Mansplaining-Hotline
Hatte ich heute schon was über Schweden?
Das Gender-Blättchen STERN (nicht aufregen, der STERN sinkt…, wobei mir allerdings nicht klar ist, wo die kritische Mindestauflage liegt, bei der sie aufgeben müssen, vermutlich ist die Mindestauflage durch die Digitalisierung viel niedriger geworden.) berichtet, dass am Montag in Schweden die „erste weltweite Mansplaining-Hotline” aufgemacht hat.
Mansplaining: Dieser Begriff hat sich mittlerweile für ungebetene Vorträge, die Männer meinen, gegenüber Frauen halten zu müssen, fest eingebürgert. Dass ihr weibliches Gegenüber eigentlich viel mehr Ahnung vom Thema hat, übersehen die Herren dabei schlicht. Das Problem ist nicht nur so weit verbreitet, dass ein eigener Begriff dafür eingeführt werden musste. Nun wurde sogar die erste Hotline eingerichtet, an die sich Opfer des Mansplaining wenden können.
Am Montag nahm in Schweden die weltweit erste Mansplaining-Beratungsstelle ihre Arbeit auf. Initiiert wurde sie von Unionen, der größten Gewerkschaft des Landes. Sie vertritt mehr als 600.000 Arbeitnehmer im privaten Sektor und fordert ihre Mitglieder nun auf, sich an die Hotline zu wenden, wenn sie sich von männlichen Kollegen durch belehrende Monologe belästigt fühlen.
Kann man auch anders sehen, nämlich als weibliche Filterbubble, als rhetorischen Vorwand, jede Kritik zu ignorieren, als die Unfähigkeit, noch jemandem zuzuhören. Gerade regen sie sich überall über Filterbubbles auf (bei Rechten), bauen aber sogar weltweite Filterbubbleberatungshotlines auf.
Ich war mal auf einer Veranstaltung der SPD-Friedrich-Ebert-Stiftung, die sich aus Steuerzahlergeldern einen hübschen Tempel gebaut hat, der leider akustisch nicht so der Brüller ist. Das heißt, der Saal ist im geschlossenen Zustand schon gut, aber man kann die Wände entfernen und ihn mit dem Foyer vereinen, um ihn größer zu machen, und dann ist die Akustik hinten einfach lausig, weil man nicht nur das Publikum und alle Störgeräusche aus dem Eingangsbereich lauter als den Redner hört, sondern weil einen verschiedene Reflektionen treffen und man eine Überlagerung verschiedener Laufzeiten hört, was dem Verständnis einfach abträglich ist (das Textverständnis findet in etwas höheren Frequenzen statt). Und da hatten sie nun eine Nudel, die nicht nur grauenhaft schlecht vorgetragen hat, monoton, ohne Punkt und Komma, sondern auch noch versucht hat, einen 90-Minuten-Vortrag in 25 zu halten. (Ja, ja, ich weiß, Chuck Norris kocht die 5-Minuten-Terrine in drei, aber sie war halt nicht Chuck Norris) Eigentlich eine Unverschämtheit gegenüber dem Publikum, denn immerhin hat man Zeit aufgewandt und Kosten auf sich genommen, um dahin zu gehen, und dann muten die einem so einen Mist zu. Ich empfinde sowas als richtige Frechheit gegenüber dem Publikum, wenn man erwartet, dass sich ein paar hundert Leute die Zeit nehmen, zuzuhören, die selbst es aber nicht mal nötig haben, den Vortrag auf das passende Maß zu stutzen.
Ich habe deshalb gesagt, dass man einen 90-Minuten-Vortrag nicht in 25 halten und nicht schneller reden sollte, als man artikulieren kann. Und wurde dafür öffentlich und mehrfach des „Mansplainings” bezichtigt. Als ob das irgendwas mit dem Geschlecht zu tun hätte.
Der Punkt ist: Die sind überhaupt nicht mehr in der Lage, auch nur irgendetwas zur Kenntnis zu nehmen, was nicht 100%ige Zustimmung ist. Die haben sich so in diese Abwehr-Beschimpfungs-Rhetorik gesteigert, dass die inhaltlich überhaupt nicht mehr erreichbar sind.
Man schimpft immer auf Facebook und Algorithmen wegen der Filterbubbles und Echokammern. Das ist Quatsch. Das brauchen die gar nicht. Das findet im Hirn und nicht bei Facebook statt.
Und die sind auch noch stolz darauf, bilden sich darauf noch was ein.