Die Lage an US-Universitäten eskaliert weiter
Es wird immer schlimmer – meiner Einschätzung nach kann der Kollaps nicht mehr weit sein.
Die WELT hat neulich beschrieben, wie die US-Unis von der political correctness überrollt werden. An sich nichts neues, die Fälle sind meist schon bekannt (und auch hier im Blog beschreiben worden), aber ein paar Einzelheiten waren auch für mich neu: Wenn einer niest, darf man nicht mehr „bless you!” sagen, weil der Niesende ja Atheist sein könnte.
Ich müsste echt mal anregen, dass sie dort englische Sprache verbieten, weil man sich ja ausgegrenzt fühlen könnte, wenn man kein Muttersprachler-Englisch kann.
Der bekannte Feminismus-Kritiker Richard Dawkins wurde nun als Redner von einer Konferenz wieder ausgeladen, ausgerechnet – und das muss man sich mal klarmachen – von der Northeast Conference on Science & Skepticism , einer Skeptiker-Konferenz. Die können das nicht ertragen, wenn jemand wissenschaftliche Anforderungen stellt oder etwas anzweifelt.
Concerning Richard Dawkins
Posted: January 27th, 2016The Northeast Conference on Science & Skepticism has withdrawn its invitation to Richard Dawkins to participate at NECSS 2016. We have taken this action in response to Dr. Dawkins’ approving re-tweet of a highly offensive video.
We believe strongly in freedom of speech and freedom to express unpopular, and even offensive, views. However, unnecessarily divisive, counterproductive, and even hateful speech runs contrary to our mission and the environment we wish to foster at NECSS. The sentiments expressed in the video do not represent the values of NECSS or its sponsoring organizations.
We will issue a full refund to any NECSS attendee who wishes to cancel their registration due to this announcement.
Das mit dem refund ist ein interessanter Punkt: Man könnte nämlich die Frage aufwerfen, ob sie das überhaupt dürfen, jemanden einfach auszuladen, nachdem sie ja mit Leuten, die sich anmelden und gezahlt haben, eine Art Vertrag eingegangen sind. Und weitere Kosten (Flug, Hotel-Stornierung) entstehen können. Aber das ist amerikanisches Recht, sollen die selbst klären.
Und was hat er nun böses getan?
Er hat retweetet. Einmal Twittern reicht schon, um von Konferenzen ausgeschlossen zu werden. Da wird inzwischen das gesamte Verhalten durchkontrolliert.
Was hat er retweetet?