Wenn Rollstuhlrampen nach hinten losgehen
Das kommt davon, wenn man Geisteswissenschaftlern glaubt und Journalisten ranlässt.
Man fördert und fördert und fördert wie bekloppt, um mehr Frauen in die STEM- (deutsch: MINT)-Fächer zu bringen, und es klappt nicht. Und sie wundern sich warum. Das Prinzip des selbstverstärkenden Fehler, die ich neulich erwähnt habe, nämlich von etwas, das schadet, irrtümlich immer mehr zu verwenden, statt aufzuhören, um das Ziel zu erreichen. Ich früheren Artikeln habe ich mal die Einschätzung abgegeben, dass man überall „geistige Rollstuhlrampen“ aufbaut, um alles leicht gangbar und stufenlos zu machen, und damit genau das Gegenteil dessen erreicht, was man als Ziel vorgibt: Frauen gelten nicht mehr als vollwertigt, sondern nehmen so die Rolle des behinderten Kindes auf, das eine Schulklasse mitschleppen soll. Je mehr man sie fördert, desto mehr werden Frauen als eine Art Sorgenkind, als Förderfall, als unter normalen Umständen aussichtslos angesehen.
Das ist in der Wirkung fatal. Man versucht immer, Frauen als ebenso befähigt hinzustellen und aussehen zu lassen, erreicht aber genau das Gegenteil. Wenn jemand immer und überall „gefördert“ wird, alles leichter, anspruchsloser, flacher sein muss, dann hinterlässt das zwangsläufig den Eindruck, dass Frauen sowas wie geistig behindert sind und deshalb überall mit Rollstühlen und anderen Prothesen versorgt und noch von einem Zivildienstleistenden geschoben werden müssen.
Genau das sieht jetzt auch eine Professorin der Georgetown University, Adriana Kugler, so. Je mehr man sich bemühe, Frauen in die STEM-Fächer zu hieven, desto mehr verfestige sich der Eindruck, dass Frauen das nicht könnten und Fördermaßnahmen bräuchten. Die Förderung könnte nach hinten losgehen. Und zwar auch in der Wirkung auf Frauen selbst.
“Society keeps telling us that STEM fields are masculine fields, that we need to increase the participation of women in STEM fields, but that kind of sends a signal that it’s not a field for women, and it kind of works against keeping women in these fields,” Kugler says.
Many of the common explanations for the lack of women in STEM don’t hold up under investigation, Kugler explained to Campus Reform. While previous research suggests women are less “resilient,” or more negatively impacted by “bad grades,” Kugler says there’s “no evidence” to support that.
Likewise, the claim that women do poorly in STEM solely because it’s male dominated isn’t supported by evidence either, Kugler says, noting that an aspiring female computer scientist won’t necessarily be turned away from knowing that the field is male dominated.
Der ganze Vorbild- und Männlichkeitsquatsch stimmt demnach nicht. Die Vorstellung, dass befähigte Frauen sich von einem Fach abwenden, weil es dort viele Männer gäbe, lasse sich demnach nicht belegen und ist wohl eher eine feuchte Lesbenphantasie.
Bemerkenswert, dass dabei besonders die feministisch orientierten Medien eine verheerende Rolle spielen:
“With the media, women are getting multiple signals that they don’t belong in the STEM field, that they won’t fit into the field. That’s what we find,” Kugler told Campus Reform. “It’s very well intentioned, but it may be backfiring.”
Ja. Es ist halt, wie wenn man einer Abiturientin sagt, „Du kommst jetzt in Feindesland“ oder „Du kommst jetzt in die Fördermaßnahme“. Da vergeht einem doch gleich die Lust.
That does not discount the “culture of masculinity, sexism, and sexual harassment” that some women face in STEM, Kugler acknowledges. Rather, as she finds, the media portrayal of STEM as “masculine and male dominated” is the strongest factor that explains women’s increasing reluctance to enter the STEM field.
Hehe.
Je mehr feministisches Geschwätz die Medien absondern, desto mehr schrecken sie junge Frauen ab. Klar. Wenn man von morgens bis abends eingehämmert bekommt, dass das ja alles so maskulinistische Höllen wären, wo Frauen niemals eine Chance haben und von morgens bis abends vergewaltigt werden, geht man da als Frau natürlich nicht mehr hin.
Aber versucht mal, das Journalistinnen klarzumachen.
Vielleicht habe ich falsch gebloggt. Eigentlich sage ich ja immer, das wäre alles Quatsch, Informatiker hätten gar nichts gegen Frauen, und ich kenne jede Menge befähigte Kolleginnen (habe aber eben an den Unis und bei der SPD viele totale Vollpfostinnen gesehen).
Ich sollte das anders machen. Gruselgeschichten erzählen: Ja, wir treffen uns da jeden Morgen unter Männern und erfinden Informatik-Märchen, um Frauen auszugrenzen. Frauen in Informatik müssen Kaffee kochen, und wir grapschen jeder sofort unter den Rock, um die Finger warm und tastaturgeschmeidig zu halten. Unter 20 frauenfeindlichen Witzen und anzüglichen Bemerkungen pro Tag geht gar nichts. Und das Mittagessen fressen wir alleine auf. Vielleicht wäre das gegen Feminismus viel effektiver, sich nicht dagegenzustellen, sondern so ein patriarchalisches Monster zu spielen und sie einfach alle in die Flucht zu schlagen, damit man seine Ruhe hat.
Ach ja, wir haben spezielle Unterdrückungsbürostühle für Frauen angeschafft, in denen sie morgens festgeschnallt werden, damit man sie während der Arbeit jederzeit besteigen kann. Verfügbarkeit und so. So ist das in der Informatik.
Wenn der Feminismus so kontraproduktiv und selbstvernichtend wirkt, sollte man ihn vielleicht einfach nur unterstützen, bestärken, bestätigen. Selbstverstärkender Fehler.