Ansichten eines Informatikers

Den Feminismus in seinem Lauf…

Hadmut
9.11.2016 9:34

…hält weder Ochs noch Esel auf.

Stimmt nicht.

Eine Eselin war’s. [Nachtrag]

Ein Leser schreibt mir gerade, dass ihm die Political-Correctness-Fraktion wie die SED anno 1989 vorkommt, Realitätsverlust bis zum Schluss und dann blöd gucken, wenn das Volk was anderes will.

Das erste, was mir dazu einfiel, war Honecker’s Spruch vom Sozialismus in seinem Lauf.

Das zweite war, dass das mit dem Esel ja zu den amerikanischen Parteimaskottchen passt, und man sagen könnte, weder Ochs noch Esel, aber ein Elefant.

Das dritte, was mir dazu einfiel war: Stimmt nicht. Die Eselin war’s. Es war nicht Trump, es war Clinton selbst, die daran schuld war.

Ich hatte es schon mal im Blog erwähnt: Ein (Mittelschicht-)Amerikaner hatte mir neulich erzählt, wie es in den USA zur Wahl aussieht. Sie fühlen sich wie bei der Wahl zwischen Pest und Cholera.

Aber: Das Gefühl, was stark überwiegt, ist „Alles, nur nicht Clinton”. Lieber das Ungewisse als das gewiss Schlechte.

Hillary Clinton gilt vielen Amerikanern als so korrupt, verlogen, falsch, intrigant, hinterhältig, leutemeuchelnd (ich sag ja, sie hat nicht nur das Haarspray mit von der Leyen gemeinsam…), dass die alles wählen, egal was, nur eben nicht Clinton. Nur wieviele das dann tatsächlich sind, konnte der mir auch nicht sagen. Jetzt wissen wir’s.

Eigentlich hätten die Demokraten (sie nennen sich so, aber sie sind es nicht) gegen einen Gegner wie Trump ganz, ganz leichtes Spiel gehabt und praktisch gewonnen.

Es bedurfte einer Frau wie Clinton, eine leicht zu gewinnende Wahl in den Sand zu setzen.

Wir mir gesagt wurde, sei es praktisch allen Amerikanern schnurzpiepegal, ob der Präsident nun Mann oder Frau sei, es ginge um Ehrlichkeit und Offenheit, und da war Clinton eben genau die falsche. Die Demokraten wollten aber – Frauenquotendenken – unbedingt eine Frau als Präsidentin und haben deshalb alle anderen Qualifikationen, Eignungen, Tauglichkeiten komplett missachtet. Gegen Trump hätten die Demokraten sogar gewonnen, wenn sie Ronald McDonald losgeschickt hätten, nur eben nicht Clinton, die vielen Amerikanern schlicht das Unwählbare symbolisierte. Nämlich genau das korrupte Lobby-Establishment, jene Gängelei, von denen ihn bisher schon das Kotzen kam.

Und so wurde der Feminismus im Ergebnis von einer Frau aufgehalten. Einer Eselin.

Aber Honecker lag ja auch schon falsch.

Alle die, die jetzt wegen Trump jaulen und zetern, sollte man für alle Ewigkeit daran erinnern, dass die Demokraten die Wahl gewonnen hätten, wenn sie nicht die Frau, sondern ihren besten Kandidaten vorgeschickt hätten. Dass das, was man da sieht, nicht das Ergebnis eines „Rechtsrucks” oder irgendwelchen Rassismus ist, sondern das, was dabei herauskommt, wenn man den Leuten Frau-statt-Bestenauslese aufdrückt. Oder noch schlimmer: korrupte, verlogene Frau.

Man könnte mal drüber nachdenken. Wenn man denn noch nachdenken könnte.

Nachtrag: Das sagt doch alles über die Befähigung des „politischen Berlins”, die Lage einzuschätzen: