Ansichten eines Informatikers

Hirngewalt – wenn Denken weh tut

Hadmut
27.7.2017 22:19

Schöne Grüße von der Amygdala: Die Gender-Szene versteigt sich in die Ansicht, dass das Hirn zu gebrauchen unzumutbarer Schmerz sei.

Ich hatte doch neulich mal geschrieben, dass Feminismus, Genderismus und Linksextremismus womöglich Fehlfunktionen des Gehirns sind, weil evolutionär angeeignete Funktionen aus grauer Vorzeit im heutigen Umfeld durchdrehen. Die Amygdala, die u.a. für Sex, Gewalt und Angst zuständig ist (man kann sich überlegen, ob SM-Sex vielleicht deshalb funktioniert, weil beides in der Amygdala zusammenläuft), kann auf Gewalt und fremde Meinungen ähnlich reagieren.

Und es ist aufgefallen, dass die Amygdala bei Männern und Frauen unterschiedlich reagiert und die Hirnhälften unterschiedlich aktiv sind.

Mir – als medizinischem Laien – drängt sich da die Überlegung auf, ob Genderismus eine Über-/Fehlfunktion der Amygdala ist, denn typischerweise machen Genderisten eigentlich nichts anderes mehr, als sich ständig um Sex zu drehen und sich von jedem Wort bedroht zu fühlen. Amygdala auf Speed oder sowas.

Die ehemalige Zeitung New York Times kommt nun mit der Frage daher, ab wann Sprache mit Gewalt gleichzusetzen sei. (Ich würde sagen: Ab wann der Druck, selbst denken zu müssen, als Schmerz und Gewaltanwendung empfunden wird. Klar. Wenn man sich sein ganzes Leben lang darauf eingerichtet hat, niemals selbst zu denken, tut das schon richtig weh, das Ding da oben mal in Rotation zu versetzen.)

Natürlich geht es im Ziel darum, Rede genauso zu verbieten wie Gewaltanwendung. (Siehe hierzu: Be Worried About the Future of Free Expression – There’s a growing, and troubling, acceptance of speech restrictions among millennials and Democrats.)

Worte könnten, zählen sie auf, Auswirkungen auf das Nervensystem haben. (Es gab mal eine Zeit, als man noch wusste, dass das Hervorrufen von Denkvorgängen auch eine Auswirkung auf das Nervensystem ist.) Untersucht hat man das anhand von Menschen, die als Kinder „verbal“ missbraucht wurden, indem man nach psychischen Symptomen und Drogenkonsum fragte. Man meint, fündig geworden zu sein. Wie immer verwechselt man Korrelation mit Kausalität, denn es könnte ja auch genau andersherum sein: Wenn eine Familie vererblich oder erziehungsmäßig zu Drogen oder psychischen Störungen neigt, ist es naheliegend, dass darunter der familiäre verbale Umgang leidet, ohne dafür kausal zu sein. Man könnte sehr viel naheliegender sagen, dass Familien mit traditionellem oder erblichem Drogenmissbrauch und psychischen Störungen auf verbal auffällig sind.

Ebenso sehen sie, dass Kinder aus Familien mit problematischem Umgang später eher krank werden. Auch hier wieder die Frage, was ist Ursache und was Wirkung?

Außerdem haben sie herausgefunden, dass Stress das Gehirn verändert. (Früher nannte man auch Lernen eine Hirnveränderung und fand sie erstrebenswert.) Psychosozialer Stress könne sogar Einfluss auf die Lebensdauer von Zellen im Hirn haben. Nach dem Stress derer, denen man das Reden verbieten will, fragt man nicht.

Ziel ist natürlich, sich das völlig stressfreie (=faule) Leben zu schaffen, das Schlaraffenland. Die Sache hat einen Haken: Alles, was wir sind und haben, was wir die letzten 50.000 Jahre entwickelt und erfunden haben, sind Problemlösungen. Und am besten sind wir im Finden von Problemlösungen immer dann, wenn wir vorher das Problem dazu gehabt haben. Zwar weiß man, dass Menschenaffen im Zoo bei gefahrloser Vollversorgung intelligenter werden als ihre wilden Kollegen, das hat aber eher mit Zeit als mit der Befreiung vom Überlebensdruck zu tun.

Und sie meinen natürlich, dass man länger lebt, wenn man als Kind angenehmere Lebensumstände hat. (Ist das der Grund, warum Frauen länger leben? Müsste man aus dieser Erkenntnis heraus nicht erst mal Männer vom Stress befreien?)

Es gibt auch eine lesenswerte Antwort eines gewissen John Staddon darauf bei The Federalist. Und der nimmt das auch Stück für Stück auseinander:

The effect of stress on longevity comes from a study with baboons that concluded, “Females who experience the most adversity are also socially isolated in adulthood, suggesting that social processes partially explain the link between early adversity and adult survival”; “suggests,” yes; “proves,” absolutely not. Why do some animals experience more “adversity” than others? Could it be something about the animals that also affects their longevity? Also possibly “yes.”

The same applies to the “stress affects telomeres” argument, taken from an article co-authored by Nobel laureate Elizabeth Blackburn. Were different levels of stress applied experimentally to different groups of women? Were the women matched for telomere length before the stress was applied? Well, no. They were selected based on whether they had a healthy or diseased child. So it’s just correlation, again, and the effects were not large. Besides, many years of dealing with a sick child can hardly be compared to hearing a talk by campus provocateur Milo Yiannopoulos.

Guter Punkt: Als Frau bekommt man auch mit massiven wissenschaftssystematischen Mängeln den Nobelpreis. Frauenquote.

Und so weiter.

Die wesentliche Essenz ist aber, dass sie mit absurden und wissenschaftlich nicht haltbaren Behauptungen darauf hinauswollen, die freie Rede zu verbieten.

Das Ende der Redefreiheit steht bevor.