Ich wage mal eine Wahlprognose für die Bundestagswahl
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und wage eine Dreivierteljahr-Vorhersage.
Unter der Annahme/Voraussetzung, dass nicht noch etwas Großes passiert und nicht noch eine neue Partei dazukommt (da ist ja gerade was im Busch) würde ich derzeit folgendes vermuten:
Rot-Rot-Grün klappt nicht, die sind zu zerstritten.
Es wird auf eine Fortführung der großen Koalition SPD-CDU hinauslaufen, und zwar sogar dann, wenn sie keine Mehrheit mehr haben. Und ich glaube, dass sie keine Mehrheit mehr haben werden. Falls, und da will ich derzeit keine Prognose abgeben, die FDP wieder über 5% kommt (da wuseln sie ja gerade herum), könnten die wie früher wieder als Mehrheitsbeschaffer agieren.
Der wesentliche Punkt ist aber, dass es auf Koalition und Merkel als Kanzlerin hinauslaufen wird, einfach weil es an Alternativen fehlt. Man hält Merkel als Kanzlerin aus zwei Gründen. Erstens aus purer Verzweiflung, weil keiner weiß, was man sonst machen könnte. Zweitens, weil sich niemand so richtig an Merkel stört, denn sie steht ja für nichts. Keiner weiß, wofür oder wogegen Merkel ist, weil sie es nie klar sagt, aber ständig ändert. Niemand wagt, für Merkel zu sein, weil man nach ihrem nächsten Richtungswechsel als ihr Gegner dastehen könnte. Und niemand wagt, sie zu kritisieren, weil man nicht weiß, ob man morgen damit nicht dumm dasteht, weil’s nicht mehr stimmt.
Das heißt, dass wir auch künftig von der SPD regiert werden, jener unfähigen Randpartei, die keiner mag, die nichts kann, aber eben frech genug ist, die Regierungspartei zu erpressen. Was sie nicht müsste, weil da ja keiner ist. Was ist die CDU noch als der Schatten von Merkel? Schon mit Merkel ist die CDU in völliger Konturlosigkeit und Beliebigkeit und Charakterlosigkeit abgesoffen. Was bleibt dann übrig, wenn man Merkel abzieht?
Nichts.
Die CDU ist praktisch inexistent. Der passende Steigbügelhalter für die SPD, und merkt nicht mal, dass die SPD das Pferd der CDU reitet.
Die Grünen? Sind fertig. Kannste vergessen.
Interessant wird aber die Opposition. Ich glaube nämlich, dass Linke und AfD zusammen eine bilden und sich ergänzen werden.
Das hört sich zunächst absurd an, ist es aber nicht. Die sind ja nicht nur beide stark im Osten verankert, sondern sind sich verblüffend ähnlich, was ja auch die Presse bemerkt hat. Und wenn selbst die das merken… Aber das zu merken ist eigentlich nicht schwer, weil Wagenknecht und Petry sich beide schon dahingehend geäußert haben. Wagenknecht adressiert AfD-Wähler und Petry bietet Linken Kooperationen an. Siehe etwa ZEIT, nochmal ZEIT, Tagesspiegel, Handelsblatt. Es scheint, als seien sich Wagenknecht und Petry recht ähnlich, wie sogar der Tauber von der CDU gemerkt hat (die Linke sei eine rote AfD, meint er, was schon deshalb falsch ist, weil die Linke zuerst da war, aber deutliche Ähnlichkeiten gibt es), und könnten gut miteinander. Sie scheinen sich ja sogar schon Honig ums Maul zu schmieren.
Beide werden aber keine Kanzler stellen und nicht Regierungspartei werden, weil beide keine Kanzler haben und nicht über Regierungsmehrheiten verfügen. Sie könnten sich aber inoffiziell mit gewisser Distanz zur großen Opposition verbünden und dabei ähnlich viele – oder sogar mehr – Stimmen als die Regierungskoalition bekommen. Ich glaube auch, dass beide derzeit gar nicht in die Regierung wollen, ich glaube, die fühlen sich beide derzeit als Oppositionspartei wohler. Die müsssen sich noch sortieren. Denen ist es lieber, auf die Regierung zu ballern als selbst die Schießbudenfigur abzugeben.
Das wird dazu führen, dass wir eine kraft- und saftlose, womöglich sogar mehrheitslose Regierung bekommen und eine Opposition, die aus allen Rohren feuert und vieles blockiert. Quasi eine Zangenopposition, die die Regierung gleichzeitig von links und rechts angreift.
Das wird natürlich nicht lange funktionieren. Die Regierung wird quasi noch handlungsunfähiger, als sie ohnehin schon ist, und das in einer Zeit, in der wir uns das gar nicht leisten können. Vielleicht gibt Merkel auf. Vielleicht platzt die Koalition. Vielleicht gibt es Krieg. Terror. Oder wir werden schlicht widerstandslos von Flüchtlingen oder Islamisten überrannt. SPD und CDU werden das politisch nicht oder nur als Ruinen überleben. Vielleicht gibt es vorzeitige Neuwahlen?
Was kommt danach, falls noch was übrig ist?
Das wäre dann bei der übernächsten Wahl eine Koalition aus Linker und AfD. Unter Leitung von Wagenknecht und Petry. Eine als Kanzlerin, eine als Außenministerin und Vizekanzlerin.