Ansichten eines Informatikers

Die Rote Hilfe

Hadmut
29.10.2017 12:09

Neues zur organisierten Kriminalität.

Ich hatte vor einiger Zeit – u.a. nur mit einem Link, ohne Kommentar, aber auch schon in anderen Artikel erwähnt – über die „Rote Hilfe” berichtet, die den Eindruck erweckt, als würde die SPD und/oder deren Jusos direkt linksextreme Gewalt und/oder deren juristische Verteidigung unterstützen und wohl auch finanzieren berichtet.

Nun schreibt aktuell auch die FAZ dazu.

Sie beschreibt sich selbst als eine „parteiunabhängige strömungsübergreifende linke Schutz- und Solidaritätsorganisation“. Sie unterstützt Straftäter aus dem linksextremistischen Spektrum, solidarisiert sich mit ihnen und übernimmt zum Beispiel Anwalts- und Prozesskosten oder Geldstrafen. Voraussetzung: Die Angeklagten distanzieren sich nicht von ihren Straftaten und arbeiten auch sonst nicht in irgendeiner Art und Weise mit den Behörden zusammen. Die „Rote Hilfe“ spricht von „politischen Gefangenen“ und organisiert überall im Land Informationsveranstaltungen zur angeblichen politischen Repression in Deutschland. Das Logo der „Roten Hilfe“ zeigt die verschränkten Unterarme zweier Personen.

Wirkt auf mich wie das symmetrische linke Spiegelbild der „Reichsbürger”. Oder die Restaurierungstruppe der RAF.

Die „Rote Hilfe“ ist die am schnellsten wachsende linksextremistische Organisation. [..] Die „Rote Hilfe“ hatte in Brandenburg 1997 gerade einmal 40 Mitglieder. Inzwischen sind es 210. In ganz Deutschland gibt es 8.000 Mitglieder, ein Jahr zuvor waren es erst 7.000.

Scheint aber kein reines SPD-Projekt zu sein, auch die Linke hängt da mit drin:

Immer mal wieder gerät die „Rote Hilfe“ in Schwierigkeiten, was ihre Außenwirkung angeht. Das sahen auch einige Abgeordnete der Linkspartei so. 2007 startete die Aktion „Solidarität muss organisiert werden“. In einem Schreiben dazu hieß es: „In Zeiten, in denen Teile der Exekutive linkes Engagement kriminalisieren, muss die Unterstützung politisch Verfolgter aus dem linken Spektrum wachsen.“

Aha. Linksterrorismus gibt’s gar nicht, das sind alles nur politisch verfolgte. Denkweise wie bei den „Reichsbürgern”.

Übrig geblieben ist Norbert Müller. Er ist seit vielen Jahren Mitglied der „Roten Hilfe“, als brandenburgischer Landtagsabgeordneter und jetzt auch als Bundestagsabgeordneter. Deswegen gab es vor vier Jahren gar eine Sondersitzung des brandenburgischen Landtagspräsidiums. Heute äußert sich Müller auf Nachfrage nicht mehr zu seiner Mitgliedschaft. Vor fünf Jahren sagte er, der Verfassungsschutz betreibe gezielt Politik gegen linke, demokratische Kräfte.

Die Meinungen darüber, was „demokratisch” ist, gehen offenbar weit auseinander.