Keine Cyberkriegerinnen – und Krieger auch nicht
Das Trauerspiel geht weiter. [Nachtrag 2]
Heute ging’s ja sogar durch die Nachrichtensendungen, dass Ursula von der Leyen plötzlich ganz viele Cyberkrieger sucht, die bei der Bundeswehr „Karriere“ machen können (was die darunter verstehen).
Auch hier wieder keine Rede von Kriegerinnen, da wurden – unterstellt man die feministische Sichtweise, dass das sprachliche generische Maskulinum nur Männer anspräche – nur Männer angesprochen. Ein Leser erinnerte mich dazu daran, dass Frauenquoten immer erst dann eingeführt werden, wenn schon genug Männer da sind, um die Arbeit zu machen. Dann kommen die Quotenfrauen, um die Karrieren zu machen. Das geht nur in dieser Reihenfolge. Sogar bei Uschi.
Sie haben sogar ein Dossier zu dem Thema, und die Staatssekretärin Katrin Suder hält die Bundeswehr für den Vorreiter in Europa, (wir sind die, die nicht genug Munition haben und deren Flugzeuge nicht richtig fliegen)
Die Streitkräfte und auch die zivilen Organisationsbereiche bräuchten eine „IT-Architektur aus einem Guss“. Die Themen Digitalisierung und Cyber seien untrennbar miteinander verbunden. In Zeiten, in denen alles vernetzt sei, „müssen wir uns ganz neu mit dem digitalen Raum auseinandersetzen“. Die Bedrohung durch Cyberangriffe stelle eine eigene Dimension dar, sagte die Staatssekretärin. Sie seien billig und schwer auszumachen. „Es ist ernst“, so Suder. Die Streitkräfte gingen die Herausforderung sehr dynamisch an.
Oh, ja klar.
Nachdem die Politik die letzten 30 Jahre komplett verschlafen und die IT-Sicherheit totgeschlagen hat, starten wir jetzt eine Aufholjagd unter Leitung einer gescheiterten Ärztin, die schon bei der Kinderpornosperre den Unterschied zwischen DNS und einem Web-Proxy nicht kapieren konnte, und einer Unternehmensberaterin von McKinsey, die Physik und Theater studiert hat und sich bei McKinsey für einen aufgeschlossenen Umgang mit sexueller Orientierung (LGBT Diversity Management) eingesetzt hat.
Unter all den Unfähigen und Unqualifizierten, aus denen unsere Regierung zusammengesetzt ist, ist das Gespann von-der-Leyen/Suder das ungefähr unfähigste. (Maas/Schwesig stelle ich mir noch etwas schlimmer vor, aber da muss man sich ja nicht viel vorstellen, die sind ja auch nicht untätig.)
Leute, wer, der auch nur Teilwissen im Fach hat, wäre denn so wahnsinnig, sich unter solchen Leuten zu verpflichten?
Nochmal zur Warnung für jeden: Ich hatte mit diesem Milieu und von der Leyen schon zu tun. Ein falsches Wort, eine fachliche Meinung, und die schwarze Witwe von der Leyen sägt Euch gnadenlos ab. Schaut Euch an, wen die bisher und wie schon alles gefeuert hat.
Von der Leyen macht Pläne, die nicht funktionieren, und wird sich immer damit verteidigen, die Schuld auf andere zu schieben und diese dann dafür zu feuern. Und sie hat von IT überhaupt keine Ahnung, lebt in einer Phantasiewelt, die Ihr gar nicht erfüllen könnt.
Und nach der nächsten Wahl ist sowieso wieder alles ganz anders.
Noch einmal: Da ist ein Job für Leute, die nichts können und sonst nichts finden. Jeder, der auch nur ein bisschen was kann, wäre wahnsinnig, da hinzugehen. Masochismus reicht da nicht.
Denkt dran, wie mir das ergangen ist.
Denkt mal dran, wie von der Leyen damals die Internet-Provider terrorisiert und unter Druck gesetzt hat, weil sie nicht bekommen hat, was sie wollte, obwohl es völliger Unsinn und nicht umsetzbar war. Und dann einen exekutiert hat, um die anderen einzuschüchtern. Wer wäre so vermessen zu glauben, dass sie mit ihren Untergebenen nicht noch schlimmer umginge? Fragt mal Leute aus dem Verteidigungsministerium (oder ihren früheren Tätigkeiten), was die über den Umgang von der Leyens mit anderen Leuten sagen.
Lasst Euch nicht mit diesen Leuten ein. Ihr seid da nur Kanonenfutter und Verfügungsmasse zu miserablen Arbeitsplatzbedingungen und sollt dann in Rekordzeit Wunder vollbringen, weil etwas Vernünftiges zu bauen Jahre dauern würde, von der Leyen es aber zur Bundestagswahl braucht.
Wer glaubt im Ernst, bei diesen Leuten vernünftige Arbeitsbedingungen zu finden?
Irgendwer sagte mir, bei ZITiS sieht’s mit der Besetzung auch nicht besser aus.
Wer da hingeht, ist selbst schuld.
Da ich die Branche aber ganz gut kenne, wird das meines Erachtens von den Seriösen wohl auch keiner machen.
Nachtrag: Die FAZ schreibt auch darüber.
Hahaha, Stell Dir vor, es ist Krieg und alle außer der Bundeswehr gehen hin.
(Naja die M400-Variante: Stell Dir vor, es ist Krieg, und wir kommen nicht hin.)
Wie wichtig es für die westlichen Demokratien ist, sich gegen Cyberangriffe zu wappnen, hat erst kürzlich der Präsidentschaftswahlkampf in den Vereinigten Staaten gezeigt, als russische Hacker E-Mails von Hillary Clinton erbeuteten.
Ja, das haben wir Informatiker eigentlich in den 90er Jahren schon gesagt, aber es hat uns keiner zugehört. Heute tun die Geisteswissenschaftler, als hätten sie das Internet erfunden.
Die Frage ist nur: Kann die Bundeswehr die besten Hacker und Sicherheitsexperten für sich gewinnen, um Deutschlands digitale Infrastruktur wirksam zu schützen? Sie gibt sich alle Mühe. Zum Beispiel mit einer Anzeigenkampagne, die junge Leute für die Einheit begeistern soll. Die Plakate locken mit Sprüchen, die man früher flott genannt hätte, etwa: „Wir verteidigen die Freiheit. Jetzt auch im Netz“ oder „Cyberabwehr sucht Cyberabwehrkräfte“. Die dazugehörigen Fotos vermeiden jeden Anschein von Behördenarbeit oder Amtsstubenatmosphäre.
1800 Personen will die Bundeswehr in den nächsten vier Jahren einstellen. Dafür geht sie neue Wege. Den Kulturwandel zeigt ein Konzept, das beschreibt, wie die Bundeswehr Personal gewinnen will. Es wurde vor kurzem veröffentlicht. In dem Papier steht, man wolle auch „ungediente Freiwillige und Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger“ einstellen, zum Beispiel „Studierende, sonstige Talente oder Freiberufler“ und „Ethical Hacker, die in gemeinsamen Übungen Cyberangriffe simulieren“. Damit es gelingt, sie an die Bundeswehr zu binden, bedürfe es „unkonventioneller Methoden“. Darunter versteht die Bundeswehr vor allem flexible Arbeitszeiten und eine freie Wahl des Arbeitsortes. Statt Morgenappell und grauer Baracken soll für die Hacker also gelten: Ausschlafen und eigene Wohnung. So will die Bundeswehr genau die Leute gewinnen, die von der Bundeswehr eigentlich abgeschreckt sind.
Eben hat sie noch auf ausgebildete Fachleute eingeschlagen, jetzt sucht sie sogar Laien und Gaukler.
Ratet mal, wie sie mit denen umgehen wird.
Und das Verteidigungsministerium geht noch weiter: Für das kommende Jahr hat Ministerin Ursula von der Leyen elf neue Professuren an der Bundeswehr-Universität in München geschaffen, alle im Bereich der digitalen Verteidigung. Außerdem entsteht dort ein riesiges Forschungszentrum, an dem die Studenten nicht nur forschen, sondern auch die Cyberabwehr üben sollen.
Auch da könnte man die Frage stellen, ob’s nicht besser gewesen wäre, in den 90er Jahren die Forscher nicht totzuschlagen. Dann hätte man jetzt Fachleute, die schon seit 20 Jahren dran wären und müsste das nicht mühsam neu aufbauen.
Nachtrag 2:
Es gibt bei der Bundeswehr nur zwei Stellen, die man als „Karriere“ bezeichnen kann, und wo man – auch wenn man keine Ahnung vom Fach hat – schnell, steil und sofort an ordentliches Gehalt kommt.
Für die eine Stelle muss man feministische Parteipolitikerin, dann wir man Ministerin, für was auch immer.
Oder man ist feministische Lesbe und kommt von McKinsey.
Beide Stellen sind aber schon besetzt.
Für Männer gibt’s da nur Arbeitsplätze, aber keine Karrieren mehr. (Fragt mal die von der Kämpfenden Truppe, was denen zum Thema Karriere und Leistungsprinzip so einfällt.)