Die Mutter aller sexuellen Belästigungen
Endlich, endlich, endlich sind auch mal Frauen an was schuld:
Ich hatte doch erwähnt, dass der Vulkan Mount Agung auf Bali gerade vor dem Ausbruch steht. Der Tagesspiegel schreibt, dass sie dort jetzt die Schuld am Vulkanausbruch diskutieren. Eine Ethnologin untersucht das gerade.
Doch weitaus mehr als die geologischen Vorgänge rund um den Vulkanismus beschäftigt die Menschen im Dorf der „Geist“ des Berges, den sie gestört sehen, sagt Hornbacher.
Die Eruptionen des Vulkans seien eine Reaktion auf die Entweihung des heiligen Berges durch Touristen, versicherten sie der Ethnologin im Gespräch. Die Reisenden würden den Berg zum Spaß und ohne Ritualkleidung besteigen, sie würden dort campen – das schüre die „Wut des Vulkans“. Auch Medien berichteten auf diese Weise. „Schon der Vulkanausbruch von 1963 wurde als Reaktion auf spirituelle Verunreinigung gedeutet – diese Begründung dominiert bis heute“, sagt Hornbacher.
Im Zentrum der Diskussionen heute standen Mutmaßungen, Touristinnen seien während ihrer Menstruation auf den Berg gestiegen oder hätten dort Sex gehabt.Für Balinesen seien das schwer vorstellbare Tabubrüche, erklärt Hornbacher. Denn Menstrualblut gelte als ebenso rituell unrein wie Sex, Gebären oder die Berührung mit dem Tod. Von all dem müssen die höheren Regionen des Berges freigehalten werden, denn „Fruchtbarkeit und Tod sind in Balis komplexer Kosmologie mit den mittleren und unteren Regionen der Insel assoziiert“, sagt Hornbacher,
Dazu würde ich anmerken:
- Auch nicht dämlicher oder absurder als unser #MeToo und Gender Studies, die Männer mystische Schuld an einfach allem geben. Bei uns rennen sie ja auch rum und behaupten, Hochwasser, Unwetter, Windräder wären alles böse patriarchalische Akte gegen Frauen. Gleiches Niveau mystischen Aberglaubens.
- Nach unserer feministischen Staatsdoktrin dreht sich ja auch alles nur noch um Menstruation, vegegative Körperfunktionen und Ausscheidungen. Was bei uns billig ist, da kann dort nur recht sein. Zumal sie ja die Macht der Menstruation ständig beschwören.
- Es ist natürlich eine sexuelle Belästigung (des Berggeistes), und bei sexueller Belästigung darf man nicht zweifeln, muss dem Opfer glauben. Und das Opfer hat Definitionshoheit. Wenn’s der Berg also so sagt…
- Sie fordern doch ständig, die Wissenschaft von den Ideologien des Weißen Mannes und dessen wissenschaftlichen Vorstellungen wie Empirie, logisches Denken, Nachweisen und so weiter zu befreien und alternative Wissenschaften anderer Ethnien zu berücksichtigen. Bitte, da habt Ihr’s. Geliefert wie bestellt. Neulich in Afrika war’s witch craft, hier jetzt eben das.
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Bestärkt wird das generell durch unsere Geisteswissenschaftler, Sozialwissenschaftler, Philosophen.
Die nämlich sagen doch immer, es gäbe gar keine positiven Nachweise und noch weniger eine Pflicht des Wissenschaftlers, seine Thesen positiv zu beweisen. Man kann einfach behaupten, was man will, und es gilt als wahr, bis das Publikum es falsifiziert, die Unrichtigkeit nachweist.
So, ‘Possums, dann weist erst mal nach, dass die Behauptung falsch wäre und Frauen nicht am Ausbruch schuld sind.
Meine wissenschaftliche Theorie ist deshalb, Frauen einfach die Schuld an allen Naturkatastrophen zu geben. Krieg ich jetzt nicht auch eine Gender-Professur? Oder gleich das Umweltministerium? Und eine wöchentliche Talkshow in der ARD? Wo ich doch jetzt die ultimative soziologische Theorie habe, wie man Erdbeben und Vulkanausbrüche verhindern kann? Frauen nicht mehr hinlassen?
Ihr könnt nicht bestreiten, dass ich damit mindestens genauso wissenschaftlich wie Gender Studies bin. Und da ist es ja auch toll.