Ich hab den Beruf verfehlt…
Frau in der CDU hätt ich werden sollen. Ein Mäuschen beim Täubchen.
Auch die Süddeutsche kann zum Thema Sexismus und CDU das Maul nicht halten und schreibt:
Der Mailverkehr datiert aus dem Jahr 2012. Tauber saß bereits im Bundestag, außerdem war er der CDU-Vorsitzende im Main-Kinzig-Kreis. Tauber schreibt damals an fünf männliche Parteifreunde: “Hallo Jungs, wir haben ein neues Problem: die Frauen Union. Es gibt derzeit niemanden, der den Vorsitz übernehmen will. Die Frage ist: ist das verzichtbar? Auf jeden Fall sollten wir das nicht an die große Glocke hängen. Sollten wir neben den offenen Kandidatenfragen mal darüber reden. Es grüßt, Peter.”
Hintergrund der Mail ist, dass die Männer vermeiden wollen, dass eine ihnen nicht genehme Frau Chefin der Frauen-Union wird – und ihnen dann mit dieser eigenen Machtposition in die Quere kommen könnte. […]
Taubers damaliger Bundestagsbüro-Mitarbeiter empfiehlt seinem Chef dagegen Katja Leikert. Das “wäre ein guter Einstieg für sie. Die würde vielleicht auch mal was auf die Reihe bekommen”, schreibt Taubers Mitarbeiter. Es bestehe dann “natürlich” die Gefahr, dass Leikert “in der Schlangengrube” Frauen-Union so schnell totgebissen werde, dass sie die Lust für alles andere verliere. Aber: “Rein optisch wäre sie ein Gewinn.”
Tauber distanziert sich nicht von dieser Wortwahl. Stattdessen antwortet er seinem Mitarbeiter: “Super! Kläre das mit Katja (Leikert)”. Sie sei “eine junge Frau, die super passen würde!”.
Das war am 1. März 2012. Leikert hatte damals in der CDU noch keinerlei Erfahrung, sie ist der Partei erst 2012 beigetreten. Doch die Absprache von Taubers “Jungs” funktionierte. Leikert zog bereits 2013 in den Bundestag ein. Sie vertritt dort Taubers Nachbar-Wahlkreis und gilt erwartungsgemäß nicht gerade als Gegnerin des Generalsekretärs. Taubers Mitarbeiter, der 2012 vom “optischen Gewinn” sprach, ist inzwischen Leikerts Büroleiter im Bundestag.
Ist doch geil:
Man muss da als Frau gar nichts können und nichts leisten, nur ein bisschen nach was aussehen, und schon kommt man in Eiltempo und auf der Überholspur an ein Bundestagsmandat, mit dem man dann nicht nur sack-viel Geld und Mont-Blanc-Füller kistenweise, sondern auch eine extra-fette Abgeordneten-Pension bekommt, ohne je irgendwas gearbeitet zu haben. Kurzer Rock, enge Bluse, und fertig ist die Karriere.
Frau hätt man werden müssen. Und dann beschweren die sich auch noch über diese Gratis-Vorzugsbehandlung.