Ansichten eines Informatikers

Davoud, Davood, Dauud, Dawood, David

Hadmut
24.7.2016 11:10

Wieder was gelernt. [Nachtrag]

Zu der Frage, warum eigentlich ein „Deutsch-Iraner” (neben der Frage, was das eigentlich sein soll) „David” heißen kann, haben mir verschiedene Leser geschrieben, sinngemäß das gleiche. Ich greife mal einen raus:

Die Erklärung ist einfach – und hat nichts mit Verschwörung zu tun. Der Name hat sowohl im Hebräischen wie auch im Persischen eine Bedeutung (Der Geliebte Gottes) und ist auch im Iran nach wie vor beliebt, dort wird er (in lateinischer Schrift) aber meistens «Davoud» oder «Davood» geschrieben. Der aus der Bibel bekannte König Israels David hat auch im Koran seiner Rolle, dort ist er ein Prophet namens «Dauud».”

Ah, wußte ich noch nicht. Da hätte ich allerdings auch selbst drauf kommen können, denn ein Kumpel und Zimmernachbar damals im Studentenwohnheit hieß „Dawood”. Dass Dawood und David der gleiche Name ist, darauf bin ich nie gekommen. Ich hab’s nicht so mit arabisch und hebräisch.

Ein Israeli hatte mir allerdings vor langer Zeit mal erklärt, dass die Sprachen da in der Ecke doch ziemlich verwandt wären, beispielsweise seien shalom (hebräisch), salaam (indisch, hindi), salem [aleikum] (arabisch) alle das gleiche Wort.

Ja, mmh, also da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können.

Bin ich aber nicht.

(Was für mich allerdings gerade mal die Frage aufwirft: Warum werde ich in arabischen Ländern wie den Emiraten ständig freundlich mit „salem aleikum” [Friede mit Dir] begrüsst und höre das bekannte „allahu akbar” dort eigentlich fast nur vom Muezzin, während ich hier – auch in Berlin – das „allahu akbar” häufig höre, mir aber, soweit ich mich jetzt erinnern kann, hier noch nie einer Frieden gewünscht hat?)

Nachtrag: Ich war übrigens nicht der einzige, der über den Iraner mit jüdischem Namen gestolpert ist. Der Schweizer Blick hatte auch einen Artikel dazu. Aus dem stammt der Textabschnitt oben.