Ansichten eines Informatikers

Kamera-Krieg

Hadmut
26.4.2017 20:50

Ein Leser mit Einblick schreibt mir gerade zu den Sony-gegen-Nikon-Artikeln, dass Sony damals direkt mit der Übernahme von Minolta geplant hatte, Nikon von Platz 2 zu verdrängen, und das auch durch Quersubventionen zu finanzieren.

Wenn sie aber quersubventionieren, heißt dass, dass Sony Dumping betreibt um Nikon (die das nicht können, weil sie keine anderen großen Geschäfte haben) einfach durch Preis-Leistungskrieg zu verdrängen. Was sich jetzt etwas albern anhört angesichts der hohen Sony-Preise, aber Sony hat da schon einiges an Entwicklungsarbeit reingesteckt. Während sich die Profi-Nikons in den letzten 10 Jahren eher evolutionär weiterentwickelt haben und konservativ gelieben sind (meine D800 und meine alte D300s sind äußerlich kaum zu unterscheiden und sind sich auch innerlich sehr ähnlich, nur halt höhere Auflösung, schnellerer Autofokus, bessere Videofähigkeiten). Hat natürlich den Vorteil, dass viele Zubehörteile und Objektive einfach weiter funktionieren. Sony dagegen hat das Minolta-System dagegen komplett umgekrempelt.

Das ist natürlich ein Strategie-Ding. Wenn man eine große Stammkundschaft hat, bleibt man natürlich konservativ, um sie zu halten.

Hat man in dem Bereich keine Stammkundschaft, aber in benachbarten Bereichen (Video), dann versucht man natürlich, etwas neues mit guten Video-Eigenschaften rauszubringen.

Das Problem bei Sony ist natürlich, dass die auf ihre Kundschaft pfeifen und sie miserabel behandeln, während Nikon seine Stammkundschaft (jedenfalls die Profis) pflegt. Und dass die Objektivpalette bei Sony einfach nicht ausreicht.

Es gibt Leute, die überlegen, ob Nikon übernahmegefährdet ist.