Sex in der DDR
Heieiei, da hab ich wieder ein Thema angeschnitten, die Zuschriften sprudeln nur so.
Ich habe zwar mal vier Jahre in Dresden gearbeitet, aber das war lange nach der Wende und als Wessi war man da trotzdem eher noch Alien. Das Leben in der DDR habe ich daher nie miterlebt (war mal auf Abi-Reise einen Tag in Ost-Berlin und habe auch ein paarmal von den Holztribünen blöd über die Mauer geguckt).
Aber: Diverse Leser berichten mir nachdrücklich, dass in der DDR wie blöde wild rumgevögelt wurde eine ausgeprägte Promiskuität herrschte und gesellschaftlich akzeptiert war. Disco-Besuche gab es, und das Ziel sei mehrheitlich die Erlangung von Beischlaf gewesen, auch seien „Treffen” zwischen männlich geprägten und weiblich ausgerichteten Studentengruppen entsprechender Studiengänge üblich gewesen, die häufig entsprechend endeten, aber dann eben auch schnell endeten, weil solche Beziehungen nicht auf Dauer ausgelegt gewesen seien.
Dazu schreibt mir einer eine soziologische Wertung:
Da diese Beziehungen nicht langfristig angelegt waren und soziale Unterschiede nur eine geringe Rolle spielten, erfolgte die Auswahl der Partner nach äußeren Merkmalen, und zwar gnadenlos, so dass sich wenige Männer den Kuchen teilten, andere leer ausgingen. Es war so ähnlich, wie es heute aus der Schwulenszene berichtet wird.
Obwohl der Befund m. E. offensichtlich ist, gibt es kaum eine Diskussion darüber. Bei Sieferle (Das Migrationsproblem) klingt diese Thema kurz an. Der Autor führt aus, dass das Einebnen von sozialen Unterschieden die natürlichen Unterschiede um so stärker hervortreten lasse, es gebe dann z. B. keine Möglichkeit mehr, geringe sexuelle Attraktivität durch Geld oder Status auszugleichen.
So hatte ich die Sache auch noch nicht betrachtet.
Allerdings liegen mir – ich hatte ja berichtet – einige Hinweise vor, wonach es auch heute noch in der linksextremen Szene reichlich Sex-Parties gäbe. Das würde mich jetzt mal sehr interessieren, ob die dort dann nach körperlicher Attraktivität oder dem Prinzip der Gleichheit vorgehen.
Vermutlich aber lassen die mich da nicht rein.
Oder schlimmer: Rein schon, aber nicht mehr lebend raus.