Ansichten eines Informatikers

Unternehmenskommunikation

Hadmut
26.1.2016 1:21

Aus der Zuschrift eines Lesers zum Blogartikel über weibliche Kommunikation: (Jemand beschreibt aus Unternehmenssicht, wie im Feminismus das pure Nichts-Können zur Qualifikation erhoben wird. Ein paar Stellen habe ich zur Anomysierung und zum Quellenschutz rausgeschnippelt.)

Hallo Hadmut,

du schreibst: “Und unter denen, die ein Kommunikationstotalunfall sind, aber gerade zur Unternehmenskommunikation und für Personalgespräche usw. angestellt waren, also denen, die das als einzige Kompetenz anbringen sollten und darin versagten, waren nur Frauen. Ich habe das nie verstanden, warum sich diese Ansicht, dass Frauen da soviel kommunikationsbegabter, geradezu Naturtalente qua Geschlecht sein sollen, so verbreiten konnte.”

Ich kann da vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel bringen, aus eigener Erfahrung in unserem Unternehmen. Wir sind u.a. im Bereich […] tätig und haben daher einerseits mit Presse und andererseits Kommunikationsabteilungen in Unternehmen zu tun. Obwohl es sowohl bei Männern als auch bei Frauen Profis und Pfeifen gibt, habe ich bisher keinen männlichen Kollegen getroffen, dem nicht wenigstens grob bewußt war, welche Anforderungen der Job mit sich bringt. Im Gegenteil dazu habe ich diverse Frauen kennengelernt, die “ich bin kommunikativ = ich rede gerne” mit “ich kann Unternehmenskommunikation machen” verwechselt haben.

Da gibt es einen himmelweiten Unterschied, das eine hat mit dem anderen nun wirklich kaum zu tun. Es kann natürlich hilfreich sein, wenn jemand die Eigenschaft “kommunikativ” mitbringt, aber ich kenne diverse Personen – Männer wie Frauen – die selbst vergleichsweise unkommunikativ sind und trotzdem gute Unternehmenskommunikation machen.

Mal ein Beispiel: Vor […] Jahren bewarb sich eine Journalistin bei uns auf eine Stelle in der Unternehmenskommunikation. […] Auf meine Frage, warum sie sich bei uns auf die Stelle bewarb, antwortete sie, dass ein (weiblicher) Job-Coach sie gefragt hätte, was sie denn so kann und/oder gerne macht. Sie habe geantwortet, dass sie gerne mit Menschen redet und kommunikativ sei. Die Empfehlung des Job-Coaches war dann Unternehmenskommunikation. Bingo! Das leuchtete der Journalistin ein und so saß sie dann bei uns. Das es einen Unterscheid gibt zwischen “gerne reden” und “Unternehmenskommunikation machen”, konnte ich ihr nicht einmal erfolgreich erklären. Wobei die Frage im Raum steht, ob man sowas gerade als Journalist nicht auseinanderhalten können sollte. Wenn man Kommunikation nicht mal als solche erkennt, wird unabhängig und kritisch berichten schwierig. Stichwort Pressequalität. Aber ich schweife ab.

Fazit: Das hier beschriebene ist kein Einzelfall. Und ich habe das so bisher nicht bei einem männlichen Kollegen erlebt.