Ansichten eines Informatikers

Wenn es an Elementarwissen fehlt

Hadmut
13.3.2017 19:20

Über Werkstudenten in der IT.

Ich hatte doch gerade vom Absacken des Niveaus in der IT geschrieben.

Ein IT-Admin ließ mich dazu wissen, dass er gerade wochenlang mit unzähligen Bewerbern telefoniert habe, weil er dringend einen neuen Werkstudenten sucht, nachdem der alte sein Studium abgeschlossen hatte und deshalb nicht mehr als Werkstudent arbeitete.

Er meinte, es sei hoffnungslos, er habe es momentan praktisch aufgegeben.

Es fehle den Leuten schon an elementarem Wissen. Es gibt da Leute, die wollen als Hilfs-Admin arbeiten, aber wenn man sie beispielsweise fragt, mit welchen Linux-Distributionen sie schon mal was gemacht haben, käme oft so ein Äh – noch gar nicht. Man merke eigentlich immer, dass man die erst mal monatelang ausbilden müsste, bis die überhaupt etwas beitragen könnten, und er suchte einen Werkstudenten zur Unterstützung und nicht als zusätzliche (zudem Geld kostende) Ausbildungslast. Viele der Leser werden wissen, wie lange man sich mit Linux befassen muss, bis man in der Lage ist, einfache Administrationsaufgaben zu erledigen.

Er habe auch einige gehabt, die als besondere Qualifikation herausstellten, dass sie Englisch könnten. Es stellte sich dann heraus, dass sie englisch schlecht und deutsch gar nicht könnten, was man hier noch nicht als Hindernis ansah. Fragt man aber auf englisch, stellt sich heraus, dass das gar kein Fachwissen da ist und schlechtes Englisch das einzige ist, was sie überhaupt anzubieten hatten.

Wenn er fragt, wieso sie in Spätphasen des Studiums wären und trotzdem über Elementarwissen nicht verfügten, kommen Antworten wie „Der Professor hat gesagt, das lernen wir dann in den Firmen“.

Das passt exakt zu dem, was mir in den letzten Jahren schon so viele Informatikstudenten aus den Universitäten erzählten, nämlich dass sie eigentlich nichts brauchbares mehr lernen und sich nicht mehr einsatzfähig fühlen. Die Anforderungen werden immer schwammiger, und die Professoren können immer weniger, Folge der Feminisierung. Immer mehr Professoren werden durch Sozio- und Gender-Schwätzer ersetzt, immer öfter bleiben Lehrveranstaltungen an un- oder niedrigbezahlten Privatdozenten hängen, und bisweilen wurde mir erzhält, dass man es zum Vordiplom, Bachelor oder gar Master schaffen könne, ohne ein einziges Mal ernstlich einen Rechner bedient zu haben.

Wir werden in IT zu einem reinen Verbraucher-Land umgebaut.