichen Grundlage könnte man aber auch sechzehn 16:9-Tablets erstellen und diese damit automatisch preisgünstiger herstellen.


Jens
26.9.2015 12:38
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Ganz brauchbar sind auch diverse Chinatablets – im Bereich von 100 – 250€ gibt da ganz sinnvolle Geräte. Ist halt immer so ein wenig Risiko dabei, weil fast immer direkt in China gekauft, wenn kaputt, dann ….

Aber von Teclast, Cube, Onda gibt es recht gut ausgestatte Geräte mit 9,7 Zoll Display, 4:3, Auflösung wie ein Ipad, oft mit 3/4G. Für 1,2 Jahre schneller und haltbarer als das Zeug aus dem Mediamarkt, finde ich.


olav
26.9.2015 12:46
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Wenn man doch bei Notebooks endlich das untaugliche 16:9-Format aufgeben würde. Macbooks haben immerhin 16:10, neuerdings das Surface Pro und das Chromebook Pixel sogar 3:2. Hoffentlich zeigt sich darin ein Trend wieder hin zu “höheren” Displays.


Hadmut
26.9.2015 20:22
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> Wenn man doch bei Notebooks endlich das untaugliche 16:9-Format aufgeben würde.

Da sehe ich wieder einen Sinn drin, denn es passt beim Zusammenklappen gut zur Tastatur.


Michael2
26.9.2015 13:40
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16:9 kam wegen dem Massenmarkt der Video-Glotzer. Das hatte noch nie rationale Gründe. Im Büro kaum zu gebrauchen. 16:10 als TFT – geht gerade noch so. 4:3 finde ich am PC wesentlich effektiver da eben der Text eher in die Höhe – als in der Breite wächst. Z.B. Konsolen-Fenster (SSH etc.)


Bernd
26.9.2015 14:06
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Jemand anderes hat es ja schon angesprochen, das Zauberwort bei Android heißt einfach CustomROM. Ich hatte für etwa 3 Jahre ein Samsung S3 mit CyanogenMod und null Problemen bezüglich Updates (dafür solche annehmlichkeiten wie root oder xprivacy). Zuletzt habe ich Android 5.0 draufgespielt, es ist damit immer noch in der Verwandtschaft in Benutzung. Benutzungsdauer also ähnlich wie dein Ipad.

Bezüglich Zeitaufwand etc: Cyanogenmod bietet mittlerweile einen automatisierten Installer für viele Handys, da geht das Installieren ohne Zutun in etwa 15-30 Minuten, je nach Gerät.

Grundsätzlich hast du aber mit deine Abkehr von Samsung recht, früher haben die gute Produkte zu guten Preisen gefertigt. Mittlerweile streichen die Features raus (SD-Slot, wechselbarer Akku etc.) und die Preise gehen auch in Richtung Apple. Da bieten andere Hersteller weit mehr fürs Geld (LG fällt da momentan positiv auf, genau wie Motorola).

Was Tablets angeht: Warum zur Hölle kauft man ein Android Tablet, wenn man für weniger Geld vollwertige Windows-Tablets bekommt?


Hadmut
26.9.2015 20:19
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> Warum zur Hölle kauft man ein Android Tablet, wenn man für weniger Geld vollwertige Windows-Tablets bekommt?

  1. Mir ist kein Windows-Tablet mit FullHD unter 120 Euro untergekommen.
  2. Ich habe keinen Bock, mich neben iOS und Android auch noch mit einem dritten Betriebssystem und dessen Eigenheiten rumzuschlagen.
  3. Weil es viele Apps, die ich brauche/möchte, da nicht gibt.
  4. Weil ich kein SDK für Windows habe und dazu auch erst einen Windows-Rechner neu aufbauen/kaufen müsste.
  5. Weil mir Microsoft auf den Sack geht.
  6. Weil ich auf einem Rechner Windows 8 drauf hatte und mir das so auf den Wecker ging, dass ich es wieder runtergeworfen habe.
  7. Weil ich nicht weiß, wie gut die Linux-Unterstützung ist.

hirni
26.9.2015 15:12
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OK – ich habe ein 4+ Jahre altes iPAD2 (4:3 1024×768) – und ein Galaxy-TabS (amoled mit 16:10 2560×1600)…
[beides US-Versionen mit 32gig flash]

Von der Display-Seite – geht nix ueber’s Samsung-Teil. Punkt.
selbst die neusten Apfel-Teile -no way … dieses Amoled-Teil duerfte noch auf Jahre – “der Koenig der Displays” bleiben.
(selbst wenn sie auf 4:3 umstellen – egal – konkurrenzlose Qualitaet)

ABER: man gewoehnt sich an alles … an langsame CPUs, an schlechte LCDs usw… – merkt man gar nicht…. wenn man sie nicht so einfach ‘side by side’ vergleichen kann …

IMHO – ich lese auch viel drauf – geht mit 16:10 rel. OK.
und auch die Akku-Laufzeit passt soweit….
(ist aber wirklich nicht der Brueller – 8h – never ever)

software-seitig – na ja – da stimmt das mit Samsung schon.
Ich bin auch dafuer, Samsung generell (so per UN-Resolution) zu verbieten sich mit Software zu befassen … arrogante Dilettanten.

Mein TabS hat jetzt 5.0.1 … aber 5.1 – sehe ich nicht …

Es ist schon lustig, dass das iPAD2 mit iOS-9.1 laueft …
zumindest gibt’s genug Bug-fixes etc. – haette ich damals nie gedacht.

Alles in allem – wenn ich jetzt 2+ Jahre jeden Tag vergleichen kann – ich wuerde wieder das Samsung-Teil nehmen – wegen dem Display und dem geringeren Gewicht.

Sind jetzt alle Android-Teile – ein 2-Jahre-Wegwerfprodukt ?
…eher JA … die ueberwiegende Mehrheit.
(( z.B. mein Galaxy-note2 ist einfach nur noch sacke-lahm, obwohl die HW mit 4-core + 2GB RAM usw. auch heute noch angesagt waere ))

Android ist – wenn man es sich etwas genauer ansieht – der nackte TotalSchrott. – nur weil es nix kostet kann man es ertragen.

Sind Apple-Teile hier besser ? – nicht unbedingt – weil 1024×768 und ein matschiges LCD, 256MB-RAM, einfach im Jahre 2015 eine Zumutung sind – egal ob es mit iOS4 oder 9.1 laueft …

Und deswegen wuerde ich – wenn ich nochmal was kaufen muesste – auch wieder ein HD-AMOLED Teil kaufen – egal unter welchem OS von egal welchem Hersteller … – und kein LCD oder P-OLED von LG…

Weil das Display (und das Gewicht/Akku) das einzige sind, was Du wirklich von dem Teil siehst/in-der-Hand hast.
…das restliche Innenleben – wirklich egal – nimmt sich nix.
(und ist nach 2 jahren – eh immer zu langsam – und hat zu wenig RAM)


Klaus
26.9.2015 16:43
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Das 16:9 Format zeigt wie gut Kunden verarscht werden können. Displays wurden nicht so sehr nach dem Formfaktor verkauft, sondern nach der Diagonale (Du hast eine 16″ Röhre ich eine 21″).

Die Industrei hat erfolgreich zusätzlich zur Diagonale noch den Formfaktor ins Spiel gebracht um Glassubstratfläche zu sparen.

Ein 24″ 4:3 hat deutlich mehr Fläche als ein 24″ 16:9.

Dazu kommt noch, das viele Programme auch heute noch auf 4:3 ausgelegt sind UND nach wie vor die DIN A4 Seite meist hochkannt gehalten wird.

Auch zum zocken ist ein 16:10 besser als ein 16:9.

Leider gibts keine 28″ mit 4:3.

Und natürlich ist es für die Industrie viel besser nur ein Format fertigen zu müssen mit EINER! Auflösung.

Im Gruinde genommen sind wir jetzt wieder in den 80er jahren mit Festfrequenzmonitoren.

cu


Hadmut
26.9.2015 19:54
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> Das 16:9 Format zeigt wie gut Kunden verarscht werden können. Displays wurden nicht so sehr nach dem Formfaktor verkauft, sondern nach der Diagonale (Du hast eine 16″ Röhre ich eine 21″).

Das ist mir aufgefallen, als ich damals meinen guten alten (aber leider nach 15 Jahren so langsam kaputt gehenden) „großen” Röhrenfernseher gegen einen 22″-LCD-Fernseher ersetzt habe, den ich noch hatte. Aber eher andersherum. Der wirkte neben dem Röhrenfernseher ziemlich mickrig, und war deutlich kleiner, aber das effektive Fernsehbild war fast exakt genauso groß, weil der Röhrenfernseher alles mit zwei schwarzen Balken anzeigen musste.

Bemerkenswerterweise hatte der Röhrenfernseher nicht nur einen viel besseren Ton, sondern auch viel bessere und genauere Farben (konnte aber sein Bild nicht mehr halten und wurde unscharf und schief, deshalb musste der raus).

Das heißt, dass bei Fernsehbildern 16:9 die Diagonale einfach besser ausnutzt.


Boto
26.9.2015 17:03
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Hadmut,

Android ist inzwischen genauso nervig, ätzend und nicht sicher wie Flash. Finger weg von dem Mist.


Hadmut
26.9.2015 19:46
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@Boto:

> Android ist inzwischen genauso nervig, ätzend und nicht sicher wie Flash. Finger weg von dem Mist.

Was empfiehlst Du stattdessen?


Stephan
26.9.2015 17:22
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Ich verwende privat zwei Lenovo Geräte (T61p (14″) und X61t(12″), jeweils 1400×1050) im 4:3 Format und möchte sie nicht missen. Bei 15 Zoll Geräten mit Full-HD Auflösung mag 16:10 und möglicherweise auch 16:9 noch halbwegs funktionieren, bei 14 Zoll und weniger mutieren sie zu Sehschlitzen und der Bedienkomfort leidet in meinen Augen merklich.


SteffKo
26.9.2015 17:52
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Ich hab jetzt nach zwei Android Tablett ein Surface 2 und bin für die Coucharbeit voll zufrieden. Lange Laufzeit, Top Service, Top Hardware Quali.


LeLiLu
26.9.2015 17:58
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@Hadmut
Also mein Ur-iPad geht immer noch und hat immer noch eine phantastische Akkulaufzeit von >8h!
Aber “it sucks!”. Abgesehen davon, dass selbst ältere Apps, für die es iOS 5.1.1(? will grad nicht nachschauen, die letzte Version)-kompatible Versionen gab nicht mehr installierbar sind: Der Zwang Apples zur Nutzung ihrer instabilen Browser-Engine ist mühsam. Von Beginn der Nutzung an stürzt der Browser immer wieder bei komplexeren Seiten sang- und klanglos ab (Bsp.: spiegel.de).

Im Übrigen bin ich bei Dir: Zum Surfen ist 4:3 *viel* angenehmer, als 16:9.


JochenH
26.9.2015 18:01
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Für mein Samsung Tablet gabs grad ein Update letzte Woche. Ist nun in der Bedienung fast gleich mit IOS9. genauso wie die Smartphones quasi konvergieren, tut es auch die Software.

Nur die Bedienung macht keinen Spaß mehr wegen der Werbung.


Hanz Moser
26.9.2015 18:55
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Hmm. Man kann also aus einem Fernsehpanel mit nichtmal 200ppi 16:9 Displays fuer Tablets schneiden. Spannt man sie dafuer in den Schraubstock und dreht so lange, bis man die richtige Pixelzahl fuer die Laenge hat?

@ Hadmut
Was Joe wortreich ausgedrueckt hat ist, dass es Software Updates in der Form gibt, sich ein neues Geraet zu kaufen, dass dann mit neuerer Software ab Werk kommt.


Hadmut
26.9.2015 19:33
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@Hanz:

> Was Joe wortreich ausgedrueckt hat ist, dass es Software Updates in der Form gibt, sich ein neues Geraet zu kaufen, dass dann mit neuerer Software ab Werk kommt.

Was ja letztlich meine Rede war: Ich neige inzwischen dazu, eher günstige Geräte zu kaufen und für das eingesparte Geld zu verwenden, um sie früher zu ersetzen. Motto: Wer billig kauft kann zweimal kaufen.

Die Frage ist halt immer, wo man die Grenze zieht.

Ich habe vor 2-3 Jahren mal ein Billig-Tablet (nach damaligen Maßstäben) für ca. 80 Euro gekauft, das absoluter Schrott und unbrauchbar war, kein funktionierender App-Store.

Ich habe neulich eins für 40 Euro gekauft, das zwar ein niedrig aufgelöstes und unglaublich blickwinkelinstabiles Display hat, davon abgesehen aber tadellos funktioniert.

Und ich habe jetzt eines für 129 Euro gekauft (heute sogar im anderen Saturn für 119 gesehen), das einen prima Eindruck macht.

Was mir noch fehlt ist eines in der Qualitäts- und Preisstufe wie das letztgenannte, aber mit mindestens 10 Zoll, das würde mir gefallen.


Bernd
26.9.2015 21:18
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@ Hadmut
> Weil ich kein SDK für Windows habe und dazu auch erst einen Windows-Rechner neu aufbauen/kaufen müsste.

Gut, das ist ein Argument gegen Windows. Ich hab das jetzt aus klassischer Anwendersicht gesehen, wo sowohl Android als auch Windows ziemlicher Abfall sind. Da wäre es bei ähnlichen Preisverhältnissen (120€ Full HD weiß ich jetzt nicht, aber die Windows-Teile gehen auch bei etwa 60€ los) nur logisch, das OS zu nehmen, das mit 10 Jahren Updateversorgung kommt.

>Weil ich nicht weiß, wie gut die Linux-Unterstützung ist.

Linux und Touchscreen vertragen sich meiner Erfahrung nach nicht besonders gut. Es geht schon irgendwie, aber da die GUIs nicht auf Touch optimiert sind macht es wenig Spaß. Komplett ohne Maus und Tastatur ist Linux ein echter Krampf. Ein weiteres Problem ist, dass viele günstige Tablets nur mit einem 32-bit UEFI ausgestattet sind. Da stellen sich fast alle Bootloader quer.


Hanz Moser
26.9.2015 21:54
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@ Hadmut

Zu Punkt 7:
Schlecht. Sehr schlecht. Das Beste, was du erwarten kannst ist ein langwieriges Abenteuer, an dessen Ende der Grossteil der Peripherie nicht funktioniert. An den Dingern ist vieles anders als bei normalen Laptops, bspw. per eMMC angebundene Festplatten, und die Treibersituation desastroes.

Ich tue mir dad (noch) nicht an.


Hadmut
26.9.2015 22:18
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@Hanz Moser:

Hab ich mir so gedacht…


osthollandia
26.9.2015 22:36
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Das einzige, das ich mit einem Tablett machen würde, wäre eBooks lesen. Aus dem Grund habe ich mit vor Jahren einen eBook Reader aus dem Hause Sony angeschafft. Der kann zwar nix ausser eBooks anzeigen (und das auch noch in Monochrome), dafür hält der Akku so 3 Monate und PDFs werden ziemlich gut angezeigt.

Für meine Zwecke ideal. Aus der Praxis kenne ich noch Appels IPads und Lenovos 10″ Tabletts mit Windoof 8.1. Die Displays sind glossy und taugen allenfalls als Schminkspiegel, wenn man mal draussen ist. Obwohl ich Frau bin schminke ich mich nur seltenst, kann ich daher nicht gebrauchen. Die Appel-Teile funktionieren noch recht gut, die Windoof-Teile sind furchtbar. Es geht los beim App-Store und dindet kein -ende bei den Gruppenrichtlinien, für die man unbedingt einen Windoof-Server 2012 haben muss, wenn man das vernünftig verwalten will. Das kann ich jedem Masochisten nur ans Herz legen, allen anderen nicht.


desktopadmin
26.9.2015 23:06
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“…muss ich sagen, dass Apple trotz der überhöhten Preise anscheinend preiswerter ist.”

Hadmut, Recht hast du. Ich hab sogar noch ein olles Ipad 1. Generation, (Ja echt jetzt) aber die Kingsize Edition mit 64GB und 3g Funke. Läuft wie am ersten Tag, genau wie das von meiner lb. Frau Mutter (War ein Geschenk von mir zum 70.)
Na gut, Updates bekommen die Tabbys natürlich auch nicht mehr.
Aber: Das nenne ich mal Nachhaltig, oder?

Liebe Grüße vom Desktop-Admin


Andy
26.9.2015 23:14
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> Hmm. Man kann also aus einem Fernsehpanel mit nichtmal 200ppi 16:9 Displays fuer Tablets schneiden. Spannt man sie dafuer in den Schraubstock und dreht so lange, bis man die richtige Pixelzahl fuer die Laenge hat?

Zum Panel (LCD, Plasma, TFT, Touch, usw) wird es erst später. In besagten Produktionsschritt geht es darum aus den runden Glasscheiben den Schnitt zu finden der am wenigsten Ausschuss produziert. Die gibts aus Transportgründen nur in bestimmten Maximalgrößen, und wenn man dann daraus ein paar 60er 16:9 TV Diagonalen geschnitten hat bleibt einiges über was normalerweise etwas für die Tonne wäre. Aber wenn man da dann noch ein paar Tablets rausbekommt wird das gemacht.

Vermutlich sind daher die Smartwatches ein Segen für die Industrie. Da können dann auch noch aus den kleinsten Verschnitten Produkte gefertigt werden.


Horsti
27.9.2015 6:33
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5. Weil mir Microsoft auf den Sack geht.

Warum?


Hadmut
27.9.2015 10:46
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> Warum?

Das hat so viele Gründe. Meinst Du, ich kann das mal eben in einem Kommentar zusammenfassen?

Ich kann Windows nicht ausstehen. Reicht das für den Anfang?


Realist
27.9.2015 8:29
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@Sebastian:

Hadmut, hast du es schon mal mit Custom ROMs für deine update-unterversorgten Samsungs probiert? Da bekommst du ratzfatz immer die neueste Version von Android!

Da hast du Recht, aber das löst ja das Problem (teurer Preis, kein Service des Herstellers) nicht. Deine Lösung mag für Hobbyanwender als Freizeitspaß taugen. Sie taugt nicht, wenn man mit so einem Gerät beruflich arbeitet. Es hat nicht jeder die Zeit, sich ständig in seiner Freizeit um irgendwelche Custom-ROMs zu kümmern. Zumal für jedes Gerät (Hadmut hat ja angedeutet mehrere Geräte zu nutzen) der Aufwand erneut zu tragen ist, das skaliert also mindestens linear mit der Anzahl der Geräte. Was für ein einziges Gerät “ratzfatz” geht, dauert mit mehreren Geräten dann schon was länger.

Ich habe unter anderem zum Herumspielen ein billiges Telefon von Huawei, ca. vier Jahre alt. Cyanogenmod gibt es dafür, aber nur in Version 7.irgendwas. Die ROM wurde von irgendwem angefertigt, wobei ein paar proprietäre Dinge des Original-ROMs entnommen werden mussten, damit es überhaupt funktioniert. Eine Custom-ROM erstellen kann man also überhaupt nicht. Das zeigt, dass dein Lösungsansatz mit Custom-ROMs überhaupt nur mit einer handvoll Geräte funktioniert. Und das sind überwiegend hochpreisige Geräte. Nur, wozu mehrere hundert Euro ausgeben, wenn ich dann alles selber tun muss? Für den Preis erwarte ich, dass der Hersteller sich um Updates kümmert, mindestens für fünf Jahre.


Bernd
27.9.2015 10:07
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@ Hanz Moser:

Das kann man so nicht stehen lassen. Viele Tablets, gerade im unteren Preisbereich, nutzen die Standard Bay Trail Plattform von Intel, die auch z.B. in diesen kleinen PC-Sticks verwendet wird. Die laufen auch unter Linux, sie werden sogar zum Teil ab Werk damit ausgeliefert. Mit eMMC hatte ich bis jetzt auch noch keine Probleme. Das Problem mit Linux auf dem Tablet ist weniger die Hardware, als die Software, wie oben schon beschrieben. Hast du ein Tablet, welches nicht dieses behinderte 32-bit UEFI (teilweise sogar mit nicht deaktivierbarem SecureBoot) besitzt, läuft in vielen Fällen das Linux sogar Out of the Box. Nur halt mit bescheidener Bedienbarkeit.

Aber es gibt ja mittlerweile 7″ Touchscreens für den Raspberry Pi. Eventuell tut sich ja noch was mit der Touchscreenkompatibilität von Linux.


Hadmut
27.9.2015 10:45
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Mir ging’s eigentlich nicht darum, Linux auf dem Tablet zu verwenden, sondern das Tablet in Zusammenspiel mit einem Linux-Rechner zu verwenden, um Apps zu installieren, Dateien draufzukopieren usw.


Hanz Moser
27.9.2015 12:03
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@ Bernd

32 Bit UEFI ist doch kein Problem mehr. Nicht deaktivierbares SecureBoot ist auch primaer ein Problem der Geraete, die fuer Windows RT gedacht waren.

Danach hast du trotzdem das Problem, dass es nicht selten keinen Treiber fuer den Touchscreen gibt, das WLAN-Modul per SDIO angebunden ist und es dazu noch keinen Treiber gibt (Bluetooth steckt meist in der Karte mit drin), der Audiochip nicht funktionieren will und die Kameras ueber CSI angebunden sind und wieder der Treiber fehlt.
Solche Dinge wie das Abfragen des Akkustandes, die natuerlich auch nicht funktionieren, sind Kleinigkeiten.

Der Kern von Baytrail mit CPU, GPU und USB mag funktionieren, aber damit hat man halt nur ein Gerippe.


navigator
27.9.2015 13:27
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Hat mal jemand einen Tipp für ein Navi?

Sollte man ein Tablett mit Navisoft kaufen oder besser ein eigenständiges Navi (Garmin… )?

Am liebsten wäre was mit offener Kartensoftware alla OpenStreetmap.
TMC brauche ich nicht, nur aktuelle Strassenkarte für Deutschland.

Ich kenne mich mit dem Zeug nicht wirklich aus was da state of the art ist, jedenfalls will ich nix proprietäres wo das Kartenupdate mehr als ein Neugerät kostet.

Eine Smartphonelösung will ich nicht.

Auf ebay gibts so Angebote ausm Ausland für schon ab 50€ mit kostenlosen Kartenupdates aber was da genau drauf läuft steht nie dabei, bei manchen dabei dass sie openstreetmap unterstützen, woanders habe ich gelesen dass diese Angaben meist nicht stimmen oder man erst ein anderes OS,… installieren müsste.


Hadmut
27.9.2015 13:47
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> Sollte man ein Tablett mit Navisoft kaufen oder besser ein eigenständiges Navi (Garmin… )?

Kommt drauf an, was man damit machen will.

Ist wie die Frage, ob man sich ein Fahrrad, ein Paddelboot oder einen Fallschirm kaufen sollte. Kommt drauf an…


navigator
27.9.2015 14:20
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navigieren im auto, nicht für wanderungen/fahrrad.


Karl
27.9.2015 15:11
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@ Navigator:

kommt drauf an, für was du das Navi nutzen möchtest. Fürs Auto nutze ich Nokia Here auf dem Smartphone, meiner Meinung nach gibt es wenig was da ran kommt.

Für alles andere (Motorrad, Fahrrad, zu Fuß) nutze ich ein altes Garmin etrex Vista HCX, welches deine Anforderung an OpenStreetmap voll erfüllt. Meines Wissens gibt es wenige Geräte die so gut mit OSM umgehen können, wie die von Garmin. Nachteil ist natürlich der Preis, da werden jenseits der 150€ für ein solches Gerät fällig. Meines begleitet mich aber schon seit 7 oder 8 Jahren, daher ist der Preis für mich okay. Ganz zu schweigen von knapp 20h realer Akkulaufzeit. Was man jedoch bedenken muss: die etrex Geräte sind primär als Navi abseits der Straße gedacht. Automatische Routenfunktion gibt es, auch mit den OSM Karten, das ist aber nicht annähernd so komfortabel wie ein Straßennavi oder eine Smartphonelösung.

Wenn es nur fürs Auto sein sollte: es gibt viele größere Hersteller, die lebenslange Kartenupdate bewerben. Evtl. wäre ja eines von denen etwas für dich.


Cargo Cult Science
27.9.2015 23:28
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Ich bin gar nicht so besonders scharf auf Updates. Bei jeder neuen Android-Version stellt sich die Frage, was diesmal sinnlos verändert wurde und/oder nicht mehr funktioniert. Ich sehe es so, daß Android mit Version 4.2 quasi fertig war. Weil in der Bezahlwirtschaft aber nichts fertig werden darf, agiert man letztlich nach dem Motto: Wir bauen auf und reißen nieder, so hab’n wir Arbeit immer wieder. Nebenbei wird das System Stück für Stück stärker verrammelt. Das gilt aber nicht nur für Android; auch mancher Apple-Nutzer ist wenig begeistert von den jeweils aufgetischen Neuerungen…

Bernd schrieb: Linux und Touchscreen vertragen sich meiner Erfahrung nach nicht besonders gut. Es geht schon irgendwie, aber da die GUIs nicht auf Touch optimiert sind macht es wenig Spaß. Komplett ohne Maus und Tastatur ist Linux ein echter Krampf. Ein weiteres Problem ist, dass viele günstige Tablets nur mit einem 32-bit UEFI ausgestattet sind. Da stellen sich fast alle Bootloader quer.

Ich nutze Linux direkt unter Android in Form eines Chroot-Images. Das ist so portabel wie eine virtuelle Maschine. Notwendig ist nur die Root-Fähigkeit des Gerätes. Und neuerdings, daß SELinux die Ausführung von Skripen erlaubt; seit Knox steht man diesbezüglich bei Samsung im Regen.

X-Server und -Programme sind möglich, bspw. via VNC. Mir reicht jedoch ein reiner Konsolenzugriff mit Android Terminal und der Komplettastatur Hackers Keyboard. Audio, GPS, Sensoren & Co. lassen sich daraus aber leider nicht verwenden. Beliebt ist als Chroot natürlich Debian:

https://wiki.debian.org/ChrootOnAndroid

Ich verwende ArchLinuxArm. Das Image kommt mit Minimalausstattung und läßt sich ganz normal mit pacman (und yaourt für’s AUR) ausbauen. Was dort nicht vorhanden ist, compiliert man eben manuell. Da man eigentlich alles zum laufen bekommt, ist eine reine Linux-Partion meiner Meinung nicht nötig — und per Fingertip auf eine Android-Anwendung (wie Web Browser) umschalten zu können, ist ein großer Vorteil.

Diesen Aufwand betreiben jedoch nur wenige; mit Linux-Unterstützung ist meist die Möglichkeit des SSH-Zugriffs vom Tablet auf einen Server gemeint. Wenn ich bspw. ein Video herunterladen will, dann logge ich mich vom Tablet im WLAN via SSH auf meinen RasPi ein und lasse den das im Hintergrund erledigen. Mit einem MS Surface könnte SSH vielleicht mit PuTTY funktionieren (gibt sogar ein MetroPuTTY für $4).


Andy
28.9.2015 11:56
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Thema Navigation: Ich hatte mir im letzten Südafrika Urlaub eine Karre mit GPS bestellt, das dann nicht erhältlich war… Zwangsläufig war ich also auf Handynavigation angewiesen (MiFi-Router mit lokaler DatenSIM vorhanden). Ich war überrascht wie sauber das Ding selbst die hinterletzten Buckelpisten gefunden hat.

Da ich eh kein Radio gehört hab sondern Musik von Handy über AUX-IN am Radio kamen auch die Abbiegemeldungen immer laut genug durch die Fahrzeuglautsprecher (Androidinternes Muting und so…).

Wenn man auf OSM Wert legt würde ich tendenziell ein brauchbares (lange Akkulaufzeit, oder halt Powerbank dazu) Android-Gerät nehmen, das ist preislich erschwinglich wenn man nicht zu einem Premiumgerät greift und man kann sowohl die Google Navigation nehmen, also auch OSM oder spezialisiertere Geo-Caching-Tools usw.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung, ich war halt echt überrascht weil ich nachdem Aufkommen der ersten Smartphonenavigationslösungen (noch unter Windows Mobile bzw WinCE) die mehr schlecht als recht funzten auf Festeinbauten im Auto gesetzt habe. Aber Google Maps Navigation hinkt dieser Qualität definitiv nicht mehr hinterher sondern hat solide aufgeschlossen.


conni
28.9.2015 17:02
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@Cargo Cult Science

Karl meinte wohl eher Kartenupdates – wenn nochmals ein Navi, dann auch nur mit lebenslangen updates und nicht nach 2-3 Jahren kostenpflichtig zu einem Preis, der € 20-30 unter nem neuen Gerät liegt.

am liebsten eigentlich nen eingebautes Navi aber das beißt sich auch mit den updates und ist preislich eher ambitioniert.

Cyanogenmod beim smartphone macht zwar häufig Sinn, war aber bei meinem alten HTC für mich nicht ganz so trivial (um es zu rooten mußte es erst über einen patch von htc entsperrt werden).