Gute Brände, Schlechte Brände
(Nichts) Neues von der daily polit soap. [Update]
In Berlin hat eine Horde von Vermummten eine Schneise der Vernichtung hinterlassen, Autos angezündet, Scheiben eingeworfen, Häuser beschädigt.
Hier ist die Rede von 4 abgebrannten Luxus-Autos und 50 Vermummten, wenn ich das vorhin im Radio (war gerade unter der Dusche) richtig mitbekommen habe, haben sie da aber von 80 Tätern und 30 beschädigten Autos gesprochen, was sich jetzt auch nicht so direkt widerspricht, denn die Täter haben sie nicht und bei den Autos reden die einen von den komplett abgefackelten und die anderen von beschädigten Autos. Genau wissen sie es noch nicht, wird sich wohl noch klären.
Wer die Täter waren, wissen sie auch nicht, sie haben ja keinen. Sie vermuten aber, dass es Linksextreme waren, nicht nur wegen das Tatmusters, sondern auch, weil heute in Berlin eine große Linkendemo mit geplanter Randale stattfinden soll, und man vermutet, dass die halt einfach gestern schon angereist und ein kleines Warm-Up veranstaltet haben. Schon mal vorglühen und so.
Vermutlich aber wird die Presse solche Brandstiftungen so ganz anders behandeln, da wird kein großes Aufhebens gemacht, schon gar keine politischen Konsequenzen gefordert oder so. Solche Brandstiftungen nimmt man einfach so hin, die gelten als nicht so böse.
Nachtrag: Hier und hier heißt es 27 bzw. 28 Autos (Ach so: 4 angezündet, 24 demoliert) und liebevoll »Chaoten«. (Nicht etwa Kriminelle oder sowas.)
Es gibt aber – zeitgleich, jedoch nicht in belegbarem inhaltlichen Zusammenhang, wenngleich der sich natürlich aufdrängt – verschiedene Hinweise:
Noch hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt. Doch vor etwa drei Wochen drohten autonome Gruppen auf einer einschlägigen Internetseite mit Feuerrache-Taten, wenn die Polizei weiter gegen die Szene vorginge, und riefen dazu auf: „(…) jeden Angriff, jede Räumung mit 1 Millionen (sic!) Euro Sachschaden zu beantworten.“
Am Morgen zum 22. Januar hatten Unbekannte zwei Luxus-Porsche angezündet. Ein Cayenne (kostet ab 66.000 Euro) brannte in Friedrichshain, ein Carrera (kostet ab 96.000 Euro) in Neukölln.
Damit sieht das nach einer Art Rache aus, denn vor 3 Wochen hat die Polizei mit mehreren Hundert Polizisten ein Haus in der berüchtigten Rigaer Straße gestürmt, nachdem dort ein Polizist, der Falschparker aufgeschrieben hatte, von mehren Vermummten angegriffen und zusammengeschlagen worden war. Die Angreifer sagten ihm, er habe aus ihrem Revier zu verschwinden. Später waren da auch Leute, die fotografieren wollten (die einen schrieben, es seinen Journalisten, die anderen schrieben, die kämen aus irgendeinem rechten Lager) angegriffen und ihr Auto demoliert worden. Ich hatte in einem früheren Artikel schon mal berichtet, dass Polizisten in einem Polizeiauto dort fluchtartig die Straße verlassen mussten, weil sie von den Hausdächern mit Pflastersteinen beworfen wurden (was ich für eine Mordversuch halte).
Da versuchen welche, systematisch den Staat auszuhebeln und so eine Art Anarchie-Hoheitsgebiet zu etablieren.
Immer schön dran denken: Die werden von der SPD finanziert. Familienministerin Schwesig hat extra das Extremismusverbot gestrichen, damit auch solche Leute weiter (oder wieder) vom Staat finanziell unterstützt werden können. Berlin strotzt vor Politposten und irgendwelchen Beamtenstellen, in denen man faktisch nichts tun muss außer die passende politische Gesinnung zu haben, mit denen zentrale Drahtzieher durchgefüttert werden.
Deshalb passt das auch politisch so schön zusammen wie Zahnräder im Getriebe: Da, wo sie es können, verbietet die Politik eine „Gentrifizierung”, es ist in Teilen von Berlin verboten, Wohnungen zu renovieren, etwa eine Gästetoilette oder ein ordentliches Bad einzubauen. Das muss dort dann alles schmuddelig-kiezig bleiben. Und wo sie es nicht verbieten können, da kommt dann halt die Randale, um Investoren und Zugezogene zu verprellen. Passt exakt zusammen.
Ich habe bei der Wohnungssuche in Berlin – genau habe ich es nicht mitgezählt – so ungefähr 80 Wohnungen besichtigt. Ungefähr 60 bis 70 der Wohnungen waren in einem Zustand, den ich für inakzeptabel halte. Einfach für vergammelt, verrottet, verdreckt, baufällig. Manchmal, weil das so Berliner Stil ist. Manchmal, weil die Wohnungen zwar schon mehrfach renoviert wurden, aber sie dann einfach kaputt sind, wenn gewisse Berliner Bevölkerungsschichten da mal ein oder zwei Jahre »gewohnt« haben. Und ich habe Wohnungen gesehen (vor allem eine ist mir da in übler Erinnerung), die innendrin zwar vom Investor ganz wunderbar gemacht und renoviert war, alles nagelneu, supergeile Küche mit Kochinsel, neue Fenster, neue Böden, neuer Balkon, eine richtig geile Wohnung. Und nicht teuer. Aber das Haus und die Straße davor komplett vermüllt und ghetto-mäßig zerstört, Geruch nach Kot und Urin, das Treppenhaus voller Dreck, Sperrmüll, angebrannte Kinderwägen, Einbruchsspuren, ne rumliegende Junkie-Spritze. Zum Besichtigungstermin waren so ungefähr ein Dutzend Interessenten gekommen, nur drei davon (darunter ich) sind überhaupt noch in die Wohnung gegangen, der Rest hat schon beim Warten vor dem Haus wieder kehrt gemacht. Es gibt in Berlin eine massive Interessenlage, solche Zustände zu erhalten.
Neu, sauber, geruchlos, funktionierend ertragen da viele einfach nicht. Deshalb ist alles kaputt, beschmiert, zugekackt. Es gibt Leute, die brauchen so ein Müllkippenflair. Und setzen das durch.