Lobos Pimmelparade
Und immer wieder sinkt das Niveau des Journalismus noch weiter ab.
Gerade blubbern sie alle darüber rum, dass Sascha Lobo (der mit dem Dildo auf dem Kopf) den Reporterpreis, bei dem von einer frauengequoteten Jury im Blindverfahren die Preise vergeben wurden, und zwar weit überwiegend an Männer (ich schrieb was dazu), die Sache als „Pimmelparade” bezeichnet habe.
Man fragt sich, wo er das gesagt hat, und findet beim MDR als Antwort:
Von 34 Preisen gingen nur vier an Frauen, zwei von ihnen waren Teil ansonsten männlicher Teams. Sascha Lobo, der unter anderem als Laudator auf der Bühne stand, sprach von einer “Pimmelparade”.
Was regen die sich eigentlich so auf? Ein Preis, bei dem sie Lobo als Laudator aufstellen, kann nicht viel wert sein. Und wenn der Laudator sich schon auf das Niveau „Pimmelparade” begibt, dann sollte man es eigentlich eher mit Reich-Ranicki halten und die Auszeichnung als Blödsinn ablehnen. Bei Meedia diskutieren sie jetzt auch, ob eine Frauenquote sinnvoll wäre.
Natürlich ist eine Frauenquote „sinnvoll”, getrennte Preisvergaben. So sinnvoll, wie getrennte Fußballligen für Frauen und Männer. Unterschiedliche Leistungsniveaus.
Aber warum wird hier eigentlich wieder mal Männern die Schuld gegeben? Warum ist es immer ein Problem der Männer, wenn Frauen leistungsmäßig nicht mitziehen?
Müsste man vor der Diskussion um eine Frauenquote nicht erst mal klären, ob die Wertung der Jury und die Verteilung der Einreichungen richtig war? Hat man Frauen zu schlecht bewertet oder spiegelt das Ergebnis die Leistung wieder? Gar zu oft kommt bei solchen Untersuchungen heraus, dass Frauen tatsächlich noch schlechter waren als sie bewertet wurden und das schlechte Abschneiden schon auf Bevorzugung beruht.
Überlegt Euch mal, was da passiert wäre, wenn ein Laudator von „Muschiversagen” geredet hätte. Was dann los gewesen wäre.
Denkt drüber nach und bildet Euch eine Meinung über die Presse.