Ansichten eines Informatikers

Die Mutter aller Bomben?

Hadmut
2.12.2016 21:37

Ist hier jemand gut in Elementarteilchenphysik? Ich kann da was nicht beantworten. [Update]

Ich freue mich ja immer sehr, wenn Leser mich zu allen möglichen Themen fragen und mich in allen erdenklichen Bereichen für kompetent halten. Ist ja ein Kompliment. Nur kann ich leider die Erwartungen auch nicht immer erfüllen. Ich hatte zwar mal Kern- und Quantenphysik als Nebenfach, aber das ist lange her und mit Antimaterie habe ich mich (außer als Star Trek Gucker) nie beschäftigt.

Ein Leser fragt mich nun nach meiner Meinung zu diesem Thema:

Wir sprachen auch über Krieg etc und er erzählte, dass aktuell die Entwicklung einer Bombe fast abgeschlossen wäre, die 1.000 mal stärker als eine Atombombe sei und nur 0,5 Gramm wiegen würde – eine Anti-Materie-Bombe.

Als ich verdutzt und fragend nachbohrte, sagte er, er hätte einen Bekannten, der im Cern mit an dieser Anti-Materie-Waffe arbeiten würde und dass die Experimente mit AM dort quasi eine der Hauptaktivitäten im Cern seien. Eine Einrichtung wie Cern gäbe es übrigens 12 mal auf der Welt…

Ja, im Cern war ich auch schon, sogar unten im Ring, wo man normalerweise gar nicht hin kann, weil ich gerade da war, als sie was umgebaut und das Ding abgeschaltet hatten.

Aber die Frage nach einer Anti-Materie-Bombe kann ich nun wirklich nicht beantworten.

Ich weiß zwar, dass Materie+Antimaterie=Energie ist, aber ob man das in eine Bombe packen kann und wie sich das quantitativ verhält (Eigentlich E=mc2, oder?), und aus was eigentlich ein Behälter sein müsste, in dem man Anti-Materie aufbewahren könnte, das liegt außerhalb meines Wissens. Obwohl ich in jungen Jahren sogar Perry Rhodan gelesen habe. Irgendwie neige ich aber dazu, es für nicht möglich zu halten, weil ich zu der Ansicht neige, dass in einer Materie-Welt Anti-Materie gar nicht stabil zu akkumulieren und aufbewahren sein dürfte, weil sie sofort reagiert, und deshalb, so mein Gedanke, eigentlich nur im Vakuum stabil existieren kann, wobei ich aus dem Stand nicht mal wüsste, was dann Photonen anrichten. Gibt’s Photonen auch als Antiphotonen?

Kurz gesagt: Ist ein Thema, von dem ich bei weitem nicht genug Ahnung habe, um mich dazu näher zu äußern und solche Aussagen zu werten (wie bei Klimaerwärmung, das vermag ich auch nicht zu bewerten).

Kann mir irgendwer sagen, ob das irgendwie möglich sein könnte?

Mini-Antimaterie-Bomben, die einfach so ein ganzes Land wegblasen?

Und selbst, wenn es ginge: Müsste man nicht die Menge Energie, die dabei frei würde, zuvor zu deren Herstellung aufwenden?

(Das Zeug für Atombomben liegt rum, man muss es nur sammeln, konzentrieren, aufbereiten. Antimaterie liegt hier eigentlich nicht so rum, die müsste man erst machen.)

Update:

Danke für die vielen, vielen Zuschriften. Die mich darin bestätigt haben, dass das nicht geht. Ich dachte nämlich auch, dass das bisher nur mit einzelnen Teilchen geht, die sehr mühsam und mit sehr viel Aufwand hergestellt werden müssen.

Interessant auch der Hinweis, dass die Hiroshima-Bombe einen Massendefekt von 1 Gramm geleistet hätte, eine Antimaterie-Bombe aus je 0,5 Gramm damit in der gleichen Liga spielen würde.

Und die Hinweise darauf, dass das aus dem Film „Illuminati” entnommen ist. (Ich kann an den Filmen nicht viel finden. Ich kann mich zwar dumpf entsinnen, dass es in einem eine Szene gab, in der am Schluss jemand mit einem Heli und einer Super-Bombe hochfliegt, aber könnte mich beim besten Wille nicht erinnern, welche Art Bombe das gewesen sein soll.)

Übrigens haben viele Leser angemerkt, dass ich wohl Aluhutträger anziehen würde. Nein, da ist eine Indirektionsstufe mehr drin. Die obige Gesprächsdarstellung stammt nicht von mir, sondern aus der Frage eines Lesers an mich, was ich davon halte. Nicht ich, sondern der Leser hat mit dem gesprochen, der das behauptet hat.