Ansichten eines Informatikers

Messer

Hadmut
24.1.2018 23:21

Es gruselt mich. [Nachtrag]

Wie der treue Leser weiß, habe ich im Badezimmer ein Radio und höre mit diesem morgens, wenn ich tue, was man da so eben tut, Radio. Nachrichten und sowas.

Ich bekomme es leider aus dem Gedächtnis nicht mehr zusammen, aber heute morgen ging es praktisch die ganzen Nachrichten bis durch zum Sport nur darum, wer wo wen mit welchem Messer angegriffen und sonstwie auf wen losgegangen ist. Dabei wurde der aktuelle Fall aus Lünen noch nicht mal erwähnt. Das war nur die Zusammenfassung der letzten 24 Stunden.

Der Fall von Kandel ist schon längst wieder vergessen und wird nicht mehr erwähnt, denn das war ja keine Tugce, das war ein „Einzelfall”.

Zum nächsten „Einzelfall”, nämlich dem von Lünen, berichtet der SPIEGEL über erste belastbarere Erkenntnisse. Kurz nach der Tat gab es verschiedene Gerüchte. Die einen sagten, der 15-Jährige hätte den 14-Jährigen erstochen, weil der seine Mutter komisch angesehen hätte. Ein anderer lautete, der habe eigentlich einen Lehrer angreifen wollen und der 14-Jährige habe sich dazwischen geworfen. Da heißt es nun:

Der Jugendliche hatte nach seiner Festnahme gestanden, den Mitschüler in den Hals gestochen zu haben, weil dieser seine Mutter mehrfach provozierend angeschaut habe. Nach Angaben der Behörden ist der 15-Jährige polizeibekannt. Er gelte nach Einschätzung der Sozialarbeiterin als “aggressiv und unbeschulbar”.

Auch das nimmt zu. Ich habe ja mal gebloggt, wie im Supermarkt um die Ecke einer auf die Kassiererin losgegangen ist, weil die einen – ihm offenbar Bekannten, arabischer Hintergrund – anderen nicht mit dem Respekt und unterwürfigen Blick anschaute, wie er sich das vorstellte. Falsch zu schauen ist heute sehr riskant.

Und auch der Begriff „unbeschulbar” begegnet mir heute öfters.

Die Süddeutsche dagegen meint, dass etwa Vergewaltigungen abnähmen. Die eingebildete Zunahme läge nur daran, dass man den Straftatbestand ausgedehnt habe.

Nachtrag: Der ist auch nett. Achtet darauf, immer ein Feuerzeug dabei zu haben.