Ansichten eines Informatikers

Frauen in Luft- und Raumfahrttechnik

Hadmut
5.2.2018 21:48

Eine Leserin schreibt mir, die sich da als Frau nicht ernst genommen fühlt.

Oder: Was kommt nach »Schweine im Weltall« aus der Muppets-Show?

Das DLR, das Deutsches Zentrum fuer Luft- und Raumfahrt e. V. German Aerospace Center (DLR), will mehr Frauen. Dazu heißt es in einer Stellenausschreibung

“Spitzenforschung braucht auf allen Ebenen exzellente Köpfe – besonders noch mehr weibliche! Starten Sie bei uns, wir freuen uns auf Ihre Bewerbung”

Ihre Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund – Vorsitzende des Vorstands

Spitzenforschung, exzellente Köpfe.

Das hört sich jetzt ein bisschen seltsam an. Neulich hatten sie doch schon was mit zwei Astronautinnenanwärterinnen, bei denen auch nicht so ganz klar war, was eigentlich deren Aufgabe ist, da scheint es schön völlig zu reichen, weiblich zu sein. Das hörte sich schon an, als ob die da oben mal jemanden zum Kochen und Saubermachen brauchen. Pole Dancing in der Schwerelosigkeit wäre auch mal ein Thema. Die wollte dann aber nicht. Geht doch lieber wieder Eurofighter fliegen.

Damit die Luft- und Raumfahrttechnik nun also mehr Frauen bekommt, haben sie folgende Stellenausschreibung:

Bereich Bildung und Gender
Bildungs-, Erziehungswissenschaftler/in o. ä.

Wir engagieren uns u. a. in den Feldern Gesundheit, Umwelt, Kultur, Geistes- und Sozialwissenschaften, Bildung, Arbeitsgestaltung und Dienstleistung sowie Informationstechnik. Unsere spezialisierten Teams bilden Schnittstellen zu Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft. Sie betreuen v. a. Förderprogramme von der Ideenentwicklung über die wettbewerbliche Vergabe von Fördermitteln bis zur Erfolgsbewertung und unterstützen die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit unserer Auftraggeber.

Der Bereich Bildung und Gender des DLR-PT unterstützt schwerpunktmäßig Programme und Initiativen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die ausgeschriebenen Stellen beziehen sich auf den Förderbereich „Forschung zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in pädagogischen Kontexten“. Übergeordnete Ziele des Förderbereichs sind der nachhaltige Aufbau einer Wissenschafts- und Forschungslandschaft zum Thema sexualisierte Gewalt, die Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Hochschullehre und die pädagogische Praxis sowie die Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt durch die Optimierung des Praxistransfers. Die Tätigkeit im Förderbereich „sexualisierte Gewalt“ umfasst alle Aufgaben der Projektförderung. Die kundenorientierte Betreuung der bewilligten Vorhaben ist uns hierbei ein wichtiges Anliegen. Das Aufgabenspektrum erstreckt sich von der Planung und Umsetzung von Förderbekanntmachungen, der Beratung von an Förderung Interessierten, der bewilligungsreifen Vorbereitung von Förderanträgen, der Bewertung laufender Fördermaßnahmen bis hin zur Erfolgskontrolle der geförderten Vorhaben. Darüber hinaus bilden die fachliche und konzeptionelle Unterstützung des Auftraggebers insbesondere bei der übergreifenden Umsetzung des Förderbereichs, bei der Transfer- und Öffentlichkeitsarbeit sowie bei der Vorbereitung und Durchführung von Sitzungen und Veranstaltungen Schwerpunkte der Arbeit.

Es werden bis zu 2 Stellen ausgeschrieben.

Naja, Frauen in Luft- und Raumfahrttechnik eben.

Wenn man keine Ingenieurinnen findet, braucht man eben Fachkräfte für sexualisierte Gewalt. Was Frauen heute eben so können und drauf haben. Sind ja alles Akademikerinnen. Deshalb muss man sich nach deren Eignungen und Fähigkeiten richten, will man den Frauenanteil heben.

Also nicht etwa sexualisierte Gewalt in der Umlaufbahn oder Vergewaltigungstendenzen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Auch nicht das frauenbenachteiligende Gewaltmoment der Challenger-Katastrophe (fällt mir gerade so auf: ein wissenschaftliches Gender-Paper darüber, dass explodierende Space-Shuttles Frauen benachteiligen ist so ziemlich das einzige, was ich noch nicht gesehen habe, vielleicht sollte ich darüber promovieren).

Sondern das Luft- und Raumfahrtthema sexualisierte Gewalt in der pädagogischen Praxis.

Wenn man das mal genau liest und auf Deutsch übersetzt, heißt das: „Völlig egal, was Du bist und kannst, Du sollst nur einen weiblichen Namen haben und viele Förderanträge schreiben, in denen möglichst oft das Wort »Gender« vorkommt, um die ganze Genderförderkohle für uns abzugreifen.” Das sind heute so diese Muschi-Anträge, bei denen das Geld schon dafür fließt, dass der Antrag von einem Weibchen gestellt wird. Nicht, dass das für irgendwas zu gebrauchen wäre, Forschung für Frauen eben. Nutzlos, aber bringt Förderkohle.

Die Leserin ist stinksauer über das Frauenbild der DLR. Da weiß man doch gleich, wie ernst man da als Frau genommen wird und wozu man da für befähigt gehalten wird.