Ansichten eines Informatikers

Wenn Soziologie-Quatsch Politik fehlleitet

Hadmut
5.10.2016 20:29

Es scheint, als käme die Politik so ganz langsam und ansatzweise dahinter, dass die Soziologen ihnen Quatsch erzählt haben.

Die Soziologen erzählen ja gerne (vgl. den Gender-Quatsch als Paradebeispiel), dass man Menschen beliebig formen kann und sie immer das machen, was man ihnen erzählt. Sie werden Männer oder Frauen, Rechte oder Linke, je nachdem, was man ihnen eintrichtert. Deshalb redet man ja soviel von Sexismus, weil das angeblich das ist, was die Geschlechter Mann und Frau formt und erschafft. Und deshalb unterstellt man rechten Parteien und Organisationen, dass sie „Rechte” machen. Behauptete man, und viele Parteien, vor allem SPD und Grüne, haben ihren ganzen Polit-Plan darauf aufgebaut:

Man muss den Leuten immer nur endlos das erzählen, wo man hin will, und dann werden sie es glauben und befolgen. Und wenn Leute davon abweichen, gar rechts wählen, dann können sie das nicht aus eigenem Antrieb getan haben, sondern weil es rechte Parteien als Vorsager ihnen eingetrichtert hätten.

Das Modell bekommt aber Risse, die ersten Politiker merken, dass das so nicht stimmt. Neulich hatten wir ja schon den Artikel von Raed Saleh über die SPD, in dem es hieß:

Denn auch das hat der Wahlkampf gezeigt: Die Leute lassen sich ungern erklären, welche Parteien gut und welche böse sind. Weder der Alarmton, mit dem im linken Parteienspektrum vor der AfD gewarnt wurde, hat gewirkt, noch die Selbstdarstellung der CDU als letztes Bollwerk gegen ein „drohendes“ Rot-Rot-Grün. Man muss den politischen Gegner inhaltlich stellen, dieser Streit ist der Normalfall in der Demokratie – die Verteufelung anderer Parteien kann jedoch immer auch als Zeichen mangelnden Selbstbewusstseins interpretiert werden.

Der SPD-Politiker Saleh hatte also schon gemerkt, dass die Leute nicht einfach das machen, was man ihnen sagt, um dem blind folgen, sondern dass das durchaus auch entgegengesetzte Wirkung haben kann, dass also gerade die, die so extra-laut gegen rechts wettern, womöglich mehr Leute ins rechte Lager spielen als die Rechten selbst. Dass es also die entgegengesetze Wirkung haben kann, wenn man den Leuten etwas vortrompetet.

Auch Winfried Kretschmann von den Grünen hat inzwischen gemerkt, dass die Welt nicht so einfach ist, dass man einfach immer in die eigene Richtung hämmern kann und alles würde gut:

Kretschmann räumt ein, dass die “kulturelle Hegemonie” der Grünen indirekt zum Aufstieg der AfD beigetragen habe. Angesichts einer umfassenden Modernisierung der Gesellschaft wachse sich bei vielen Menschen “das Gefühl der Überforderung zum Gefühl des Kontrollverlusts aus”, schreibt Kretschmann. Nun gehe es darum, deutlich zu machen, “dass die neuen Freiheiten in der Lebensgestaltung ein Angebot und keine Vorgabe sind.”

Wie ich ja so gerne und oft sage: Wir haben keinen Rechtsruck. Wir haben eine Linksflucht.

(Man beachte übrigens wieder mal die Rabulistik: Sie reden von ihren Zielen immer als „modern” oder „progressiv”, obwohl sie nie dargelegt haben, warum ihre Veränderungen eine Verbesserung und keine Verschlechterung sein sollen.)

Ein Angebot und keine Vorgabe soll es sein. Bisher hat man jeden immer als rechtsradikal beschimpft, der Kritik geäußert oder einfach nur nicht mitgemacht hat.

Zeigt aber wieder das Prinzip: Man dachte, man würde alle in Richtung grüner Ziele erziehen und programmieren, wenn man einfach nur immer davon redet und alles andere unterdrückt und ruhigstellt. Das Geschwätz der Soziologen (oder jedenfalls der Dummen unter ihnen, wovon es ja genug gibt). Und plötzlich geht manchen ein Licht auf, dass Behaupten mit hohem Druck beim Publikum auch genau den entgegengesetzen Effekt haben kann und womöglich nicht die Rechten oder Pegida oder irgendsowas die Leute dazu bringt, rechts zu wählen, sondern am Ende gar sie selbst diejenigen sind, die das verursachen. Es wäre geradezu tragikomisch, wenn sich am Ende herausstellte, dass die Politik der Grünen und der SPD die Leute nach rechts treibt.

Und es wäre natürlich auch eine qualitative Aussage über die Politik der SPD und der Grünen, wenn sie mit ihrer Politik der AfD mehr Wähler bescheren als sie sich selbst damit beschaffen können. Das wäre dann Politik unter Null.

Bin mal gespannt, ob und wann sie dahinterkommen, dass der Sozio-Quatsch bei Geschlechtern und Sexualität auch nicht stimmt und nicht funktioniert, und man Geschlechter nicht herbeireden kann.