Zwei Welten prallen aufeinander: Die SPD und die Frauen
Sie prallen aufeinander, aber zusammen kommen sie nicht.
Das zweifellos weit linke und SPD-nahe Blatt „vorwärts” berichtet über die Frauenstrategie der SPD. Natürlich extrem-gegendert und SPD-lastig wird über den neuen 6-Punkte-Plan berichtet, mit dem die SPD noch viel feministischer werden soll als bisher. Jetzt wollen sie die totalen Frauenrechte und einfach alles für Frauen. Sechs Punkte für noch mehr Geschlechtergerechtigkeit.
5. Respekt im Alltag verschaffen, Geschlechterbild modernisieren: Hier möchte die SPD u.a. sexistische Werbung verbieten und Kinder schon in der Schule mit modernen Rollenbildern vertraut machen.
Sprich: Frühideologisieren.
Was ich jetzt aber bemerkenswert finde ist, wenn schon so ein linkes SPD-Blatt schreibt:
Auf der Suche nach den verlorenen Wählerinnen
Obwohl die Klausur-Beschlüsse und die politische „To Do-Liste“ als Reaktionen auf die Ereignisse in Köln gesehen werden können, spielt darüber hinaus noch ein anderer Faktor eine Rolle: Die SPD will Frauen als Wählerinnen gewinnen. Katarina Barley gab sich auf der FES-Tagung durchaus selbstkritisch: „Es kann sein, dass wir mit unserer Politik ein Frauenbild vorgeben, das Frauen unter Druck setzt.“ Man müsse aufpassen, so Barley, dass man Frauen nicht den Eindruck vermittle, sie müssten alles „problemlos wuppen: Kinder betreuen, arbeiten, Eltern pflegen, daneben am besten auch noch politisch aktiv und ehrenamtlich engagiert.“ Es dürfe nicht darum gehen, „wie man noch mehr möglichst effizient in den eigenen Alltag einbaut.“ Mit anderen Worten: Die SPD will keine Überfrauen erschaffen, sondern ganz normale Frauen erreichen. Das klappt allerdings nicht so gut, nur 25 Prozent der Frauen wählten bei der letzten Bundestagswahl SPD.
Katarina Barley fragte sich, ob das nicht vielleicht an der Politik-Sprache läge, denn diese sei „so was von abtörnend.“ Schon möglich – andererseits schaffte die Union es bei der letzten Wahl, 44 Prozent der Wählerinnen für sich zu gewinnen. Trotz offensichtlicher Politiker-Sprache. Klar ist: Die SPD hat ein ambitioniertes gleichstellungspolitisches Programm und viele von der Großen Koalition verabschiedeten Maßnahmen und Gesetze nutzen Frauen, zum Beispiel der Mindestlohn oder das Elterngeld Plus. Das müssen jetzt nur noch die potenziellen Wählerinnen begreifen.
Hahahaaaa.
Sie machen Feminismus wie blöde, aber die Frauen laufen ihnen davon. Und sie meinen, wenn die Frauen bei Feminismus davonlaufen, dann muss halt mehr Feminismus her.
„Es kann sein, dass wir mit unserer Politik ein Frauenbild vorgeben, das Frauen unter Druck setzt.“
Kommt man dafür nicht inzwischen in den Knast, wenn man Frauen unter Druck setzt?
Nochmal:
Klar ist: Die SPD hat ein ambitioniertes gleichstellungspolitisches Programm und viele von der Großen Koalition verabschiedeten Maßnahmen und Gesetze nutzen Frauen, zum Beispiel der Mindestlohn oder das Elterngeld Plus. Das müssen jetzt nur noch die potenziellen Wählerinnen begreifen.
Die SPD ist das Zwangsglück der Frauen, die hätten das nur noch nicht begriffen.
Ich weiß nicht, wie Frauen das sehen (obwohl: doch, man weiß es, denn der SPD laufen ja die Wählerinnen davon).
Aber als Mann würde ich sagen: Wer so redet, der hält Frauen für blöde und traut ihnen keine eigene qualifizierte Meinung zu.