Noch’n Ghostbusters
Das nächste auf weiblich gezogene Film-Remake.
Kennt Ihr „Herr der Fliegen“ bzw. „Lord of the Flies“?
Es gibt bisher (mindestens) zwei Verfilmungen, eine alte in schwarzweiß, und eine neuere in Farbe. Ein Flugzeug stürzt an einer einsamen Insel ab, die Erwachsenen gehen dabei alle drauf, und eine Gruppe von Jungen ist auf sich alleine gestellt. In kürzester Zeit verlieren sie ihre Zvilisation und benehmen sich wie die Wilden, bis sie am Ende doch von völlig erstaunten Erwachsenen gerettet werden. Überaus sehenswert, schwer als Blog zu beschreiben, ist auch schon länger her, dass ich beide gesehen habe (die schwarzweiß-Version kam gerade, ich glaube gestern abend, auf irgendeinem Sender).
Den wollen sie jetzt nochmal auf weiblich drehen, nur mit Mädchen. Ich hatte in den letzten Tagen schon Twitter-Kommentare in diese Richtung gelesen, es war mir aber nicht klar, wie die darauf kämen.
Nun könnte ich mir wunderbar vorstellen, dass Mädchen sich an den Hals gehen, Stichwort Zickenkrieg und Stutenbeißerei. Ob es aber sehenswürdig wäre, ist die Frage. Es gab ja mal so eine Fernsehshow, bei der man Männer und Frauen getrennt auf einsame Inseln verbannte und schauen, wie sie sich machen. Die Männer haben’s hinbekommen, die Frauen wären verhungert. Man musste die Show retten, indem man ein paar Leute ausgetauscht hat, worauf es sich die Frauen auf der Männerinsel gut gehen ließen und die Männer auf der Fraueninsel alle Arbeit machten.
Noch mehr ist aber die Frage, ob man einen Film über Männer macht und dabei einfach nur die Figuren austauscht, Frauen also Männer spielen lässt, was nicht funktioniert (siehe Ghostbusters) und einfach nur wie ein Plagiat aussieht. Oder ob man das wirklich auf Frauen schreibt, was aber letztlich ein neues Drehbuch erforderlich machen würde. Im Ergebnis dürfte das eher auf eine Kreuzug zwischen Dschungelcamp und Germany’s Next Topmodel hinauslaufen, und das will schon getrennt keiner mehr sehen.
Erschreckend an den Kommentaren ist übrigens, dass viele Feministen offenbar glauben, dass der Film nicht funktioniert, weil es ja ein Film über „toxic masculinity“ ist. Der Begriff scheint sich schon im Sprachgebrauch verfestigt zu haben.