Ansichten eines Informatikers

Wo ich Euch um den Faktor 100 besch… habe

Hadmut
19.1.2016 19:19

Ich hatte ja in diesem Artikel unten geschrieben,

dass ich Euch in der Rechnung, dass die Sexualbelästigungsdichte in Köln 10 Millionen mal so hoch war wie auf dem Oktoberfest (anstatt gleich oder geringer, wie die Feministinnen behaupten), einen Faktor 100 untergejubelt hat. Keiner hat’s gemerkt. Aber einige haben gefragt.

War ursprünglich auch keine Absicht, ich habe den Artikel, wie so oft, ziemlich schnell und ad hoc runtergeschrieben, das mit der Rechnung ist mir so spontan eingefallen. Ich wollte schnell fertig werden, weil ich noch was kochen wollte. Und wie ich gerade so auf „publish” drücke, meldete sich so eine Drüse im Hirn, die mir sagte, dass das falsch gerechnet ist. Magen hat aber erst mal gegen Hirndrüse gesiegt, ich bin erst mal in die Küche und habe mir überlegt, ach, eigentlich wäre das mal ganz nett zu sehen, ob das irgendwer merkt.

Also:

Ich habe vorgerechnet, dass man das Oktoberfest nicht direkt mit Köln vergleichen kann, weil das Oktoberfest über 2 Wochen dauert, die Vorgänge in Köln aber angeblich nur etwa 2 Stunden gedauert haben. Was die Feministinnen ja einfach so unterschlagen. Oktoberfest dauerte etwa 112 mal so lang. Habe ich ja bei der Zeitdauer rausdividiert.

Ich habe aber auch verglichen, dass auf dem Oktoberfest mehr Leute waren, und das auch nochmal durch die Zahl der Leute dividiert.

Hier lauert der Fehler: Denn die Zahl der Leute wird ja auch durch die Dauer verursacht. Die Dauer des Oktoberfests steckt sowohl in der Zeit, als auch in der Zahl der Besucher. Deshalb habe ich diesen Faktor 112 damit zweimal rausdividiert.

Was lernen wir daraus? (Denn darum geht’s in diesem Blog ja…)

Es ist einfach Quatsch, irgendwelche Zahlen gegenüberzustellen (wie die Feministinnen es machen).

Zunächst hätte man die Zahlen auf einen gleichen Vergleichsrahmen bringen müssen. Belästigungen pro Stunde. Pro Mann. Pro Frau oder sowas. Und das dann klipp und klar dazusagen, was verglichen wird und wie es zustandekam. Und erst dann kann man es überhaupt wagen, einen Vergleich anzustellen. Damit war die Sexualbelästigungsdichte in Köln »nur« etwa 100.000 Mal so hoch wie auf dem Oktoberfest.

Einfach so gegenüberzustellen, wieviele Anzeigen es in München gegeben habe (und sie mit einem Phantasiefaktor von 20 zu multiplizieren) und dies mit Köln zu vergleichen, ist einfach nur … Ach herrje, jetzt hätte ich fast Bullshit geschrieben. Nee, Cowshit. Zu deutsch: Milchmädchenrechnung.

Hätte aber niemand gemerkt. Hat niemand gemerkt.