Journalistische Herdenmentalität
Lesenwerter Kommentar von Sorg bei Achgut dazu, warum Journalisten versagen.
Groupthink, Meinungskonsense, Herdenmentalität, und:
Und während vor 50 Jahren gerade 58 Prozent der amerikanischen Journalisten einen Uniabschluss hatten, seien es heute 92 Prozent. Doch ein akademisches Diplom führt offensichtlich nicht zu schärferem Urteilsvermögen, sondern eher zur Fähigkeit, die eigene Dummheit wortgewandt zu formulieren, oder gar zu Ignoranz und Verachtung gegenüber den nicht-akademischen Mitbürgern.
Das ist ja genau das, was ich neulich schon in einigen Artikel angesprochen hatte. Sie bilden sich ein, eine geistige Elite zu sein und weit über ihren Lesern zu stehen, und merken dabei gar nicht, wie brachial sie sich selbst überschätzen (der Leser merkt’s schon). Eine ganze Branche unter dem Dunning-Kruger-Effekt. Merkt man auch bei den Fernsehleuten. Je öfter die vor der Kamera stehen und je öfter sie damit im Fernsehen sind, desto elitärer und unfehlbarer kommen sie sich vor, dabei wurde noch nie irgendetwas dadurch wahrer, dass man es mit einer Kamera aufgenommen und ausgestrahlt hat.
Den Effekt mit der Wortgewandtheit kennt man generell von Sozial- und Geistenswissenschaften. Wer sich in der fachspezifischen Sprachartistik ausdrückt, steht in der Annahme, damit auch Recht zu haben, mehr als alle anderen, ohne dass es jemals überprüft würde. Es ist völlig egal, was man sagt, es geht nur noch darum, wie man es sagt.