Vroniplag gegen Von der Leyen
Hoho. Das bringt Freude am Samstag:
Vroniplag ist der Meinung, dass Ursula von der Leyen in ihrer Dissertation gepfuscht hat. Und das will was heißen, da bei den Medizinern ja überhaupt nichts verlangt und leistungsunabhängig promoviert wird.
Interessant finde ich dabei, dass man etwas gefunden hat, was viel schlimmer als ein Plagiat ist:
Problematischer findet der Plagiatsjäger, dass von der Leyens Arbeit “23 Fehlverweise” enthalte, also Hinweise auf Quellen, in denen der zitierte Inhalt gar nicht zu finden sei. “Das ist im medizinischen Bereich besonders gefährlich”, sagt Dannemann.
Solche Pseudoverweise sind mir bekannt, habe ich im Wissenschaftsbereich schon öfters gesehen. Komischerweise hat man es aber geschafft, im Sichtfeld der Öffentlichkeit nur das Abschreiben und nicht das falsche Zitieren als Schwindel darzustellen.
Dass von der Leyen eine notorische Schwindlerin ist und das, was sie behauptet, einer Nachprüfung nicht standhält, habe ich damals aber bei der Kinderpornosperre beobeachtet.
Danke für den Hinweis auf den Artikel! 😀
37 Kommentare (RSS-Feed)
Bei Medizinern kommt sowieso nichts heraus.
Vor Jahren habe ich einen Vortrag beim Bund für Geistesfreiheit Erlangen von Martin Heidingsfelder (http://www.vroniplag.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Heidingsfelder) gehört.
Die Doktorarbeit von Hubert Haderthauer (ca. 7 Seiten ohne Bilder) nahm er auseinander.
http://www.nordbayern.de/region/hubert-haderthauer-muss-um-doktortitel-bangen-1.2997729
Das Verhalten der Profs wird Hadmut sicher bekannt vorkommen.
aus wikipedia:
“Bereits ein Jahr zuvor, im Sommer 2013, berichtete die Presse über Kritik an Haderthauers Dissertation aus dem Jahr 1986, die mit 10 Seiten selbst für den Fachbereich Medizin außergewöhnlich kurz ausgefallen war.[6] Außerdem wurde ein Plagiatsverdacht geäußert. Die Universität Würzburg kam nach einer Untersuchung der Doktorarbeit jedoch zu dem Ergebnis, dass der Verdacht unbegründet sei.”
Als Politikerin ist sie damit voll qualifiziert!
“Im üblichen Vier-Augen-Sichtungsprozess” habe man dabei “37 Textpassagen festgestellt, die gegen wissenschaftlich anerkannte und auch in der damals maßgeblichen Promotionsordnung geregelte Zitierregeln verstoßen”, teilte Gerhard Dannemann, Professor an der HU Berlin, auf Anfrage des SPIEGEL mit.
Ein Professor der Humbug-Uni prüft also Dissertationen anderer Universitäten. Warum kehrt er nicht vor der eigenen Tür und mistet mal den Berliner Gender-Saustall aus?
Ich habe für ein bestimmtes medizinisches Thema in letzter Zeit viel in Publikationen recherchiert und dabei auch einen Autor gefunden, der öfter Verweise angibt, obwohl sie nicht wirklich seine Position stützen. Dabei habe ich sogar eine klinische Studie von anderen Autoren gefunden, bei der ich beweisen konnte, dass die Daten gefälscht sind.
Man müsste mal untersuchen wie häufig solche Falschzitate in Fachpublikationen sind.
Diese Plagiatsjäger suchen und finden aber immer auch jemanden, der dem Merkel gefährlich wird oder noch gefährlich werden könnte… den Gelbaron, Schavan, vdL.
Ist es so, dass nur in der Unionsfraktion plagiiert wird bzw. wissenschaftlich unsauber gearbeitet? Wann wurde denn mal ein großmäuliger Soze medial wirksam ausgerollt? Wer zahlt Vroniplag eigentlich die Arbeitsstunden, oder ist das deren kranke Form von Hobby am Samstagnachmittag?
Falsches Zitieren wäre nur dann Schwindel, wenn man etwas absichtlich als im Zitat belegt ausgibt, um seine eigenen Schlüsse zu untermauern, was so nicht in der Quelle steht.
Ansonsten ist es “nur” ein fachlicher Mangel. Das kann schnell passieren, wenn man nicht in der ursprünglichen Quelle nachschaut, sondern sich auf eine Sekundärquelle verlässt, die die Erstquelle im selben Zusammenhang zitiert und das eben falsch. Reviewartikel sind dafür prädestiniert.
Man sollte eben immer im Original nachschauen – wenn man darauf denn Zugriff hat. Wenn nämlich nicht, muss man sich selber fragen: Zitiere ich auf gut Glück und vertraue der Sekundärquelle oder lasse ich die Quelle weg, gehe aber das Risiko ein, dass ein Gutachter das Auslassen als Mangel erkennen könnte.
Ich hatte mal den Fall, dass drei Paper dasselbe über eine Primärquelle behaupteten, was in der gar nicht drin stand. Fragt man sich, wer hat da wo was abgeschrieben bzw. einen Verweis übernommen (ist ja nicht wirklich abschreiben, wenn zitiert wird) und in wievielen Papern steht das noch falsch drin?
> Falsches Zitieren wäre nur dann Schwindel, wenn man etwas absichtlich als im Zitat belegt ausgibt, um seine eigenen Schlüsse zu untermauern, was so nicht in der Quelle steht.
Nicht ganz.
Man schwindelt damit natürlich auch eine Literaturrecherche vor (=Prüfungsleistung), die man nicht gemacht hat. Deutet darauf hin, dass der Prüfling die Quellenangaben abgeschrieben haben könnte. Also auch Betrug.
Apropos falsche/fehlende Quellenangaben.
Da haben doch diese Woche einschlägige Feministinnen (Anita Sarkeesian und Zoe Quinn) vor den Vereinten Nationen über „Cyber Violence against Women“ gesprochen und was ist das Ergebnis?
Die UN hat natürlich überhaupt nicht die Darsteller und deren Argumentation überprüft. Nach dem Motto „listen and believe“ (http://pbs.twimg.com/media/BxcuYwVCEAAONMQ.jpg) sollen Männer/Nicht-Feministen also die Klappe halten, denn die Feministinnen wissen ja schon was sie sagen. Man solle es einfach glauben es wird schon stimmen.
Die Times macht daraus einen Schuh (Cyber Violence Is Equivalent to Physical Violence Against Women): http://time.com/4049106/un-cyber-violence-physical-violence/
Was schlägt die UN also vor? Man solle doch das Internet zensieren: https://www.washingtonpost.com/news/the-intersect/wp/2015/09/24/the-united-nations-has-a-radical-dangerous-vision-for-the-future-of-the-web/
Die Grundlage desssen bildet eine „wissenschaftl.“? Publikation, die es hier zum Download gibt: http://www.unwomen.org/en/digital-library/publications/2015/9/cyber-violence-against-women-and-girls
Allerdings wurde bei der Anfertigung dermaßen geschlampt, dass einem die Haare zu Berge stehen.
Es gibt Beispielsweise Fußnoten im normalen Text wo gar keine Quellangabe steht (siehe Seite 59). Dann gibts noch einige Doppeleinträge. Das geilste ist ein Verweis auf eine Datei im eigenen Dateisystem als Quellenangabe: file:///C:/Users/owner/Downloads/CCVCresearchreport2015.pdf
„Listen and Believe“
Hier ist eine Übersicht über die Zitation (lesenswert): https://medium.com/@KingFrostFive/citation-games-by-the-united-nations-cyberviolence-e8bb1336c8d1
[…] Vroniplag gegen Von der Leyen […]
@Ron:
Man sollte eben immer im Original nachschauen – wenn man darauf denn Zugriff hat. Wenn nämlich nicht, muss man sich selber fragen: Zitiere ich auf gut Glück und vertraue der Sekundärquelle oder lasse ich die Quelle weg, gehe aber das Risiko ein, dass ein Gutachter das Auslassen als Mangel erkennen könnte.
Auch in so einer Situation gibt es transparente, anerkannte Möglichkeiten, korrekt zu zitieren. Die Form bekomme ich jetzt auf Anhieb nicht mehr zusammen, aber man kann durchaus darauf hinweisen, dass man nach “XYZ in ABCD” zitiert, also die Aussage, die ABCD mit Verweis auf XYZ macht, zitiert. Irgendwo muss der Verweis auf XYZ ja herkommen. Zu den Reviews: die sind doch selbst zitatfähig. Warum da nochmal die Originalquelle zitieren?
@Hadmut
Deswegen der Absatz:
“Man sollte eben immer im Original nachschauen – wenn man darauf denn Zugriff hat. Wenn nämlich nicht, muss man sich selber fragen: Zitiere ich auf gut Glück und vertraue der Sekundärquelle oder lasse ich die Quelle weg, gehe aber das Risiko ein, dass ein Gutachter das Auslassen als Mangel erkennen könnte.”
Manchmal muss man diese Entscheidung treffen, weil nicht alle Bibliotheken auf alle Veröffentlichungen Zugriff haben, in einer Sekundärquelle (Reviewartikel) aber eine für die Argumentation wichtige Angabe über die Primärquelle gemacht wird. Es besteht die Gefahr, dass der Gutachter das Fehlen dieser Primärquelle in der Literaturliste und deren Aussage im Text als Mangel auslegen könnte.
Sorgfältige Reviews werden in Zukunft mMn nach Wichtigkeit für die Literaturrecherche zunehmen, weil der Publikationsausstoß immer größer wird.
@Gast$FF
Das kommt darauf an, wo man zitiert. Im impact factor System wertet es die Primärquelle(n) ab, wenn man die (verschiedenen) Aussage(n) unter das Review subsummiert.
Reviews werden eigentlich nur zitiert, wenn man einen Sachverhalt sehr verkürzt wiedergibt, den Leser aber auf weitere Informationen hinweisen möchte.
Die Zitationskultur unterscheidet sich allerdings mWn auch etwas zwischen den Disziplinen.
@Klingelhella
Die Schavan war aber ne ganz dicke Freundin der Merkel. Und den Gelbaron hat sie auch noch viel zu lange zu schützen versucht (“Ich brauche einen Verteidigungsminister, keinen wissenschaftlichen Mitarbeiter”).
Daß da jemand verstärkt im konservativen Lager sucht, der Eindruck drängt sich auf. Aber mit der Merkel dürfte das nichts zu tun haben.
Freuen wir uns auf eine genüssliche Kampagne mit finalem Rücktritt aus reiner Verantwortung. Mir schwebt ein Baron vor.
Gut, daß „Röschen“ vor allem eine Selbstdarstellerin ist, dürfte bekannt sein. Super war ja auch anfangs die Selbstdarstellung als Powerfrau mit sieben Kindern – klar, klappt alles, wenn man sich entsprechend viel Personal leisten kann.
Wann nehmen die sich eigentlich mal Merkel vor (oder noch viel besser: Wann tauchen mal endlich die Stasiakten von ihr und Gauck auf)?
Ist dieses “Ghostwriter”-Phänomen bei Doktor (früher), Master, Bachelorarbeiten eigentlich tatsächlich sehr verbreitet?
Ich weiss das meine Freundin damals Angebote bekam (Bachelorarbeit in Taxifah… äh, Soziologie). Ein anderer entfernter Bekannter, Bachelor irgendwas in Medien, hat das tatsächlich durchgezogen und ist jetzt in der Werbung. Das war also ein Studium im Bereich “irgendwas mit Medien”. Sind jetzt halt so klassisch die Bereiche wo Geschwafel nicht stark auffällt oder gar verlangt wird.
Ist das früher vor dem Bachelor/Master auch schon so verbreitet gewesen, auch in den MINT-Bereichen? Gibts da Dunkelzifferschätzungen zu?
Wow, guck mal einer an: Die Merkel sitzt auf der UN-Gala direkt neben Zuckerberg: https://twitter.com/carstenriemer/status/647871835523129344
Also wenn das mal nicht eingefädelt ist um die Linkspropaganda weiter zu treiben und Druck & Zensur auszuüben. WOW
@krischan:
” Daß da jemand verstärkt im konservativen Lager sucht, der Eindruck drängt sich auf. Aber mit der
Merkel dürfte das nichts zu tun haben.”
Ich vermute es liegt daran, daß schwarz gelbe eher ein abgeschlossenes Studium und Doktor haben als die grünroten? Könnte Mich jetzt an keinen spontan erinnern bei SPD oder Grünen mit Doktortitel. Von daher ist ja klar, daß man dort wo sich mehr Dottores herumtreiben auch mehr Fälscher findet.
@Ron: Diese Autoren stehlen außerdem anderen Leuten Arbeitszeit. Es ist mir häufig passiert, daß ich zu einem seltenen Thema die Literatur durchgeackert habe, schließlich – jippieh! – einen vielverprechenden Literaturverweis gefunden und mir die Hacken wundgelaufen habe, um jenen zitierten Artikel in die Hände zu bekommen. Nur um dann festzustellen, das zum Thema überhaupt nichts darinsteht oder höchstens in einem halben Nebensatz vorkommt. Ich HASSE das!
@Andy:
Offizielle Zahlen zur Verbreitung werden sich wohl kaum finden lassen. Da aber eine ganze Zunft davon lebt, kann es so selten nicht sein. In “intellektuellen” Blättern wie Zeit, FAZ, etc. mit akademischen Stellenmarkt gibt es ja massig Anzeigen mit entsprechendem Serviceangebot, wenn auch manchmal ein wenig verklausuliert beschrieben. Siehe zum Beispiel auch hier:
http://www.freiewelt.net/interview/ghostwriting-akademische-freelancer-fuer-verschiedene-dienstleistungen-10049455/
In MINT Dissertationen mit experimentellem Teil ist diese Art des Betrugs naturgemäß deutlich schwieriger. Aber die haben auch so ihren eigenen Fälschungskanon, da sollte man sich nichts vormachen.
Ich bin mir da ziemlich sicher: Wer so richtig was werden will in Politik oder Wirtschaft, also so richtig nach oben meine ich jetzt, der lässt schreiben. Ist auch inheränt logisch – wer diesen Aufwand tatsächlich selbst betreibt, und wohlmöglich inhaltlich noch mit hohem Anspruch, setzt von vornherein die falschen Prioritäten. Man könnte das vielleicht – etwas böse – auch so formulieren: eine selbstgeschriebene Doktorarbeit disqualifiziert den Aspiranten.
@Bliesener Thomas:
Mir hat einen Bibliotheksmitarbeiter einmal gesagt, ihm wäre völlig klar, dass er bei der bibliotheksübergreifenden Litertaturbeschaffung den größten Teil für den Papierkorb kopiert (das war allerdings noch zu einer Zeit bevor alles digital verfügbar war).
@.S Manfred
> Was schlägt die UN also vor? Man solle doch das Internet zensieren
Das sieht denen ähnlich. Mal ganz abgesehen davon, dass es hier um einen üblen Fall von “Benevolent Sexism” geht (siehe auch Kommentare unter dem WPost Artikel) – die UN scheint mittlerweile vollkommen zum internationalen Epizentrum der gesammelten totalitären Sozialismen dieser Welt verkommen zu sein.
Wer schützt uns Menschen eigentlich vor diesen Menschenschützern?
@Krischan
Ja sicher, genau das meine ich doch. Das sind die gefährlichsten. Merkel war auch ganz dicke mit dem Dicken. Hätte er vorher einen Grund gefunden, sie abzuschieben, wäre sie mit ihrem Dolch gar nicht nahe genug an seinen Rücken gekommen 😉
Du kannst ja als Merkel nicht plötzlich und glaubwürdig jemanden auf Distanz schieben, nur weil er/sie so langsam die Möglichkeit der Usurpation wittert…
> http://archiv.twoday.net/stories/1022476226/
Boah, müssen die Historiker Dreck am Stecken haben, wenn der so schreibt.
> http://archiv.twoday.net/stories/1022476226/
Bei einer Sache hat der Autor nicht ganz unrecht: Ich hatte mich auch schon mehrfach gefragt, ob eine Methode, die seit 1971 in einem Feld verbreitet ist, in nahezu allen Dissertationen bis heute dazu auftaucht, im Original in Englisch ist, sich nicht mittlerweile in deutschen Dissertationen sprachlich in ihren Formulierungen zwangsläufig wiederholen muss. Ganz ohne Plagiat, nur durch das n.
Das wäre eigentlich mal was für Sprachforscher. Bei vier Jahrzehnten sollte da was zusammengekommen sein – und natürlich wäre es echt interessant wie man denn da Wiederholungen von Plagiaten unterscheiden will.
Wie gründlich ist die Dokumentation im VroniPlag?
Recht eindrucksvoll. Es wurde von dem Benutzer Stratumlucidum offenbar die von L. verwendete Sekundärliteratur sowie von ihr nicht zitierte, aber benutzte Arbeiten mit der Dissertation verglichen. Traut man diesem Eindruck, werden weitere Recherchen kaum nennenswerte zusätzliche Befunde erbringen.
Würde man dafür eigentlich auch einen Doktor in Medizin bekommen?
> http://archiv.twoday.net/stories/1022476226/
Auf mich wirkt das aber plausibel, eingedenk der Tatsache, dass die Latte bei Medizinern sowieso sehr niedrig hängt, wie du ja selber bereits schreibst. An einen Dr. med. legt man nicht dieselben Maßstäbe an, wie an einen Dr. Ing.
Meine Hausärztin hat gar keinen Dr., aber ich spreche sie trotzdem mit “Frau Dokter” an 😀
@ S
Dabei habe ich sogar eine klinische Studie von anderen Autoren gefunden, bei der ich beweisen konnte, dass die Daten gefälscht sind.
Na und? Eben eine vollkommen normale klinische Studie. 😉
Klinische Grüße,
Euer Dirk
da zeigt sich, wie schlimm Relativierer in der Praxis sind.
„Die Menschen interessiert, wie wir aktuelle Probleme lösen und Herausforderungen angehen. Im Moment steht anderes im Mittelpunkt als irgendwelche Plagiatsvorwürfe.”
Was für ein dreckiger Relativierer. Vor 2 Jahren hat plagiieren noch für einen Rücktritt gereicht. Heute ist der Tatbestand schon abgenutzt, “interessiert” niemanden mehr. So ist das halt mit dem “Zeitgeist”. Wobei ich schon allein die Anmaßung für “die Menschen” zu sprechen als unerträgliche Impertinenz erachte.
http://m.bild.de/politik/inland/ursula-von-der-leyen/wegen-plagiatsvorwuerfen-unter-druck-42747866
Frau von der Leyen ist Fälschlicherweise als Fachärztin für Frauenheilkunde deklariert worden. Lediglich Ihre jetzt weitgehend als Plagiat erkannte Doctorarbeit beinhaltete ein Thema aus der Frauenheilkunde. Jedem Doktorrand steht ein sogenannter Doktor Vater zur Seite. Also sollte man auch diesen wegen vernachlässigter Aufsichspflicht zur Verantwortung ziehen
Im Übrigen soll es auf niedersächsischen Dörfern noch etliche offene Landpraxen für tüchtige Ärztinnen geben. Hier ist man in eigenen Betrieb Vorstandvorstzende und kann in der Freizeit sogar eine Dokorarbeit zum Thema Schussverletzungen bei zielungenauen G36 verfassen.
Hund beisst Mann ist kein Zeitungsartikel, keine Meldung wert. Mann beisst Hund aber schon. Also: Von der Laiens Doktorarbeit ist kein Plagiat – DAS wäre eine Meldung!
Aus dem Feuilleton der FAZ:
“… Die private Maxime „Hauptsache, ich bekomme den Titel“ ist das eine. Das andere ist die kollektive Maxime „Hauptsache, es sieht so aus wie Forschung“, die den Drittmittelzirkus mit seinen Anträgen, die gleichzeitig Abschlussberichte sind, so munter antreibt; und den Publikationsfetischismus, dem es lieber ist, jemand schreibt dreißigmal dasselbe als dreimal etwas Neues; und eine besinnungslose Produktion von Doktoranden in Graduiertenkollegs, für die es nachher keine Stellen gibt. …”
Sag mal Hadmut, schreibst Du jetzt im FAZ Föhjetong? 😉
“Huaptsache es sieht aus wie Forschung” ist ja genau Deine Hauptkritik am heutigen akademischen Zirkus.
> Sag mal Hadmut, schreibst Du jetzt im FAZ Föhjetong?
Öh, nee, das war ich nicht. Ich schwör’s…
Update: Schon gelesen? – Der Jura-Prof. Wolfgang Löwer schlägt vor, dass ein Doktortitel nach 15 Jahren nicht mehr entzogen werden kann.
Coole Sache – Ich reiche also irgendeine andere Doktorarbeit ein und mach mir nur die Mühe, vorne den Namen zu ändern. Dann halte ich 15 Jahre lang das Maul und dann: Tatatataaaaaaa! Hier bin ich, der Doktor.
Ich weiß aber nicht, ob das auch für Online-Promotionen gilt, wo men einen neuen Witz oder sowas einreicht und dann hinterher einen Doktor humoris causa als PDF runterladen kann.
> … “23 Fehlverweise” enthalte, also Hinweise auf Quellen, in denen der zitierte Inhalt gar nicht zu finden sei.
Ah, da haben wir sie wieder, die geheimnisvolle 23. Es soll auch eine viel beachtete Dissertationsschrift eines bekannten Bloggers geben, da wird im Literaturverzeichnis unter der Nummer 23 auf ein wissenschaftskritisches Buch verwiesen, ohne dass diese Literaturstelle im Dissertationstext überhaupt zitiert wird. 😉
Aber stimmt schon. Alter Fehler, Quellen zu zitieren, die man gar nicht gelesen hat. Besonders peinlich, wenn exakt dieser Fehler bereits in zuvor veröffentlichten Schriften anderer Autoren im gleichen Kontext zu finden ist. In dieselbe Richtung gehen auch 1:1 abgeschriebene Schreibfehler bei Autorennamen oder falsche Seitenzahlen aus Literaturverweisen anderer Schriften.
Da hat vdLs Ghostwriter wohl geschlampt. Zeigt einmal mehr: man soll halt nicht am falschen Ende sparen.