Notebook kaufen, Notebook bezahlen…
Noch eine Beobachtung.
Ich habe mir doch diese Woche einen neuen Notebookrechner gekauft. Für die Ausstattung preisgünstig, nichts besonderes, Massenware.
Und die günstigste Bezahlart gewählt, die ohne Zusatzgebühren. Kreditkarte.
Geb also den ganzen Kram da ein, Fehlermeldung, geht nicht. Meine Bank fände das nicht gut, steht da, ich möge die Telefonnummer xyz anrufen.
Seltsam. Mein Konto ist doch gedeckt.
Also die Nummer angerufen. Ich solle meine Kreditkartennummer sagen.
Ah, ja, meint sie, „Hadmut Danisch“. Genau der.
Ja, meinte sie, da hätte ihr Sicherheitsrechner die Notbremse gezogen, die Zahlung hätte nicht ins Schema gepasst. Es passe nicht in mein bisheriges Verhaltensschema, dass ich Computer per Kreditkarte im Internet kaufe. (Stimmt. Ich verwende Kreditkarten eigentlich nur auf Urlaubsreisen und selten bei Auslandsbestellungen.)
Ich frage genauer nach, was ihr Sicherheitsrechner an meinem Konto und Kaufverhalten auszusetzen habe. Sie beruhigt mich. An meinem Konto sei gar nichts auszusetzen, der Sicherheitsrechner habe sich am Zahlungsempfänger gestört. Bei diesem Händler sei es gehäuft zu Kartenbetrügereien bei Käufen gekommen. Deshalb würde da ihre Sicherheitssperre blockieren. Und es beträfe überhaupt nur Internet-Zahlungen. Meine Urlaubsreisen (ich hatte gefragt) seien nicht gefährdet, weil das persönliche Zahlungen vor Ort nicht beträfe.
Nun, meinte ich aber, würde ich gerne diesen Computer kaufen. Weil bei Zahlung mit Paypal deftige Zusatzgebühren anfielen.
Ja, meint sie, dann könnte sie das einzeln manuell freigeben. Ich sollte es nochmal versuchen. Während ich sie also am Telefon habe, geben ich den Kram nochmal ein, sie gleicht am Telefon mit mir den Betrag ab, bestätigt und – hurra, es hat geklappt. Bezahlt.
Erster Eindruck: Gewisse Freude darüber, dass meine Bank so genau darauf aufpasst, was mit meiner Kreditkarte passiert. Ist ja auch zu meinem Vorteil.
Zweiter Eindruck: Äh, Moment mal.
Die haben mich überhaupt nicht authentifiziert. Alles, was ich gesagt habe, war die Kreditkartennummer. Die aber hätte ein Betrüger ja auch gekannt, wenn er damit versucht hätte, betrügerisch einzukaufen. Den Rest, nämlich den Namen (den ein Betrüger ja auch hätte eingebeben und damit kennen müssen) hat sogar sie mir gesagt. Und ansonsten habe ich aber immer nur „ja“, Plaudereien und „ich will“ erzählt. Und die Telefonnummer musste man auch nicht kennen, die wurde angezeigt.
Was bringt diese Sicherheitsfunktion dann wirklich, wenn man nur anrufen und sagen muss, dass man wirklich will? Kann ich es dann nicht mal mehr abstreiten, weil ja angeblich von mir persönlich autorisiert?
Gut, Bots machen das (noch) nicht. Vielleicht könnten sie auch meine Handy-Nummer erkannt haben.
Ausländische Betrüger können meist nicht fließend deutsch.
Aber so überzeugend fand ich das dann nicht.