Er hat “Jehova” gesagt…
Ein falsches Wort…
Zur Einstimmung und für Wissenslückler nochmal die berühmte Szene „Jehova”:
Bei Thomas Cook haben sie einen Manager rausgeworfen, weil er „Negerkuss” gesagt hat. Nicht Schokokuss, nicht Schaumkuss, sondern „Negerkuss”. Und dass auch noch in Form einer Bestellung bei einer dunkelhäutigen Kantinen-Bedienung. Ich hätt gern einen…Oh je, oh je.
Da haben sie ihn gleich rausgeworfen. Fristlos.
Und das Arbeitsgericht hat ihn wieder reingeworfen. Sie hätten ihn erst abmahnen müssen. Kündigung aufgehoben.
Der geschasste Manager klagte gegen die fristlose Kündigung – erfolgreich. Das Gericht urteilte in der vorigen Woche, der bislang unbescholtene Mitarbeiter hätte wegen der “Negerkuss”-Entgleisung nicht vor die Tür gesetzt werden dürfen. Thomas Cook hätte ihn demnach zunächst abmahnen müssen.
Das Unternehmen wartet nach Aussage von Brandes auf die schriftliche Urteilsbegründung, um dann weitere Schritte zu prüfen. Das Gericht habe formaljuristisch argumentiert. Thomas Cook beharre auf seiner Position, dass der Mitarbeiter mit seinen Äußerungen eine Grenze überschritten habe.
Nur mal so als Anmerkung zur „Entgleisung”: Früher, weiß nicht mehr genau, so bis in die 80er Jahre, gab’s die Dinger nur unter zwei Namen, nämlich „Negerkuss” und „Mohrenkopf”. Die hießen damals nur so, und so stand das auch auf jeder Verpackung groß drauf. Bezeichnungen wie „Schokokuss” oder „Schaumkuss” sind erst im Rahmen der Political Correctness gebildet worden.
Wenn jemand alt genug ist, dann hat er das eben damals so als geläufigen Begriff gelernt.
Zugegeben, zu einer dunkelhäutigen Bedienung sowas zu sagen, kann sehr schlüpfrig gemeint sein. Muss es aber nicht. Wenn man das als Kind eben so gelernt hat, kann einem der Begriff durchaus so rausrutschen ohne irgendeine böse Absicht, und warum schon der bloße Begriff, der damals völlig normal und geläufig war, dadurch gleich zur „Entgleisung” werden soll, erschließt sich mir nicht.
Manchmal habe ich den Eindruck, mangelndes Wissen und mangelnde Bildung als Grundlage von Ignoranz sind die zentrale Voraussetzung von Political Correctness.
Und manchmal habe ich den Eindruck, dass den Leuten heute auch jede Management-Befähigung abhanden gekommen ist.
Fristlose Kündigung hört sich eben immer auch nach der Unfähigkeit an, mit einem Problem, mit Personal, mit anderen Sichtweisen umzugehen. Generation Safe Space: Unfähig zum Vorgesetzten, alles was nicht wunderbar ist, muss sofort weg, weg, weg, Igitt!
So ein gewöhnliches Personalgespräch im Sinne von „Machen Sie das nicht wieder!” oder „Entschuldigen Sie sich!”, oder auch mal ein einfaches „Bedauerlich, entschuldigen Sie das, aber es ist auch kein Weltuntergang, nehmen sie sich dafür einen halben Tag frei und kommen Sie drüber hinweg!” zur Gegenseite wäre Management.
Altgediente Manager deshalb aber gleich fristlos zu kündigen, und dann auch noch die Kündigung nicht durchzukriegen, das ist Komplettversagen auf ganzer Front. Man macht die Firma öffentlich lächerlich und man vergiftet und verpestet das Betriebsklima. Würde mich nicht wundern, wenn da noch ein Betriebsrat mitgemischt hat.
Feuern sollte Thomas Cook den, der die Kündigung ausgesprochen hat. Wegen erwiesener Unfähigkeit als Vorgesetzter.
Da merkt man eben, wie diese Genderei auch die Personalabteilungen unfähig macht. Würde mich mal interessieren, wie das gelaufen ist und wer genau da hinter dieser Entlassung stand.