Korrelation und Kausalität
Wieder mal was zum Thema Bildung.
Korrelation und Kausalität sind ja eines meiner Lieblingsthemen. Hatte auch einige Zeit diesen XKCD im Büro an meiner Tür hängen:
(Wer’s nicht versteht: Es gibt sogar eine eigene Webseite, die die XKCD-Comics erklärt, auch diesen. Darin auch der Verweis auf den typischen Denkfehler Post hoc ergo propter hoc, was so viel bedeutet, wenn B nach A passiert, muss A die Ursache von B sein. Hier: Erst ist die Zahl der Krebserkrankungen gestiegen, dann die Zahl der Mobiltelefone. Also bekommt man von Krebs Mobiltelefon.)
Dazu gibt es nun bedenkenswerte Betrachtungen zur Korrelation zwischen CO2-Anstieg und Bevölkerungsanstieg (im englischen Original, und ein deutscher Text)
Man stellt die – eben korrekte – Frage, welche Kausalität zu dieser Korrelation passen könnte:
- Reiner Zufall, hat nichts miteinander zu tun. (Wird als sehr unplausibel verworfen.)
- Bevölkerungsanstieg verursacht CO2-Anstieg (Gemeinhin öffentliche Meinung und wohlfeil.)
- CO2-Anstieg verursacht Bevölkerungsanstieg
- Gegenseitige Wechselwirkung als Mischung aus 2. und 3.
Oh, das gefällt mir. Ist ja meine Standard-Plausibilitätsprüfungsmethode, einfach immer mal die dem vermeintlich Naheliegenden entgegengesetze Kausalität zu betrachten.
Sie betrachten tatsächlich die Variante, dass der CO2-Anstieg zu einem Anstieg des Pflanzenwachstums, damit zu einer Verbesserung der Welternährungslage und damit zu einem Bevölkerungsanstieg geführt hat.
Könnte natürlich wie unter 4. dazu führen, dass das ein Kreislauf ist und sich gegenseitig bedingt. Bevölkerungswachstum führt zu Klimaerwärmung, Klimaerwärmung löst mehr
CO2 aus dem Wasser, außerdem führt Bevölkerungswachstum auch direkt zu mehr CO2 in der Luft, die zu mehr Pflanzenwachstum führen, mehr Nahrung hervorbringen und so wieder den Bevölkerungsanstieg befördern.
Interessante Überlegung.
Wie ich so gern sage: Immer einfach mal die entgegengesetzte zur angenommenen Kausalität als Hypothese betrachten.
(Danke für den Hinweis auf den Artikel)