Unter Krokodilen
Seltsame Parallelen.
Ich habe hier gerade erkundet, wie Krokodile so leben.
Sie hausen im Verborgenen. Sie lauern da. In der Tiefe.
Und wenn passende Beute erscheint, vielleicht nur um was zu trinken, dann schlagen sie aus dem Hinterhalt zu. Töten ihre Beute. Ziehen sie runter.
Doch sie stillen ihre Gier nicht sofort, nicht am selben Ort. Sie schleppen die Leiche mit und verwahren sie da, wo sie hausen. Haben Geduld. Lassen der Leiche Zeit, sich etwas zu zersetzen. Man sieht dann mit etwas Glück, wie die Leiche ihn ihrem Habitat lagert, bis Fäulnis und Zersetzung anfangen, die lästige Leichenstarre aufzuheben, das Fleisch schön zart und mürbe zu machen, damit es keinen Widerstand mehr leistet, sondern ganz zart zergeht. Sie würden ihre Beute nur dann sofort fressen, wenn die Gier gar zu groß geworden wäre, aber fast immer können sie sich beherrschen und gerade soviel Geduld aufbringen…
Und wenn das Fleisch dann schon dunkel geworden ist, wenn man nicht mehr so leicht und genau erkennt, was das mal war, wenn die Gase es schon etwas aufblähen, wenn es richtig schön weich und bekömmlich geworden ist, dann, erst dann stillen sie daran ihre Lust, ihre Gier, ihr Verlangen. Bis zum nächsten Mal…
Komisch. Warum muss ich gerade an Berlin denken?