Der Bundesnachrichtendienst und die Verschlüsselung ab 1998
Ahhh! Ein schönes neues Puzzlestück.
Ich bin ja immer noch am Sammeln, was die Machenschaften des Bundesnachrichtendienstes und der NSA usw. im Zeitraum der späten Neunziger Jahre angeht, um herauszufinden, was genau mir da eigentlich in die Karriere gegrätscht ist.
Über Heise bin ich auf SPIEGEL gekommen, habe mich erst mal gewundert, dass der SPIEGEL noch Artikel schreibt, und dann das:
Jahrelang hat der Bundesnachrichtendienst (BND) zahlreiche Ziele in den Vereinigten Staaten ausspioniert. Der SPIEGEL konnte Dokumente einsehen, wonach zwischen 1998 und 2006 knapp 4000 Suchbegriffe, sogenannte Selektoren, auf amerikanische Ziele gerichtet waren. Bislang hatte vor allem die Überwachungspraxis der amerikanischen National Security Agency (NSA) für Empörung gesorgt. Die NSA hatte auch das Handy von Kanzlerin Angela Merkel abgehört. Merkel reagierte seinerzeit mit ihrem berühmten Satz: “Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht.” (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Wie die Dokumente zeigen, hatte aber auch der BND in der Vergangenheit keine Hemmungen, Regierungseinrichtungen in Washington anzuzapfen. So standen Anschlüsse des US-Finanzministeriums, des US-Außenministeriums und selbst des Weißen Hauses auf der Spitzelliste.
Der deutsche Auslandsgeheimdienst spähte außerdem Telefon- oder Faxnummern sowie E-Mail-Adressen amerikanischer Firmen wie Lockheed Martin, der Weltraumorganisation Nasa, der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und von Universitäten in mehreren Bundesstaaten aus. Genauso gerieten Anschlüsse militärischer Einrichtungen wie der US Air Force, des Marinecorps oder der Defence Intelligence Agency, des Militärgeheimdienstes der amerikanischen Streitkräfte, ins Visier des BND.
Auch Anschlussdaten von weit über hundert ausländischen Botschaften in Washington, von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds oder dem Washingtoner Büro der Arabischen Liga griffen die BND-Spione ab.
Das erklärt einiges. Nämlich insbesondere, warum man mir damals von der Uni sagte, dass es gar nicht um den Doktorgrad als solchen geht, sondern man mich aus dem Forschungsbereich heraushaben wollte. Denn nur da hätte ich ohne weiteres auf ein internationales – und damit auch amerikanisches – Publikum stoßen können.
Sammeln wir mal weiter.