Ansichten eines Informatikers

König Abdullah

Hadmut
30.3.2016 23:14

Man sollte dem mal zuhören. Und vielleicht auch noch der österreichischen Presse.

Vom jordanischen König Hussein hatte ich eine sehr hohe Meinung, und auch sein Sohn und Nachfolger König Abdullah und seine Frau Rania haben bei mir bisher einen positiven Eindruck hinterlassen. Zumal ich Jordanien bis zur Nahost-Krise auf meiner Unbedingt-Besuchen-Liste hatte. Muss ein unglaublich schönes und gastfreundliches Land (gewesen?) sein, ich habe sagenhafte Fotos und Berichte gesehen. Das Land hätte ich so gerne mal bereist. Ich bin ja eh so ein Wüsten-Typ.

Man sollte dem Mann öfter mal zuhören. Der hat was zu sagen:

Jordaniens König Abdullah pflegt eigentlich gute Beziehungen zur Türkei. Doch wie jetzt bekannt wurde, hat er bereits im Jänner in einem Meeting hinter verschlossenen Türen mit hochrangigen US- Politikern vor der “Durchwinkpolitik” der Türkei in Bezug auf Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat gewarnt, die versuchen, als Flüchtlinge getarnt nach Europa zu reisen. “Die Tatsache, dass Terroristen nach Europa gelangen, war und ist Teil der türkischen Politik”, so der König.

“Dafür bekommt die Türkei dann einen Klaps auf die Hand und wird wieder vom Haken gelassen”, sagte Abdullah laut einem Bericht der “Washington Post” bei dem Treffen im Jänner. Die Regierung in Ankara würde demnach nichts tun, um die Terroristen aufzuhalten, und bevorzuge “eine radikalislamische Lösung” der Syrien- Krise. Jordanien hingegen würde eine moderate Lösung des Konflikts bevorzugen, “und zwar eine, die keine religiöse Option zulässt”, erklärte der König.

Außerdem würde die Türkei dem IS helfen, sein Öl zu exportieren, so Abdullah.

Warum steht das in Österreich in der Zeitung, und warum habe ich in Deutschland davon bisher nichts gesehen?

Man kann sich freilich fragen, ob es überhaupt stimmt. Denn seltsamerweise steht in Österreich noch mehr in der Zeitung, was mir hier jetzt nicht so aufgefallen wäre: Türkei: Offizielles Comic verherrlicht Märtyrer-Rolle

Die türkische Religionsbehörde Diyanet verherrlicht in einem Comic für Kinder den Märtyrertod. Ein Vater schildert seinem Sohn, wie ehrenwert das Sterben als Märtyrer sei, berichtete die regierungskritische türkische Tageszeitung „Cumhuriyet“ am Montag.

„Willst du ein Märtyrer sein?“, fragt ein Sohn seinen Vater. Der antwortet: „Es ist sehr schön, ein Märtyrer zu sein.“ Und weiter: „Natürlich würde ich ein Märtyrer sein wollen. Wer will schon nicht in den Himmel?“

In einer anderen Szene heißt es: „Märtyrer sind im Himmel so glücklich, dass sie zehnmal Märtyrer sein wollen.“ Oder: „Ich wünschte, ich könnte auch ein Märtyrer sein.“

Mmmh.

Das wirft Fragen auf.