Schon wieder Stunde der billigen Heuchler
Ich finde es widerlich. Einfach widerlich.
Je suis… je suis… Bildchen und Herzchen und Grafiken und Pray for und …und…und die ganze übliche Gutmenschenkotzerei. Und wieder kotzen wir Je suis * heraus, einfach immer den aktuellen Ort einsetzen. Wie gut dass es digital ist, da kann man beliebige Namen einsetzen.
#Nice pic.twitter.com/G1f7b9AbRx
— Huffington Post (@HuffingtonPost) 15. Juli 2016
Die social media laufen auch Hochtouren und jeder rotzt sich da seine billige Gefühlsmasturbation raus, ach wie schön das ist, wenn man Leuten, die man nicht kennt, sein tiefstes Beileid ausspricht, während einen die hunderttausende, die gestern gestorben sind, kein Stückchen interessiert haben. Aber wie gelegen kommt es, wenn ein emotional verkümmertes Publikum durch immer stärkere Reize weiter Gelegenheit bekommt, sich den politisch korrekten Emotionalrücken dran zu schrubbern. Was haben wir drauf gewartet, auf die nächste Gelegenheit, endlich die nächsten Emotionalmemem rumzuschicken.
Our hearts are heavy again today. May we find peace in this world. #JeSuisNice #PrayForNice pic.twitter.com/RBlJ5JjwO1
— Travelgirl Magazine (@TravelgirlMag) 15. Juli 2016
Was unterscheidet diese Leute eigentlich von den Gaffern am Ort des Geschehens? Anderer Leute Leid und Tod abmelken um sich endlich mal wieder einen reinzupfeifen?
Und verblüffend oft sind die Heuchler, die dann aus den Löchern kommen, wenn etwas passiert ist, dieselben, die vorher die political correctness durchgeprügelt haben, man dürfe nur ja nichts sagen.
Nous exprimons toute notre compassion pour les familles des victimes. #JesuisNice #Nice #PrayForNice #Nizza pic.twitter.com/NuyXx1qs0t
— Heiko Maas (@HeikoMaas) 15. Juli 2016
Sowas hab ich gern: Vorher jede öffentliche Diskussion abwürgen und unterdrücken, und wenn’s schief geht, sofort losheucheln.